14. Die Kraft der Kartoffel

Ohnmächtig sitzt Samuel vor allen Augen auf einem Holzstuhl und die Mehrheit der Teilnehmer haben für eine Versteigerung abgestimmt.
Lord Shidan: "Die Mehrheit ist eindeutig für eine Auktion. Die Versteigerung kann somit beg...!"
Mit einem plötzlichen Geschrei stoppt eine Person aus dem Publikum die Rede vom Lord: "Haaaalt!"
Die Zuschauer sind erstaunt, jedoch auch sehr empört über das Unterbrechen des Urteils.
Lord Shidan ist genervt: "Was ist, warum schreist du mir ins Wort, was fällt dir ein?"
Mitten im Saal herrscht eine Diskussion, da viele das als unakzeptabel und unverschämt ansehen.
Einige fluchen die Person an: "Das ist eine Schande! Der muss sofort gefangen genommen und zur Strecke gebracht werden!"
Besorgt hat Layla die Augen auf Samuel gerichtet und fragt sich, ob es ihm gut geht.
Eduardo hingegen beobachtet aufmerksam das Geschehen und erkennt den Unruhestifter durch seine auffallende Maske wieder: "Das ist doch..!"
Zwei Souldier und ebenso zwei Ranger, die links und rechts neben der Kulisse behutsam stehen, sollen dafür sorgen, dass der Abend wie geschmiert läuft und machen sich bereit, die Person festzunehmen, jedoch werden sie von Lord Shidan gestoppt.
Lord Shidan bittet lautstark um Stillstand und fährt seine Rede fort: "Ruhe, lasst ihn sein Wort zu Ende bringen... mal sehen, ob sein Argument dafür ausreicht, dass es wert ist, meine Rede unterbrochen zu haben!"
Die Person: "Danke Mr. Shidan und verzeihen sie meiner Person für die Aufdringlichkeit, jedoch will ich meine Stimme auch für eine Challenge abgeben!"
Lord Shidan: "Hahaha... das ist ja lächerlich, mit deiner wertlosen Stimme wird sich nichts ändern, es steht immer noch 14 zu 11 Stimmen gegen eine Herausforderung!"
Die Person: "Das stimmt nicht, ich habe eine Gruppe von vier Personen, also steht's 14 zu 14, da wir komplett für eine Herausforderung sind!"
Alle Zuschauer und diejenigen, die für eine Versteigerung waren, sind verwirrt und warten auf die Antwort des Lords.
Eduardo und Layla freuen sich und verfolgen behutsam die Aktion.
Lord Shidan: "Ich muss zugeben, trotz deines widerlichen Verhaltens hat mir dein Argument gefallen. Aber ich bedauere, du und deine Gruppe werdet es teuer bezahlen müssen, falls sich einer der Gäste nicht innerhalb von einer Minute für eine Challenge meldet!"
Es herrscht wieder Gesprächsstoff innerhalb des Publikums, jedoch meldet sich niemand, sodass die goldene Taschenuhr von Lord Shidan, die er in seiner Hand hält, anhand der Übertragungsfunktion eines S-Wisers an die Leinwand des großen Podestes ausgestrahlt wird.

 *tick...* *tick...* *tick...*

Alle sind gespannt und keiner wagt sich der Herausforderung, viele sehen den Gefangenen, in dem Fall Samuel, als nicht so wertvoll für eine Challenge.
Derweilen draußen vor der Eingangstür des Zeltes.
Ein Junge: "Bitte lasst mich rein, ich muss da sofort hin!"
Der Türsteher: "Hast du Probleme mit deinen Ohren du Balg, die Glocke hat schon vor 45 Minuten geläutet!"
Der Junge: "Bitte, ich flehe sie an, lassen Sie mich herein."
Der Türsteher, dessen Magen anfängt zu knurren: "Hey Junge, kapierst du nicht, das geht nicht... geh dich bei deiner Mami ausheulen! Nach einer 15 Minuten habe ich endlich Schichtwechsel und kann endlich was essen, zieh Leine oder ich mache Hackfleisch aus dir und fresse dich beim lebendigen Leibe Junge!"
Der Junge holt die eine Packung Kartoffelchips raus, die er in seiner Hosentasche verstaut hatte und fängt an es langsam mit Genuss zu verzehren, während er sich vor dem Türsteher auf dem Boden hinsetzt.
Der hungrige Pförtner sieht mit sabberndem Mund zu und kann sich schwerwiegend zurückhalten. Der Junge, der die Chips verspeist, bietet sie an und meint, dass der Pförtner gerne mitessen darf. Die Kartoffelchips sind ein zu leckerer Genuss, sodass der Wärter sich nicht mehr beherrschen kann und hastig die Tüte schnappt. Währenddessen klopft der Junge ruckartig mehrmals an der Stahltür, damit jemand von innen aufmacht.
Der Türsteher, der sich beim Essen auf den Jungen fokussiert, grinst und isst weiter: "Hmm... lecker... ich liebe alles, was mit Kartoffeln zu tun hat! Du hast keine Chance Junge, hör auf damit, die Tür kann man entweder von innen oder von außen nur mittels meines S-Wisers aufmachen!"
Hoffnungslos klopft der Junge weiter an der Tür: "Macht die Tür auf, bitte...!"

