2.Kapitel

Zeitsprung – Später im Schuljahr

Super Aussichten. Etwas war hier in diesem Gebäude, das Muggelgeborene versteinerte. Gut, ich brauchte nichts zu befürchten, aber Felicia. Hermine hatte bereits dran glauben müssen und so viele andere auch. Es war grausam. Ginny, die schnell meine beste Freundin geworden war, hatte sich so verändert und Harry sprach Pasel. Toll! Und wenn ich Malfoy über den Weg lief, lächelte er stets so eingebildet und Neville stotterte neuerdings rum, wenn er mit mir sprach.

„Hey, Sherwood." rief eine Stimme hinter mir, als ich wieder einmal durch die Gänge eilte. Es war sonst keiner hier. Sie alle befanden sich in ihren Gemeinschaftsräumen aus Angst vor dem Ungeheuer. Langsam drehte ich mich um und rang mir ein Lächeln ab. Malfoy. Wer sonst? „Ich hab jetzt echt keinen Bock auf deine egozentrische Person." Malfoy blieb vor mir stehen und betrachtete mich stirnrunzelnd. „Ist es wegen der Granger?"
„Ja, natürlich. Sie ist meine beste Freundin!" fauchte ich.
Er sah auf mich herab. „Ich kann nicht wirklich sagen, dass es mir leid tut."
Ich funkelte ihn an. „Dann sag einfach gar nichts und verpiss dich."
Malfoy kam so nah, dass es unangenehm wurde. Und zwar unangenehm, weil es ein warmes Gefühl in mir auslöste, das er nicht in mir auslösen sollte. Ich wich zurück. „Ich muss los. Bis hoffentlich nicht so bald." Damit ließ ich ihn stehen.

Zeitsprung - Kampf gegen den Basilisk

„Harry! Pass auf!" kreischte ich. Der Basilisk schnappte nach Harry, doch er wich blitzschnell aus. „Du bist das letzte, Riddle! Lässt einen Basilisken für dich kämpfen, weil du selbst zu schwach bist!" zischte ich, doch Riddle grinste nur siegesgewiss. Doch Harry besiegte den Basilisken und Riddle. Er starb fast, aber Forks heilte ihn. Und Ginny und Hermine wurden wieder gesund. Das zweite Schuljahr war geschafft.

