17 | the story of us
i don't know what to say
since a twist of fate, 'cause we're going down
and the story of us looks a lot like a tragedy now
🅱︎🆁🅸🅳🅶🅴🆃'🆂 🆁🅴🅶🅴🅻🅽
#17: Glaub niemals an Liebe auf den ersten Blick.
Es gibt nur Probleme auf den ersten Blick.
GRAHAM
„Brie?"
„Ja?"
„Du bist gar nicht schwanger."
Es war merkwürdig, dass ausgerechnet diese Worte wie eine kaputte Schallplatte immer wieder in meinem Gedächtnis abgespielt wurden, bis sie das Einzige waren, woran ich denken konnte. Es bestand die Möglichkeit, dass das Mädchen, Dee, noch nicht von Bridgets Schwangerschaft erfahren hatte, aber die beiden schienen ein enges Verhältnis zu haben. Vielleicht war Dee ein weiteres Humphrey-Geschwister, und Bridget hatte vielleicht einfach vergessen, sie zu erwähnen. Ich hatte Bridgets Antwort auf diese Aussage nicht gehört, aber zum ersten Mal kamen Zweifel in mir auf. Denn wenn es stimmte, gab es keine logische Erklärung dafür, dass Bridget eine Schwangerschaft vortäuschte – nicht, wenn sie dafür in der Schule so viele gehässige Kommentare abbekam. Es bestand kein Zweifel daran, dass Bridget klug war, aber die Geschichte passte nicht zusammen. Wieso hätte sie Dee nicht von der Schwangerschaft erzählt? Schämte sie sich? War der Vater ein Mistkerl? Wer war der Vater?
„Kann mir jemand erklären, wieso diese Furie mit uns am Tisch sitzt?", fragte Charlie gespielt freundlich und unterbrach meine Gedanken. Ja, ich dachte schon das ganze Wochenende über die Worte von Dee nach und es war unmöglich, damit aufzuhören. Immerhin war es eine gute Ablenkung vom Fakt, dass Scarlett mittlerweile mit Tenn, Doyle, Charlie und mir an einem Tisch saß, weil sie meine Freundin war. Ich unterdrückte bei dem Gedanken einen Schauder, aber ich hatte nicht wirklich eine andere Möglichkeit gehabt. Scarlett hatte mich erfolgreich erpresst, als sie mir versprochen hatte, dass sie Wynona und Bridget in Ruhe lassen würde, wenn ich ihren Freund spielte, bis ihre Eltern sie in Ruhe ließen. Sie hatte gesagt, dass sie es nur bis zum Abschlussball durchziehen wollte, und das reichte mir schon. Denn danach war ich nicht mehr hier und sie hatte sich bis dahin hoffentlich daran gewöhnt, die beiden in Ruhe zu lassen.
„Hast du mich gerade Furie genannt?", empörte sich Scarlett und warf Charlie einen derartig giftigen Blick zu, dass ich mich fragte, wie zum Teufel er nicht darauf reagierte.
„Ja, habe ich. Oder hast du Schwierigkeiten damit, richtig zu hören?"
Ich seufzte innerlich. Mir war klar gewesen, dass Charlie sich nicht sonderlich gut mit Scarlett verstand, aber ich hatte gehofft, dass sie sich ignorieren würden. Stattdessen kippte sich Charlie beinahe den gesamten Inhalt seiner Teekanne herunter, was ein schlechtes Zeichen war, denn normalerweise hielt sie einen ganzen Tag. Ich unterstützte seinen Alkoholismus nicht, aber wenn ich ihn schon nicht davon abhalten konnte, wollte ich nicht mitunter der Grund sein, warum die Situation für ihn eskalierte.
„Du bist so respektlos, Charlie!"
„Nenn mich nicht Charlie!"
Scarletts Mund klappte entgeistert auf. „Alle nennen dich Charlie!"
„Weil ich alle mag außer dir! Du kannst mich Charles nennen oder am besten redest du gar nicht erst von mir oder mit mir!"
Scarlett schnaubte und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich wollte auch gar nichts mit dir zu tun haben. Aber dann hast du mich eine Furie genannt."
Charlie deutete mit seiner Gabel auf sie. Ich hoffte schwer, dass am Ende dieses Gesprächs noch alle ihr eigenes Besteck hatten und nichts als Waffe gegeneinander benutzt wurde. „Weil ich geglaubt habe, dass das ein freies Land ist und man andere Menschen hier beschreiben darf. Woher hätte ich wissen sollen, dass du so eine Tyrannin bist?" Er schnaubte ironisch. „O richtig – weil du dich gegenüber Bridget wie eine benimmst."
Scarletts Gesicht wurde bei der Erwähnung von Bridgets Namen vor Wut so rot, dass ich mir ehrliche Sorgen um ihre Gesundheit machte. Konnte ein Kopf platzen, wenn sich zu viel Blut darin befand?
