15. Gestohlene Kinder

Ich wandere mit den Soldaten. Das ist meine Aufgabe, meine Welt. Was genau ich tue? Nun, eine Frau schweigt normalerweise darüber, doch ich war niemand der die Klappe gehalten hat.
Ich bin ein Freudenmädchen. Bringe den Soldaten Spaß aufs Schlachtfeld. Das ist es was ich tue. Was ich immer getan habe und was ich noch tun werde, wenn ich alt und grau bin, falls ich so lange lebe. Ich hab angefangen als ich kaum zwölf war. Meinem Vater bin ich zu alt geworden, doch der Kundschaft im örtlichen Freudenhaus nicht. Ich weiß, dass die meisten Mädchen, die so jung beginnen in meinem Alter schon ausgelaugte, alte Weiber sind, aber ich..nun ich habe einen Trick. Du musst lernen es zu mögen. Den Beischlaf meine ich. Er ist nichts böses, nichts wofür man sich schämen müsste und wenn man erst mal herausgefunden hat, wie viel Spaß er machen kann, dann kann man das sein Leben lang machen. Kein Problem.
Und die Soldaten lieben mich.
Felicita, 25, auf dem Weg eine einflussreiche Mätresse zu werden

REINA
Nervös klopfte Reina gegen die Glastür.
"Brandon hörst du mich? Brandon?", ihre Rufe wurden durch das solide Glas aufgehalten. Frustriert hob sie ihr Gewehr, doch bevor sie schießen konnte nahm Clark es ihr ab.

"Das hat keinen Sinn. Ist kugelsicher. Bist du nicht so ein Technikgenie? Kannst du das Geheule abstellen?", schrie er über die absolut nervige Alarmanlage. Reina nickte hektisch und machte sich daran einen Sicherungskasten zu suchen. Währenddessen beorderte Clark ihre Geisel, etwa fünfzehn an der Zahl dazu sich alle zusammen in eine Ecke des Zimmers zu setzten. Alle kamen dem nach und setzten sich mit erhobenen Armen auf den Boden.

Aus den Augenwinkeln sah Reina wie Clark einige von ihnen schlug und seiner Wut Ausdruck verlieh. Heftig atmend versuchte sie sich auf die Kabel vor ihr zu konzentrieren und Mr. Smiths hässliches Gesicht aus ihren Gedanken zu vertreiben. Sie schnitt das blaue Kabel durch und sofort verstummt die Alarmanlage. Schnell packte sie einen Stift und einen Block von einem der Schreibtische und lief zur Tür.

"Alles okay?", schrieb sie in großen Buchstaben auf den Block und zeigte ihn Brandon und Giselle, die beunruhigt immer noch vor der Tür warteten. Brandon las es und nickte dann.

"Hey Reina. Du solltest dir das mal ansehen.", meinte Clark unsicher und zeigte auf einen der Monitore. Als Reina sah was sich darauf abspielte wurde ihr heiß und kalt zugleich. Panisch schrieb sie auf den Block.

"Vorsicht! Soldaten kommen. Haben Walkie- Talkie. Wir haben Ohren und Augen überall. Sucht C."

Mit wachsender Unruhe lasen sie sich Reinas Nachricht durch und nickten zum Verständnis. Angst schnürte Reina die Kehle zu und heiße Tränen traten ihr in die Augen. Sie wollte nicht, dass Brandon starb. Sie konnte ihn nicht verlieren. Selbst wenn sie ihn hasste. Selbst wenn sie sich selbst hasste. So konnte es nicht enden. Sorgenvoll blickte sie ihrem Freund und Giselle nach als sie in den Fluren verschwanden. Tief seufzend drehte sie sich zu Clark und seinem wachsamen Augen auf ihre Geisel.

"Was machen wir mit denen?", fragte sie ihn und wollte seine höchstwahrscheinlich blutige Antwort eigentlich nicht hören. Stattdessen überraschte er sie.

"Da drüben ist eine Besenkammer. Wir können sie filzen und danach dort einsperren. Schau mal ob da drin was gefährliches ist." Verwundert trat Reina in die Besenkammer und sah sich um. Es war ein kleiner Raum mit zwei Regalen voller Büromaterialien und mehreren Besen und Waschutensilien. Nichts davon schien gefährlich und nichts davon würde sich als Waffe eignen.

