Kapitel 4
Kara schnarchte leicht, als ich nach meinem Handy griff und endlich auf YouTube klickte.
Ich hatte noch mit ihr eine Pizza gegessen und viel gelabert, dann war sie mittendrin eingenickt. Die Arme hatte es heute einfach zu gemeint. Auf jeden Fall hatte ich dann aufgeräumt und sie mit einer Decke zugedeckt. Da sie das ganze Sofa einnahm, saß ich auf dem Boden.
Mit schnellen Fingern tippte ich "Zico" in die Suchleiste ein und wartete ungeduldig auf das Ergebnis. Nach ein paar Sekunden erschienen mehrere Videos. Unschlüssig drückte ich auf eines der Neueren und sofort ertönte Musik. Es hieß "Veni Vedi Vici". Der Beat war echt gut und der Text ziemlich stark. Ich bewunderte, wie er dort stand und anscheinend total sein Ding machte.
Ich kann es einfach nicht fassen, dass dies der selbe Typ, wie der Eiscreme Jiho sein soll.
Er ist so ernst und stark. Eben ein richtiger Rapper.
Nach dem Video drückte ich auf das nächste. Diesmal war es "Eureka". Es war lustig zu sehen, wie sehr er sich in diesem Video verändert hatte. Ich muss gestehen, dass ich ihn in diesem total hübsch fand. Auch wie er tanzte war cool.
So ging es weiter. Immer mehr Videos und live Auftritte. Bis ich dann mich entschloss, nur noch eins anzuschauen.
"Boys and Girls"
Mir war sofort klar, dass dieses Video anders sein wird. Deswegen schaute ich es total konzentriert an. Es fing ziemlich gut an, bis es zu Jihos Rap kam. Mir verging leicht das Lächeln und ich spürte eine leichte Schwere. Der Text machte überhaupt keinen Sinn...Oder?
Verwirrt drückte ich die App weg und starrte auf meinen Display. Es war schon 4:00 Uhr. Ich war kein Stückchen müde.
Na super.
Ich seufzte und Kara bewegte sich. Sie murmelte etwas und zog dabei einen Schmollmund. Stöhnend fuhr ich mir durchs Haar.
Verdammt. Ich hatte jetzt erst recht meine Bestätigung. Jetzt nach diesen ganzen Videos.
Jiho, oder auch Zico, war ein Genie. Ein heller Stern am Himmel. Mit einem Talent und dem richtigen Instinkt für Musik. Nebenbei hatte er mehrmals deutlich gemacht, wie viele Mädchen er haben könnte.
Also wieso sollte er mit mir etwas zu haben wollen?
Ich, die heute erst ihr Studium offiziell beendet hat und erst in zwei Wochen arbeiten gehen würde?
Genau diese Frage schoss mir durch den Kopf, als Kara ihn Zico genannt hatte.
Es war besser so, da er letztendlich nur das Eine wollen würde und ich wahrscheinlich auch noch dankbar sein müsste. Das er sich überhaupt die Mühe mit mir gemacht hatte. Am besten ich vergesse die ganze Sache einfach und ma-
Mein Handy fing an zu vibrieren und ich erschrak leicht.
Eilig rannte ich in den Flur und nahm an.
"Ja?", frage ich und achte darauf, nicht zu laut zu sein.
"Park? Park Yeong?", fragte eine männliche Stimme.
Ich versuchte sie einzuordnen, hatte jedoch kein Erfolg.
"Ja. Wer ist da?"
"Hier ist Jay. Ich bin ein Freund von Jiho. Und- Ja das ist sie.", sagt dieser Jay plötzlich zu jemanden anderen, "Nein, du kannst dein Handy jetzt nicht haben! Jiho! Bleib hier! Fuck. Hey, bring ihn mal wieder her."
Ich runzel die Stirn und überlege wieder aufzulegen. Aber sein Name hatte mich neugierig gemacht. Genauso wie die Tatsache, dass ich Jiho gehört hatte.
"Sorry.", sagte er nun wieder zu mir, "Ich weiß, es ist spät und du musst mich für verrückt erklären, aber Jiho ist ziemlich nervig. Vor allem wenn er etwas möchte. Er hat jetzt die ganze Zeit dich anrufen wollen, aber war zu...uhm...hippilig dafür?"
Ich verstand nur noch Bahnhof.