„Und gegenüber Wynona", fügte Tenn hinzu, der sich normalerweise aus derartigen Streitereien heraushielt. Nicht, wenn es um meine Schwester ging, wie es schien.
„Meine Güte, wieso sind alle so besessen mit Bridget?", stieß Scarlett zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, während sie Tenns Kommentar überging. Doyle reagierte mit einem Augenrollen. Er hatte seine Augen bereits auf Charlie gerichtet und wusste daher bereits, dass er etwas sagen würde.
„Weil sie eine anständige Person ist! Im Gegensatz zu anderen Leuten." Charlie hatte sich mit Bridget angefreundet und wenn ich ehrlich war, tat es mir weh, dass er sie verteidigt hatte und nicht ich. Ich wusste, dass es ihm nicht leichtfiel, anderen Menschen zu vertrauen, aber bei Bridget hatte es irgendwie sofort funktioniert. Und auf diesem Planeten gab es wohl niemanden, der loyaler war als Charlie, sobald er beschloss, dass er mit jemandem befreundet war.
„Ich bin auch eine anständige Person!", korrigierte Scarlett energievoll.
Charlie zog eine Augenbraue in die Höhe. „Wieso hast du dich dann gerade angesprochen gefühlt? Ich habe mit keinem Wort erwähnt, dass du gemeint warst."
Scarlett wurde nur noch wütender, während sich ein zufriedener Ausdruck über Charlies Gesicht legte. Ich glaubte nicht, dass ihn etwas glücklicher machte, als ein Wortgefecht mit solchen Tricks zu gewinnen.
„Fick dich, Charles!"
Charlie besaß tatsächlich den Mut, über ihre Beleidigung zu lachen und mit den Schultern zu zucken, als wäre es ihm egal, was Scarlett zu sagen hatte. Vermutlich war es das auch. „Du kannst mir sagen, was auch immer du willst, Scarlett. Denn kein Schimpfwort wäre jemals eine größere Beleidigung, als du sein zu müssen."
Ihr Mund klappte beleidigt auf und ich wünschte mir so sehr, dass ich nicht Mitleid mit ihr hätte. Denn sie hatte das verdient. Jedes einzelne Wort davon, wenn ich ehrlich war. Aber Charlie verletzte ihre Gefühle absichtlich und dadurch tat er im Prinzip nichts anderes als sie. Er nutzte ihre wunden Punkte aus und er rieb ihr extra noch Salz in die Wunde.
„Graham, verdammt, kannst du nichts sagen?", richtete sie sich an mich, während Tenn und Doyle betont in eine andere Richtung starrten, damit das Mitleid sie nicht ebenfalls ergriff. Ich räusperte mich. Und schwieg, während ich mir überlegte, was sie von mir hören wollte. Sie wollte meine Unterstützung, aber wenn ich ehrlich war, verstand ich Charlies Punkt. Und Tenns Enttäuschung. Er war seit Ewigkeiten mein bester Freund und seit ich ihm vorgeheuchelt hatte, wie unendlich verliebt ich in Scarlett war, konnte er mir nicht mehr richtig in die Augen sehen.
Bisher hatten seine Loyalitäten immer bei mir gelegen, aber mittlerweile schien sich das in Richtung Wynona zu verschieben. Der Gedanke, dass mein bester Freund etwas mit meiner Schwester anfing, löste zwar ein Unwohlsein in mir aus, aber gleichzeitig gab es niemanden, dem ich mehr vertraute als ihm. Tenn war der ehrlichste Mensch, den ich kannte und ich war froh, dass sich endlich jemand für Wynona zu entscheiden schien, statt nur für mich. Ich hatte ihr durch meinen Rugby-Status an dieser Schule so viel genommen und manchmal fragte ich mich, wie sie mir dafür jemals verzeihen konnte. Es war nicht ihre Schuld, dass ständig Aufmerksamkeit und Eifersucht auf ihr lagen – es war allein meine. Sonst hätte sie sich vielleicht in der Bibliothek in einer Ecke verkriechen können, aber jetzt fand sie nirgends Ruhe.
„Ich-...ich denke, dass sich alle beruhigen sollten", stammelte ich eine Spur zu abgelenkt, als dass es glaubwürdig klang.
„Oh, danke, holder Prinz. Das war ein ausgezeichneter Ratschlag", spottete Charlie, der seine Sonnenbrille aufsetzte. Ein weiteres schlechtes Zeichen für das Level seiner Trunkenheit. „Sagst du ihr das auch, wenn sie dich fragt, ob du sie küssen kannst? Denn wenn du ihr tatsächlich die Zunge in den Mund gesteckt hast, muss ich mich leider aus Sicherheitsgründen von dir fernhalten."
