♯Cнαpтer 21 ~ Tнe Sтαr Croѕѕed Loverѕ Froм Dιѕтrιcт Two II
Hᴀʟʟᴏ, ɪʜʀ Lɪᴇʙᴇɴ!
So, hier ist Kapitel Nummer 21 für Euch. Es ist etwas kürzer geraten als die vorigen,
zeigt dafür aber sehr schön das momentane Verhältnis zwischen Cato und Clove.
Neben all dem dramatischen Hintergrund der Hungerspiele muss ein bisschen Romantik ja auch irgendwo ihren Platz finden! Wie auch immer, ich hoffe jedenfalls, Euch gefällt das Kapitel - auch wenn's ein wenig kürzer ist als üblich. Danke an all jene, die in den letzten Wochen für diese Geschichte abgestimmt oder kommentiert haben - zum Beispiel BlackGirlNumber1, lonely__soul_ , @Melina_1000, PaulaPhanter, 7AnnaLeeZ, ShiningDay, kissin2bkissed, angel280802, shadowsophie und ganz besonderen Dank an: snowbellexx, QueenVany und xgingerxninjax für all die Votes und Kommentare.
Ich liebe Euch alle ♥ Hoffe, Ihr hattet ein gruseliges Halloween und einen tollen Start
in den November! Uund natürlich wünsche ich Euch nun mal wieder ganz herzlich:
Vιel Spαß вeιм Leѕeɴ! Eυre Zoey <3
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♯Chapter 21 ~ Tнe Sтαr Croѕѕed Loverѕ Froм Dιѕтrιcт Two II
»I don't care how complicated this gets, Cato. I still want you.«
Also, ich muss schon sagen - dafür, dass diese Veranstaltung angeblich vom Kapitol gesponsert wurde, war sie erschreckend unspektakulär. Wenn man von dem ganzen Menschenhandel und der Prostitution mal absah, natürlich. Diese Entdeckung war dann doch ein etwas pikanteres Detail, bei dem mir wohl zu Recht Schauer über den Rücken liefen. Peeta und ich hatten uns eigentlich vorgenommen, ein paar Sponsoren um den Finger zu wickeln, doch als wir nach dreißig Minuten noch immer nicht mit jemandeme
ins Gespräch gekommen waren, beschlossen wir, uns nun dem Buffet zu widmen.
Ich meine, war ja nicht so, als hätten wir's nicht versucht. Wenn eben keiner mit uns reden wollte, dann war das halt so. Glimmer und Cato waren offenbar ebenfalls zu dem Schluss gekommen, dass es mehr Sinn hatte, sich über das köstliche Essen herzumachen, denn wir trafen sie wenig später bei den Desserts, wo wir kurz ein paar Belanglosigkeiten austauschten - oder eher, Peeta versuchte Cato in ein Gespräch zu verwickeln, ich stand stumm daneben, und Glimmer stopfte sich ein paar Schokoküsse in den Mund, als sie glaubte, wir würden nicht hinsehen. Irgendwann gab Peeta es dann auf, mit Cato reden zu wollen, und lud sich - ebenso wie ich - Unmengen der köstlich duftenden Speisen auf den Teller - die alle ebenso fantastisch schmeckten, wie sie aussahen. Des weiteren achtete ich darauf, immer einen Cocktail zur Hand zu haben - eine schlechte Idee, wie mein Unterbewusstsein fand, mir aber weitestgehend egal war.
Als Peeta sich nach einer Weile entschuldigte, um die Toilette aufzusuchen,
tat sich plötzlich etwas. Ein Mann, der mich offenbar schon den ganzen Abend lang verstohlen aus der Ferne beobachtet hatte, stand auf einmal so urplötzlich
neben mir, dass ich mich beinahe an meiner Pilzcremesuppe verschluckt hätte.
