01.03.2017

My Dear Jim,

Das Wetter ist diesig. Im Nebel verschwammen die Lichter, zerrissen die Schatten. Vor den Buntglasfenstern stand die milchige Suppe. Man konnte nicht erkennen wo der Himmel anfang und die Wolken zu Nebel wurden. Irgendwie fürhle mich mich genau dann, dir nahe. Es wirkt als wäre es nur noch ein Schritt ins Nichts.
Als ich die Kirche verließ dachte ich, ich wäre schon im Nichts. Mehr als gelbe Punkte waren von den Straßenlaternen nicht zu sehen.

Du hast immer Gläubige Menschen ausgelacht, aber wir wurden doch beide so erzogen.
In der dunkelsten Stunde findet der Mensch den Weg zum Glauben.
Bitte komm her und lach mich aus. Ich möchte dich Lachen hören.

Unsere Erziehung war nicht immer leicht, die Jahre auf der katholischen Schule waren nicht immer leicht. Du bist mit einem Stipendium in London recht schnell da weg gekommen, während ich den Rohrstock noch ertragen durfte. Interessierte doch keinen, dass es mittlerweile verboten war Kinder zu schlagen. Unsere Schule war eh über ein Jahrhundert zurück.

Ich habe in der Kirche eine Kerze für dich angezündet. Ohne Geld reinzustecken. Und ich habe mich mit meinem neuen Auftraggeber getroffen. Einen neuen Job, ein neues Leben nicht wahr?
Vielleicht siehst du ja mein Licht.

In Liebe
Sebastian

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