"Wir können sie da rein tun. Ist nichts gefährliches drin." Clark nickte und schickte zuerst die Frauen zu ihr. Nach der Reihe tastete Reina nach Waffen und schickte die verängstigten Frauen dann in die Besenkammer. Bei den Männern wechselten Clark und Reina ihre Plätze bis die letzte Geisel sicher verstaut in dem kleinen Raum saß. Danach versperrten sie die Tür und schoben einen Schreibtisch davor.

"Was jetzt?", fragte Clark und sah sich um.

"Jetzt, sorgen wir dafür, dass diese beschissene Tür aufgeht und wir hier wieder rauskommen.", antwortete Reina schnippisch und setzte sich an einen der Computer. Ebenfalls darauf stand ein Walkie- Talkie. Sobald Brandon eines hatte, wären sie in der Lage miteinander zu sprechen.

Mit einem Mausklick sorgte Reina dafür, dass das Bild der Sicherheitskameras auf die große Leinwand in der Mitte des Raumes projiziert wurde. Fasziniert beobachtete Clark Brandon und Giselle dabei wie sie durch Flure liefen. Reina dagegen hatte ganz andere Interessen. Sie wollte wissen wo sich Coraline befand, wo sich alle verschleppten Kinder befanden und was es mit den Seren N05 und N09 auf sich hatte.

BRANDON
Aufgeregt liefen Brandon und Giselle durch die weißen Flure. Hin und wieder öffneten sie Türen und fanden in den meisten Fällen nicht mehr als einfache Büroräume oder unbesetzte Labore. Obwohl die Einrichtung groß zu sein schien, war sie erstaunlich menschenarm. Brandon wollte gerade nach links einbiegen als Giselle ihn aufhielt.

"Hörst du das?", fragte sie flüsternd und sah nach rechts. Neugierig beugte Brandon sich vor und versuchte zu hören, was Giselle so aus der Bahn warf. Ein Kind weinte. Ganz schwach, aber eindeutig. Sofort liefen sie los, die Herzen trommelnd, die Gedanken an ihre verlorenen Lieben.

Sie kamen zu einem Flur mit einem großen horizontalen Fenster auf Brusthöhe. Durch dieses konnten Beobachter in einen Kinderraum sehen. Er war mit kleinen Tischen und Stühlen ausgestattet. Künstliches Licht kam aus kühlen Deckenlampen. Lernmaterialien lagen überall verstreut. Doch ansonsten war der Raum kahl und lieblos. Die Wände leer und farblos, ebenso wie das Spielzeug. Wenn Brandon an seine Kindheit dachte, gab es hier gravierende Unterschiede. Wo war die Liebe, die Farben und das gemeinsame Entdecken?

Etwa sieben Kinder versteckten sich unter den Tischen des Raumes und starrten ihnen ängstlich entgegen. Das Alter variierte zwischen zwei und elf Jahren. Ohne groß zu überlegen rissen sie die Tür auf und traten in den Raum. Die Kinder schrien furchtsam auf, doch ein Verantwortlicher kam nicht. Es waren nur die Kinder da, niemand sonst. Entsetzt starrten sie sie an. Einige der Kinder waren körperlich deformiert oder hatten seltsame Haare- oder Hautfarben.

"Hallo. Ihr braucht keine Angst haben. Wir sind hier um euch hier rauszuholen.", meinte Brandon und hockte sich vor einen der Tische. Vorsichtig streckte er die Hand aus und lächelte die Kinder freundlich an.

"Nicht.", meinte plötzlich ein Mädchen von etwa elf Jahren. Beschützend stellte sie sich Brandon und Giselle in den Weg, versperrte ihnen die Sicht auf die anderen Kinder.

"Wir tun euch nichts, versprochen."

"Das haben die anderen auch immer gesagt, aber es hat jedes Mal weh getan. Egal wer ihr seid. Geht weg." Brandon und Giselle sahen sich fragend an und blickten dann zurück zu dem Mädchen.

"Die anderen?" Das Mädchen nickte und verschränkte die Arme.

"Die anderen Erwachsenen, die in den weißen Kitteln."

"Wir sind nicht so wie die.", versuchte Brandon sie zu beruhigen und beugte sich runter. Bei näherem Betrachten konnte er sehen, dass die Ohren und Eckzähne des Mädchens spitz waren und ihre Augen von einem seltsamen weiß. Sie trug eine graue unförmige Uniform und ein identifikationsarmband. Das Mädchen seufzte laut und sah ihn skeptisch an.

"Ich glaub dir nicht." Nun war es an Brandon zu seufzen.

"Wie wärs wenn wir mit dem Namen anfangen. Ich heiße Brandon und das hier ist Giselle. Ich suche meine kleine Schwester Coraline und Giselle sucht ihre Tochter." Sofort ging ein Ruck durch den Körper des Mädchens. Ihre Augen wurden wässrig und sie ballte die Fäuste.