»Miss Clove Kentwell?«, fragte er und sah mich neugierig an. Ich nickte abschätzend, ohne mir mein Unbehagen anmerken zu lassen. »Das bin ich. Und Sie sind?«
»Ach nein, wie unhöflich von mir«, antwortete der Mann mit einem lächerlichen Kapitolakzent und lachte geziert. Er trug pompös anmutende Kleider und seine Augen wurden von einer schwarzen Schnabelmaske mit goldener Verzierung bedeckt.
»Mein Name ist Pierre. Pierre Salvador. Miss, Sie sehen wirklich ganz entzückend aus, heute Abend. Ich habe Sie sofort wiedererkannt, Sie sind mir schon bei der Parade aufgefallen ...« Er war offenbar ganz aus dem Häuschen mich nun persönlich kennen -
lernen zu dürfen. Der Glückliche. Tja, immerhin hatte er die Parade mitverfolgt, und mich nicht übersehen, so wie jeder andere, der nur von Distrikt zwölf gefesselt gewesen war.
»... und auch jetzt sehen Sie wieder großartig aus - gute Arbeit ihres Stylisten! Sie
haben diese markanten Gesichtszüge, die mir sofort in die Augen gestochen sind ...«
Wahrscheinlich hätte er noch ewig so weitergeredet, wäre nicht in diesem Moment Finch an meine Seite getreten und sich ganz höflich erkundigt, ob wir denn wüssten,
wo hier die Erfrischungen angeboten wurden. Erneut war Pierre hellauf begeistert. »Und noch so eine reizende junge Dame heute Abend! Ich Glückspilz! Sie sind dann sicher ...?«
»Finch Candara«, meinte Finch eilig und streckte dem Mann energisch ihre
rechte Hand hin. »Sehr angenehm.« »Aber, aber, ganz meinerseits«, strahlte der
und küsste vornehm ihre Hand. Ich zog eine Grimasse und entschuldigte mich.
»Ich müsste dann mal wieder ...«
Pierre nickte gutmütig. »Aber sicher, aber sicher! So wunderschön wie Sie aussehen, ist es nicht verwunderlich, dass sich noch andere für Sie interessieren! Sie strahlen wie ein goldener Stern, meine Liebe!« Ich lächelte leicht und errötete auf das Kompliment hin.
»Danke, Mr. Salvador.«
»Oh bitte, nennen Sie mich Pierre«, verlangte er aufgeregt und ich nickte.
»Dann noch einen schönen Abend, Pierre.«
Nachdem ich mich - unter tausend Wangenküsschen - dann endlich von Pierre verabschiedet hatte, folgten plötzlich zahlreiche Unterhaltungen, die der vorigen ähnelten. Das Einzige, was ich dabei offenbar zu tun hatte, war hier und da ein
paar passende Bemerkungen zu machen ... Aber das Wichtigste war das Zuhören.
Die meisten Kapitolbewohner schienen nämlich ganz scharf darauf zu sein,
sich andauernd selbst reden zu hören, und von anderen bewundert zu werden.
Mir persönlich gefiel ihr egoistisches Gerede zwar nicht ganz so sehr wie ihnen, doch ich verkniff mir meine heißgeliebten sarkastische Kommentare - ich wusste, hier waren sie nicht angebracht - und tat, als wäre ich hellauf begeistert. Manche, mit denen ich mich im Laufe des Abends unterhielt, erkannten den Tribut in mir wieder, andere jedoch hatten keinen Schimmer, wer die charmante, junge Frau ihnen gegenüber in Wirklichkeit war. Denn heute, hier inmitten all dieser Fremden, hätte ich alles Mögliche sein können.
Und plötzlich verstand ich, was viele hier so anziehend an solchen Veranstaltungen fanden, wo man das Gesicht hinter einer Maskierung verbergen konnte. Die meisten Menschen hier - obwohl sie Kapitolbewohner waren - hatten sicher kein sonderlich leichtes Leben - in den Distrikten kam es darauf an, den morgigen Tag zu überleben,
hier zählte vor allem, sein Ansehen zu wahren und absolute Professionalität zu zeigen.