Doyle biss sich auf die Lippen, um nicht in Lachen auszubrechen. Ich seufzte nur erschöpft. Es gefiel mir ebenfalls nicht, dass sich die Situation so entwickelt hatte, aber dafür war es im Moment einfach zu spät.
„Wie kannst du zulassen, dass er so mit mir redet, Graham? Ich bin deine Freundin!"
„Du bist eben nicht Bridget", feixt Charlie. Ich war mir sicher, dass das nur ein Scherz war, aber gemessen am Fakt, dass ich ihm nicht widersprechen konnte und Scarlett mir direkt ins Gesicht sah, während ich ihren Blick mied, sagte mehr aus, als ich jemals andeuten wollte.
„Ich. Bin. Deine. Freundin." Scarlett betonte jedes Wort einzeln, um sie mir zu verdeutlichen, aber die Wahrheit war, dass sie trotzdem keinerlei Bedeutung für mich hatte. Ich wollte nicht mit ihr zusammen sein. Ich konnte ihre Theatralik nach drei Tagen kaum mehr ertragen und ich wusste, dass das Misstrauen meiner Freunde genau am richtigen Ort platziert war. Gott, ich hätte ihr selbst niemals über den Weg getraut, wenn einer getan hätte, was ich nun tat. Es war anstrengend, so zu tun, als wäre irgendetwas davon von Relevanz. Denn es war mir schlicht und einfach egal. Das Einzige, was ich fühlte, war mein schlechtes Gewissen, weil ich sie nicht anständig behandelte.
„Graham!"
„Ja?"
„Hast du dazu nichts zu sagen?"
Ich biss mir auf die Lippen. Nein. „Charlie, sei etwas netter, ja?"
„Womit zum Teufel hätte sie das verdient? Sie hat deine Schwester jahrelang terrorisiert, sie hat Bridget seit ihrem ersten Schultag terrorisiert und das sind die einzigen beiden Frauen an dieser Schule, die dich wirklich interessieren. Kannst du dir vorstellen, wie sehr du versagst, wenn ich derjenige bin, der es dir sagen muss, Graham? Ich liebe dich ja, aber du hast eine Schraube locker und ich denke nicht, dass du verstehst, was du damit anrichtest."
Ich benetzte meine Lippen und legte meinen Kopf schief, während ich Charlie aufmerksam musterte. „Du liebst mich?", sinnierte ich. Charlie warf mir seine leere Teekanne an den Kopf, ehe er sich erhob und Doyle mit sich zog.
„Ja, Graham. Aber du musst dir dringend überlegen, wer deine wahren Freunde sind. Ich habe keine Ahnung, was sie mit dir gemacht hat, aber ich werde nicht jeden Mittag hiersitzen und so tun, als würde ich irgendetwas davon auch nur im Geringsten unterstützen. Bis dann."
Die beiden schaufelten sich den Rest ihres Essens an einem anderen Tisch in den Mund und ich konnte ihnen nur schweigend dabei zusehen. Charlie hatte vollkommen recht. Ich versagte einmal mehr, aber was konnte ich denn bitte tun? So ließ Scarlett Bridget und Wynona wenigstens in Ruhe. Ich war mir nämlich nicht sicher, wie viel davon meine Schwester noch ertragen hätte, ehe sich vollends unter dem Gewicht von Scarletts Hass zusammengebrochen wäre. Es ging nicht darum, dass ich nicht wusste, wer meine Freunde waren, sondern daran, dass ich nicht wusste, wie ich sie sonst beschützen sollte. Bridget hatte mir schon lange klargemacht, dass ich der Einzige war, der Wyn davor beschützen konnte.
Sie hatte recht gehabt. Und nun tat ich es.
Tenn räusperte sich. „Ich geh einmal zu Wyn, um nachzusehen, wie es ihr geht. Ihr...Turteltäubchen könnt den Mittag bestimmt auch ohne mich genießen." Ich glaubte nicht, dass mich jemals zuvor etwas mehr geschmerzt hatte als der Fakt, dass Tenn mir nicht mehr in die Augen sehen konnte. Es war beängstigend, dass mein Herz mehr brach, als wenn meine Eltern mir einmal mehr klarmachten, dass ich die Enttäuschung der Familie war. Gott, wieso musste alles in diesem Ausmaß eskalieren? Wieso hatte ich keine Kontrolle über mein Leben? Wieso waren es immer die anderen, die Entscheidungen für mich trafen oder mich Dinge machen ließen, die mir wehtaten?
„Ich dachte, dass du es ihnen gesagt hast, Graham", holte mich Scar aus den Gedanken. Ihre Stimme war ungefähr das Letzte, was ich im Moment hören wollte, aber ich musste mich in den nächsten Monaten mit ihr auseinandersetzen. Vielleicht war es gar nicht so schlecht, wenn ich mich daran gewöhnte.