"Ich kenne Coraline. Sie hat mir von dir erzählt. Von dir und ihrer großen Schwester Kyrie." Brandon atmete erleichtert auf.

"Wunderbar. Wo ist sie? Ist sie bei euch?" Sein Blick wanderte über die anderen Kinder, die langsam aus ihren Verstecken kamen und sich zu dem Mädchen stellten. Aber Coraline war nicht dabei. Das Mädchen senkte traurig den Kopf.

"Sie wurde zu alt. Die Ärzte haben sie weggebracht. Wohin weiß ich nicht. Aber ich weiß, wenn du alt wirst und nichts kannst, holen sie dich weg von hier."

"Die Ärzte?" Wütend fuhr Brandon über seine Haare.

"Was sind das für Menschen?", fragte ein etwa siebenjähriger und trat näher zu Brandon. Er hatte dunkles kurzes Haar und intensive grüne Augen. Irgendwie kamen Brandon die Augen bekannt vor, er war nur nicht sicher woher. Sein Verstand durchforstete die Gesichter seiner Freunde, Menschen denen er begegnet war.

"Sei still, Erik.", zischte das Mädchen wütend und drückte den Jungen hinter sich. In dem Moment machte es für Brandon klick. Diese grünen Augen. Er würde sich für den Rest seines Lebens an diese grünen Augen erinnern. Er kannte sie jedoch älter und unendlich traurig. Als er sie zuletzt gesehen hatte, waren sie in Zeus bekümmerten Gesicht gewesen, als dieser ihm und Honora zur Flucht verholfen hatten.

Er war in dieser Kirche gestorben, getötet von der Frau die er liebte. Wochen später hatte Honora Brandon von Zeus Sohn erzählt. Sein Name war Erik. Unmöglich. Das konnte doch nicht Zufall sein. Das hässliche Wörtchen Schicksal kam ihm wieder zu Bewusstsein und nachdenklich beschloss er nichts zu sagen und erst auf eine Bestätigung zu warten. Vielleicht würde Reina auch etwas in den Akten finden. Doch so oder so würde Brandon den Jungen mitnehmen, alle Kinder mitnehmen. Sie hatten etwas besseres verdient.
Dennoch neugierig beugte er sich zu dem Jungen.

"Erik also. Wer hat dir denn den Namen gegeben?", fragte er freundlich. Der Junge sah erst zu dem älteren Mädchen und als diese gleichgültig nickte, antwortete er.

"Den Namen hat mir mein Papa gegeben."

"Ich hab ihm schon hundert mal gesagt, das er keinen Papa hat, aber er glaubt es weiterhin.", meinte das Mädchen genervt. Brandon sah Erik offen interessiert an.

"Hast du auch eine Gabe Erik?" Der Junge nickte und schüttelte kurz darauf den Kopf. Das ältere Mädchen antwortete für ihn.

"Seine Gabe ist irgendwie merkwürdig. Keine Ahnung. Wir wissen alle nicht was da bei ihm abgeht."

Brandon runzelte irritiert die Stirn und sah zu Giselle, doch diese ignorierte ihn vollkommen. Ihr Blick war auf ein etwa dreijähriges Mädchen gerichtet. Sie hatte blonde Locken und braune Augen. Überall wo die Uniform der Kinder Haut zeigte, war sie bei diesem Mädchen leuchtend grün. Zitternd beugte Giselle sich zu dem Mädchen und nahm sanft eine ihrer kleinen Hände in ihre.

"Hi, ich will nur sehen ob du hier ein Muttermal hast.", flüsterte Giselle ehrfürchtig und drehte die Hand des Mädchens nach oben. Am Handballen sah man ein längliches Muttermal. Tränen rannen über Giselles Wangen, als sie das Mädchen an sich drückte.

"Meine Tochter. Du bist meine Tochter. Ich bin deine Mama. Deine Mama.", wiederholte sie immer wieder als das kleine Kind in ihren Armen anfing zu weinen.

"Das ist 45.", meinte das ältere Mädchen und betrachtete der Szene mit einigem Unglauben im Gesicht.

"Ihr habt keine Namen?", fragte Brandon verwirrt. Das Mädchen schüttelte den Kopf.

"Wir kriegen alle eine Nummer, aber diejenigen die einen Namen bei der Einweisung haben, die haben einen. Manche wie Erik geben sich auch selbst einen Namen. Coraline hat ewig gebraucht um auf ihre Nummer zu hören."

