3. special.
Aus Sol's Sicht
Sie haben ihn verloren.
Ich merkte wie sich in meinem Hals ein Knoten bildete und warme Tränen meine Wange herunter liefen. Der Arzt redete noch irgendetwas, aber das bekam ich gar nicht mehr mit. Mik ist weg. Er hat mich alleine gelassen. Er hat sein Versprechen gebrochen - schon wieder. Ich sah im Augenwinkel, dass der Arzt ging und mich Dennis in eine Umarmung zog. "Sol.. Mik ist...", fing er an doch ich hörte ihn nicht zu. "Ich will zu ihm.", flüsterte ich leise. "Dann lass uns seine Lieblingsplätze absuchen und bei euch Zuhause schauen, dort finden wir ihn bestimmt" verdutzt sah ich Kostas an. "Hast du mir nicht zugehört? Mik ist nicht tot. Er ist nur nicht mehr im Krankenhaus.", er unterdrückte sich ein lachen. Ich merkte wie mir ein Stein vom Herzen fiel, der Knoten sich löste und die Tränen stoppten. "Wenn ich den finde, dann kann er sich was anhören.", sagte ich leicht wütend. Der Depp hätte ruhig Bescheid sagen können. Wir hatten seine Lieblingsplätze schon alle abgeklappert und waren gerade auf den Weg zu mir nach Hause, als mein Handy klingelte und Mik's Name auf den Bildschirm erschien.
Aus Mik's Sicht
Ich wurde von einer blonden, großen Frau in ein typisches Krankenzimmer gebracht. Die Wände sind steril weiß, kalt und langweilig, der Boden ist ein heller, blauer Linoleum Boden und um mich herum sind so typische Krankenhausgegenstände. Ein hoch auf dieses Krankenhaus. Die Farbe am Boden und die Wände weiß, dass lässt einen wie Zuhause fühlen. Ich mein, wer hat keine bunten Böden und eintönige Wände?
Ich könnte Kostas und Sol eigenhändig würgen, weil sie mich hier her geschleppt haben.
Ich hasse Krankenhäuser und das wissen die beiden.
Irgendwann kam jedenfalls der Arzt und meinte, ich solle zum Röntgen gehen. Der Hinweg war nicht schwer zu finden (was wahrscheinlich daran lag, dass eine Krankenschwester mir den Weg zeigte), aber beim Rückweg hatte ich mich ein wenig verlaufen. Nach gefühlten 2 1/2 Jahren, unzähligen und vorallem ungeplanten besuchen in irgendwelchen Krankenzimmern fand ich endlich den Ausgang. Ich hatte sowieso keine Lust mehr auf dieses wunderbare, belebte, große Haus mit vielen qualifizierten Menschen *Ironie aus* also ging ich kurzerhand nach Hause. Die Ärzte würden eh nicht merken, dass ich verschwunden war schließlich lief ich auch 2 Stunden durch dieses Krankenhaus und niemand hatte es bemerkt.
Daheim angekommen ging ich erst einmal duschen. Irgendwas hatte ich vergessen, nur was? Als meine Mutter mich fragte, wo meine Schwester ist wusste ich auch was. Ich kratzte mir verlegen am Hinterkopf und rief meine Schwester an. Wie konnte ich vergessen ihr Bescheid zu sagen? Ich hatte sie und Kostas einfach im Krankenhaus zurück gelassen. Es fühlten sich wie Stunden an bis sie endlich an ihr Handy ging. "Sol? Ich bin heim gegangen. Ich hab' mich verlaufen und hatte keine Lust mehr auf den Scheiß.", sagte ich kurz und knapp zu meiner Schwester und legte auf bevor sie etwas sagen konnte. Klar kann man sich jetzt streiten, ob das richtig war oder nicht, aber ich kannte meine Schwester und wenn ich sie zu Wort kommen lassen hätte, hätte sie sich zu sehr aufgeregt. So beruhigt sie sich bis sie hier angekommen ist und mein Anschiss wäre nur kurz und weniger mit Geschrei verbunden.
****
Kostas und meine Schwester kamen zehn Minuten nach meinem Anruf auch schon hier an. Soviel zum Thema, sie beruhigt sich auf den Weg zu uns. Ich hörte, wie unten die Haustür aufging und eine wütende Sol die Treppen hinauf stampfte. Ich hörte Kostas "Sol.. warte.. wir sind hier doch nicht auf der Flucht" sagen und seine Stimme wurde von Wort zu Wort immer lauter. Ich war mir sicher, dass die beiden gerade vor meiner Tür standen, weshalb ich zu ihr schaute und darauf wartete, dass sie aufgemacht wird - vergeblich. Nach fünf Minuten stand ich von meinem Bett auf und öffnete sie selbst. "Braucht ihr eine extra Einladung?", fragte ich leicht angepisst und die beiden sahen mich ganz verwundert an. "Wir dachten es wäre zugesperrt..", murmelte Kostas "Ist es nicht und jetzt kommt rein bevor Mum euch sieht und es ärger gibt".
