Ein Outing nur im Notfall
Hello,
es tut mir so leid, dass es erst jetzt kommt. Der Tag lief schon wieder völlig anders als geplant und ich musste das Kapitel neu schreiben, da der erste Entwurf beschissen war :c
Seit zwei Wochen bekomme ich plötzlich so viele neue Follower und ich hätte nicht gedacht, dass sich das so sehr auf mein Schreiben auswirkt. Ich habe angefangen weniger nach Gefühl zu schreiben, sondern habe zu viel über einzelne Sätze nachgedacht und es wurde merkwürdig distanziert.
Ich versuche immer noch mit der Followeranzahl klarzukommen, aber ich denke mittlerweile läuft es schon besser und auch bin ich wieder mit dem Kapitel zufriedener :3
Danke an alle die sich das hier durchlesen und jeden Tag herkommen um ein neues Kapitel zu lesen. Ihr seid amazayn, thank u so fooking much. 600 Follower sind scheiße viel, das hätte ich vor 4 Jahren nichtmal für möglich gehalten♡
Hab euch lieb, passt auf euch auf und nehmt euch genug Pausen, der Körper ist nicht gemacht für Dauerstress! :/
All the Love ~ L xx
《♡》
Pov. Kyle
Mit einem leeren Gefühl in der Brust sitze ich in dem kleinen Lieblingscafé von Logan und mir. An guten Tagen waren wir schon öfters hier und haben die Aussicht auf den großen Park genossen. Jetzt ist die Aussicht eher trostlos, da es aus Eimern schüttet. Seit ich hier bin, hat es irgendwann angefangen und es will einfach nicht mehr aufhören. Seufzend sehe ich wieder zu meiner ausgetrunkenen Tasse und überlege, ob ich mir einen weiteren Kaffee bestellen sollte. Mittlerweile ist es schon recht spät und wenn ich noch wo unterkommen möchte, sollte ich mich beeilen.
Trotz langer Überlegung habe ich mich immer noch nicht dazu entschieden, was ich machen soll. Besser gesagt wohin ich soll.
Eigentlich gibt es nur wirklich zwei Optionen, die in Frage kommen, doch beide sind nicht optimal. Bei Liam, Zayn und Niall könnte ich ohne ein Outing nicht über den Streit mit Logan sprechen, da der Part mit der Schwangerschaft wegfallen würde und das eigentlich für mich der Hauptgrund war zu gehen. Ich bin einfach noch nicht bereit mich vor den drei zu outen, das selbe gilt für Louis. Meine erste Überlegung war nämlich zu Harry und Louis zu gehen, da ich dort vielleicht sogar in einem Bett schlafen könnte. Außerdem weiß Harry über meine Situation bescheid und ich müsste mich im Grunde "nur" vor Louis outen. Noch dazu könnte ich gleich mit ihm über Logan sprechen und ihm meine Sorgen wegen seines Onkels mitteilen. Louis wird mich bei dieser Sache wohl am besten verstehen und vielleicht kann ich ihn dazu bringen, nach Logan zu sehen. Ich gebe es im Moment nicht gerne zu, aber ich sorge mich nunmal um meinen Dickkopf.
Der einzige Nachteil bei Harry und Louis ist, wie gesagt, das Outing. Ich weiß, dass es meine Sache ist, wie und vor wem ich mich oute, aber seit Louis sich vor mir geoutet hat, habe ich ein schlechtes Gewissen deswegen. Wir kennen uns mittlerweile schon ziemlich gut und ich habe ihn wirklich lieb gewonnen, aber bisher habe ich mich einfach nicht getraut. Ich habe einfach zu große Angst davor, dass sich etwas zwischen uns ändert. Es wäre nicht das erste Mal, dass einer meiner Freunde, die mich als Kyle kennengelernt haben, sich nach meinem Outing ein paar Mal versprochen und mich als sie bezeichnet haben. Seit diesem Vorfall im letzten Jahr ziehe ich es vor mich nur "im Notfall" zu outen.
Da ich eine ungeplante Schwangerschaft durchaus als Notfall einordne und ich definitiv die Nacht nicht allein in einem Hotelzimmer verbringen möchte, fällt meine Wahl schlussendlich auf Louis und Harry.
Sobald ich bezahlt habe, mache ich mich trotz Regenschauer auf den Weg und hoffe, dass ich nicht allzu nass werde.
Als ich meinem Ziel näher komme, werde ich immer nervöser und bin kurz davor wieder umzudrehen. Mir ist übel als ich vor dem Mehrfamilienhaus stehen bleibe und an der Hausfasade hochsehe. Der Regen klatscht mir ins Gesicht, weshalb ich meinen Blick löse und die Klingel betätige.
Lang passiert nichts, was mich zugegebenermaßen sehr verwirrt. Sollten die zwei nicht Zuhause sein? Wir haben Louis doch vorhin erst hier abgesetzt.
