10.03.2017
My Dear Jim,
Ich habe dir doch von dem jungen Mann erzählt, der von der Party. Curdin. Er ist wirklich niedlich. Wir waren heute in irgendso einem hippen Café. Ich kenne mich damit ja überhaupt nicht aus und war auch etwas verwirrt als mich der Kellner fragte was für einen Kaffee ich wollte. Ich erwiederte: nur einen Kaffee. Schwarz.
Es schien als hätte er das noch nie gehört. Curdin nahm irgendein Ding mit einem ellenlangen Namen. Irgendwas mit Karamell und Vanille und Schaum und laktosefrei. So ein Quatsch eben.
Ich mag meinen Kaffee wie deine Augen. Wie deine Haare und die meisten deiner Anzüge. Wie die Nacht und unsere Seelen. Schwarz. Ohne Süßstoff oder trüber Milch.
Unser Verhältnis war immer klar. Arbeit und Privates anfangs gut später dürftig getrennt, trotzdem war unser Rang und unsere Verbindung immer klar. Du hast den Takt angegeben und mich hat es nicht gestört. Ich vermisse diese Klarheit. Mir ist nähmlich gar nichts mehr klar.
Zurück zu dem Date.
Seine blauen Augen passten irgendwie nicht mehr richtig ins Bild. Der Himmel hatte aufgeklärt und man sah die ersten Zeichen des kühlen Frühlings. Diese Augen stachen wie kalte Feuer hervor. Ich kam mir wie durchgebort vor.
Irgendwann bekam ich von seinem Blick Kopfschmerzen. Es konnte auch an dem Schnaps liegen, den ich mir heimlich in die Tasse gekippt habe.
Er ist nett. Ganz anders als du. Fallobst gegen edelsten Apfelkuchen. Ist das fies?
Ich vermisse dich in solchen Momenten sehr, wärst du noch hier wäre ich nicht in so einer Lage. Du hättest ihn schon erschossen, da hätte er nicht einmal den Mund auf machen können.
Bitte erschieß ihn. Ich habe Angst, dass er dich ersetzen kann.
Angst weiter zu machen. In meinem Herzen ist ein so großes Loch geblieben, als du gingst. Niemand kann es füllen. Niemand soll es füllen, dass ist das Problem.
Liebe Grüße
Sebastian
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