*tick...* *tick...* tick...*

Auf der Leinwand ticken die letzten Sekunden herunter. Der freche Junge, der sich erlauben konnte, die Rede vom Lord zu unterbrechen, will eine letzte Rede halten und bittet um Ruhe: "Habt ihr kein Mumm gegen mich und meine Truppe aufzutreten? Vertraut ihr nur an eure Bonys? Nur zur Info... wenn ihr mal ohne Geld sein solltet, dann ist jeder von euch ein Nichtsnutz!"
Einer aus dem Publikum schreit ihn an: "Was fällt dir ein du Bastard, keine Sorge, ich vertraue auch meinen Fäusten!"

*tick...* *tick...* *tick...*

Die letzten Sekunden sind abgelaufen und es hat sich keiner gemeldet. Kurz bevor Lord Shidan zu Wort kommt, meldet sich ein Ranger, der vor der Tür stand und Wache gehalten hat, bei ihm: "Verzeihen Sie bitte mein Lord, irgendjemand scheint sich draußen aufzuhalten, der ständig an der Tür klopft."
Lord Shidan: "Was für ein abartiger Tag! Was ist mit dem Türsteher, der vor der Tür stand, es muss doch jemand die Tür bewachen!"
Der freche Junge signalisiert mit einem für ihn typischen Geschrei: "Lassen sie die Person doch herein... vielleicht will er auch abstimmen und somit wissen wir besser Bescheid, ob eine Auktion oder eine Challenge stattfinden wird!"
Lord Shidan gewährt den Einlass des klopfenden Jungen und möchte die sofortige Überbringung des Türstehers, der draußen warten musste. Beide werden von zwei Rangern hineinbegleitet. Im Publikum herrscht einerseits völlige Neugier und andererseits stille Post.
Der Junge guckt sich Samuel an, verzieht sein Gesicht und schüttelt sein Kopf mit den Gedanken, "Da bist du ja!"
Lord Shidan befehlt zwei Rangern, die rechts am Podest als Schutzpatrouille stehen, den nun gebrachten Türsteher zu ihm zu bringen. Lord Shidan: "Wie kannst du so etwas zulassen, dass Jemand nach Beginn der Show an die Tür klopfen kann und was ist das für ein Gesicht... voll mit Essensresten?!"
Der Türsteher kniet zu Boden, wischt mit dem Arm sein Gesicht und fängt an zu weinen: "Bitte entschuldigen Sie Mein Lord, ich werde mir nie wieder solch ein Fehler erlauben und stets horchen."
Lord Shidan zeigt auf den Unruhestifter, der sein Wort unterbrochen hatte und kündigt an: "Dies soll die Geltung dafür sein, dass man seine Rolle übertreibt und meine Show unterbricht!

