Unerwartetes Aufeinandertreffen

Regulus' POV

Nach dem nächsten Todesser- Treffen ging ich nicht sofort. Ich blieb eine Weile vor dem Anwesen der Lestranges stehen und dachte darüber nach, was der dunkle Lord bei diesem Treffen verkündet hatte. Wir würden mehrere Angriffe auf Muggel- London vornehmen.  Wir würden mehrere Muggel- Häuser überfallen. Mehr töten. Oder in meinem Fall wohl überhaupt jemanden töten. Denn genau dem war ich bis jetzt aus dem Weg gegangen.

Ich hatte noch nie jemenden umgebracht. Seit ich den Jungen damals gesehen hatte, war mir klar, dass ich dies auch niemals tun könnte. Mir war klar geworden, dass ich es nie über mich bringen könnte, ein Mörder zu werden. Ich wusste, dass ich in meinem ganzen Leben niemals einen anderen Menschen töten könnte.

Auch, wenn  es nur ein Muggel war. Auch, wenn mir mein Leben lang erzählt wurde, ich wäre etwas Besseres als diese Menschen.  Wenn mir ständig eingeredet worden war, ich wäre überlegener als sie.  Wenn mir erzählt worden war, sie wären nichts wert. Sie wären nutzlos, würden nur unnötig Platz wegnehmen.

Doch nun, als ich den Muuggel- Jungen dort liegen gesejen hatte, war mir klar geworden, dass sie sich nicht so sehr von uns unterschieden, wie meine Eltern mir immer hatten weismachen wollen. Denn im Tod, sagen wir alle gleich aus. Im.Tod, machte es keinen Unterschied, ob man einst ein Muggel, oder ein Zauberer gewesen war
Denn der Tod nahm jefen mit sich,wenn es für denjenigen Zeit wurde. 

Er machte keinen Unterschied zwischen Reinblütern und  Muggelstämmigen. Er unterschied nicht , ob jemand ein Blutsverräter, oder ein ehrwürdiges Reinblut gewesen war. 

Für ihn waren wir alle samt gleich. Für ihn war jeder von uns nur ein weiteres Opfer, das er mit sich nehmen konnte. Für ihn war jeder von uns nur eine weitere Trophäe, die er aus dem Leben tragen durfte.

Doch war es nicht richtig, den Muggeln zu zeigen, wo sie hingehörten? War es nicht richtig, ihnen zu zeigen, daß wir die Überlegenen waren? Dass wir diejenigen waren, die das Sagen hatten? Dass wir mächtiger, so viel überlegener waren? Nein. Das waren wir nicht.

Wir allesamt waren nur Menschen. Wir alle waren nur Wesen aus Fleisch und Blut, die dich nur leben wollten.  Wie alle waren Menschen, die sich irrten.  Die Fehler machten. Die lachten, die weinten.  Die sich tauschten, und die schließlich irgendwann auch starben. Wir unterschieden uns darin, dass Einige der magischen Künste fähig waren, und Andere wiederum nicht.

Doch machte dies uns, die die Magie beherrschten zu etwas Besserem? Waren wir Ihnen wirklich so viel überlegener, nur, weil wir eine Gabe besaßen, die sie nicht hatten? Ich konnte es nicht sagen. Überhaupt schien denken in letzter Zeit zu einer besonders schwierigen Aufgabe geworden zu sein. Mein Gehirn schien wie überfordert mit all den inneren Kämpfen, die ich austrug.  Es schien wie überlastet, mit all den Gedanken, die täglich in ihm herum schwirrten.

Es kam mir manchmal vor, als wäre ich zu verwirrt, zu hin- und her gerissen, um noch klar denken zu können. Manchmal fühlte es sich an, als würde ich langsam aber sicher durchdrehen. Plötzlich hörte ich leise Schritte hinter mir. Hörte, wie der Kies, mit dem der Weg zum Anwesen der Lestranges bedeckt war, unter den Schuhen der zweiten Person knirschte.

  Ich fuhr herum, nur um wenig später meinen langjährigen Freund  Severus zu entdecken. " Was machst du denn nich hier?", fragte ich verwundert und auch leicht erschrocken. War er schon die ganze Zeit über hier gewesen? Hatte er alles mitbekommen?

