Kapitel 37 - Change your Life



Ich lächelte Sky aufmunternd an, als sie lustlos in ihrem Rührei herumstocherte. Emmi warf ihr einen mitleidigen Blick zu, bevor sie sich wieder dem Gespräch der Anderen widmete. Ich seufzte. Warum war Lola gerade heute nicht da? Tanzen wäre die perfekte Ablenkung für Sky. Aber wer sagt, dass man nicht tanzen kann, wenn man keinen „Unterricht" hat? Sofort ging es mir besser. „Anila?", fragte ich. Sie hörte auf zu sprechen und sah mich fragend an. „Welche Musikrichtung ist für die nächste Aufführung dran?", fragte ich. Für jedes Battle gab es eine Musikrichtung, zu der man tanzen muss. Bei Themenverfehlung wurde man disqualifiziert. Anila überlegte kurz. „Wenn ich mich nicht irre so was normales. Also Ariana Grande oder Little Mix oder so", sagte sie kurz darauf und lächelte. „Danke!"

Ich sah zu Sky. Sie hatte noch immer keinen Bissen gegessen. „Sky, du musst was essen", meinte ich und sah sie an. Sie schüttelte ohne aufzusehen den Kopf und schob das Essen von sich weg. „Bitte Sky", flüsterte ich und sah sie bittend an. Das Einzige was sie machte, war den Teller noch weiter von sich weg zu schieben. „Was ist los mit dir?", fragte Jesse mitfühlend und zog sie auf seinen Schoß. Sie vergrub ihr Gesicht in seiner Halsbeuge.

Es versetzte mir einen Stich meine beste Freundin so zu sehen. Was sollte ich tun? Ich konnte ihr nicht helfen, und das ließ mich noch schlechter fühlen. Ich sank tiefer in meinen Sessel. Ich vergrub meinen Kopf in meinen Händen. Heute war ein schrecklicher Tag. „Schokolade!", sagte ich und hob den Kopf. „Was?", fragte Randy und zog die Augenbrauen hoch. „Sky braucht Schokolade!" Sky schüttelte den Kopf. „Danach geht's dir bestimmt besser!", meinte dann auch Kyle.

„Mir geht es blendend!", wiedersprach und Sky. Alle hoben die Augenbrauen. „Und ich bin der Kaiser von China", murmelte Mitch und stand auf, um ein paar kleine Nutellapackungen vom Buffet zu holen. Jesse legte seine Arme um Sky und drückte sie fest an sich. „Alles wird gut", flüsterte er in ihre wilden Locken. Ich vernahm ein leichtes Nicken. Die Arme. Mitch kam mit dem Nutella zurück und legte sie von Sky auf den Tisch. Sie drehte ihren Kopf und machte große Augen. Sie liebte Nutella, das wusste ich. Sie war süchtig danach. Sie grinste glücklich und nahm sich eine kleine Packung. Sky öffnete sie und schleckte den Inhalt ohne Hilfsmittel raus. Das machte sie auch bei den restlichen neun Packungen und lehnte sich dann wieder an Jesse. „Und geht's dir besser?", fragte ich grinsend. Sie nickte nur. Erleichterung machte sich in mir breit. Meine Stimmung war meistens davon abhängig davon, wie es meinen Freunden ging, oder meiner Familie. Okay, mit meiner „Familie" war eigentlich nur meine Mom gemeint. Ich seufzte erneut.


„Was willst du heute machen Sky?", fragte Randy. Wir haben beschlossen Sky entscheiden zu lassen, was wir heute unternehmen. „Irgendetwas was ablenkt", sagte sie. „Und nicht mit Familie zusammenhängt", fügte sie murmelnd hinzu. „Alles hängt mit Familie zusammen. Das ganze Leben hängt mit Familie zusammen! Was soll denn da nicht mit Familie im Zusammenhang stehen?", fragte Emmi und warf die Hände in die Luft. Sky seufzte. „Irgendetwas muss es doch geben!"

„Willst du in die Therme? Chillen? Action?", fragte Randy.

„Etwas, wo ich keine Zeit habe, über meine Familie nachzudenken", sagte sie und drehte sich um. „Kino?", fragte ich.

