Kapitel 45 - Geld gegen Liebe

Huiiiiiiiiiii nächstes Kapitel :3

Lasst doch eure Meinungen in den Kommis da :)

Viel Spaß beim Lesen <3

~Music ;*

„Wir müssen los!“, rief Sky. Wir hatten jetzt gleich Training. Danach wollte ich mich mit Nick im Aida Café treffen. Ich wollte ihn einiges fragen, wegen Mom und so …

„Ich komm schon!“, rief  ich und folgte Sky aus dem Zimmer. Draußen warteten schon Donald und Jesse. Wir stellten uns beide zu Jesse, da zwischen Donald und mir trotz unserer Abmachung „nur Freunde zu bleiben“ noch immer nichts so war wie früher. Jesse warf mir einen mitfühlenden Blick zu. Ich war vom ersten Tag an, den ich in New York war mit Jesse befreundet, doch irgendwie hat sich Donald zwischen uns gedrängt und Jesse und ich haben nicht mehr so viel miteinander gemacht. Dafür hat Jesse die Zeit, die ich mit Donald verbrachte habe, mit Sky genutzt. Die Zwei würden das perfekte Paar abgeben und irgendwas lief auch zwischen ihnen, das wusste ich. Das wusste jeder. Donald sah mich von der Seite enttäuscht an, doch ich erwiderte seinen Blick nicht. „Sag mal Dec, kann ich schnell mit dir reden?“, fragte Jesse und sah auf mich herab. „Klar, was gibt’s?“

„Vier Augen Gespräch“, sagte er und zog mich hinter sich her. Wir standen jetzt in seinem Zimmer, das er sich mit Donald teilte.

„Was ist los?“, fragte ich.

„Zwischen dir und Donald ist noch immer irgendetwas, nicht wahr?“, fragte er.

Ich nickte: „Ich kann ihm nicht einfach so verzeihen. Das ist ein Ding der Unmöglichkeit.“

„Nichts ist unmöglich“, versicherte Jesse.

„Wenn du meinst“, antwortete ich und rollte mit den Augen.

„Willst du mir sagen, was noch los ist? Irgendwas ist doch noch. Irgendwas, was nicht mit Donald oder so zu tun hat. Ich merk sowas.“ Jesse sah mich durchdringend an.

„Es ist alles in Ordnung“, log ich und fälschte ein Lächeln. Nichts war in Ordnung. Ich wollte nach L.A. Jetzt gleich sofort! Ich wollte zurück zu meiner Mom und meinen Freunden. Klar Randy, Sky, Emmi, Anila, Jesse, Kyle, Riley, Mitch und vielleicht Donald waren auch meine Freunde, aber Zane und die Gang waren mir wichtiger.  Ich weiß, letztens habe ich zu Donald gesagt, dass ich mir mein Leben ohne ihnen nicht mehr vorstellen könnte, doch jetzt, seit dem ich Donald von Jane und allen anderen erzählt habe und mich mit ihm gestritten habe, konnte ich mir es schon ohne sie vorstellen. Ziemlich gut sogar. Doch Sky müsste mit, ohne ihr konnte ich mir mein Leben wirklich nicht mehr vorstellen.

„Dec, ich falle auf dein falsches Lächeln nicht herein. Red mit mir.“ Jesse sah mir tief in die Augen und legte seine Hände auf meine Schultern. Ich senkte meinen Blick.

„Jesse es ist alles in Ordnung, wirklich“, versicherte ich ihm und wollte mich umdrehen um zu gehen.

„Warte!“, rief Jesse. Fragend drehte ich mich um. Er machte einen Schritt auf mich zu und zog mich in eine Umarmung. „Wenn du etwas brauchst kannst du zu mir kommen, dass weißt du hoffentlich“, sagte er. Ich nickte nur.

„Ich glaube wir sollten los“, meinte ich und verließ das Zimmer, dicht von Jesse gefolgt. Alle warteten schon auf uns. „Können wir?“, fragte Kyle. Wir nickten. Randy ging voraus, Kyle blieb diesmal am Schluss.

