Kapitel 12 - Die Karrieos
Als ich am nächsten Tag aufwache fühle ich mich so voller Tatendrang wie noch nie. Ich hatte dem Kapitol Rache geschworen und dazu muss ich überleben und die Spiele gewinnen, ich darf mich nicht die ganze Zeit hinter Gabe verstecken oder mich von anderen Tributen ständig retten lassen. Die Sponsoren und Mitglieder des Kapitols, die Zuschauen, denken bestimmt schon ich bin total unfähig mich selber zu beschützen. Was kümmert dich das? Dir kann es doch egal sein was sie von dir halten. Eben nicht! Gabe und ich brauchen Sponsoren um uns Vorteile zu verschaffen.
"Du bist ja schon wach", sagt Gabe mit schläfriger Stimme, da er gerade erst aufgewacht ist. "Normalerweise wache ich immer früher auf als du."
"Ich konnte letzte Nacht nicht wirklich schlafen. Ich habe nur an Ana gedacht... "
"Hör auf so schuldig zu klingen. Es war weder deine, noch meine Schuld. Sie hat sich für mich geopfert, weil sie es so wollte. Also mach dir bitte keine Schuldgefühle, dass ist das letzte was Ana wollen würde. Sie ist als Heldin gestorben und das ist das einzige an das wir denken sollten, wenn wir an sie denken", meint er bestimmend.
"Du hast ja Recht... Sag mal, kannst du mir vielleicht beibringen mit Speeren umzugehen?", frage ich Gabe.
"Na klar, aber nur wenn du mir beibringst mit Messern zu werfen."
Wir trainieren schon seit ungefähr 3 Stunden und solangsam habe ich es raus mit Speeren umzugehen und auch Gabe macht Fortschritte mit dem Messerwerfen, obwohl wir beide wahrscheinlich nie so gut werden wie der andere in unserem 'Fachgebiet'. Falls du gewinnst kannst du deine Speerwurf Fähigkeiten Zuhause dann verbessern. Aber dann wird Gabe nicht mehr dasein und es mir beibringen. Mist, tut mir leid. Ist schon in Ordnung.
"Hey kleines, über was grübbelst du nach?", fragt mich Gabe mit einem besorgten Blick.
"Ach nur... Ich dachte... Finde wir sollten weiter laufen. Wenn wir hier nur die ganze Zeit sind und keine weiteren Tribute hier herkommen, werden uns die Spielmacher wahrscheinlich wieder irgendwas auf den Hals hetzen", flüstere ich so leise wie es geht und hoffe, dass gerade irgendetwas spannendes woanders passiert und uns niemand hier zuhört. Man kann sich da nie so sicher sein und man muss echt aufpassen was man hier sagt oder tut. Ein falsches Wort oder eine falsche Handlung, die gegen die Regeln verstößt oder Snow nicht gefällt, könnte mit dem Tod meiner Liebsten enden. Das haben mir meine Eltern immer und immer wieder klar gemacht.
"Da stimm ich dir zu, noch so was kann ich wiklich nicht gebrauchen", antwortet er mir und wir packen unsere Sachen zusammen und machen uns auf den Weg.
Keine Ahnung wie lange wir schon gelaufen sind, aber höchsten eineinhalb Stunden und eine leere Lederflasche die mal mit Wasser gefühlt war später hören wir plötzlich Stimmen. Es hört sich an als würden sich die Personen streiten und Gott sei dank sind sie so laut, denn ansonsten hätte ich Angst gehabt, dass mein nervig laut knurrender Magen uns verraten könnte. Das passiert nunmal wenn man sich seit Tagen nur von Beeren und Grünzeig ernährt. Dafür kann ich doch nichts!
Gabe legt sich seinen Zeigefinger an den Mund und schleicht leise immer näher in die Richtung, aus der die Stimmen kommen. Ich bin dicht hinter ihm. Und dann sehe wir sie, die Karrieos. Jason, Steven, Sunburns und Markus stehen und streiten sich wegen einem großen Kaninchen, dass Sunburns in der Hand hält. Emma sitzt sichtlich genervt am Boden und verdreht ihre Augen. Weit und breit ist keine Spur von Fee zu sehen. Anscheinend hat sie sich bis jetzt, ohne die Karrieos durchgeschlagen.
"Leute hört auf euch wegen einem dämlichen Kaninchen zu streiten und seid etwas leiser wenn es geht. Oder habt ihr vergessen wo wir sind?", fragt Emma genervt.