Diese Leute konnten sich keine Fehltritte leisten - denn die könnten Skandale provozieren, welche wiederum zum vollständigen Ruin führen könnten.
Doch hier, inmitten all der Masken ... Heute Nacht konnte jeder von uns sein, wer oder was immer er sein wollte. Und diese Erkenntnis stimmte mich seltsamerweise froh.
Ja, Ihr habt richtig gehört. Ich war froh, einen Abend lang mal nicht mit dem Schicksal hadern zu müssen; froh, eine Nacht lang mal nicht Tribut der vierundsiebzigsten Hungerspiele zu sein; froh, mich im Moment nicht mit der Zukunft befassen zu
müssen, wo ich doch so viel Ablenkung bekam, dass es mir beinahe schon zu viel war ...
Der restliche Abend kam mir vor, wie ein Rausch aus Farben, Musik und ... Bewunderung.
Mein Kleid funkelte im Licht der leicht flackernden Kerzen; ich war charmant,
witzig, einfallsreich ... Die Leute liebten mich und meine Anwesenheit, und nicht nur Pierre war von meiner Ausstrahlung begeistert. Und das Beste war - all diese Aufmerksamkeit färbte sich auch auf meine Mittribute ab. Peeta, zum Beispiel, fühlte
sich geehrt von den vielen Komplimenten, die seiner Begleitung zuteil wurden.
Cato dagegen, konnte kaum die Augen von mir lassen - was Glimmer sichtlich missfiel, mich jedoch noch euphorischer stimmte, als alles andere. Betrunken von Wein und Aufmerksamkeit wurde meine Stimme im Laufe der Nacht immer lauter und ich fühlte mich seltsam losgelöst von mir selbst. Ich war gerade - mal wieder - leicht taumelnd
auf dem Weg zur Bar, hatte inzwischen jedoch so viel Alkohol intus, dass ich kaum
mehr auf den Weg vor mir achtete, und so kam es schließlich, wie es kommen musste:
Mein Blickfeld verschwamm, die Musik dröhnte mir in den Ohren, und ich spürte, wie mein Körper mit voller Wucht auf etwas Hartes prallte. Beinahe wäre ich hingefallen, doch eine blitzschnelle Reaktion seitens Cato - zum Glück war ich nur gegen ihn geprallt und nicht etwa gegen Präsident Snow - verhinderte meinen Fall auf meine vier Buchstaben. Vorsichtig stellte mein Distriktpartner mich wieder auf die Füße - welche in den hohen High Heels arg schwankten - und ich sah auf, um ihm - mal wieder - für meine Rettung zu danken. Doch sobald ich den Kopf gehoben hatte, war ich plötzlich innerlich wie erstarrt; nicht länger witzig, geistreich oder sexy. Im Gegenteil, mein Mund fühlte sich auf einmal ziemlich trocken an, und ich konnte nur noch in Catos eisblaue Augen blicken.
»Ähm ...« Aus irgendeinem Grund war mein Kopf plötzlich wie leergefegt.
Cato schien es ähnlich zu ergehen. Sein Blick verzehrte mich förmlich, und ehe ich es mich versah, befand ich mich plötzlich in einem der vielen Hinterzimmer, während Cato mich fest umklammert hielt, und leidenschaftlich küsste. Ich hatte keine Ahnung,
wie genau wir hier hineingekommen waren; in dieses Zimmer, dessen Lampen violett leuchteten, doch für den Moment war mir das auch ehrlich gesagt, vollkommen egal.
Für den Moment zählten nur Cato und seine Lippen auf meinen.
Ich vergaß alles um mich herum, während wir uns mit einer seltsamen Art von Ver -
zweiflung küssten, fast so, als wäre dies das allerletzte Mal, wo wie zusammen waren.
Ich vergaß, dass ich mich in einem Hinterzimmer befand, das Sponsoren dort draußen warteten - Nicht zu vergessen, auch der Präsident - ich vergaß sogar meine Verbündeten, als Cato mich auf einmal hochhob und gegen die Wand presste. Alles hätte
perfekt sein können, wäre da nicht - Aus dem Nebenzimmer war plötzlich ein schriller Schrei zu hören, welcher ganz deutlich von Angst, Verzweiflung und Furcht erfüllt war.
