Kapitel 34 - Denver


„Loooooos kommmmmmmm!", rief Sky. Ich hatte mein Handy gerade weg gelegt, als die Blondine nach mir rief. „Jaja, ich komm ja schon!", antwortete ich, schnappte meine Sachen und folgte ihr. Vor unserer Tür wartete schon der Rest unserer Gang. Wir folgten Randy, die vor uns her lief. Wir gingen zur Rezeption, wo wir uns die Daten und Infos abholen sollten. „Ah, ihr seid also die Gruppe, die keinen Namen hat?", fragte die Frau an der Rezeption und lachte abfällig. Randy sagte nichts sondern funkelte sie nur an. Die Frau verstummte, als sie Randys Blick sah und suchte schnell nach den Papieren, die sie Randy dann hinklatschte. Randy nahm sich den Zettel, unterschrieb, legte den Zettel zurück. Die Frau drückte Randy eine Informationsmappe in die Hand und verschwand hinter der Theke. Randy schüttelte den Kopf und schaute in welchem Raum wir üben durften. „Übungsraum 3", sagte Randy, packte die Hotelkarte aus und führte uns hin. Dabei verliefen wir uns einmal.

„Sie sind ein wenig zu spät", bemerkte die Frau. „Tut uns leid, aber die Frau bei der Rezeption hat uns den Weg nicht erklärt und deswegen haben wir uns einmal verlaufen", entschuldigte sich Randy und wir setzten uns.

„Wer war den bei der Rezeption? Wissen Sie das?", fragte uns die Frau.

„Irgendwas mit H. Hancaster?", sagte Anila.

„Sie meinen wohl Miss Hangrid. Das muss man dann sofort klären. Aber erst stelle ich mich vor. Ich heiße Lola und bin für eure Choreographien zuständig. Also, ich helfe euch sie zu verbessern und ich helfe euch die Outfits für eure Choreographien auszuwählen", erklärte sie. Lola erklärte uns noch den Ablauf, ehe wir gehen durften. Wir sollten unsere Koffer auspacken und in einer Stunde mit unserem Outfit für die erste Choreographie wieder hier her kommen.

Ich räumten meine Sachen in den Schrank, verstaute Bücher und Anderes in Regalen.

Die Zeit verging wie im Flug und Sky rief nach mir. Ich schnappte mein Ballkleid und folgte Sky aus dem Zimmer. Wir warteten noch auf die restlichen drei Leute die noch fehlten, ehe wir los gingen. Wir folgten wie immer Randy, die vorging.

Wir betraten den Übungsraum 3. Lola wartete schon auf uns. Ihre braunen gelockten Haare fielen ihr locker über die Schulter. Ihre dunkelbraunen Augen überflogen flott einen Text, der auf einem Klemmbrett auf ihrem Schoß eingeklemmt war. Randy räusperte sich, um Lola nicht zu erschrecken. „Oh, tut mir leid, ich habe euch nicht bemerkt!", entschuldigte sich Lola. „Was sind das für Sachen?", fragte sie. „Das Gewand für die Choreographie", antwortete Emmi. Lola nickte, stand auf und führte uns zu den Umkleiden. „Hier sind die Frauen und da drüben rechts die Herren", erklärte sie uns.

Ich schlüpfte in mein Ballkleid und band meine Haare zu einem schlampigen Zopf. Schnell zupfte ich das Kleid zurecht und warf noch einen flüchtigen Blick in den großen Wandspiegel, ehe ich mit Anila und Emmi aus der Umkleidekabine trat. Die Jungs standen schon mit ihren Smokings und warteten auf ihre Tanzpartnerinnen. Ich gesellte mich zu Donald. Er umarmte mich von hinten und legte seinen Kopf auf meine linke Schulter. Lola lächelte uns an. Ich lächelte zurück. Bald waren alle da und wir konnten anfangen zu proben. Wir stellten uns auf die Bühne.

Die Ballkleider drehten sich bei jeder Drehung wundervoll mit. Mir kam es so vor als würde ich schweben. Als würde ich über die Bühne tanzen und dabei abheben. Abheben vor Freiheit. Abheben wie ein Vogel. Ein freier Vogel. Das Freiheitsgefühl übermannte mich und ich lies mich von ihr tragen. Ich gab mich völlig der Musik hin und genoss es einfach in Donalds Armen zu liegen und von ihm hin und her gedreht zu werden.

Alles hielt an und ich lag in der Schlusspose in Donalds Armen. Lola riss mich mit ihrem lauten Klatschen aus den Gedanken und ich kam zurück in die Realität. Ich war kein Vogel mehr, der frei war. Ich war wieder ich. December Baker, das Mädchen, das von ihrem Stiefvater geflohen ist, weil er sie geschlagen hat. Das Mädchen, das nie Freunde hatte, bis Jane aufgetaucht ist. Jane, die sie dann eiskalt verlassen hat ...

Ich seufzte traurig. Ich hatte überhaupt nicht zugehört was Lola gesagt hatte. Ich stupste Sky schnell an und flüsterte: „Ich war in Gedanken, was hat sie gesagt?" Sky verkniff sich ein Lachen: „Du bist ja auch nie in der Realität oder? Wir sollen die Bewegungen etwas verlangsamen und bei den Drehungen mehr darauf schauen, dass die Kleider so schön mitschwingen", erklärte sie.

„Danke!", flüsterte ich schnell und hörte dann Lola zu, die uns noch etwas zu dem ersten Auftritt morgen etwas erklärte. Dann bat sie uns, den Tanz noch zwei Mal durchzutanzen, bevor wir uns umziehen und gehen konnten.

Wir nahmen die Anfangsposition ein. Die Musik fing an und ich wedelte mir mit meinem Fächer Luft zu. Dann klappte ich ihn zu und machte ihn mit Schwung wieder auf. Ich orientierte mich an Sky, um mit ihr bei den Bewegungen gleich zu sein, da sonst alles nicht gut aussehen würde. Als die Stimme von Ariana Grande ertönte, kam eine Drehung und ich achtete genau darauf, dass das Kleid sich schön mit drehte. Die Jungs kamen auf die Bühne. Mit einem leisen seufzen ließ ich mich in Donalds Arme fallen, der mich aber gleich darauf wieder wegdrehte.

Wir verließen den Übungsraum 3 und ich schleppte mich todmüde in unser Zimmer, wo ich gleich darauf duschen ging. Ich schlüpfte in meine Boxershorts und mein Top und machte mich bettfertig. Müde warf ich mich in das Hotelbett, das total weich war. Ich rollte mich auf die Seite. „Wann müssen wir morgen aufstehen?", murmelte ich. Sky überlegte, ehe sie antwortete: „Morgen können wir schlafen bis zehn. Ab elf ist das Frühstück zu Ende und frühstücken würde ich schon gerne."

„Und wann haben wir Training?"

„Erst am Nachmittag."

„Dann ist ja gut ...", murmelte ich und schloss die Augen. Es dauerte nicht lange und ich war eingeschlafen. 

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top