Kapitel 2 - Der Abschied
"Bree Layson!"
Ich habe es gewusst! Gestern Nacht habe ich davon geträumt und meine Träume werden meistens war. Das ist wirklich so. Ich habe auch geträumt das ich für immer Einzelkind bleiben werde. Die Stille, die seit dem mein Name gefallen ist, ist fast schon erdrückend. Fast alle kenne mich, als Tochter der zwei Sieger und wissen das ich erst 12 bin. Delia sieht mich mit weit aufgerissenen Augen an und ist kurz vorm weinen. Mit zittrigen Knie machen ich mich auf den Weg nach vorne. Meine Beine fühlen sich nach jedem Schritt schwerer an und als ich meinen Blick durch die Menge schweifen lasse bemerke ich drei weitere Personen. Scott und meine Eltern die genauso geschockt aus sehen wie Delia. Ich hoffe meine Mine ist ausdruckslos und meine Augen nicht glasig. Das letzte was ich jetzt gebrauchen kann sind Gefühlsausbrüche.
"Komm mein Kind nicht so schüchtern... ja genau stell dich neben mich!", befiehlt Margret und fährt fort. Mit kaltem Gesichtsausdruck starre ich in die Menge der älteren Mädchen. Keine von ihnen hat auch nur daran gedacht sich für mich freiwillig zu melden. Klar das ist viel verlangt aber sie sind älter und haben bessere Chancen zu überleben. Sie haben zwar Mitleid mit mir, ab im Endeffekt sind sie nur froh das sie nicht gezogen worden sind. Ich bekomme nur am Rande mit wie die alte Frau den Zettel mit dem Jungennamen vorliest.
"Gabe Fry!"
Gabe Fry kommt mit zügigen und festen Schritten neben mich und starrt genauso kalt die anderen an wie ich. Ich kenne ihn aus der Schule. Er ist einer der älteren die, die kleinen Jungs NICHT fertig machen und das schätze ich so an ihm. Er wird ein guter Verbündeter sein. Wer weiß vielleicht schaffe ich es mit seiner Hilfe länger zu überleben, als die anderen 12 - jährigen vor mir. Wir geben uns die Hand, er lächelt mich an und ich kann nicht anders als zurück zu lächeln. Seine grünen Augen funkeln belustigt ich weiß nur nicht wieso. Er beugt sich nah an mein Ohr und beantwortet so meine Frage.
"So wie du geschaut hast, dachte ich nicht das du überhaupt lachen kannst", flüstert er. Ich murmel nur 'Idiot' und schon werden wir von den Friedenswächtern abgeführt. Wir werden in separate Räume gebracht und nun sitze ich hier auf dem einzigstem Stuhl im Raum und warte auf meine Familie und Freunde, um mich von Ihnen zu verabschieden.
Kurze Zeit später kommen auch schon meine beiden besten Freunde herein geplatzt. Delia fällt mir sofort um den Hals und bricht in Tränen aus. Ich flüstere ihr beruhigende Worte ins Ohr, sage das alles gut wird obwohl ich selbst schon fast am heulen bin.
"Delia hör mir zu... Ich versuche mein bestes am Leben zu bleiben ok? Und falls ich nicht... pass einfach auf Scott auf." Das alles flüstere ich ihr ins Ohr. Ich selbst glaube nicht das ich die Spiele gewinnen kann, aber wenn ich meine Freunde belüge glaube ich mir dann irgendwann selbst. Jetzt nimmt Scott mich in seine Arme und er flüstert Mir beruhigende Dinge ins Ohr. Nein Bree! Nicht weinen, jetzt bloß nicht weinen! Habe ich nicht vor! Ach ja... darf ich vorstellen meine innere Stimme. Man kann sie lieben oder hassen.
"Scott du weißt das ich nicht glaube die Spiele zu gewinnen. Bitte pass auf Delia auf... sie wird dich brauchen!"
"Alles klar! Aber nur damit du es weist. Du kannst gewinnen... Immerhin haben deine beiden Eltern das Ding gewonnen", versucht er mir Mut zu zureden. Es klappt, aber ich zweifle dennoch daran. Plötzlich kommen die Friedenswächter herein und ziehen Delia und Scott unsanft nach draußen. Mit einem letzten, leicht verzweifelten, Blick auf die beiden fällt die Tür in die Angel. Doch kurz darauf kommen meine Eltern herein und ziehen mich in eine Gruppenumarmung. Wow gleich so viel Zuneigung! Ich schwör es euch ich habe meinen Dad noch nie WEINEN gesehen. Meine Tränen halte ich immer noch zurück.
"Bree hör mir zu! Mach bloß kein Feuer ich sag es dir.... Suche dir starke Verbündete... Du musst allen beweisen das du mehr als ein 12-jähriges kleines Mädchen bist. Denn du bist stark und kannst es schaffen!", rät mir mein Vater mit brüchiger Stimme. Meine Mutter bringt nur die Worte 'Meine Tochter. Meine einzige Tochter warum?' heraus und weint an meiner Schulter. Schon wieder kommen die Friedenswächter viel zu schnell wieder und zerren meine Eltern heraus.
