Kapitel 7 - Herzschmerz
Ich wünsche euch viel Spaß beim lesen!
Lieb euch <333
Ich starrte auf den Brief. Es war einfach nur unmöglich! Unmöglich zu wissen, dass Jane weg war! Für immer! Ich würde sie nie wieder sehen! Endlich hatte ich meine beste Freundin gefunden, die mir zur Seite steht und dann geht sie einfach weg. Sie verschwindet so einfach aus meinem Leben! Das soll sie nicht machen! Das darf sie nicht machen! Das KANN sie einfach nicht machen! Aber sie hat es getan. Es ist zu spät, um sie aufzuhalten. Ich habe sie nicht davon abhalten können. Ich bin eine schlechte Freundin! Ich lasse meine Freundin einfach so gehen! Die Jungs standen auf und gingen mit Pus aus der Lagerhalle. Ich blieb alleine zurück. Warum gingen sie? Warum blieben sie nicht hier? Warum ließen sie mich alleine zurück? Warum weinten sie nicht? Warum trauerten sie nicht? Warum? Wussten sie etwa, dass Jane ausbrechen wollte? Nein, sonst hätten sie mir es gesagt! Aber vielleicht war das ja der Plan, es mir nicht zu sagen, weil Jane nicht wollte, dass ich sie aufhalte?! Aber warum haben die Jungs sie nicht aufgehalten? Ach, ich wusste nicht was richtig und was falsch war. Ich wusste es nicht!
Noch immer weinend stand ich auf und wankte zur Türe. Dabei stolperte ich über meinen eigenen Fuß und viel der Länge nach hin. Es war mir egal. Den Schmerz konnte ich nicht spüren. Der Herzschmerz überdeckte den ganzen anderen Schmerz. Ich versuchte aufzustehen, doch ich schaffte es nicht. Mit viel Kraft schleppte ich mich zu einer Mauer und stand mit dessen Hilfe auf. Die Tränen in meinen Augen versperrten mir die Sicht. Ich atmete schwer. Mein Brustkorb hob und senkte sich unregelmäßig. Ich zwang meinen Körper zum Ausgang der Lagerhalle und öffnete sie. Mit gesenktem Kopf ging ich hinaus in die Nacht. Die Straßenlaternen in dieser Gasse waren nur sehr schwach. Weißt du eigentlich, wie sehr ich dich vermisse Jane?, dachte ich und schloss die Augen. Janes Aussehen ging mir noch einmal durch den Kopf. Ihre Besonderheiten. Diese warmen dunkelbraunen Augen. Die schwarzen Haare. Das Selbstbewusstsein. Ihr Style. Das Skateboard fahren. Wie wir uns kennengelernt hatten. Es tat einfach so weh, zu wissen, dass eine ganz bestimmte und besonderer Person bei einem sein kann. Es war unerträglich! Und dann auch noch die erste und einzige Freundin ... Meine Tränen klatschten auf den harten Asphalt. Ich hörte Schritte und schnell wischte ich mir meine Tränen aus den Augen. „Was ist denn dir über die Leber gelaufen?", hörte ich eine unbekannte Stimme fragen. Es war eine tiefe Stimme. Ein kalter Schauer lief mir den Rücken hinunter. Auch wenn die tiefe Stimme warm und freundlich klang, hatte ich Angst. Eine unbekannte Person und weder Pus noch die anderen Jungs in der Nähe, machte mir einfach Angst. Ich sah auf und blickte in zwei dunkelbraune Augen, die mich an Janes erinnerten. „W-wer bist du?", fragte ich leise.
„Zane. Und du?" (Zane ausgesprochen wie Zayn)
Ich gab ihm keine Antwort. Durch die Tränen, die wieder ununterbrochen über meine Backen flossen, hatte sich ein großer Kloß in meinem Hals gebildet. Und dieser Kloß ließ keinen Ton aus mir heraus. Zanes braune Augen durchbohren mich förmlich. Sie sahen Janes Augen so verdammt ähnlich. Warum konnte jetzt nicht Jane vor mir stehen und mich trösten? Ich kniff meine Augen zusammen und drückte somit viele Tränen aus meinen Augen. Eine warme Hand strich sie mir weg. „Ist alles in Ordnung mit dir?", fragte eine Stimme. Ich nickte. Was für eine blöde Frage! Weil ich zum Spaß weine! Zane strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr. „Erzähl keinen Mist! Was ist los?", fragte er. Warum wollte er das wissen?
„Glaubst du, dass sage ich dir? Ich kenne dich doch nicht einmal!" Mir fiel auf, dass ich ihm nur ins Gesicht geschaut und keine Ahnung hatte, wie er sonst aussah. Also schweifte mein Blick über einen gut gebauten und muskulösen Körper. Seine Haare hatte er auf der Seite kurz und in der Mitte lang. Die schokobraunen Augen habe ich schon erwähnt. Er trug eine Jeans und ein schwarzes kurzärmeliges T-Shirt. Kein Wunder, es war auch Sommer. „Jaja schon gut", sagte er und lächelte. „Hast du morgen Zeit? Vielleicht könnten wir uns treffen?", fragte er dann.
„Schon mal etwas von Schule gehört?", schnauzte ich. Er verdrehte die Augen.
„Morgen um 12 Uhr im Park!", sagte er. „Ich will sehen ob du mutig genug bist, Schule zu schwänzen!" Er drehte sich um und ging. Ich blieb heulend alleine zurück.
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