Kapitel 5

Ich wachte auf, als die Morgensonne viel zu früh und zu hell durch die beiden großen Fenster schien, deren Vorhänge ich in der Nacht nicht geschlossen hatte. Mit schweren Augenlidern lief ich in die Küche, wo ich den kalten Rest Tee von gestern Nacht in die Spüle kippte und mir Wasser für eine neue Kanne aufsetzte.

Dann lief ich in Richtung Bad, um mich zu duschen. Meine Kleidung stopfte ich wie immer direkt in die Wäschetrommel, ohne darüber nachzudenken. Erst als ich geduscht und nur im Handtuch im Bad stand, bemerkte ich, dass ich keine Wechselkleidung dabei hatte.

Da es inzwischen schon sieben Uhr war, hoffte ich darauf, dass Hes mittlerweile aufgewacht war, also wickelte ich mir ein Handtuch um die Hüften und klopfte an meine Schlafzimmertüre. Als ich ein leises „Ja?" vernahm, öffnete ich die Tür und erblickte Hes, die verschlafen in ihrem Bett lag und mich anblinzelte. Lächelnd sagte ich: „Guten Morgen! Hab mich geduscht und vergessen, mir Kleidung mitzunehmen, bin gleich wieder weg."

Sie nickte nur verschlafen also lief ich zu meinem Schrank, öffnete dessen Türe und griff mir Unterwäsche, eine weite Jogginghose und ein Shirt. Dann wollte ich das Zimmer wieder verlassen, warf aber noch einmal einen Blick auf Hes, die sich inzwischen aufgesetzt hatte.

Im Zimmer war es recht dunkel und ich konnte nur den Umriss des Mädchens sehen, das da auf meinem Bett saß. Doch es bestand kein Zweifel daran, dass Hes etwas sehr seltsam geformtes auf ihrem Kopf hatte.

Erstaunt machte ich einen Schritt auf sie zu und betrachtete sie genauer, bis mir auffiel, wonach ihr Umriss aussah. Mit einer Handbewegung öffnete ich den Vorhang vor meinem Schlafzimmerfenster und so vom Licht beschienen gab es keinen Zweifel mehr: Zwischen Hes' verwuschelten Haaren lugten Katzenohren hervor.

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