H Y U N J I N #6

Die ersten Sonnenstrahlen fielen durch die Firmenfenster. Ein kurzer Blick auf mein Handy. In zehn Minuten war Feierabend und ich kann nach Hause. Ich muss mich besser um ihn und das Baby kümmern. Dieses Mal wird es überleben. Ich drückte meine Sicherheitskarte auf das Lesegerät und begab mich nach draußen, wo mich der zarte Morgen begrüßte. Meine Laune verbesserte sich. Vor allem, weil ich gleich wieder bei Felix bin.

Die Tageszeit habe ich am liebsten, wenn alles noch nicht ganz wach war und die Straßen noch nicht überfüllt mit Autos waren. Es war für die meisten noch viel zu früh, um zur Arbeit oder Schule aufzubrechen. Ich genoss den kühlen Wind auf meinem Gesicht, er wirbelte leicht mein rotes Haar auf. Schon als ich den vertrauten Wohnkomplex vor mir sah, musste ich lächeln. Nur noch ein paar Meter trennten mich von meinem wundervollen Freund und unserem Baby. Kurz durch den schäbigen Flur und dann war ich schon da. Ich schloss die Tür auf und steckte die Schlüssel zurück in meine Tasche. Das erste was ich machte, war nach Felix zu schauen. Ich hoffe seine Übelkeit machte ihn nicht ganz so zu schaffen. „Baby, ich bin-"

Weiter kam ich nicht, als ich die leere Matratze vor mir sah. 

„Felix?", fragte ich, als würde er sich nur irgendwo versteckt haben, obwohl es mit Handschellen unmöglich war. Langsam trat ich zur Matratze. „Baby? Wo bist du?", fragte ich durch die Wohnung. Er war nicht hier. Ich kniete mich in die Matratze und befühlte die blutverkrustete Oberfläche. Sie war kalt. Felix war also schon eine Weile weh. Auf ihr Lag ein Zettel mit den Worten 'Auf Wiedersehen' „Lixie...wo bist du?" Meine Stimme war jetzt am beben. Felix war nicht mehr bei mir. Er war weg. 

Weil er mich nicht mehr liebt.

Die Erkenntnis schmerzt so sehr, dass es mir die Luft zum Atmen nahm. „Lixie..... bitte komm zu mir zurück....ich liebe dich....", wimmerte ich weiter und spürte schon die ersten Tränen. Die ganze Zeit habe ich gedacht, dass er mich noch liebt und habe seine Distanz zu mir habe ich als kleine Rebellion eingestempelt, denn egal wie sehr er mich abweist und wie oft er mit mir Schluss machen wollte, im Nachhinein wollte er davon nichts, weil ich mir immer sicher war, dass er mich liebt. Wir haben doch so viel durchgemacht und unsere Liebe hat das alles verkraftet. Jetzt aber sah ich, dass sie langsam zerbricht. Ich weinte mir die Seele aus dem Leib. Es ist wahnsinnig schmerzhaft, wie sehr ich Felix vermisse. „Lixie...ich brauche dich....bitte komm zurück...wir...wir werden doch Eltern...." Das Felix mich nicht mehr an seinen Leben teilnehmen will und mir das Baby vorenthält, zerreißt mich. Wir wollten es doch zusammen erleben. Felix Schwangerschaft von Tag eins bis zum letzten Tag. Es war unser Plan gewesen. Ich rollte mich in die Matratze ein, kralle mich in den Stoff und weine.

Weine, wie ich es nicht mehr getan habe, seit ich mich umbringen wollte. 

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