Vor lauter Schreck gaben Catos Hände mich urplötzlich frei, und ich wäre gefallen, wenn ich mich nicht an seinen Armen festgekrallt hätte. In einvernehmlichem Schweigen hielten wir beide den Mund und trauten uns kaum zu atmen, während wir angestrengt lauschten. Nichts ... Bis - Drüben krachte etwas laut polternd zu Boden und ich
zuckte unwillkürlich zusammen. Noch ein Schrei ertönte ... dann Stille. Cato und ich sahen uns erschrocken an, wobei wir uns hastig voneinander losrissen. »Clove ... Wir ... «
Beinahe schockiert starrte er mich an; warum wusste ich nicht, so sehr vernebelte der Alkohol meinen Geist. Dann - ein kurzer Blitz der Klarheit und undeutlich wurde mir wieder bewusst, wo ich mich befand, und mit wem. Meinem Freund. Dem Jungen,
der von Klein auf immer für mich da war. Meinem Distriktpartner. Glimmers Begleiter.
Und meinem Rivalen - Denn immerhin konnte ja nur einer von uns die Hungerspiele überleben. Ich sagte mit Absicht »Überleben«, und nicht »Siegen«, denn
als Sieg sah ich es schon lange nicht mehr an - dafür war der Preis einfach zu hoch.
Die vielen lauten Stimmen und die Musik, welche durch die Bässe, die im Takt
meines Herzens hämmerten, noch verstärkt wurde, brachten mich dann wieder
in die Gegenwart und auf den Boden der Tatsachen zurück und ich schluckte
schwer, als Catos Blick und meiner sich erneut begegneten. Wir brauchten
keine Worte, um zu wissen, dass dies ein Augenblick der Schwäche gewesen
war, über den wir nicht sprechen würden - und wenn, dann jedenfalls nicht hier.
Cato drückte kurz meine Hand, bevor er mit traurigem Blick verschwand - wobei er peinlichst genau darauf achtete, nicht mit mir gesehen zu werden; immerhin war seine eigentliche Begleitung ja nicht meine Wenigkeit - und an der Bar einen Cocktail bestellte.
Ein Drink wäre jetzt auch nicht schlecht, dachte ich, doch noch bevor ich mich ebenfalls auf den Weg zur Bar machen konnte - das wäre dann wohl auch die schlechteste Idee des Jahrhunderts gewesen - sah ich plötzlich eine mir nur allzu bekannte Person in weißem Anzug, die sich leicht verloren im Raum umsah, und ich überlegte es mir prompt anders.
Der Abend war sowieso schon lange vorbei, inzwischen war die Nacht hereingebrochen, und aufgrund meines unbedachten Alkoholkonsums - erst die Cocktails am Pool, nun die Drinks auf dem Empfangsbankett - schwankte ich beim Gehen und meine Augen tränten vor Schlafmangel. Oh ja, ich musste eindeutig ins Bett. »I-ich, äh, ich möchte gehen«, meinte ich etwas holprig zu Peeta, kaum, dass ich jenen erreicht hatte, und sah ihn auffordernd an. Zwar wirkte er leicht überrascht, ließ sich jedoch nichts anmerken, sondern begleitete mich galant aus dem Ballsaal. Wir sprachen nicht viel, bis der Aufzug schließlich in der zweiten Etage anhielt. »Also ... Danke für den Abend«, meinte Peeta und lächelte mir zu. Ich nickte und erwiderte sein Lächeln, ohne groß darüber nachzudenken.
»Gern. Hat Spaß gemacht. Ich nehme an ... wir sehen uns morgen beim Training.«
Peeta nickte. »Bis dann, Clove. Träum was Schönes.«
Er umarmte mich kurz, dann gaben seine Arme mich frei, und ich stieg aus dem Fahrstuhl aus. Das Letzte, was ich von Peeta sah, war sein verschwörerisches Grinsen, welches noch immer auf seinen Lippen lag, als der Fahrstuhl schlussendlich nach oben fuhr.
