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Früher war es immer mein Traum zu einem Ausblick auf den Eiffelturm aufzustehen.
Wie naiv ich da doch noch war, denn diese Sicht die mir nun geboten wurde war noch viel besser.
Wasserperlen rollten über Felipes muskulösen Oberkörper, glitten über sein Sixpack und verschwanden dann in dem Handtuch, welches er um seine Hüften befestigt hatte.
Er putzte sich gerade die Zähne während er mich ansah und über irgendwas sprach.
Aber ehrlich gesagt verstand ich kein Wort als ich diese wunderschöne Spezies vor mir studierte.
"Lorena!", wurde er plötzlich lauter, weshalb ich aus meinem tranceartigen Zustand fiel.
"Hmm?", hakte ich nach und sah zu ihm auf.
"Das ist die zweite Nacht, die du hier hintereinander verbracht hast also bist du ja quasi schon eingezogen", kam es mit Zahnpasta in seinem Mund von ihm.
Da ich nicht antwortete und wieder nur auf seinen Oberkörper starrte, hörte ich ihn seufzen bevor er zurück ins Bad lief und wie ich annahm seinen Mund ausspülte.
Derweil setzte ich mich richtig auf dem Bett auf und band meine Haare zu einem Zopf.
"Außerdem wachst du, wenn du einziehst immer zu dieser Sicht auf die ich dir gerade biete", sprach er und trat wieder zurück ins Zimmer.
"Aber dann würde ich mich daran gewöhnen und es nicht mehr zu schätzen wissen", argumentierte ich und ein Lächeln formte sich dabei auf meinen Lippen.
Er fing an zu grinsen als er näher ans Bett kam und sich schließlich halb auf mich legte.
"Ich könnte immer zwischen einem Eightpack, einem Sixpack und einem Onepack abwechseln damit es nicht so wird", scherzte er und kuschelte seinen Kopf direkt über meine 'Hitze', auf der die Decke als Barriere diente.
"Onepack? Dann müsste ich dich verlassen, weil ich nur wegen deinen Bauchmuskeln mit dir zusammen bin", antwortete ich schmunzelnd, weshalb er auflachte.
"Na dann, ich dachte schon ich müsste ein schlechtes Gewissen haben, weil ich nur wegen deinem wohlgeformten Hintern mit dir zusammen bin", konterte er und dieses Mal war ich diejenige die auflachte.
"Idiot", murmelte ich als ich ihm sanft über die Haare strich.
"Was machen wir heute?", fragte er nach einer längeren Stille.
"Wir? Gar nichts. Ich gehe mit Lillian auf Jobsuche", antwortete ich ihm, weshalb sich sein Körper kurz anspannte.
"Wehe sie überredet dich dazu in ihrem Stripschuppen zu arbeiten", gab er von sich.
"Wieso denn nicht? Es ist leichtverdientes Geld und du kannst mich immer anfeuern", antwortete ich amüsiert.
"Wenn du damit klarkommst, dass ich jeden umlege der dich auch nur anschaut dann okay arbeite da", kam es gleichgültig von ihm und obwohl es wahrscheinlich als Scherz gemeint war, konnte ich eine gewisse Ernsthaftigkeit heraushören.
"Perfekt. Abgemacht", atmete ich aus und versuchte ihn von mir runter zu stoßen aber er bewegte sich nicht mal einen Millimeter.
"Ich muss mich herrichten Felipe", seufzte ich.
"Noch ein paar Minuten", murmelte er und schloss seine Augen.
Wie auf Kommando fing sein Handy an zu klingen und er atmete genervt aus.
"Ich werde dieser Missgeburt eine reinhauen, wenn es nichts Wichtiges ist", sprach er mit sich selbst und richtete sich auf um ran zu gehen.
Anscheinend war es aber etwas wichtiges denn Felipe sprang auf und richtete sich in Schallgeschwindigkeit.
"Ciao", verabschiedete er sich eilig und küsste mich auf die Stirn ehe er das Zimmer verließ.
Gerade als ich aufstehen wollte um unter die Dusche zu gehen kam er hastig wieder rein.
"Oh bevor ich es vergesse. Es gibt hier eine Regel und zwar: Wenn jemand drei Tage hintereinander in diesem Haus übernachtet dann muss er hier einziehen", erfand er die dümmste Regel aller Zeiten.
"Alles klar, dann schlafe ich heute Nacht eben bei mir daheim", rief ich ihm noch hinterher, da er bereits wieder weg war.

