2# Aber ich muss
Und egal wie oft ich versucht habe zu meinen Sternen zu gelangen, egal was ich tat, egal wieviel ich gab, bis heute waren sie immer zu weit entfernt. Als ich mir vor lauter Verzweiflung einen Stapel gebaut hatte um der Kuppel noch näher zu kommen, schlug ich minuten lang gegen das kalte Glas und spürte wie meine Hände immer durchblutet wurden und schmerzten. Weinend und zitternd betrachtete ich das polierte, dreckverschmiere Glas, ließ meinen Blick über meine geschwollenen Hände, zu meinen Sternen und zu dem Mittelpunkt der Kuppel über mir gleiten.
Ich wünsche mir, dass ich mein Herz und meine Seele aus diesem Gefängniss befreien könnte.
Aus meinem Körper.
Aus dieser Welt.
Egal wie sehr ich versuchte mich gegen dich zu wehren du warst wie eine Droge. Vielleicht aber auch wie Antibiotikum. Du nahmst den Schmerz und machtest mich abhängig. Manchmal wusste ich auch nicht mehr, was ich glauben sollte.
Und wie immer wenn ich dich brauchte, umhülltst du mich mit einem Nebel und einem Gefühl das mich an einen Engel errinnert. Doch wärst du ein Engel, wären wir im Himmel und im Himmel ist man nur, wenn man tot ist.
Eigentlich möchte ich nicht sterben, denn ich habe Angst davor.
Eigentlich möchte ich nicht so leben, wie ich schon seit langer Zeit lebe: zwischen Leben und Tod.
Eigentlich möchte ich leben, aber dazu bin ich zu vereist, zu erfüllt von Angst und zu gefangen in meinem Körper.
Eigentlich bin ich ein Lebewesen, doch ich glaube, dass ich eher ein Wesen bin ohne zu leben.
Aber ich muss...
258 Wörter
26.5.2017
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