"Nein natürlich haben wir das nicht vergessen! Aber siehst du hier jemanden? Nein. Und auch wenn jemand kommen würde, wir würden die Person einfach umbringen. Ein Feind weniger. Ist doch perfekt", antwortet ihr Jason. Emmas Blick stimmt mit meinen Gedanken überein 'Was für ein Arschloch'.
"Auch wenn ich dir da jetzt zustimme, muss ich trotzdem sagen, dass ich das Kaninchen gefangen habe und deshalb sollte auch ich das größte Stück bekommen. Wenn ihr mehr zu Essen haben wollt, dann fangt es euch selber", argumentiert Sunburns sichtlich gereizt.
Es sieht so aus als würden die Jungs etwas dazu sagen wollen, aber dazu bleibt ihnen keine Chance. Plötzlich springt neben uns ein Männlicher Tribut aus dem Gebüsch und kreift die Karrieos an. Diese, Gabe und ich sind völlig überrumpelt und schon hat der Angreifer Steven, der ihm im Weg wer, die Kehle durchgeschnitten, Sunburns das Kaninchen aus der Hand gerissen und ist damit losgerannt. Gabe reagiert endlich und rennt dem fremdem Tribut hinterher. Angetrieben davon laufen jetzt auch die Karrieos und ich den beiden hinterher. Steven wird ausblutend auf dem Boden zurück gelassen.
Als wir Gabe und den anderen Tribut erreichen, sind die beiden bereits am kämpfen. Jetzt erkenne ich auch den anderen, es ist Tyler aus Distrikt 3. Ach jetzt macht sich dein Fotographisches Gedächtnis auch mal bemerkbar. Halt einfach die Klappe, bitte.
Keiner von den Karrieos hat nur Ansatzweise vor Gabe zu helfen und schauen ihm und Tyler nur beim Kämpfen zu. Als Gabe nur knapp einem Tödlichen stoß von Tylers Schwert ausgewichen ist, machen Emma und ich Anstalten ihm zu helfen, doch Markus und Jason halten uns beide zurück. Jason hat ein teuflisches Grinsen auf den Lippen und da verstehe ich es. Wenn Gabe gewinnt dann nehmen die Karrieos uns als Verbündete an und wenn er stirbt, werden sie erst Tyler selber töten und dann mich. Gabe wird es schon schaffen, er ist wirklich gut. Ich weiß, aber jetzt rettet er mich erneut. Du wirst dich schon noch irgendwie beweisen können.
Während meines kleinen Selbstgespräches hat Tyler es geschafft Gabe auf den Boden zu befördern, was sehr dumm von ihm war. Gabe stellt Tyler nämlich ein Bein und reißt ihn somit mit sich zu Boden. Blitzschnell rappelt Gabe sich auf und setzt sich auf Tyler drauf, schlaudert dessen Waffe weg und rammt ihm ein Messer in sein Herz. Tyler stößt einen Schmerzensschrei aus und eine Kanone ertönt. Diese galt aber nicht ihm, sondern Steven. Denn Tyler war noch nicht Tod und um das zu ändern rammt ihm Gabe das Messer immer und immer wieder in die Brust, bis Tyler nur noch gequält röchelt und Blut spuckt. Es ist grausam und ich will wegschauen, aber ich tue es nicht. Ich schaue hin bis Tyler seinen letzten Atemzug macht.
Nachdem das Geräusch der Kanone ertönt, schnappe ich hastig nach Luft. Ich habe gar nicht gemerkt, dass ich meine Luft angehalten habe. Gabe steht langsam auf und schaut mich an. Wir schauen uns für einige Sekunden tief in die Augen und ich sehe die Räue in seinem Blick. Ich verstehe es, er musste es tun und ich habe nur hingesehen, weil er es nicht nur für sich, sondern auch für MICH getan hat und es sich falsch angefühlt hätte, nicht hinzuschauen. Ich kannte Tyler nicht, dennoch hatte er das nicht verdient, aber Gabe ist wie ein großer Bruder für mich und ich kann nicht anders als ihm zu verzeihen. Er hat mich die ganze Zeit beschützt, aber nach dieser Tat wird mir klar, dass ich ihn jetzt beschützen muss. Vor anderen und auch vor sich selbst.
Ich hatte heute irgendwie den Drang weiter zu schreiben, nach gefühlten 100.000 Jahren.
Grammatik und Rechtschreibefehler werden höchstwahrscheinlich drinnen sein, ich hab das ganze am Handy geschrieben.
Keine Ahnung ob diese Story noch irgendjemand liest, aber ich hoffe trotzdem euch hat das Kapitel gefallen 😂❤
Und ich hoffe, ihr versteht was ich in dem letzten Absatz geschrieben habe, was ich damit gemeint habe 🙈
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