❥ Chapter 32

Alecs POV

"Das war wirklich lecker, oder?", fragt Zoe in die Runde, nachdem wir das Restaurant verlassen haben und gerade über den Parkplatz zu den Autos gehen. Da wir nicht alle in ein Auto passen, sind Mom, Carter, Aurelia und ich gemeinsam gefahren und Zoe und Oliver zusammen.

"Ja, alleridngs. Hier gehen wir auf jeden Fall nochmal hin", stimmt Mom fröhlich zu. Unser gemeinsames Mittagessen hat meiner Meinung nach nicht viel gebracht. Okay, Carter und ich haben uns mehr oder weniger wieder vertragen, aber dadurch sind die Probleme nicht verschwunden und ich glaube, das ist uns allen nur zu bewusst. Doch niemand will es wirklich wahrhaben. Vielleicht sagt die deshalb, dass wir nochmal zurückkommen werden.

"Kann ich diesmal bei euch mitfahren, Zoe?", fragt Aurelia.

"Eigentlich gern, aber ich dachte, Alec könnte mich durch die Stadt führen und mir mal zeigen, wo ihr hier so wohnt", antwortet sie und wirft mir einen vielsagenden Blick zu.

"Aber wir sind doch erst vor einigen Wochen durch die Stadt gefahren", sagt Aurelia und zieht misstrauisch ihre Augenbrauen zusammen.

"Ja schon, aber damals sind wir nur zur Eisdiele gefahren. Ich komme danach nochmal zu euch, das wird nicht lange dauern." Mit einem freundlichen Zoe-Lächeln beruhigt sie Aurelia, die nur enttäuscht ihre Augen verdreht und sich zu Moms Wagen dreht.
"Ich sitze vorn", verkündet sie und setzt sich auf den Beifahrersitz, sodass Carter sich auf die Rückbank setzen muss.

Ich gehe auf Zoes Wagen zu und will gerade die Tür zur Rückbank öffnen, als Oliver mir die Beifahrertür öffnet. "Du kannst hier sitzen. Ich fahre mit den anderen." Und schon steigt er zu Carter auf die Rückbank. Ich gucke verdutzt zu Zoe. Da wird mir bewusst, dass das wohl zu ihrem Plan gehört. Natürlich hat Mom ihr alles erzählt und nun möchte sie ihr Glück versuchen und mit mir reden, weil ich Mom nie eine Chance dazu gebe. Ganz die Tochter einer Therapeutin. Es ist nicht das erste Mal, dass sie das versucht.
Mit einem lauten Seufzer setze ich mich auf den Sitz und schnalle mich an.

"Gibt es hier eine Art Park, zu dem wir fahren können?", fragt Zoe und sieht mich an.

"Ähm... wieso kannst du mir das, was du zu sagen hast, nicht hier sagen?"

"Lass uns einen netten Platz suchen und dort in Ruhe reden, okay?" Was so viel bedeutet, wie dann kannst du nicht einfach abhauen und eine harmonische Umgebung wird es leichter machen. Wie gesagt, sie hat von der Besten gelernt. Ich bin mir sicher, dass sie ebenfalls eine gute Therapeutin geworden wäre, wenn sie sich dazu entschieden hätte und nicht für einen Job bei der Bank.

Nach ungefähr einer Viertelstunde, in der wir kaum geredet haben und nur der Musik im Radio gelauscht haben, haben wir endlich einen ungestörten Platz gefunden, an dem ich im Sommer mehrmals vorbeigefahren war. Er liegt ziemlich abseits der Straße in einer ruhigen Gegend außerhalb der Stadt.

Zoe stellt das Auto an den Straßenrand und wir setzen uns auf eine Bank. Einige Meter weiter ist ein kleiner Spielplatz, wo zwei kleine Kinder miteinander spielen und von ihre Eltern beobachtet werden, die auf den Bänken am Rand sitzen.

"Mom hat mir erzählt, dass du mit Dad telefoniert hast", platzt Zoe sofort heraus. Sie war nie jemand, der um den heißen Brei herum redet.