Es musste dich ziemlich dämlich ausgesehen haben, wie ich einfach vor dem Anwesen der Lestranges gestanden hatte und vor mich hin starrte. Vermutlich hielt er mich jetzt ebenfalls für verrückt.  " Das Gleiche könnte ich dich fragen.", entgegnete Severus und trat ein Stück näher an mich heran.

" Ich brauchte einfach etwas Zeit alleine. ", antwortete ich leise und starrte auf den grauen Kies Boden vor mir. Um uns herum war es bereits dunkel, so, dass man Severus in seinen schwarzen Klamotten wohl kaum erkannt hätte, wenn er sich nicht gemeldet hätte.

Ein leichter Windstoß fegte über uns hinweg und zerzaust meine dunklen Haaren. Wenn ich nicht so gedankenverloren gewesen wäre, hätte mich dies vermutlich aufgeregt.  Schließlich war es so oder so schon eine Arbeit, meine Haare in den Griff zu bekommen. Da musste es nicht sein, dass sie anschließend auch noch vom Wind zerzaust wurden.

Doch jetzt, in diesem Moment, hätte es mich nicht weniger interessieren können. Jetzt, als ich hier vor dem Lestrange- Anwesen stand, mit Severus neben mir. Schließlich waren meine Gedanken schon seit einiger Zeit nicht mehr bei meinem Aussehen. Schließlich wurden meine Gedanken mir jedem Tag schwerer zu kontrollieren. Sie flogen einfach wirr, und jegliche Ordnung in meinem Kopf herum, und schienen nicht damit aufhören zu wollen.

Ich konnte Bellatrix dankbar sein, dass sie mir bereits Okklumentik beigebracht hatte. Denn wenn ich diese Kunst nicht mal ansatzweise beherrschen würde, wäre ich wohl schon längst tot.  Wenn ich nicht wüsste, wie man diese anwendete, wäre der Lord schon längst während einem Todeswer- Treffen in meine Gedanken eingedrungen.

Wenn ich Okklumentik nicht beherrschen würde, hätte er bereits alles gesehen, was in mir vorging. Er hätte gesehen, wie viele Zweifel ich mittlerweile an der ganzen Sache hatte. Er hätte das Chaos in mir, meine wirren Gedankengänge gesehen.

" Und was führt doch hierher?", Fragte ich den älteren Todesser leise. Severus sah mich ruhig an. " Nun, ich wollte gehen. Aber dann habe ich dich hier gesehen.", antwortete er. Ich lächelte leicht. Severus hatte sich im Gegensatz zu Evan kaum verändert. Er war immer noch so, wie er früher schon gewesen war. Ruhig. Treu. Sets ein guter Freund.

Er hatte sich nicht in dem Maße verändert wie Evan. Er hatte mir nicht plötzlich den Rücken  gekehrt, ohne ein weiteres Wort mit mir zu sprechen. Ich hatte das Gefühl, auch jetzt noch einen Freund in ihm zu haben. Für immer einen Freund in ihm zu haben. Ich merkte, wie seine dunklen Augen mich musterten.  Ich merkte, dass ihm klar werden musste, dass irgendwas nicht ganz mit mir stimmte. Dass mich irgendwas beschäftigte.

Dass ich mit irgendwas nicht fertig wurde.  Doch er wusste auch, dass ich nicht darüber reden wollte. Nicht darüber reden konnte. Nicht, ohne mich verdächtig zu machen.  Ich wusste aber auch,  dass er nicht weiter nachfragen würde, wenn er merkte, dass er nicht darüber reden wollte. Und wie so oft, war ich froh darüber. " Es wird langsam kalt, findest du nicht?", fragte ich ihn leise.

Das stimmte. Seit wir hier standen, hatte die Temperatur deutlich abgenommen und ich merkte, wie sich langsam eine leichte Gänsehaut über meinem Körper ausbreitete. Mein Gegenüber nickte nur, und sah mich weiterhin aufmerksam an. Er wusste, dass dies nicht wirklich das war, was ich sagen wollte. Doch er würde mich nicht weiter ausquetschen. " Ich glaube, wir sollten langsam gehen." 

AN: Soo, das nächste Kapi ist draußen XD wie fandet ihr es so? Lasst mir gerne eure Meinung dazu da und joa 😉😊 dann bis bald ❤

LG: Drawaine

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