"Was war Coralines Nummer und was ist deine Nummer oder hast du einen Namen?", fragte Brandon und legte Giselle sanft eine Hand auf die Schulter.

"Coraline war 32 und ich bin dreizehn. Bin seit ich ein Baby war hier.", flüsterte sie und bedachte Brandon mit einem finsteren Blick als dieser sie mitleidig ansah.

"Gehen wir hier entlang. Ich glaub, ich hab etwas gehört." Soldaten. Erschrocken verkrochen sich die Kinder wieder unter ihre Tische. Giselle und Brandon versteckten sich unter dem horizontalen Fenster.

Giselle hielt immer noch ihr seltsam ruhiges Kind im Arm. Brandon hatte angenommen es würde schreien, wenn Giselle es so plötzlich packte, doch keine Tränen waren in den Augen des kleinen Mädchens zu sehen. Giselles Herzschlag schien sie zu beruhigen.

"Was machen wir?", flüsterte Giselle angespannt.

"Überraschung.", flüsterte Brandon fast unhörbar. Er packte sein Gewehr fester und sah zu Dreizehn. Diese öffnete ihren Mund weit und schien lautlos zu schreien. Wenige Sekunden später zeigte sie ihnen die Zahl zwei mit den Fingern. Das Mädchen konnte offensichtlich wie eine Fledermaus hören und ihre Gegner bestimmen. Sich innerlich auf den Kampf vorbereitend kroch Brandon zur Tür. Zwei Soldaten würde er schaffen, denn Giselle schien nicht in der Lage zu sein ihre Tochter loszulassen. Brandon konnte es ihr nicht verübeln, hätte er Coraline gefunden, würde er genauso reagieren.

Er atmete tief durch und sprang die Soldaten an.

REINA
"Er hat die Kinder gefunden.", rief Clark begeistert und zeigte auf den Monitor, "aber sie sehen irgendwie komisch aus. Sind das erstgeborene Henotellos? Ich dachte hier leben nur Nächstgeborene?"

Fragend sah er Reina an, doch diese gab ihm keine Antwort. Schon jetzt war sie eigentlich nur genervt. Suchend klickte sie sich durch wissenschaftliche Statistiken und Aufnahmen. Es gab einige furchtbare Videos von Kinder in Zellen und Spielsituationen. Eine Möglichkeit die Tür zu öffnen hatte sie bis jetzt nicht gefunden und wie es aussah würde das auch so bleiben. Vor etwa zehn Minuten war eine Truppe Soldaten an ihrer Tür vorbeigekommen und hatte sie höhnisch angelacht.

Offensichtlich hatten nicht einmal sie die mittel um die Verriegelung zu lösen. Angespannt strich Reina ihr langes Haar zurück und merkte in diesem Moment wie Clark näher rückte. Neugierig sah er über ihre Schulter.

"Schon was gefunden?", fragte er lächelnd. Sie spürte seinen Atem an ihrem Ohr und seine warme Hand an ihrer Schulter. An seinem Blick erkannte sie, dass er sie mochte. Sie vielleicht sogar küssen würde, wenn sie ihm ein Zeichen dafür gab. Sie müsste sich nur umdrehen. Um in seinen Armen die Vergangenheit zu vergessen hätte sie es auch fast getan, doch noch hielt sie die Neugierde um ein ungelöstes Rätsel in seinem Bann. Was war dieses Serum. Was taten die Wissenschaftler hier.

"Ich ruf dich wenn ich was finde. Kannst ja die Soldaten nerven wenn dir langweilig ist. Und behalte die Monitore im Blick." Unbeeindruckt richtete Clark sich wieder auf und griff sich das Walkie- Talkie.

"Hey ihr Loser. Was geht ab?", fragte er provozierend. Schnaubend schüttelte Reina den Kopf. Das war leichter als sie gedacht hatte. Während Clark sich mit den Soldaten unterhielt, klickte sie weiter durch die Akten des Computers und stolperte über etwas Interessantes. Der Ordner war mit >offiziellen Anfragen< gekennzeichnet. Als sie ihn öffnete und darin zu lesen begann, klopfte ihr Herz wild in ihrer Brust.