"Ja, und? Das machen wir doch alle", antworte ich und bemühe mich um einen lockeren Ton. Mir ist klar, worauf sie hinauswill, aber ich habe keine Lust, darüber zu reden.

"Das stimmt, aber wir ticken danach nicht komplett aus", sagt sie mit ihrer ruhigen und sachlichen Stimme und mustert mich.

Genervt presse ich meine Lippen zu einer Linie zusammen und wende meinen Blick ab. Ich sehe den Kindern zu, wie sie die Rutsche runterrutschen.

"Es ist wohl nicht besser geworden, was?"
"Was denkst du denn, Zoe? Es ist nicht gerade ein tolles Gefühl, die Enttäuschung der Familie zu sein", lache ich bitter.

"Das ist Schwachsinn, Alec. Du bist keine Enttäuschung."

"Ach wirklich?", ich drehe meinen Kopf wieder in ihrer Richtung. "Du hast doch selbst gesehen, wie Dad mich angeguckt hat. Er hat wochenlang nicht mit mir geredet."

Für einen kurzen Moment herrscht Stille zwischen uns und noch ein Kinderlachen ist zu hören.

"Ich will mal ganz ehrlich zu dir sein, Alec. Du hast echt Mist gebaut, riesen Mist, um genau zu sein, aber auch Dad wird sich damit abfinden", unterbricht sie die Stille. Ich weiß nicht, ob sie mir das sagt, weil sie das wirklich denkt, oder nur, weil sie mich beruhigen möchte.

"Wenn du meinst. Ich weiß nicht mal, was ihn am härtesten getroffen hat. Dass ich aus dem Team geworfen wurde, wie es dazu kam oder dass ich Baseball gar nicht mehr mag."

"Alec-"

"Nein, Zoe", falle ich ihr ins Wort. "Es ist doch wahr. Wäre ich mehr so wie Carter, wäre noch alles in bester Ordnung. Dad hat mir gesagt, dass er an Weihnachten nach Hause kommt und ich hab keine Ahnung, wie das werden soll. Er versteht es einfach nicht. Für ihn ist es, als hätte ich ihm sein Herz gewaltsam rausgerissen und drauf rumgetrampelt." Das hört sich vielleicht übertrieben an, ist es aber nicht und Zoes Gesichtsausdruck nach zu urteilen kann sie mir da nicht widersprechen.
"Aber es ist doch nur Baseball", versucht sie das Ausmaß der Situation zu minimieren.

Mit großen Augen sehe ich sie an. "Nur Baseball? Ist das dein Ernst? Baseball ist Dads Lebenselixier, falls es dir noch nicht aufgefallen ist."

Nun verdreht sie dir Augen. "Mann, Alec, jetzt übertreibst du aber."

"Dich hat er ja nie zum Spielen gezwungen", erwidere ich und kann nicht anders, als meine Stimme zu erheben.

"Dich doch auch nicht. Du bist freiwillig ins Team gegangen, schon vergessen?" Auch Zoes Stimme nimmt an Laustärke an.

"Mehr oder weniger. Ich war 14, Zoe. Da wollte ich doch nur cool sein und meinen Vater beeindrucken", stelle ich klar und warte auf ihre Reaktion.

"Versuch einfach mal, dich nicht immer so schnell aufzuregen, wenn das Thema Sport fällt, okay? Er möchte doch nur mit dir ins Gespräch kommen."

Ein lautes Seufzen entfährt mir. Natürlich will er das, aber er wählt immer wieder die falschen Themen. Schießlich gebe ich nach. "Okay, werde ich machen. War's das dann?"

"Ja, aber wenn irgendwas sein sollte, kannst du mich immer anrufen, okay?" Sie ist immer noch besorgt.

"Ja, obwohl nichts sein wird. Trotzdem danke. Wie laufen denn die Hochzeitsvorbereitungen?", wechsle ich das Thema und sofort strahlt Zoe im ganzen Gesicht. Sie erzählt mir in Einzelheiten, wie sie sich ihre Location wünscht und wo ihre Hochzeit statfinden soll.

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