Stirnrunzelnd ziehe ich mein Handy aus der Jackentasche und quetsche mich unter den Dachvorsprung, der mich etwas vor dem Regen schützt. Wenn sie nicht auf die Klingel reagieren, reagieren sie vielleicht auf eine Nachricht. Ein Versuch ist es Wert, bevor ich gehe und die Nacht bei den anderen drei verbringe. Da Harry immer auf sein Handy schaut, schreibe ich lieber ihm, da Louis dazu tendiert Nachrichten zu ignorieren.
Du: Seid ihr nicht da? Ich hab gerade geklingelt. Ist ein Notfall.
Es dauert nicht lang bis er es tatsächlich gelesen hat, doch anstatt einer Antwort, verschwindet nur das Online unter seinem Namen und ich fange an mir verarscht vorzukommen. Warum werde ich ignoriert?
Plötzlich summt die Türe und ich stolpere fast über meinen Koffer, als ich hektisch versuche die Tür aufzustemmen. Etwas verwirrt über Harrys Verhalten laufe ich zum Fahrstuhl und lasse mich in die richtige Etage bringen.
"Es tut mir so leid Kyle, hätte ich gewusst, dass du es bist- warum hast du deinen Koffer dabei?" ,fragt Harry verwirrt, als er im Flur schon auf mich zukommt.
"Ich äh- kann ich hier übernachten?" ,frage ich gerade heraus, da ich nicht genau weiß, wo ich anfangen soll. "Oh Nein, also ja klar kannst du. Ich meine nur Nein, weil Logan-"
"Wieder Mal Scheiße gebaut hat" ,unterbreche ich ihn und laufe zu der offenen Wohnungstür, da ich das alles nur ungern im Hausflur erzählen möchte. Harry folgt mir schnell und wirft mir immer Mal wieder mitleidige Blicke zu, während ich meine komplett nasse Jacke ausziehe. Etwas ratlos sehe ich zu Harry, der leicht lächelt und seine Hand auf meinen Rücken legt, um mich in das Badezimmer zu führen.
"Schmeiß deine Klamotten einfach da rein, ich bring dir schnell was trockenes zum Anziehen" ,meint Harry und deutet auf die Badewanne. Ich nicke. Er will schon wieder gehen, als er inne hält und mich ansieht.
"Brauchst du etwas zu trinken? Tee? Oh und willst du jetzt lieber deine Ruhe haben und Abgelenkt werden oder möchtest du darüber sprechen?" ,fragt er sanft nach, weshalb ich ehrlich lächeln muss. Harry ist wirklich fürsorglich, das ist eine seiner Eigenschaften, die ich sehr an ihm schätze.
"Ich würde wirklich gern reden, könnte Louis bitte auch dabei sein? Mir ist es wichtig, dass er das auch erfährt, oh und Tee wäre sehr nett, danke" ,antworte ich mit einem milden Lächeln.
Harry nickt einmal, bevor er mich alleine lässt und mir vermutlich etwas zum Anziehen holt.
Es war zwar nur ein kürzerer Weg, aber es regnet so stark, dass selbst mein Oberteil nass wurde. Von meiner Hose will ich gar nicht erst anfangen. Seufzend ziehe ich mich bis auf die Unterhose aus und suche in dem kleinen Wandschrank nach einem Handtuch um meine Haare zu trocknen.
In dem Moment klopft es vorsichtig.
"Ja?"
Langsam öffnet sich die Tür. Eine Hand, beladen mit Klamotten, drängt sich durch den Türspalt und legt die Anziehsachen auf den Stuhl direkt neben der Tür.
"Der Tee ist bald fertig. Louis und ich warten im Wohnzimmer auf dich. Komm einfach zu uns, sobald du bereit bist" ,höre ich Harry sagen, während die Hand wieder durch den Türspalt verschwindet.
"Danke Harry."
Er sagt daraufhin nichts mehr, sondern schließt die Tür wieder. Ich laufe zu dem Stuhl und sehe die Sachen durch, die er mir gebracht hat. Zum Glück ist auch eine Unterhose dabei. Die, die ich im Moment trage, ist doch etwas unangenehm feucht.
Beim Anziehen lasse ich mir mehr Zeit als nötig, was vermutlich mit dem bevorstehenden Outing zu tun habeb könnte. Am Ende stehe ich vor dem Spiegel und mustere mich.
Okay du schaffst das Kyle, du gehst einfach da raus und outest dich. Was ist schon dabei? Louis wird das verstehen. Er wird nicht die falschen Pronomen verwenden. Du hast es auch bei Harry geschafft und dieser hat dich bisher nie falsch angesprochen.
Zögernd trete ich einen Schritt vom Spiegel weg und löse meinen Blick.
Mit festen Schritten laufe ich zur Tür, öffne sie und bleibe verunsichert stehen. Mein Herz rutscht mir in die Hose, als mich doch wieder Zweifel überkommen.
Was ist, wenn er doch anfängt die falschen Pronomen zu benutzen? Nicht mit Absicht, nur eben ausversehen.
Ich möchte nicht mit anderen Augen gesehen werden, doch es scheint unverweigerlich, wenn man im falschen Körper geboren wurde.
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