Lola wartete schon auf uns. „Ihr wisst, dass die Liedkategorie Hip Hop beziehungsweise Rap ist?“, fragte sie.

„Wir haben schon ein Lied“, sagte Emmi. „Und den Anfang“, setzte Anila fort.

„Das ist gut. Zeigt her“, forderte uns Lola auf. Kyle legte die CD von Wiz Khalifa in den CD-Player und schaltete unser Lied ein. Die ersten Töne von Hopes and Dreams ertönten. Auf Lolas Gesicht bildete sich ein breites Lächeln, als sie das Lied erkannte.

„Das Lied ist echt die beste Entscheidung, die ihr treffen konntet“, sagte sie und nickte.

„War Dec´ Idee“, sagte Randy und grinste mich an. Ich lächelte zurück.

„Mehr haben wir noch nicht“, sagte Sky und wir hörten auf zu tanzen. Lola klatschte. „Das war toll, ehrlich! Aber, ich bin der Meinung, dass wir noch etwas mehr Action reinbringen müssen. Ich bin dafür, dass jeder einen Partner kriegt. Und damit es keine Streitereien gibt werde ich die Partner bestimmen“, sagte Lola und deutete auf Randy. „Randy, du tanzt mit Riley. Sky, du mit Mitch. Emmi mit Jesse, Anila mit Kyle und Dec du tanzt mit Donald. Klar soweit?“ Lola sah und abwechselnd an. Ist ja ganz toll. Ich verdrehte innerlich die Augen. „Geht klar“, antworteten wir alle auf einmal.

„Super. Dann können wir ja weiter machen“, sagte Lola. Wir gingen wieder in Tanzstellung. Lola schaltete das Lied ein. Wir begannen zu Tanzen. Gerade, als wir unsere letzten Tanzschritte ausgeführt hatten, die wir uns ausgemacht hatten, rief Lola: „Mädels! Geht zu euren Tanzpartnern! Geht wie Models! Einen Fuß vor den Anderen setzen!“ Wir gehorchten und taten was sie uns sagte. Schließlich standen wir vor unseren Tanzpartnern und warteten auf weitere Anweisungen von Lola. Sie hörte sich das Lied zu Ende an, ehe sie meinte: „Also ich hätte mir das so vorgestellt …“

---

Das Training war zu Ende. Es war jetzt 15:00 Uhr. Ich kam frisch geduscht und angezogen aus dem Bad. „Okay, ich geh dann mal. Bis später!“, rief ich Sky zu, schlüpfte in meine Stiefel und meine Winterjacke und verließ dann das Zimmer. Ich lief aus dem Hotel, die Straße entlang in Richtung Aida Café. Ich sah in den Himmel. Es fing schon wieder zu schneien an. Also mehr Schnee brauchte Denver echt nicht mehr. Immer mehr weiße Flocken segelten vom Himmel. Ich zog mir die Kapuze meiner Jacke in die Stirn und lief schneller. Trotz dem Pulli und der dicken Winterjacke fror ich. Als ich das Café betrat, saß Nick schon an dem Tisch, an dem wir auch letztens gesessen sind und schlürfte einen Kaffee. Ich setzte mich zu ihm und bestellte bei einer Frau eine Tasse heiße Schokolade.

„Ich habe mit deiner Mom geredet“, sagte Nick, nachdem mir die Frau eine Tasse hingestellt hatte.

„Wie geht es ihr?“, wollte ich sofort wissen.

„Ihr geht es gut. Sie vermisst dich schrecklich. Sie wollte wissen wie es dir geht. Ich hab ihr gesagt, dass es dir auch gut geht. Dir geht es doch gut, oder?“

„Ja, mir geht es fabelhaft. Bis auf ein paar Dinge …“

„Was ist los, mein Schatz?“, wollte Dad wissen.