Glücklich, und auch ein bisschen wackelig auf den Beinen, machte ich mich schließlich auf den Weg zu meinem Zimmer, das Lächeln wie festgeklebt auf meinem Gesicht. Der Abend - oder besser, die Nacht - war im Großen und Ganzen ein voller Erfolg gewesen.
Ich hatte gelacht, gefeiert und mich einigermaßen gut amüsiert.
Ich hatte Currans Erwartungen voll und ganz erfüllt, hatte die Menschen beeindruckt, war freundlich und charmant gewesen. Gleichzeitig hatte ich jedoch auch die Schattenseiten des vornehmen und allzu angesehenen Kapitols wie auf dem Silbertablett serviert bekommen - der Menschenhandel, der Drang zur Perfektion, und die brüchige Fassade mit dem leicht bröckelnden Klebstoff, der versuchte, das ganze Gerüst aus Lügen und Illusionen aufrecht zu erhalten, und dabei kläglich scheiterte.
Auch das Kapitol ist nicht so unantastbar, wie sie es den Distrikten gern weismachen wollen, schlich sich eine kleine Stimme in meinen Kopf - die sich übrigens verdächtig nach Curran anhörte, der mich ja schon vor der Parade mit seinem Gerede von einer möglichen Rebellion genervt hatte - und ich verdrehte die Augen. Müde begab
ich mich ins angrenzende Badezimmer, wo ich mein goldenes Abendkleid auszog, und es, wie von meinem Stylisten verlangt, auf einer Kommode platzierte. In schwarzer
Unterwäsche fiel ich schließlich erschöpft ins Bett und machte die Augen zu. Doch der Schlaf wollte einfach nicht kommen. Zwar tränten meine Augen vor Müdigkeit, und hin und wieder entschlüpfte meinem Mund ein ausgedehntes Gähnen, doch ich konnte
mich einfach nicht darauf konzentrieren, einzuschlafen. Zu sehr beschäftigten mich die Eindrücke des Banketts und - Ja, Ihr habt es erraten - der Kuss mit Cato im Hinterzimmer.
Frustriert setzte ich mich schließlich im Bett auf und ließ verzweifelt den Kopf in die Hände sinken. Ich sollte so nicht denken ... Vor allem sollte ich nicht daran denken ...
Das war falsch.
Das war nicht ... richtig. Zu Hause hatten Cato und seine Liebe mir Kraft gegeben, hier jedoch, könnten sie mich ganz leicht, mir nichts dir nichts, das Leben kosten. Und trotzdem wollte ich es. Ich wollte Cato. Ich wollte, dass alles wieder so war, wie es früher war. Vor der Ernte. Früher, als ich noch in einem schäbigen Häuschen am Waldrand gehaust hatte, mit meinem besoffenen Vater, der mich hin und wieder mal verprügelte.
Krank, sich so was zurückzuwünschen, ich weiß.
Aber ich konnte nun mal nicht anders. Denn die Alternative, die Welt in die ich geflohen war, war viel viel schlimmer als alles, was ich je unter meinem Vater erdulden musste.
Zu Hause hatte ich wenigstens gewusst, dass ich Cato nicht verlieren würde. Und hier?
Unnötig, diesen niederschmetternden Gedanken weiter auszuführen.
Ich seufzte schwer und drehte mich stur auf die andere Seite des Bettes, in der festen Überzeugung, wenn ich nur lang genug die Augen schloss, dann würde der
Schlaf schon kommen. Leider falsch gedacht. Stattdessen rauschte mir nun das Blut in den Adern, und ich fühlte, wie mein Herz vor Aufregung gegen meine Rippen hämmerte.
Was sollte ich jetzt bloß tun?