"An die zuständigen Behörden in Sankt Sandrina. Uns wurde die Aktivierung einer ungewöhnlichen Henotello- Gabe gemeldet. Ein Junge aus dem südlichsten Teilen unseres glorreichen Reiches. Seine Gabe besteht darin die Gene anderer Lebewesen bis zu einem bestimmten Grad manipulieren zu können. Allerdings nicht willentlich. Es passiert sobald jemand in Kontakt mit seinem Blut gerät. Wir wissen, dass Meister Bärenstein seit langem nach einer Möglichkeit sucht zweit und nächstgeborene Henotellos zu aktivieren. Ihre rezessiven Gene zu Dominaten zu machen. Dieser Junge könnte die Lösung sein. Mit seinem Blut könnten wir ein Serum entwickeln um die Gene der Henotellos zu verändern und ihre Gaben im späteren Verlauf sogar an andere nicht Henotellos weiterzugeben. Wir erbitten deshalb die Finanzierung eines Forschungslabors und den uneingeschränkten Zugang zu dem Jungen und einigen zweitgeborenen Henotellos. Hier die Eckdaten des Jungen. Name des Subjektes: Noah Henotello. Alter zum Zeitpunkt der Aktivierung: 12 Jahre. Eltern: Elaine Henotello (verstorben) und Juan Estebes (auf der Flucht). Mit ergebensten Grüßen, das Forschungsteam Universität Valencia."

Überwältigt sah Reina vom Bildschirm auf. N05 und N09 müssen Seren aus Noah Henotellos Blut sein. Wenn das stimmte, müsste sich Noah immer noch hier aufhalten. Neugierig sah sie auf das Datum. Das Schriftstück war fast zwanzig Jahre alt. Der Junge von dem die Rede war, wäre nun ein Mann in seinen Dreißigern. Entsetzt sah sie Clark an. Dieser erwiderte ihren Blick gleichgültig.

"Was ist?"

"Diese Einrichtung. Sie existiert seit fast zwanzig Jahren." Immer noch gelangweilt zuckte Clark mit den Achseln. Reina seufzte verärgert.

"Sie machen Experimente um künstliche Henotellos zu erschaffen!" In diesem Moment horchte Clark auf.

"Hallo. Hallo.", kam Brandons Stimme aus dem Walkie- Talkie. Aufgeregt erwiderte Clark:

"Hi, B. Die hören mit." Sie konnten Brandon sich räuspern hören und kurz darauf. "Ree. Glück." Erleichtert seufzte Reina und stemmte die Hände in die Hüften. "Mach Frequenz 61. Das ist unsere Glückszahl." Verwirrt tat Clark was sie sagte und hörte sofort Brandons Stimme.

"Ree?" Reina nahm Clark das Walkie- Talkie ab.

"Ich bin da. Ihr habt die Kinder gefunden."

"Einen Teil von ihnen. Giselle hat ihre Tochter. Coraline war nicht dabei." Nickend setzte Reina sich zurück an den Computer und holte die Blueprints des Labors hervor.

"Ihr seid in der Beobachtungsabteilung. Die Ärztekammern und die Einzelhaft ist den Gang hinunter und zweimal Links."

Es dauerte eine Sekunde bis Brandon sich wieder meldete und schnell vergrößerte Reina das Überwachungsbild für das Beobachtungszimmer. Giselle saß am Boden, ein grünes Mädchen in den zitternden Armen. Brandon stand teilweise blutig und angespannt über ihr. Ein älteres Mädchen sah sie neugierig an.

"Einzelhaft?"

"Du hast keine Ahnung. Irgendwo hier halten sie einen Mann gefangen, einen Henotello namens Noah, dessen Blut Gene manipulieren kann. Anscheinend geben sie den Kindern ein Serum aus seinem Blut. Die Einzelhaft ist für unkontrollierte Mutationen. Die Kameras zeigen keine schönen Bilder."

"Irgendeinen Hinweis auf Coraline." Reina schüttelte den Kopf.

"Hier stehen nur Nummern. Keine Namen."

"Versuch es mit der Nummer 32." Reina sah in den Akten nach während Clark weiterhin auf die Monitore starrte.

"Hey, Brandon. Die Soldaten teilen sich auf. Drei weitere kommen in eure Richtung. Entweder ihr verschwindet oder kämpft.", meinte Clark unsicher. Auf dem Bildschirm konnten sie Brandon frustriert den Kopf schütteln sehen.

"Nummer 32 ist in der Einzelhaft vermerkt. In Raum 3.", sagte Reina mit einem beunruhigten Blick auf Brandon. Dieser musste nun mehrere Schwere Entscheidungen treffen. Was sollte er mit den Kindern, was mit Giselle und was mit den Soldaten tun?

Anmerkung der Autorin: Dieses Kapitel ist für @fairytalescript, weil ich deinen Fanclub cool finde :*

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