"Auf jeden Fall habe ich ihm versprochen dich für ihn anzurufen, wenn er dann Ruhe gibt. Und ich hatte auch nicht erwartet, dass du noch wach bist."
Anscheinend ist er nun fertig und wartet auf eine Antwort. Ich sammel kurz meine Gedanken und räuspere mich.
"Ja, gut, aber was ist der Sinn jetzt dahinter? Ich meine-"
Mehr kann ich nicht sagen, da Jay ein lautes "Aish" zischt und es kurz rumpelt.
"Yeong?", ertönt er laut.
Es ist niemand anderes als Jiho. Er muss getrunken haben. Sehr viel.
"Gib das wieder her, du Idiot.", höre ich seinen Freund, "Sie will schlafen gehen."
"Nein! Ich will mit ihr reden!", meint Jiho.
"Uhm...Hallo?", mische ich mich nun mit ein.
"Ach mach doch was du willst, aber wenn der Wagen da ist, legst du auf.", hört man Jay noch.
"Okay!", ruft Jiho glücklich. Ich halte mir das Handy vom Ohr.
"Yeong? "
"Ja?"
"Wieso bist du noch nicht im Bett?" Seine Stimme ist leicht kindisch und ich muss grinsen.
"Das gleiche könnte ich dich fragen?", antworte ich lächeln.
"Weil ich mit dir Eis essen möchte. Am besten jede Sorte. Hört sich doch logisch an.", erklärt er jetzt. Sein Ton ist total ernst.
"Asoo...Naja, es ist schon spät und du solltest schlafen gehen. Dass du morgen fit bist."
"Das ist keine Antwort.", beharrt er, "Sicher, ich habe morgen ein paar Termine, aber ich will jetzt ein Eis essen."
Ich seufze leicht. Wieso konnte er nicht müde werden, wenn er etwas intus hat. Oder anfangen zu singen oder so? Wieso unbedingt kindisch?
"Yeong? Bist du noch da? Ich kaufe auf Vanilleeis.", flüstert er ins Telefon. Meine Wangen werden bei seiner Stimme leicht rot. Jetzt klang er definitiv nicht mehr kindlich...
"Jiho! Beweg deinen Arsch hierher! Der Wagen ist da!", ruft ihn jemand.
"Nein!", ruft er zurück.
"Was hast du gesagt?! Wieso widersprichst du mir?", erklang es nun näher.
"Shit.", flüster Jiho.
"Ich hab das gehört! Ich bin älter als du, also komm her wenn ich dich rufe. Verstanden?"
"Ja, Hyung.", murmelt er.
"Yeong, können wir dann morgen ein Eis essen?", fragt er nun mich.
Ich schlucke leicht. Ich sollte nein sagen, aber ich habe das Gefühl, dass er es dann weiter versuchen wird. Und die Anderen scheinen jetzt schon genervt zu sein.
"O-Okay. Aber bloß eins und nur ganz kurz.", sage ich unsicher.
"Das ist toll! Ich schreibe dann! Und Yeong, ich mö-"
"Zico! Komm jetzt her, verdammt noch mal! Ich lasse dich nie wieder etwas trinken!,", ertönt nun eine dritte Stimme.
"Hör zu, Jiho. Erzähl mir das morgen, okay? Hör jetzt auf deine Freunde.", versuche ich das Gespräch zu beenden.
Man kann förmlich spüren, wie er zögert.
"Klar. Gute Nacht und träume von mir!"
Schon tutet es und ich schaue ungläubig an die Wand.
Wieso war ich so dumm und hatte zugestimmt?
Und wie konnte er es wagen, so etwas kitschiges zu sagen?
Wir kannten uns doch gar nicht!
Müde und erschöpft, von dem Gespräch, schleife ich mich in Karas Zimmer. Dort schmeiße ich mich auf das Bett und versuche alles zu vergessen.
Vergeblichst.
Bis ich einschlafe, habe ich seine Stimme im Kopf, welche mich selbst in die Träume begleitete.
Er hatte seinen Wunsch erfüllt bekommen.
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Es tut mir so leid! Dieses Kapitel ist irgendwie total unlogisch und zusammenhanglos...Ich bin total unzufrieden, aber habe nur gerade Zeit gefunden. Wer weiß, wann es dann erst geklappt hätte...
Naja trotzdem viel Spaß!♡
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