9. Die Exkursion

Eduardo ist bewusstlos und wurde von Geremi, Layla und Samuel zu Professor Azumas Labor gebracht. Hier liegt er schon seit nun mehr als zwei Stunden und wird vom Professor beaufsichtigt.
Für Herr Azuma ist es nicht möglich den Talisman zu deaktivieren, da es den ohnmächtigen Körper mit einer sehr starken Aura förmlich umschleiert hat.
Als Layla hereinspaziert, um Ausschau nach Eduardos Zustand zu halten, bemerkt Sie seltsamerweise plötzlich erscheinende Schnittwunden auf Eduardos Körper, die sich aber nach einigen Sekunden wieder heilen.
Der Professor: "Das ist unglaublich... hätte nicht gedacht, dass sein Körper die Wunden so schnell regeneriert. Sowas habe ich noch nie erlebt!"
Layla wirkt bedenklich und wirft Sekunden später eine Frage ins Zimmer: "Hmm... wieso sind Sie und Professor Azurra eigentlich nicht im selben Labor? So können Sie sich doch gegenseitig unterstützen und von euren Erfahrungen profitieren?"
Professor Azuma grinst: "Mein Bruder und ich forschen unterschiedliche Richtungen. Er möchte lieber Erfahrungen über die Mineralien, die die Seelenkräfte aktivieren sammeln. Ich hingegen lehne es ab und versuche eher die Einzelheiten zwischen dem Bündnis der Talismane und den Seelen zu erforschen. Unsere Wege haben sich getrennt, weil wir auch sehr unterschiedliche Personen sind! Egal, vergessen wir das jetzt... du kannst dir gar nicht vorstellen, was für eine besondere Beobachtung ich hier gerade mache! Eine Frage an dich, damit du verstehst, warum Eduardo eine große Hilfe für meine Forschungen ist: Wie lange warst du in Ohnmacht, als deine Exkursion stattgefunden hat?"
Layla denkt kurz nach: "Ehm... knappe 45 Minuten müssten es sein!"
Darauffolgend klärt der junge Professor auf: "Also ich sage dir nur eins.. normalerweise sind die Personen nach einer Stunde entweder schon wieder wach, genau wie du oder kollabieren!"
Schockiert blickt sie in die Richtung des liegenden Eduardos und ist beängstigt, woraufhin Herr Azuma sein Satz fortfährt.
"Und Eduardo liegt schon seit mehr als zwei Stunden und ist trotzdem sehr lebendig!
Seine Vergangenheit wird seine Zukunft einholen, da bin ich mir sicher...!"

*Die Exkursion*
In einer Parallelwelt kämpft
Eduardo gerade mit dem erbarmungslosen Unbekannten, der genau wie er aussieht.
Mit jedem Schlag, den er kassiert, erscheinen 5 minütige Träume vor Eduardos Augen. Das Letzte, was er sah, war ein drei jähriges Kind, der von einem ungefähr 1.83 Meter großen Maskierten vor einer Tür hinterlassen worden ist. Als Eduardo wieder zu sich kommt rastet er aus und will endlich Antworten auf seine Fragen haben.
"Sag mir sofort, wer du bist und was das alles sein soll! Warum träume ich bei jedem Schlag, den ich bekomme von Gestalten, die ich noch nie gesehen habe... bist du etwa ein Souldier, der seine Kraft entfaltet hat, um mich zu töten?!"
Die Unbekannte Person fängt an zu grinsen:" haha... cool, jetzt wirst DU schon als Souldier bezeichnet, nicht schlecht! Eduardo... ich merke, dass du nicht mehr alle Tassen im Schrank hast, aber keine Sorge ich besorge dir welche, damit du wieder Manieren bekommst!
Also... mir wird es mittlerweile sehr langweilig! Damit du besser verstehst, was hier vor sich geht erkläre ich dir das mal mit einem Satz. Du befindest dich in deiner sogenannten Soulwelt!"
