XXXV

"Ihr habt einen Jugendlichen aufgenommen?", fragte ich ungläubig.
"Ja, er heißt Jay und ist 18", sagte er als wäre es was ganz Normales.
"Und wie ist es dazu gekommen?", hakte ich nach als ich raus an die Villa starrte.
"Alec hat ihn heimgebracht", antwortete er knapp.
"Genauer? Und wenn du nochmal so wage antwortest schlage ich zu", sprach ich und drehte mich wieder zu ihm, weshalb er mich amüsiert musterte.
"Du schlägst zu?", kam es provokant von ihm.
"Willst du es herausfinden?", gab ich mit zu Schlitzen geformten Augen von mir.
"Nein, ich mach mich ja jetzt schon ein. Oh verschone mich", machte er sich dramatisch über mich lustig.
"Klappe und jetzt erzähl wie es dazu gekommen ist, dass ihr einen Jungen aufgenommen habt", forderte ich ihn auf.
Er seufzte auf bevor er anfing zu reden.
"Alec hat sich Samstagnacht ohne meine Erlaubnis aus dem Haus geschlichen. Er hat erzählt, dass er an einer Gasse vorbeigekommen ist, wo Jay von seinem Stiefvater misshandelt wurde. Er war wohl besoffen und hat auf ihn eingeschlagen bis er fast sein Bewusstsein verlor. Alec hat eingegriffen und den Typen verprügelt und verjagt, obwohl er ein Messer dabeihatte und damit bereits in Jays Bein geschnitten hatte. Alec und Xavier haben ihn danach gemeinsam heimgebracht. Wir haben seine Wunden verpflegt und jetzt lebt er bei uns", fasste er es zusammen und obwohl seine Stimme apathisch klang, sah ich in seinen Augen, dass ihm die Geschichte des Jungen naheging. Mich selbst berührte es als ich Felipe musterte.
Gott, ich liebte diesen Mann.
"Du bist zu gut für die Welt", atmete ich aus bevor ich ihn küsste.
Etwas in meinen Worten schien in ihm etwas ausgelöst zu haben, denn er unterbrach den Kuss und mied meinen Blick, wobei er mit einem zusammengepressten Kiefer und zu Fäusten geballten Händen aus dem Auto sah.
"Lass uns reingehen", unterbrach er die Stille als ich ihn nachdenklich studierte.
Es war klar, dass er meinen Worten keinen Glauben schenkte, dass er so nicht von sich dachte und es war meine Aufgabe als Freundin ihm zu zeigen, dass er genau das war.
Ich nickte und gemeinsam liefen wir in das Haus.
Die untere Etage war komplett leergefegt und doch hörte ich ihre Stimmen.
"Sie sind wahrscheinlich alle oben in Alecs Zimmer, dort ist Jay platziert", erklärte er.
Also liefen wir genau dort hin.
Nach einem kurzen Klopfen trat ich ein und Felipe folgte.
"Hey Jungs", grüßte ich alle und mein Blick wanderte automatisch zu dem Jungen der umwickelt mit Verbandszeug war und im Bett lag.
"Hey", kam es von Alec lächelnd.
"Hey Lorena, wir haben noch einen Bruder bekommen", teilte mir Caleb aufgeregt mit und ich konnte nicht anders als zu lächeln.
"Habe ich bereits gehört", antwortete ich ihm schmunzelnd bevor ich mich Jay zuwandte.
"Hey ich bin Lorena", stellte ich mich vor und streckte ihm meine Hand hin.
"Jay", kam es mit einem schwachen Lächeln von ihm.
"Lorena ist die Freundin von Felipe und sie haben sehr oft Sex also, wenn du Kopfhörer brauchst, melde dich bei mir", warf Caleb ein und sofort schoss mir Hitze in die Wangen während die Jungs, inklusive Felipe sich ihr Grinsen unterdrücken mussten.
"Caleb!", mahnte ich ihn streng und peinlich berührt zugleich.
"Was? Ist doch die Wahrheit", antwortete er schulterzuckend.
Ich seufzte aus.
"Wie auch immer. Wir lassen euch mal allein. Falls etwas ist, schreit", sprach ich wieder lächelnd und wollte gerade mit Felipe das Zimmer verlassen als ich Caleb etwas hinter mir sagen hörte.