„Ist nicht dafür das Wetter zu schön?", fragte Riley. Ich zog die Augenbrauen hoch. Draußen waren dunkle Wolken aufgezogen und die ersten Tropfen fielen vom Himmel.

„Okay Kino ist eine gute Idee", lachte er. „Oder Filmetag?", schlug Jesse.

„Filmetag!", riefen Anila, Emmi, Sky, Randy und ich im Chor.

„Das wäre dann mal geklärt", meinte Kyle und sagte dann noch: „Wir sehen uns in einer halben Stunde in meinem und Randys Zimmer!"

Ich packte Sky an der Hand und zog sie hinter mir her. „Hast du noch Nutella?", fragte ich sofort, als sie nicht zurücklächelte, als ich sie anlachte. Sie schüttelte den Kopf.

„Brauchst du eins?"

 Erneut schüttelte sie den Kopf. Seufzend sank ich auf mein Bett. Ich schaltete den Fernseher ein und schaltete auf einen Musiksender, wo es gerade Change your Life von Little Mix spielte. Wie ich Little Mix liebte. Ich schloss die Augen und ließ den Text auf mich wirken. Und wie hübsch alle waren. Vor allem Perrie mit ihren lila Haaren. „Change, change your Life, take it all. We gonna stick together know we get trought it all.

Change, change your Life, take it all. You're gonna use it to become what you've always known." Ich hörte, wie sich Sky in ihr Bett legte und leise die Melodie mitsummte. Draußen klatschten die Regentropfen gegen die Scheibe. „Jesy, Jade, Perrie und Leigh-Anne sind so perfekt", murmelte Sky neben mir. „Nobody's perfect", antwortete ich.

Little Mix is Nobody",  murmelte Sky trocken.  Sie hatte recht, die Vier waren perfekt! „Wir sollten uns fertig machen", murmelte ich, machte aber selber keine Anstalten aufzustehen. Erst nachdem die letzten Töne von Change your Life verklungen waren, streckte ich mich und schwang meine Beine aus dem Bett. „Dec?", fragte Sky. „Hm?", machte ich.

„Wie findest du die Idee, dass wir uns die Haare färben?", fragte sie.

„Wir?"

„Nein, das „wir" neben uns", antwortete sie und verdrehte die Augen. „Natürlich wir! Wir zwei!"

„Ouwww! Ja klasse Idee!", rief ich erfreut und grinste über beide Ohren.

„Na dann los! worauf wartest du noch?", rief Sky und sprang auf.

„Wir sollten den Anderen Bescheid sagen", meinte ich.

„Na gut, aber los, mach dich fertig, ich sag es mal den Anderen, vielleicht kommt ja noch wer mit!" Damit war sie verschwunden. Ich lief ins Badezimmer, um mich zu schminken. Meine Haare band ich schnell zu einem Pferdeschwanz und schlüpfte dann auf einem Bein hüpfend in meine Schuhe. „Sky ich bin ...", sagte ich laut, als ich plötzlich die Stimme von Jesse vernahm. Schnell verschwand ich im Zimmer, lauschte aber an der Türe, die ich einen Spalt offen ließ. Jesse beschwerte sich über Skys Idee, sich die Haare färben zu lassen. „Tu das bloß nicht!", bat er sie.

Change, change your Life", murmelte sie und ich spürte förmlich, dass sie ihren Hundeblick benutzte. „Sei doch nicht so langweilig!", rief Sky.

„Mach was du willst, es ist ja nicht mein Problem, wenns dir nicht mehr gefällt!", sagte Jesse. Ich lugte hinaus. Sky stand alleine im Gang, Jesse war gegangen. „Können wir gehen?", fragte ich und lächelte. Sie zuckte mit den Schultern. „Jesse hat was dagegen. Ich habe Angst, dass ich, wenn ich es tue, ihm nicht mehr gefalle", sagte sie und ließ die Schultern hängen.

„Quatsch", sagte ich.