„Das habe ich auch getan."
„Du warst nicht überzeugend genug."
Natürlich nicht. Ich war nie überzeugend genug. Schnell genug. Gut genug. „Vielleicht versuchst du es beim nächsten Mal selbst zu regeln? Dann kann ich dir auch nichts verderben? Alles würde nach deinem Plan laufen. Ich bin mir sicher, dass es dann am besten kommen würde." Ich konnte die Bitterkeit in meiner Stimme nicht verstecken, aber dafür fehlte mir ehrlich gesagt einfach die Kraft. Gott, wann war ich zum größten Verlierer dieses Universums mutiert? Vielleicht, während ich versucht hatte, es allen anderen recht zu machen.
„Das ist kein Witz, Graham."
Ich hasste, wie sie meinen Namen aussprach. „Ich habe auch nicht gelacht."
„Dann hör verdammt noch mal auf, dich wie ein Roboter zu benehmen!"
Ich lachte auf, aber es klang so hysterisch, dass es selbst in meinen Ohren schmerzte. „Ich soll mich nicht benehmen wie ein Roboter? Dann hör auf, mich zu behandeln, als wäre ich ein Roboter. Du kannst mich nicht dazu programmieren, so zu funktionieren, wie du es gerne hättest. Ich bin kein Schauspieler! Wie zum Teufel soll ich den vorspielen, dass ich dich liebe oder überhaupt erst mit dir befreundet sein möchte, nach allem, was du getan hast? Das geht nicht, okay?"
„Wir hatten eine Abmachung", brachte sie zähneknirschend hervor.
Ich zuckte mit den Schultern. „Die Abmachung war, dass ich vorgebe, dein Freund zu sein und dass ich dich zum Abschlussball ausführe. Nicht, dass ich dich liebe. Ich habe keine Ahnung, wer du wirklich bist, Scarlett, aber es ist mir auch egal. Es tut mir leid, dass du das hören musst, aber ich habe einfach kein Interesse an einer echten Beziehung mit dir. Ich sehe nicht ein, wie ich so etwas vorspielen könnte, wenn es deutlich von meinem Gesicht abzulesen ist. Vielleicht bist du unter deiner harten Schale ein nettes Mädchen, aber es interessiert mich nicht genug, als dass ich es herausfinden möchte. Die Lage ist so, wie sie ist und wenn dir dieses kleine Bisschen von mir nicht genug ist, verstehe ich nicht, wieso du mir diesen Deal überhaupt vorgeschlagen hast."
Scarlett presste ihre Lippen zusammen. Ja, ich fühlte mich schrecklich, weil ich ihr all diese Dinge gesagt hatte, aber ich war es so satt, dass ich von allen Seiten wie eine Marionette behandelt wurde. Ich wusste, was ich wollte und was nicht, und diese Situation gehörte definitiv in letztere Kategorie.
„Das sagst du jetzt vielleicht, weil du nur an Bridget denken kannst, als wäre da tatsächlich etwas zwischen euch. Wart ihr überhaupt Freunde oder hast du dich ihr da schon aufgezwungen? Sie hat vielleicht nicht bemerkt, wie du sie ansiehst, aber es ist offensichtlich, dass das alles einseitig war. Und du wirst niemals eine Chance bei ihr haben. Oder hast du schon vergessen, dass sie einem anderen gehört? Vielleicht Charles, wenn man bedenkt, wie er sie beschützt hat, was er sonst nie tut. Hat er sie geschwängert? Wolltest du eine Dreier-Erziehung? Oder willst du sie einfach um jeden Preis für dich haben, egal ob sie das Kind eines anderen in sich trägt?", giftete Scarlett mit der gleichen Portion an Verzweiflung zurück. Aber es verletzte mich nicht einmal wirklich, weil ich nur Bridgets Freundschaft wollte. Alles andere wäre ihr gegenüber nicht fair gewesen.
„Bridget ist kein Besitztum. Sie wird niemals mir oder einem anderen Mann gehören. Sie gehört nur sich selbst."
Und wenn Dee recht hatte, dann war sie vielleicht auch gar nicht schwanger. Aber das sagte ich nicht, während ich meine Sachen ebenfalls zusammenpackte, weil ich mir nicht sicher war, ob ich eine weitere Sekunde an diesem Tisch ohne gravierende mentale Schäden überlebt hätte.
Soooo habt ihr erwartet, dass Graham Dees und Bridgets Gespräch überhört?
Wie gefällt euch das neue glückliche Pärchen der Schule 🤭😝?
Hat Graham das Richtige getan, indem er sich auf diesen Deal eingelassen hat?
Meinungen zum Mittagessen zwischen Scarlett/Graham/seinen Freunden?
Ich hoffe, dass euch das Kapitel gefallen hat und dann lesen wir uns bald wieder 💖
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