Eduardo ist irritiert: In meiner Soulwelt?"
Der Unbekannte positioniert sich im Schneidersitz auf den Boden und fährt fort:" Ganz genau und ich bin der Wächter, für die Tür zum Herzen deiner Seele, welcher sich in deinem Talisman befand. Die Talismane besitzen eine Energieströmung, die nach einer gewissen Zeit an die jeweilige Seele des Besitzers transportiert werden. Nach reichlicher Zufuhr der Energie weckt es den Seelenwächter auf, also in dem Fall mich. Ich bin nichts anderes als ein Bestandteil deiner Seele. Sprich nachdem du dein Mineralium zu dir genommen hast, kopple ich die Kraft deiner Seele mit deinem Körper, damit du deine Fähigkeit benutzen kannst! Jeder, der ein Talisman erhält wird nach gewisser Zeit solch einer Exkursion unterzogen, um sich würdig zu erweisen, ob er es Wert ist, die innere Kraft zu bündeln! Und denkst du ich bin nur dein Seelenwächter?! Vor dir war ich der Seelenwächter von einem Victor und er hat es nicht geschafft die Exkursion zu überstehen, sodass er körperlich kollabiert ist."
Man kann Eduardos Verwirrung förmlich aus seinem Gesicht lesen: "Aber warum passiert mir nichts?"
Der Wächter der Seele: "Alles, was du erlebst, macht dich zu der Person, die du bist. Gefühle spielen dabei eine wichtige Rolle, denn so wie ein Fitnesstraining den Körper abhärtet, stärken Gefühle den psychologischen Druck des Körpers gegenüber Tatsachen, die andere nicht verkraften können. Manche haben es angeboren solche Abhärtungen zu überstehen, andere wiederum werden vom Leben selbst zum Besseren belehrt. Und diejenigen, die nicht mit Druck und Belastungen leben können, für die ist solch eine Exkursion nur ein Spiel vom toten Lied... wie bei Victor vor dir...!"
Verzweifelt schluchzt Eduardo für einen Moment: "Und...*glugs* und was ist mit den Träumen in die ich hineinversinke, wieso zeigst du Sie mir, was willst du damit bezwecken?"
Der Seelenwächter: "Träume sind Zweck der wahren Exkursion. Je mehr ich dein Körper mit der Kraft deiner Seele verbinde, desto intensivere Träume siehst du, die dich entweder stärken oder dein Körper verkraftet das Ganze nicht und dein Leib wird von deiner Seele genommen... und dazu sagt man... Ruhe in Frieden!"
"Nun ist die Zeit vollbracht und die Exkursion kommt dem Ende nah!"
Der sogenannte Seelenwächter verpixelt sich angefangen von seinen Beinen bis zum Kopf nach und nach vor Ed's Augen.
Die dunkle Gegend, die eine beängstigende Mystik hervorruft schwindet so langsam.
Je mehr sich der Wächter extrahiert, desto weißer wird das beängstigende schwarze Umfeld. Als es schlussendlich zum Ende der Extraktion kommt ist nichts zu sehen, überall nur weiß, sodass Eduardo sich reflexartig zu Boden lehnt, die bestrahlten Augen mit dem Arm abdeckt und nach einigen Sekunden in Ohnmacht fällt.
...
Ein schwarz-weißer Traum spielt sich ab. Die freie Wildnis mit ihrem schönen Klang, die Frühlingsspatzen, die von Ast zu Ast fliegen, sowie dem Rausch des Windes in Richtung Süden, wodurch die Blätter zittern, aber dennoch durch die Sonnenstrahlen, die von der östlichen Seite das Grüne zum Schein bringen und die prächtigen Bäume, die dadurch schattiert werden. Zwischen der schönen natürlichen Umgebung gleitet ein Fluss in horizontaler Richtung. Die effektiven Strahlen der Sonne, die zwischen den Ästen der Bäume hinausragen, sorgen für eine glasklare Sicht in den Fluss, wodrin man viele kleine Sardellen-, sowie einige Barsche sehen kann. Es ist herrlich, ein süßer Sommerrausch, die beherzten Klänge der Mutternatur und der milde Wind, der sich sanft über die Natur durchzieht.