„Sky." Es war Jesse' Stimme. „Ganz egal welche Haarfarbe du hast", sagte er und zog sie näher zu sich heran. „Ich werde dich immer lieben! Klar soweit?", fragte er und küsste sie auf den Scheitel. Sie nickte. Ich nahm sie bei der Hand. Gemeinsam liefen wir aus dem Hotel. Wir suchten einen Friseur auf. „Welche Farbe willst du dir machen?", fragte ich. „So lila wie Perrie Edwards, und auch schulterlang scheiden", sagte Sky und grinste breit. Ich grinste zurück. „Und du?"

„Wie wärs mit rot?"

„Rot haben so viele Leute", sagte sie.

„Ich weiß nicht, ob ich mir die Haare wirklich färben will", murmelte ich und wir betraten den Friseursalon.

„Komm schon", bettelte sie.

„Na gut", seufzte ich. Sie warf mir eine Kusshand zu. Wir erklärten der Friseurin, wie wir unsere Haare gerne hätten. Ich entschied mich für ein knalliges Rot, während Sky verglich, welches Lila am Meisten dem von Perrie glich. „Für was haben Sie sich entschieden?", fragte eine schwarzhaarige Friseurin und lächelte Sky an. Sie sah mich verzweifelt an. Ich stand auf und zeigte auf ein fliederlila. „Das hier sieht dem von Perrie am Ähnlichsten!" Sie grinste und sagte: „Dieses Lila hier!" Die Friseurin nickte und mischte die Farbe. Währenddessen wurde mir die Farbe aufgetragen.

Die Zeit verging und mir wurden die Haare gewaschen und geföhnt. Ich betrachtete mich im Spiegel. Meine Haare leuchteten in einem knalligen Rot. Ich grinste Sky an, der gerade die Haare geföhnt wurden. Ihre Haare waren jetzt schulterlang und lila. Es stand ihr echt gut! Wir bezahlten und verließen den Friseursalon. „Ich bin so glücklich", quiekte sie und strahlte über beide Ohren. In dem Moment, kam aus irgendwelchen Boxen eines Ladens Change your Life. Mein Herz begann automatisch schneller zu schlagen. Änder dein Leben. Ja, ich hatte es ganz schön geändert, seitdem ich begonnen habe, meine Geschichte zu erzählen. Sky und ich entfernten uns langsam von dem Laden. Skys lila Locken fielen ihr locker über die Schulter. Sie wirkte viel glücklicher als vorher. Ich strich mir eine rote Strähne aus dem Gesicht.

Wir betraten das Zimmer von Randy und Kyle, wo schon alle saßen und gespannt auf den Bildschirm starrten. Sky und ich waren uns dazu. Ich setzte mich neben Donald, der sofort einen Arm um meine Hüfte legte und mich näher zu sich heranzog. „Rote Haare stehen dir", flüsterte er und lächelte. Ich lächelte zurück. „Danke!", hauchte ich und lehnte mich gegen ihn. Er zog mich auf seinen Schoß und vergrub seinen Kopf in meinen Haaren. Ich lehnte mich gegen seine Brust und verfolgte das langweilige Ende des Filmes. Wir sahen uns einen Film nach dem anderen an. „Schauen wir uns einen Barbiefilm an!", rief Anila begeistert. Mitch stöhnte genervt. „Bitte, bitte, bitteeee", schmollte Anila und machte ihre Augen ganz groß. Mitch verdrehte die Augen. Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange und grinste. Wir legten einen Barbiefilm ein und starrten gebannt auf den Fernseher.


Ich musste eingeschlafen sein, denn ich wachte in meinem Bett auf. Ich sah auf den Wecker neben meinem Bett. 03:50. Müde schloss ich die Augen und vergrub den Kopf in meinem Kissen. Ich wollte aufstehen, als mich zwei starke Arme zurückzogen. Donald lag neben mir, seine dunklen Augen sahen mich an. „Erschreck mich doch nicht so!", schnauzte ich ihn im Flüsterton an. „Tut mir leid, aber du hast mich geweckt."


„Sorry, das wollte ich nicht", sagte ich und kuschelte mich tiefer in die Decke. Donald schlang seine Arme um meinen Bauch und zog mich näher zu sich ran. Ich bettete meinen Kopf auf seine Brust und schloss die Augen. Ich konnte sein Herz schlagen hören. Sein Atem ging regelmäßig. Er beruhigte mich. Ich wurde immer müder und schlief bald darauf ein. 

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