„Du weißt schon … Ich habs dir letztens schon erzählt. Wegen Zane und der Gang … Ich vermisse sie einfach … Ich vermisse Mom … Aber ich komm hier nicht weg, Randy und alle, sie brauchen das Geld.“

„Aber das ist doch ihre Sache, warum machst du da mit?“

„Ich will nicht alleine sein, verstehst du?“

„Nein, ich versteh nicht“, antwortete Nick wahrheitsgemäß.

„Du bist an meiner versauten Kindheit Schuld!“, warf ich ihm vor.

„Wegen May …“, murmelte er.

„Meine ganze Kindheit lang war ich alleine, bis ich sechzehn war. Da kam Jane in meine Klasse, wir haben und angefreundet. Durch sie habe ich Andy, Haley, Lane und Finn kennengelernt. Doch dann von einem Tag auf den Anderen, sind alle verschwunden. Ich hatte nur noch Pus, doch der ist viel älter, er hatte nur wenig Zeit. Dann war ich wieder alleine. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem Zane kam und mich bei sich aufnahm. Ich bin von zuhause abgehauen, weil Oliver mich geschlagen hat.“ Ich schluckte. Diese Erinnerung war womöglich eine der Schlimmsten die ich hatte.

„Dieses Arschloch hat dich geschlagen?“, fragte Dad und ballte seine Hände zu Fäusten. „Den bring ich eigenhändig um!“, zischte er.

„Die Gang war immer für mich da, vor allem Zane, Cadence, Nelly und Bess. Ich habe sie so in mein Herz geschlossen, die ganze Gang. Dann plötzlich verschwand dort wer und da zerstritten sie sich. Und schließlich, als wir nach New York fliegen wollten, waren wir anstatt zwölf nur noch vier. Ich bin dann alleine nach New York geflogen und lernte dort sofort Sky kennen. Und du musst wissen, Sky ist Nelly.“

„Hä?“, fragte Nick verwirrt. „Wie Sky ist Nelly?“

„Nelly hat sich als Sky getarnt. Sie hat mir alles erzählt. Sky, also Nelly, hat Kontakt mit Jane. Und Jane hat gesagt, dass ich auf keinen Fall alleine fliegen darf. Wie auch immer. Jetzt bin ich bei Randys Clique untergekommen. Sagen wir so: Sky hat mich dorthin gebracht und ich wurde aufgenommen.“ Ich seufzte. „Jetzt habe ich mich mit Donald gestritten, was alles gerade noch schlimmer macht. Ich will einfach hier weg. Klar macht es auch Spaß, das Tanzen und so, aber diese bestimmten Personen fehlen mir halt einfach. Ich kann und will auch nicht ohne sie. Aber bis ich wieder nach Los Angeles kann, muss es so sein.“

Dad strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Ich kann dich da raus holen, aber nur wenn du das willst.“

„Nein.“ Ich schüttelte den Kopf. „Ich bleibe solange, bis wir hier rausfliegen, oder die Rolle haben.“

„Wie du meinst.“

„Aber was soll ich denn machen, wenn wir rausfliegen? Sie brauchen das Geld Dad.“

„Mal sehen was sich machen lässt, okay?“

„Okay.“

Nick sah mich mit seinen grün-braunen Augen fest an. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen.

„December?“

„Ja?“

„Ich wollte noch mit dir reden, wegen deiner Mom …“

„Was?“

„Ich will wissen, was du damals alles mitbekommen hast, wegen … du weißt schon was …“, murmelte Nick.

„Wegen der Vergewaltigung?“, fragte ich trocken.

Nick nickte traurig.

„Alles“, sagte ich knapp.

„Mit wem hat May darüber gesprochen?“

„Weiß ich nicht. Melina? Oliver?“

„Hat sie wirklich alles gesagt?“

„Woher soll ich das wissen? Was weiß ich wie viel und was da zwischen euch vorgefallen ist.“

Er schwieg.

„Ich will es nicht wissen“, sagte ich, als Nick gerade den Mund öffnete, um was zu sagen. Er schloss ihn wieder und nickte.

„Okay.“

Ich holte tief Luft. Irgendwie hatte ich mir unser Treffen heute anders vorgestellt. Besser.

