Kapitel 12

Nachdem Hes geendet hatte, richtete sie ihren Blick auf den Boden und fragte leise: „Magst du mich trotzdem noch? Obwohl du jetzt weißt, dass ich so anders bin?"

Sofort nickte ich und antwortete: „Hes, du bist meine beste Freundin. Wir kennen uns jetzt seit fast drei Jahren und ich mag dich genauso wie du bist. Egal wie du aussiehst, dein Humor ist toll und ich kann mit dir über alles reden. Das ist es doch, was eine Freundschaft ausmacht! Und außerdem finde ich, dass du gar nicht schlecht aussiehst! Die Ohren sind doch hübsch!"

Bei meinen Worten hatte sich ein Lächeln auf das Gesicht der Kleineren gelegt und leise fragte sie: „Darf ich hier bleiben? Ich will nicht wieder zu meinen Eltern." „Natürlich kannst du hier bleiben", antwortete ich, „Ich pass auf dich auf. Wir kriegen das irgendwie hin, deine Eltern werden dich nie wieder irgendwo einsperren."

Glücklich lehnte Hes sich gegen mich und bedankte sich. Lächelnd begann ich, ihr über die Haare zu streicheln und plötzlich fing das Mädchen an, leise zu schnurren. Erschrocken sah sie mich an, doch ich grinste nur. „Weißt du", fing ich einfach an, meine Gedanken auszusprechen, „ich finde irgendwie, dieses Katzenhafte passt zu dir. Du siehst dadurch total süß aus! Also bitte fühl dich nicht schlecht, du bist ein tolles Mädchen!"

Die Wangen der Kleineren hatten sich rot gefärbt, während ich gesprochen hatte und jetzt lächelte sie mich glücklich an und murmelte schüchtern: „Danke... du siehst aber auch nicht schlecht aus..." Beschämt richtete sie ihren Blick gen Boden, doch ich legte zwei Finger unter ihr Kinn und drückte es nach oben, damit sie mir in die Augen sah.

Als wir uns so ansahen, die Gesichter nur wenige Zentimeter voneinander entfernt, vergaß ich alles, was ich ihr gerade noch hatte sagen wollen, doch es waren überhaupt keine Worte mehr nöti g, denn unsere Gesichter kamen sich immer näher, bis wir uns schließlich küssten.

Ganz vorsichtig bewegten sich unsere Lippen gegeneinander, liebevoll und achtsam. Der Kuss war zwar nicht mein erster aber auf jeden Fall der Schönste. Und er war nicht einfach nur ein Kuss. Das hier war auch ein Versprechen. Ich versprach Hes, ihr zu helfen und bei ihr zu bleiben. Auf sie aufzupassen und sie vor ihren Eltern zu beschützen. Und sie zu lieben und so zu akzeptieren, wie sie war. Für immer.

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