Zeitsprung - Drittes Schuljahr

Dementoren überall. Das war echt unangenehm. Sirius Black war wieder auf freiem Fuß. Das war auch echt unangenehm. Tja. Die Ferien waren mehr oder weniger lustig gewesen. Hagrid hatte Harry und mir jeweils ein komisches Buch geschickt, aber erst nach den Ferien hatten wir erfahren, dass er das getan hatte, weil er jetzt unterrichtete und dass das Buch für sein Fach war. Pertunia und Vernon hatten mein Erlaubnisschreiben für Hogsmeade nicht unterschrieben und bei Harry hatten sie auch dicht gemacht. Bei ihnen war mittlerweile auch ich ziemlich weit unten auf der Wertschätzungsskala von 1 – 10. Außerdem hatte ich davor ziemlich oft Dudley geärgert. Bei Harry hätten sie es vielleicht sogar gemacht, aber was soll ich sagen...? Harry hatte es vergeigt. Harry hatte verloren, als er Tante Magda, Vernons Schwester, aus Versehen vor Zorn wie einen Luftballon aufblies und diese davonflog. Felicia ignorierte mich seit Ende letztes Schuljahres und ich hatte keine Ahnung wieso. Und Neville war immer noch nicht normal. Und gegenüber Malfoy fühlte ich immer noch so komisch. Ron war misstrauisch gegenüber Hermine. Er wusste nicht, dass sie einen Zeitumkehrer hatte und wunderte sich, wie sie die ganzen Fächer in ihrem Stundenplan unterbrachte. Ich wusste vom Zeitumkehrer, da McGonagall Hermine gestattet hatte, es mir zu sagen. Am ersten Schultag war das einzig Nennenswerte Hagrids Stunde. Hagrid führte uns zu einer Pferdekoppel und wies uns an, uns am Zaun aufzustellen und unsere Bücher aufzuschlagen. „Wie denn?" ertönte Malfoys kalte Stimme. „Wie "wie denn"?" fragte Hagrid verwundert nach.
„Wie sollen wir unsere Bücher öffnen?" fragte Malfoy nach.
Bevor Hagrid antworten konnte, seufzte ich, ging zu ihm hin, riss ihm das Buch aus der Hand und löste das Zauberband. Sofort begann das Buch zu schnappen, doch ich streichelte unbeeindruckt über den Bücherrücken und das Buch schlug zitternd auf und blieb regungslos in meiner Hand liegen.
Überheblich sah ich Malfoy an. „Es gibt so genannte Bücherläden in der Winkelgasse, wo man ganz einfach nachfragen kann, Malfoy. Oder fühlt sich der Prinz zu erhaben dafür?" Als ich ihm das Buch gegen die Brust schlug, mich umdrehte und zu den anderen Schülern sah, blickten sie mich alle überrascht an. „Wusstet ihr etwa alle außer Melody nicht, wie man dieses Buch öffnet?" fragte Hagrid verdattert. „Ich dachte, die Bücher wären ganz lustige Dinger."
Dabei sah er unsicher zu Hermine.
„Oh – total lustig! Unglaublich witzig, uns Bücher zu geben, die uns die Hände abreißen wollen!" bemerkte Malfoy trocken.
„Klappe, Malfoy!" fuhr ich ihn wütend an. Harry murmelte etwas Ähnliches. Hagrid stotterte noch ein bisschen herum, bevor er in den Wald ging, um die „magischen Tiere" zu holen. „Mein Gott, diese Schule geht noch vor die Hunde. Dieser Hornochse gibt auch noch Unterricht, mein Vater kriegt 'nen Anfall, wenn ich ihm das erzähle!" kam es laut von Malfoy. „Und ich krieg 'nen Anfall, wenn ich dein dummes Geschwätz noch länger mit anhören muss! So viel Dummheit passt doch gar nicht in eine Person!" presste ich bissig hervor. Ich vernahm sowohl zustimmendes, als auch empörtes Gemurmel. Malfoy konnte nichts erwidern, da Lavender Brown in diesem Moment aufschrie auf die andere Seite der Koppel zeigte. Als ich sah, welche Tiere Hagrid da auf die Koppel führte, breitete sich ein Strahlen auf meinem Gesicht aus. Hippogreife. Wunderschöne Hippogreife. Alle wichen zurück, als die Hippogreife näherkamen, doch ich blieb vorne stehen und trat sogar so nah an den Zaun heran, wie es ging. Hagrid erklärte etwas, doch ich hörte nicht zu. Ich wusste sehr viel über diese wundervollen Tiere und betrachtete lieber diese einzigartigen Wesen. „Also, wer will als Erstes?" riss Hagrids Frage mich aus den Gedanken. Alle wichen noch weiter zurück, nur Hermine, Ron, Harry und ich nicht. An ihren Gesichtern sah ich, dass aber auch dem goldenen Trio nicht wohl zumute war. Ich seufzte.
„Keiner?" fragte Hagrid fast schon flehend. „Ich mach's." meldete ich mich freiwillig, gleichzeitig mit Harry, der sich wohl ein Herz gefasst hatte. Hagrid lächelte uns glückselig an, als Harry und ich uns kurz einen Blick zuwarfen und dann entschlossen über den Zaun sprangen. Lavender und Parvati flüsterten irgendwas. Ich konnte nur „Teeblätter" verstehen. Hagrid lobte unseren Mut lautstark. Dann löste er zwei Hippogreife von der Herde und führte sie zu uns. Harry bekam einen Hippogreif namens Seidenschnabel, ich einen namens Silberschweif.