"NEIN! NEIN! LASST MICH LOS! BREE, BREE!", schreit meine Mutter mir nach doch keiner kommt ihrem Befehl nach. Das könnte das letzte mal gewesen sein das du sie gesehen hast... Danke das ist jetzt echt nötig gewesen! Entschuldigung... Doch sie hat wahrscheinlich recht. Diese Erkenntnis bricht mich. Ich sacke laut schluchzend auf dem Boden zusammen. In meiner Brust Gegend sticht es schmerzhaft. Trauer... Sowas kann ich echt nicht gebrauchen! Ich muss stark und Gefühlskalt sein um zu Gewinnen. Aber damit ich gewinne muss ich zumindest einen Tribut töten und ich weiß nicht ob ich das kann. Höchstwahrscheinlich nicht. Die Friedenswächter kommen ein letztes mal herein, heben mich vom Boden auf und bringen mich zum Zug. Dort angekommen setzte ich mich auf einen Sessel gegenüber von Gabe. Er sieht mich Mitleidig und verstehend an, den er hat selbst geweint. Er muss seinen Vater, zwei kleine Brüder und eine große Schwester zurück lassen. Seine Mutter ist in einem Feuer umgekommen. Es wurde vom Kapitol gelegt, keiner weiß warum und eigentlich sollte keiner wissen, dass das Kapitol schuld ist. Gabe hat seit diesem 'Unfall" so einen Hass gegen das Kapitol. Ich bin mir sicher er würde sich gerne Rächen. Dabei fällt mir ein das er gewinnen könnte. Die Abteiltür geht auf und so habe ich keine Zeit mir weiter Gedanken darüber zu machen. Ein Mann, so um die 30, kommt auf uns zu und stellt sich vor.
"Ich bin Jack Walter, euer Mentor." Er schüttelt erst meine dann Gabes Hand. Ich kenne ihn. Er hat die 55. Hungerspiele mit 18 Jahren gewonnen und muss deshalb jetzt 33 sein. Seine Distriktpartnerin war erst 14 und ist gleich am Füllhorn gestorben. Danach hat er sich allein durchgeschlagen. Wenn ich nicht so jung wäre würde ich das auch machen. Wer kam eigentlich auf die bescheuerte Idee das die Spiele ab 12 sind! Mit 15 häts auch gereicht. Snows Idee und man sollte auch nicht mit 15 dahin müssen. Auch nicht mit 16, 17 oder 18. Am besten gar nicht. Wenn ich könnte würde ich sie Abschaffen.
"Kommt ich zeige euch eure Abteile!", sagt Jack und führt uns durch den Zug. An einer Tür bleibt er stehen und sagt das, das mein Abteil ist. Ich trete durch die Schiebetür und die beiden Männer laufen weiter. Der Raum besteht aus einem schlichten weißen Bett, einem Schrank, einer Kommode und eine weiteren Tür. Hinter dieser Tür befindet sich das Bad, ebenfalls schlicht in weiß gehalten. Wie viel das Kapitol für diesen Zug und die Einrichtung bezahlt hat? Zu viel, also für das wir nur einen Tag und eine Nacht, wenn wir nicht zurück kommen, in diesem Zug sind. Und die müssen auch mal alles erneuern. Das Kapitol werfen mit Geld um sich wie mit Brot. Brot ist auch nicht gerade günstig! Dann eben wie mit... ach keine Ahnung.
Ich bin ziemlich geschafft und müde und beschließe deshalb mich jetzt gleich schlafen zu legen. Aus dem Schrank hole ich noch ein Nachtkleid, ziehe es an, lege mich in das kuschelige Bett und schlafe sofort ein.
Am nächsten Morgen werde ich von Jack geweckt und werde von ihm informiert das wir, erstens das es jetzt Frühstück gibt und zweitens das wir gleich da sind. Ich stehe schnell auf, ziehe mich um und gehe zu den anderen. Auf dem Tisch stehen Gott sei Dank keine extravagante Speisen. Nur normales Brot und so. Gabe und Jack unterhalten sich über die Taktik bei den Spielen. Ich schweige. Müssen die ernsthaft in aller frühe sowas besprechen? Anscheinend schon.
"... und versuche Bree, so lange du in der Lage dazu bist, immer zu beschützen. Das hilft nicht nur ihr sondern auch dir", erklärt Jack. Oh danke!
"Ich kann alleine auf mich aufpassen danke! Und in welcher weise hilft das Gabe?", frage ich leicht gereizt. Wenn mich schon mein Mentor auf ein kleines, nichts könnendes Mädchen Herabstuft was halten dann die anderen von mir.
"Er bekommt dadurch Sponsoren. Und das hilft dann ebenso auch dir wieder Bree."
"Wenn Gabe aber so beschäftigt ist sich um mich zu kümmern wie soll er sich dann um die anderen Tribute widmen? Außerdem falls er es schafft und wir beide als letzte übrig bleiben. Soll dann er mich oder ich ihn umbringen?"
"Bree! Ihr sucht euch natürlich noch andere Verbündete. Außerdem glaube ich nicht das ihr beide übrig bleibt." Wow Danke Jack. Schön das du so an uns glaubst! Eigentlich will ich ihm das sagen, aber Gabe kommt mir in die Quere.
"Bree komm schnell her! Das musst du sehen!"
Gabe steht am Fenster und sieht nach draußen. Ich trete neben ihn und sehe das was ich mir immer versucht habe vorzustellen. Und es ist anders als in meiner Vorstellung. Viel größer und Prunkvoller. Wir sind da. Im Kapitol...
Ich hoffe es hat euch gefallen :) Am Samstag kommt das nächste Kapitel und auch bei meiner anderen Story kommt eins ♥
Hab euch lieb bis Samstag ♡
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