"Und du glaubst gar nicht wie schlecht er im Bett ist. Nachdem er gegangen ist musste ich selbst noch mal rangehen um mich zu befriedigen", beschwerte sich Lillian über den 'Nerd' der verknallt in sie war und den Namen Lyon trug.
"Vielleicht war er nur nervös. Sex ist nicht das wichtigste in einer Beziehung und eventuell kannst du es ihm ja beibringen", antwortete ich als wir nach fünf Stunden des erfolglosen Jobsuchens zu mir an die Wohnung liefen.
"Sagt diejenige die mit einem Sexgott zusammen ist", warf sie mir augenrollend vor.
"Stimmt...aber ich mein das ernst. Versuche ihm zu helfen und mit etwas Übung hält er es vielleicht länger aus", gab ich schulterzuckend von mir.
"Ja mal sehen...", kam es unüberzeugt von ihr zurück.
"Wie geht es dir eigentlich?", fragte sie nach ein paar Minuten des Schweigens.
Ich schluckte als ich an meine Mum dachte.
"Okay...ich vermisse sie natürlich aber ich weiß, dass es ihr nun besser geht und sie endlich aus ihrem Leid befreit ist", antwortete ich und dachte an ihre warmen Augen und an ihr schönes Lächeln.
"Nein ich meine eigentlich wie es deiner Vagina geht, da du etwas O-Beinig läufst", versuchte Lillian mich sofort wieder zu erheitern in dem sie einen vulgären Witz riss.
Es klappte und ich lachte auf.
"Du bist schrecklich", antwortete ich kopfschüttelnd und sperrte die Eingangstüre zum Apartmentkomplex auf.
"Nein ich bin großartig."
"Natürlich", stimmte ich ihr ironisch zu.
Wir liefen die gefühlt 10.000 Treppen hoch bis wir endlich an meiner Wohnungstür ankamen.
"Jetzt weiß ich warum dein Hintern so knackig ist. Diese Treppen sind der reinste Booty-Workout", hechelte Lillian und hielt sich an den Seiten.
Man müsste denken, dass sie eigentlich mehr Ausdauer hat, da sie jede Nacht so viel tanzen musste aber sie war unsportlicher als ich.
"Das und ich hab die Gene meiner Mum", antwortete ich schmunzelnd als wir beide die Wohnung betraten.
Sofort überkam mich ein ungutes Gefühl.
Es roch nach Essen und fremde Klamotten lagen auf dem Boden.
"Wie wäre es mal mit aufräumen?", kommentierte Lilly, weshalb ich ihr schnell meine Hand auf den Mund schlug.
"Ich war seit zwei Tagen nicht mehr hier", flüsterte ich.
Ängstlich legte ich meine Handtasche leise auf den Boden und nahm mir die Dekoschüssel zur Hand, in der wir immer unsere Schlüssel reingelegt hatten.
Lillians Augen weiteten sich verständlich bevor sie ein Fleischmesser aus ihrer Handtasche zog.
"What the fuck?!", fuhr ich sie im Flüsterton an, auf was sie mit einem Schulterzucken antwortete.
Wir näherten uns langsam dem Wohnzimmer als der Einbrecher plötzlich anfing zu singen.
Die Schüssel fiel mir aus der Hand als ich die Stimme erkannte.
"Wer ist da?!", fragte sie sofort, woraufhin ich ins Wohnzimmer trat.
Vor mir stand niemand geringeres als meine Schwester.
"Olivia?", atmete ich ungläubig aus.
"Hi", grüßte sie mich ehe ihr Blick zu Lillian wanderte, die immer noch das Messer hielt.
Automatisch trat sie einen Schritt zurück während ich sie noch immer schockiert musterte.
Meine Schwester war wieder zurück.

Hat jemand Lust mit mir die Schule zu schmeißen und auszuwandern?

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