„May macht sich große Sorgen um dich“, sagte er dann. Ich trank einen Schluck aus meiner Tasse.

„Ah“, machte ich.

„Ich mein es ernst“, sagte Dad.

„Ich bin hier in Sicherheit. Mir passiert nichts. Ich bin siebzehn!“

Nick wollte zum Sprechen ansetzen, doch ich unterbrach ihn: „Ich weiß, dass Mom damals auch sechzehn oder siebzehn war, als du ihr das angetan hast!“

„Reiß dich zusammen“, zischte Nick. Ich rollte mit den Augen. Wut staute sich  in mir auf. Wut auf Nick, weil er in meinen gerade heilenden Wunden herumstocherte.

„Es tut mir leid“, sagte Nick.

„Was?“

„Alles. Alles was ich dir und deiner Mom angetan habe.“

„Eigentlich solltest du dich nur bei Mom entschuldigen. Immerhin war sie so gütig, hat dich nicht umgebracht vor Wut und Trauer und mich hat sie nicht abgetrieben, du wolltest doch, dass sie mich behält. Und schau, sie hat es getan.“ Ich schluckte.

„Deine Mom war schon immer ein gütiger Mensch. Sehr geduldig. Gutmütig.“ Ein Lächeln umspielte Nicks Lippen.

„Und das hast du schamlos ausgenutzt!“, fuhr ich ihn an.

Er nickte: „Das stimmt. Ich könnte mich noch immer dafür killen, was ich da mit ihr angestellt habe. Ich habe sie geliebt. Und dann war da diese Wette, die alles zerstört hat. Ich hab sie sitzen lassen.“

„Nein, sie wollte deine Hilfe nicht. Sie hat es nicht ertragen können, dich zu sehen, sie war zu verletzt. Zu verletzt von dir.“

„Ich weiß nicht, was da damals in meinem Spatzenhirn vorgegangen ist. Wir dumm ich damals war ist echt nicht zu fassen!“

„Was war der Wetteinsatz?“

„Welcher Wetteinsatz?“

„Du sagtest doch, es war eine Wette, dass mit Mom. Was hast du dafür bekommen?“

„Ich weiß es nicht mehr.“

Ich funkelte ihn an. Ich wusste, dass er sich noch ganz genau erinnerte, es aber bloß nicht zugeben wollte. Er wandte seinen Blick ab. Ich klopfte mit meinen Fingern ungeduldig auf den Tisch.

„Ich warte“, sagte ich kühl. Noch immer sah mich Nick nicht an. „Was war es Dad?“

Dad schüttelte den Kopf. Ich ballte meine Hände zu Fäusten.

„Sag mir jetzt sofort was es war!“, zischte ich wütend. „Geld?“, fragte ich entsetzt, als Dad Geld aus seiner Hosentasche kramte und es auf den Tisch legte.

„Viel Geld“, sagte er schließlich.

„Du kannst Gott danken, dass Mom dir verziehen hat!“, sagte ich sauer. „Geld gegen Liebe einzutauschen ist echt das Letzte!“

Beschämt sah er zu Boden. Ich trank meine heiße Schokolade aus und stellte sie auf den Tisch. „Echt jetzt, sowas geht nicht!“

„Ich weiß es“, sagte er. Sowas hätte ich echt nicht erwartet. Nicht von meinem Dad.

„Du tust Mom nie wieder so weh, versprochen?“

„Ich verspreche es. Wir sind ab jetzt wieder eine Familie. Wir gehören zusammen. Ich liebe euch, euch beide. Wir werden für immer zusammenbleiben!“

Ich lächelte. Dad setzte sich zu mir und schloss mich fest in seine starken Arme. Ich bettete meinen Kopf auf seine Brust und da konnte ich die Tränen nicht mehr zurück halten und sie liefen wie Bäche. „Es tut mir so leid meine Kleine“, flüsterte Nick in meine Haare. Meine Schultern bebten bei jedem Schluchzer.

Dad drückte mich stärker an sich. „Es tut mir so leid!“ 

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top