Silberschweif war pechschwarz, aber seine Federn hatten einen silbernen Glanz. Hagrid schien noch etwas erklären zu wollen, doch ich hörte ihm nicht wirklich zu und er erklärte an Harry gewandt die Regeln bzw. Vorsichtsmaßnahmen. Ich verbeugte mich elegant und richtete mich langsam wieder auf. Silberschweif musterte mich misstrauisch. Hagrid hatte seine Erklärungen unterbrochen und beobachtete nervös Silberschweif. „Melody, du solltest jetzt langsam den Rückz-" Er stoppte, als Silberschweif die Vorderbeine einknickte und sich tief verbeugte. Nachdem er sich wieder erhoben hatte, näherte ich mich langsam dem Hippogreif. Vor Silberschweif blieb ich stehen, hob zögerlich die Hand und streichelte vorsichtig über den Kopf und Schnabel des Tieres. „Sehr gut, Melody. Du hast es geschafft." lobte Hagrid stolz. Dann wandte er sich wieder Harry zu. Ich sah tief in Silberschweifs Augen. Dann atmete ich tief durch, ging langsam an die Seite des Hippogreifs und stieg vorsichtig auf. Silberschweif stand vollkommen still da. Alle außer Malfoy und seine Gorillas applaudierten jubelnd und machten Hagrid wieder auf mich aufmerksam. Harry streichelte Seidenschnabel unsicher am Schnabel. Hagrid sah mich sprachlos an und ich richtete mich stolz auf Silberschweifs Rücken auf und strich sanft über Silberschweifs Rücken. „Wow. Melody, das hast du super gemacht!" Ich senkte verlegen den Blick. Hagrid war ganz begeistert. „Hattest du schon früher 'was mit Hippogreifen am Hut?" fragte er.
Ich schüttelte den Kopf. „Ich hab ein wenig über sie gelesen." murmelte ich verlegen. Hagrid nickte. Er schien sich keine Sorgen um mich zu machen, denn er kümmerte sich wieder um Harry. Ich drückte Silberschweif wie bei meinen Reitstunden früher kurz die Fersen in die Seite und Silberschweif ging gehorsam los. Allein mit Gewichtsverlagerung und Schenkeldruck lenkte ich ihn auf der Koppel herum. Es war ein unbeschreibliches Gefühl. Schließlich saß auch Harry auf seinem Hippogreif. „Dann mal los!" polterte Hagrid und klatschte Seidenschnabel auf das Hinterteil. Sofort schoss Seidenschnabel los und ich sah wie Harry sich verkrampfte und den Hals des Tieres umschlang. Seidenschnabel flog in die Höhe. „Du auch, Melody!" feuerte Hagrid mich aufgeregt an. „Ähm..." sagte ich unsicher. „Na los." forderte Hagrid mich zuversichtlich auf. Ich seufzte und lehnte mich über Silberschweifs Hals. „Jetzt kommen wir, mein Hübscher." murmelte ich und setzte mich wieder auf. „Los, mein Großer." rief ich laut. Silberschweif stieß eine Mischung aus Wiehern und dem Ruf eines Adlers aus, ich nannte es jetzt mal wieherschen (=wiehern und kreischen), und galoppierte geschmeidig an. Ich lehnte mich dicht über Silberschweifs Hals nach vorne und griff in die Federn, um mich festzuhalten. Silberschweif zog neben Seidenschnabel. „Yeeha!" jubelte ich fröhlich und streckte eine Hand nach oben. Der Wind streichelte sanft über meine Haut und meine Haar wehten wie ein brauner dichter lockiger Mantel hinter mir her. Harry sah nicht sonderlich fröhlich aus. Seidenschnabel setzte nach einer einfachen Runde zur Landung an, aber Silberschweif hatte dazu noch keine Lust. Silberschweif beschleunigte noch mehr und schien in der Luft herumzuspringen. Ein befreiendes Gefühl breitete sich in mir aus und die Verklemmung löste sich. Es war unbeschreiblich. Schweren Herzens steuerte ich ihn kurz darauf zurück zu Koppel. Brav landete er und ich wurde von dem harten Aufprall überrascht. Doch ich lehnte mich zurück und verhinderte somit vom Rücken zu rutschen. Tosender Applaus brach aus. Erschöpft aber glücklich lächelnd glitt ich von Silberschweifs Rücken. Bestärkt durch unseren Erfolg betraten auch die Anderen die Koppel.
Hagrid wandte sich mir zu. „Kannst du auf Silberschweif schauen? Er wird schnell neidisch und mag Menschen nicht besonders." Ich runzelte die Stirn. „Warum hast du ihn mir dann gegeben?" Hagrid zuckte mit den Achseln. „Es sah so aus, als würde er dich faszinierend finden. Wollte sehen, was daraus wird. Und ich hab's geahnt! Der Kleine mag dich." Ooookaaaaaay. Nicht aufregen, nicht aufregen... ER HATTE MICH VERDAMMT NOCHMAL AUF EIN WILDES TIER GESETZT, UM ZU SEHEN WIE ES AUF MICH REAGIERTE?! Okay, ganz ruhig... Tief durchatmen. Hagrid beobachtete die anderen Schüler. Hermine und Ron näherten sich unter Harrys Aufsicht einem kastanienbraunen Tier. Ich verschränkte die Arme und lehnte mich leicht an Silberschweifs Hals. Silberschweif bog den Hals und drückte kurz seine Stirn an meine Brust. Schweigend beobachteten wir das Geschehen. Silberschweif machte keine Anstalten irgendjemanden anzugreifen. Vollkommen entspannt stand er neben mir und gab ab und zu ein leicht krächzendes Schnauben von sich. Doch plötzlich hörte ich einen Schrei. Hagrid stürzte zu Seidenschnabel, der gerade Malfoy angreifen wollte. An Malfoys Arm klaffte eine Wunde. Silberschweif wurde unruhig. Dann stieg er plötzlich aus heiterem Himmel und wollte Seidenschnabel zur Hilfe eilen. Doch ich reagierte blitzschnell, sprang vor Silberschweif und drückte ihn zurück. „Ruhig, Silberschweif! Es ist alles gut! Beruhig dich, mein Schöner!" Besänftigt durch mein Kompliment hielt er inne, auch wenn er noch nervös und angespannt herumtänzelte. Hastig wirbelte ich herum, jagte zu Seidenschnabel und riss ihn weg. Hagrid hob Malfoy hoch. „Kannst du die Hippogreife beruhigen?" fragte er mich nervös. Ich nickte, einfach nur um ihm zu helfen, während ich Seidenschnabel hinter mich zog. Hagrid verschwand mit dem Rest der Klasse in Richtung Schloss. Dabei rief Malfoy immer wieder „Ich sterbe!". Was für eine Memme. Die Slytherins beschimpften murmelnd Hagrid. Das konnte ja noch übel enden...

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top