Ich musste schlafen, denn völlig übermüdet beim allerersten Trainingstag zu erscheinen war eine wirklich miese Strategie. Ganz zu schweigen von dem Monsterkater, den ich morgen früh sicher haben würde. »Ach, scheiß drauf«, stöhnte ich schließlich, warf wütend die Decke zurück, und verließ trotzig mein Zimmer. Vor Catos Tür hielt ich schließlich inne und biss mir auf die Lippe. Ich klopfte einmal. Niemand antwortete.
Nach fünf Minuten drückte ich dann vorsichtig die Tür auf und machte einen kleinen Schritt ins Zimmer hinein. Im Dunkeln konnte ich nicht wirklich viel vom Raum erkennen, vermutete jedoch, dass Catos Zimmer im Grunde aussah, wie mein Eigenes. Ich versuchte wirklich leise zu sein, als ich die Tür hinter mir schloss, doch offenbar war ich nicht leise genug, denn das Schloss klickte ein wenig zu laut. Sofort hielt ich die Luft an und tat keinen Mucks, während ich Catos Atem lauschte, der bis eben in gleichmäßigen Abständen verlaufen war, jetzt jedoch kurz stockte und kurz darauf verstummte.
»Clove?«, hörte ich ihn Sekunden später heiser flüstern und verfluchte mich für
meine Unachtsamkeit. »Jup ... ich bin's. Tut mir leid, dass ich störe ... Äh, ich
konnte nicht schlafen und ...« Mein Entschluss kam mir plötzlich unsagbar dumm vor.
Also wirklich, ich machte ja alles nur noch schlimmer! Die Situation war
ohne diese peinliche Szene schon kompliziert genug. Ich sollte nicht hier sein.
»Ich - ich geh dann mal wieder«, stammelte ich mit hochrotem Gesicht und wollte
schon aus dem Zimmer fliehen, als Cato plötzlich einen lauten Seufzer ausstieß.
»Clove, nicht ... Ich - komm her«, meinte er - sicherlich augenverdrehend - als er mich da unsicher und wie bestellt und nicht abgeholt an der Tür stehen sah, und klopfte
sacht auf die Stelle neben sich. Ich ließ mich nicht lange bitten, sondern schlüpfte flink unter die warme Bettdecke und kuschelte mich an ihn. Während er mich sanft zudeckte und ich seufzend die Augen schloss, dachte ich daran, dass vielleicht - nur vielleicht - ja doch noch alles ein gutes Ende nehmen könnte ... Und ich sah plötzlich ein Bild aufblitzen, was für einen Augenblick in meinem Geist verweilte, und dann so schnell wieder verschwand wie es gekommen war ... Doch vielleicht träumte ich da auch bereits.
Die Grenzen zwischen Fiktion und Wirklichkeit - zwischen Wachen und Schlafen - verschwammen, und schon bald umfing mich nur noch angenehme Dunkelheit.
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Aɴмerĸυɴɢ Nυммer ♯1: Das oben verlinkte Lied [Wide Awake - Piano
Version - Katy Perry by Sam Yung] passt meiner Meinung nach echt super
zu diesem Kapitel und lässt sich auch sonst gut beim Lesen anhören.
Aɴмerĸυɴɢ Nυммer ♯2: Die Widmung dieses Kapitels geht diesmal an QueenVany. Danke dafür, dass Du so eine wundervolle Freundin bist. Du unterstützt
mich stets bei allem, was ich so mache, baust mich auf, wenn's mir schlecht
geht, und sprichst mir gut zu, wenn ich Angst vor etwas habe. Ich hab dich einfach wahnsinnig doll lieb und hoffe, wir bleiben noch ewig in Kontakt. Ich liebe dich, Engel <3
Aɴмerĸυɴɢ Nυммer ♯3: Das oben zu sehende Bild zeigt Gʟᴏss Dɪᴀᴍᴏɴᴅ,
den Mentor von Distrikt eins, welcher von Cʜʀɪs Hᴇᴍsᴡᴏʀᴛʜ verkörpert wird.
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