Die beiden standen vom Boden auf und folgten mir in mein "Zimmer". Es war kein wirkliches Zimmer, aber auch keine Kammer. Es war eher so ein Mittelding - besser als Harry Potter hatte ich es auf jeden Fall. Die Wände waren weiß gestrichen und mit Bildern von mir und Freunden überseht, mein Boden war ein einfacher, dunkler Holzboden. Ich schloss hinter Sol die Tür und sperrte zu. Kostas sah mich perplex an "Schutzmaßnahme", hörte ich Sol sagen während sie sich auf mein Bett setzte. Ich hatte das Gefühl, dass sie ihn damit nur mehr verwirrt hatte und fing deshalb an zu erklären "Du musst wissen.. unsere Eltern sind sehr.. ehm.." mir ist kein passendes Wort eingefallen, dass meine Eltern besschrieb ohne das Kostas vor Angst nicht mehr her kam. Sol ergänzte deshalb "speziell".
Speziell.. ja das sind sie tatsächlich. Ich würde sie dennoch eher als verrückt und unberechenbar betiteln. Alleine schon, für dass, was sie Sol angetan haben. Unsere Eltern sind wie Cinderella's böse Stiefmutter nur doppelt so schlimm. Sie sind nicht immer brutal und geschlagen werde nur ich, aber was sie uns beiden seelisch an tun reicht schon aus, um sie zu hassen. Ich bemerkte nicht, dass Sol Dennis mittlerweile erklärt hat, warum ich zugesperrt habe und sie mich wie ein Ausstellungsstück im Museum anstarrten. "Ist was?", fragte ich die beiden angepisst. "Sol dachte du wärst Tod", meinte Kostas trocken und ich sah zu Sol, die leicht rot wurde. "So schnell wirst du mich nicht los, kleines", sagte ich lächelnd zu ihr und sie nickte nur. Ich würde Sie nie alleine lassen - nicht hier bei diesen Menschen. Ich habe sie bis jetzt nur einmal alleine gelassen und auch nur, weil ich musste und als ich wieder kam, erwartete mich nicht meine kleine Schwester, die mich mit ihrer guten Laune immer nervte sondern ein wrack. Ein innerlich zerstörtes Mädchen. Mittlerweile ist sie wieder einigermaßen Stabil, was mich sehr freut. Nie wieder würde ich sie hier zurück lassen - NIE. Das Lachen von Kostas und Sol riss mich aus meinen Gedanken und ich sah sie verwirrt an.
Bin ich im falschen Film?
Hab ich irgendetwas verpasst?
"Ich hab dir doch gesagt er kriegt nichts mit", lachte Sol und Kostas nickte ihr zu.
Haben sie mir etwas in das Gesicht gemalt und ich habe es nicht gemerkt?
Ich hatte die Verwirrung im Gesicht stehen, was sie noch mehr zum lachen brachte.
"Was ist euer Problem?!", hörte ich meine Stimme verärgert schreien. Die beiden zuckten abrupt zusammen, ihr lachen verschwand und sie sahen sich gegenseitig erschrocken an. Von mir selbst entsetzt sah ich zu meiner kleinen Schwester, die sich leicht hinter Dennis versteckte. Sie hatte Angst vor mir, ihren Bruder. "Sol... ich.. es.. das wollte ich nicht.." schuldbewusst sah ich auf den Boden. Ich habe sie angeschrien, weil sie lachte genau wie unsere Eltern. Ich bin genauso wie sie - ein Monster. Ich setzte mich auf mein Fensterbrett und sah hinaus. Im Hintergrund hörte ich Kostas der versuchte Sol zu beruhigen.
Was war dass gerade eben?
Wieso haben sie gelacht und wieso wurde ich so ausfallend?
Ich spürte, wie mir jemand seine Hand auf meine Schulter legte und sah zu der Person, der die Hand gehörte. Mein Blick wanderte in wunderschöne, Rehbraune Augen.
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Kurze Fragen und dann bin ich auch gleich wieder verschwunden :D
1. Welche Uhrzeit hättest du am liebsten für die Kapitel Updates?
2. Wie gefällt euch die Geschichte bis jetzt?
3. Hast du wirklich gedacht, dass ich Mik im 2. Kapitel schon sterben lasse?
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