Eine Dame mit einem Korb an der rechten Hand haltend rennt dem Pfad, der sich neben dem Fluss befindet, entlang. In Vogelperspektive, hinter ihren Rücken wird nun alles dargestellt. Sie holt ein kleines Notizbuch aus dem Korb heraus und fängt an während ihrer Flucht zu schreiben.
Aus ungewissen Gründen fängt Sie an zu weinen und die Sonne, die die Gegend nicht mehr so stark beleuchtet wird, mittlerweile von vielen Wolken bedeckt. Der Wind, der vorher geschmeidig geweht hat, legt kurzfristig ab. Die angenehme Luft wirkt nun düster und ein Gewitter bricht auf. Die Äste zappeln förmlich beängstigt von dem Donner mit dem Pusch des nun effektiven Windes. Die ersten Tropfen fallen aus den Augen, sowie den Wolken.
Sie macht die kleine Decke, womit der Korb zugedeckt war auf und schaut es sich das letzte Mal an, "Lebewohl mein Schatz!"
Durch die Vogelperspektive wird deutlich sichtbar, dass sich ein Baby im Korb befindet. Nachdem sich die Perspektive vom Mittelpunkt des Korbes ausbreitet und nun die Gegend erwidert sichtbar ist bemerkt man zwei Personen, die hinter der Frau hereilen.
"Halte an du Verräterin oder du wirst sterben", schreit der eine und richtet seinen Zeigefinger auf sie. Noch bevor sie sich umdreht, legt sie den Korb in den Fluss, welches einen starken Windzug in westlicher Richtung eingenommen hat und den Korb vom Geschehen wegbefördert.
Es wird in die Froschperspektive gewechselt und nur der Korb, der durch den Fluss transportiert wird, ist im Mittelpunkt. Noch am Anfang des Flusspfades hört man das Schreien der womöglich umgebrachten Dame und einer Krähe, die nun über dem Horizont kräht. Nach einer halbstündigen Fahrt auf dem Fluss steht der Korb still. Nun wechselt alles in die Perspektive des Babys, welches nur die Decke über 'm Korb sehen kann. Der Korb scheint sich plötzlich zu bewegen und jemand fragt sich, was es ist. Nachdem der Unbekannte hineinblickt und die Decke aufmacht, wird die Sicht anhand von Sonnenstrahlen begrenzt, sodass nur die Stirn, sowie die braunen lockigen Haare des Mannes gesehen werden.
"Was bist denn du für ein süßes Baby, womöglich brauchst du ein Heim", flüstert der Unbekannte und macht die Decke wieder zu. Nach 15 Minuten, in denen man nur Schrittgeräusche wahrgenommen hat, bekommt man nun ein Gespräch zu Ohren.
"Du kannst ihn hier nicht abgeben, das ist viel zu gefährlich", sagt die neue fremde Stimme.
Woraufhin reagiert die bekanntere Stimme empört, "wie kannst du nur so stur sein, entweder nimmst du Eduardo auf oder unser Deal mit dem begabten Kind ist geplatzt, guck ihn dir an, Emily hat sich für ihn geopfert!"
Der Tuch wird wieder aufgemacht und man kann das Gesicht des Mannes sehen. Es ist ein alter Mann, um die 42 Jahre alt. Nach der Übernahme des Babys wird wieder in die Vogelperspektive gewechselt. Die Tür eines großen Gebäudes ist ersichtlich. Rechts paar Meter vor dem Eingang befindet sich eine Statue. Es ist das bekannte Wahrzeichen vom Minashibu Institut - Soulburg!
*Ende der Exkursion*

Weiß das Waisenhaus über die Vergangenheit von Eduardos Eltern Bescheid?
Was ist mit Jaden?

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