*klik klik* *boom* *boom* *boom*

Im ganzen Saal herrscht ein lautes Echo der Knarre, die sich in der Hand des Lords befindet. Alle Zuschauer sind geschockt und keiner kann einen Ton wiedergeben. Der freche Junge grinst und wartet die Hände überkreuzt ab. Der kleine Jüngling, der draußen die Tür geklopft hatte, zittert im ersten Augenblick und wischt ein paar Blutpartikelchen aus seinem Gesicht weg, dessen Inhaber der Türsteher war: "Es war meine Schuld, wieso haben sie ihn getötet... alles meinetwegen!" Der Türsteher liegt totenstill voller Blutbad im Boden. Lord Shidan richtet seine Pistole auf den  Jüngling, der eine markante Ledermaske besitzt: "Wenn du für diesen Geisel teilnehmen willst, dann stimme ab... entweder für eine Auktion oder Challenge! Ansonsten ist deine Existenz unbedeutend!"
Eduardo steht sauer auf und kann es nicht fassen, was da vor sich geht. Layla versucht, Eduardo zu beruhigen und aufzuhalten. Jeder wartet auf das letzte Wort des Jungen. Der ledermaskierte Jüngling gibt seinen letzten Satz preis: "Herausforderung, ja ich bin für eine Herausforderung!"
Schlussendlich steht fest, dass die meisten Stimmen für eine Challenge sind.
Eduardo und Layla sind geschockt, freuen sich jedoch über die Chance, Samuel zu retten.
Der Lord wählt die Art der Herausforderung anhand des S-Wisers aus und verkündet diesen per Videoübertragung über die Leinwand des Podestes, es ist ein: Radfahr-Windkraftanlagen Challenge.
Nun werden die wichtigsten Einzelheiten des Wettkampfs ausgestrahlt:
Es sind Fahrräder auf dem Boden vom Podest befestigt, die mit jeweils einer Windkraftanlage gekoppelt sind.
Je schneller man fährt, desto schneller drehen sich die Rotorblätter der Windkraftanlagen, die dadurch Energie erzeugen. Die Gruppe, die am meisten Strom innerhalb von 3 Minuten produziert, gewinnt.
Die Fortschritte der Teilnehmer werden von der Leinwand aus gezeigt, damit alle sehen, wie der Stand ihrer Performance ist.
Layla und Eduardo sprechen sich ab, sodass Layla Ed den Vortritt für diese Aufgabe gewährt.
Der Lord postiert seine Finger in die Richtung des Bodens und 5 Fahrräder mit jeweils drei Sitzen steigen vom Untergrund zum Vorschein hinauf. Da alle Teilnehmer aus Gruppen bestehen, findet eine Trio-Herausforderung statt.
Layla und Eduardo sind entsetzt, woraufhin Layla vor sich hin flucht: "Wo ist denn Santana hin, wenn man ihn braucht, ist er nicht da! Wir brauchen unbedingt noch jemandem in unserer Gruppe und dieser Arsch ist nicht zu sehen!"
Eduardo beruhigt sie und guckt sich den Ledermaskierten, der im Nachhinein hereingeplatzt ist, an.
Layla: "Ne, ne, das kannst du dir knicken, denkst du, wir haben eine Chance, mit einem Jungen, der grade mal 1,62 Meter groß ist, der ist doch noch ein Kind!"
Der Unruhestifter von vorhin hat innerhalb seiner Gruppe entschieden, wer alles teilnehmen wird und schaut sich Eduardo an: "Hey du, du bist doch dieser eine Junge, der nicht laufen konnte, wie willst du Fahrrad fahren? Und hättest du ja dein Papi mitgebracht, wenigstens könntest du dich dann bei ihm ausheulen, nachdem wir euch Schildkröten besiegt haben!"
Eduardo ist stinksauer und würde den Jungen gerne verprügeln, jedoch hält ihn Layla auf und berichtet, dass er derjenige war, der in letzter Sekunde für eine Herausforderung abgestimmt hat.
Eduardo ist sich sicher, dass sich der Junge der Herausforderung nur stellt, damit er Ed provozieren kann und zeigt auf den kleinen Jungen und argumentiert mit stolz, dass er der wirkliche Held der ganzen Aktion war und dass Sie ihm in die Gruppe nehmen müssen, da sonst niemand zur Verfügung steht. Layla ist skeptisch, weiß dies aber zu schätzen und ruft den nur paar Meter entfernten Jüngling, der verzweifelt hin und her läuft zu sich.
Er wendet sich sofort zu den Beiden und kaum bevor die Beiden ein Wort von sich geben: "Ja, ich werde mit euch teilnehmen, da ich alleine wohl kaum eine Chance habe diesen Dusel zu retten!"
Layla und Eduardo sind ratlos und wissen nicht, warum er um Samuel bangt.
Layla: "Sag mal wie heißt du eigentlich und warum bist du hinter diesen Gefangenen her?"
Der Junge: "Ich bin Aditja und hier, um meinen Bruder zu retten!"
Verwirrt gucken sich Eduardo und Layla gegenseitig an, können das nicht glauben, was sie hören und geben zeitgleich im Chor ihr Kommentar ab: "Dein Bruder?!"

Samuel hat ein Bruder, den Layla nicht kennt, obwohl sie mit ihm zusammen im Waisenhaus Batallions auf erzogen worden ist... kann das sein?!
Werden die drei es schaffen Samuel aus dem Schlammassel zu befreien?
Und... wo ist der Obstliebhaber? #Santana

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