"Warte ab. Die beiden haben bestimmt gleich wieder Sex. Sie haben sich nämlich zwei Tage nicht gesehen."
Kopfschüttelnd schloss ich kurz meine Augen.
Es hatte keinen Sinn.
Dieser Junge war unverbesserlich.
Schließlich zog ich die Tür hinter mir zu und sah erwartungsvoll zu Felipe, ob er etwas zu Calebs Verhalten zu sagen hatte.
"Sex?", fragte er stattdessen amüsiert, weshalb ich ihm einen bösen Blick zuwarf und an seine Brust schlug.
"Du bist schrecklich", gab ich frustriert von mir und lief vor ihm die Treppen runter.
"Ist das ein nein?", fragte er hinter mir.
"Richtig Sherlock", antwortete ich sarkastisch.
"Ich verstehe...", kam es von ihm.
Ohne etwas dazu zu sagen setzte ich mich im Wohnzimmer auf die Couch und schaltete den Fernseher an.
"Also heute gibt es kein Sex, huh?", hakte er nochmal nach, weshalb ich augenrollend zu ihm blickte.
Er machte verführerisch langsam die Knöpfe seines Hemdes auf und zog es dann aus, während ich versuchte nicht zu lachen als ich sein Striptease beobachtete.
Er streckte sich und spannte seine Muskeln an.
"Es ist hier ziemlich heiß, nicht wahr?", fragte er bevor er langsam seinen Gürtel öffnete und mich dabei ansah.
Danach waren sein Knopf und der Reißverschluss dran ehe er sich der Hose entledigte.
Ich konnte nicht anders als in ein Lachen auszubrechen.
"Du bist schrecklich", wiederholte ich belustigt meine Worte von vorhin.
"Was? Du willst, dass ich meine Boxershorts ausziehe?", fragte er.
"Ich weiß nicht Lorena...ich dachte du wolltest keinen Sex?", redete er weiter während ich wie verrückt versuchte mein Lachen inne zu halten.
"Okay? Du willst sie mir also ausziehen. Da kann ich ja nicht nein sagen..."
Schmunzelnd lief er auf mich zu und stellte sich vor mich.
"Ich warte", kam es dann von ihm.
"Du bist schrecklich", sagte ich erneut grinsend.
"Langsam glaube ich, dass es dein Codewort für 'Felipe bitte nimm mich' ist", machte er mit seinem Theater weiter.
"Oh ja?", hakte ich mit hochgezogenen Augenbrauen nach und er nickte schelmisch bevor er sich zu mir vorlehnte und anfing mich zu küssen.
Mein Körper ergab sich ihm unter dem Kuss sofort und ich hasste mich fast schon dafür.
Er ließ sich neben mich nieder ohne den Kuss zu unterbrechen und zog mich dann auf seinen Schoß. Wir vertieften ihn während Felipes Hände auf meinem Hintern lagen.
"Ich sagte doch sie würden gleich wieder Sex haben", unterbrach plötzlich Calebs Stimme die Trance in der ich war.
Unsere Köpfe schnappten zu den Jungs die am Türrahmen standen.
"Oh Gott, oh Gott, oh Gott!", gab ich panisch von mir und sprang sofort von Felipes Schoß auf.
"Das sagt sie auch immer, wenn sie es treiben", informierte Caleb die drei anderen.
"Caleb! Ich werde dich umbringen!", drohte ich bevor ich auf sie losrannte.
Sie ergriffen die Flucht, doch Jay und Alec blieben wegen Jays Verletzungen zurück.
"Verschone mich! Ich bin verletzt!", sprach er sofort und hob schützend seine Hände hoch.
"Okay...aber nur dieses Mal und ich will morgen kein Wort hiervon hören. Sagt das auch dem größten Perversling da oben bevor ich ihn an seinen Ohren an die Wand hänge, verstanden?", mahnte ich Alec und Jay.
"Yes Madam!", sprachen sie im Chorus ehe sie die Treppen hochliefen.
Peinlich berührt lief ich zurück ins Wohnzimmer, wo Felipe immer noch amüsiert in seinen Boxern saß.
"Sex?", hakte er nochmal nach und kurz darauf landete ein Kissen in seinem Gesicht.
"Du schläfst heute auf der Couch", teilte ich ihm mit.
Durch diesen Mann würde ich noch in der Hölle landen...

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