Kapitel 23 - Talk dirty to me but please don't stop the Music
Am nächsten Morgen wachte ich erst um zehn Uhr morgens auf. Als ich die Augen öffnete, stand Sky an der Türe. „Nein! Es ist alles in Ordnung. Bitte! Du musst gehen. Bevor ...". Sky stockte. Sie drehte sich zu mir um: „Ach guten Morgen Dec!" „Geh jetzt!", zischte sie zur Türe. „Wer war da?", fragte ich.
„Ach niemand, alles okay!", antwortete Sky schnell, ihr war es sichtlich unangenehm.
„Das war nicht meine Frage", sagte ich und ging zum Fenster. Vielleicht konnte ich von dort jemanden entdecken. Niemand. „Was verheimlichst du mir?", sprach ich meine Frage an Sky aus, die mich schon länger beschäftigte. Sky sah mich verwirrt lächelnd an: „Wie meinst du das?"
„Sky bitte! Stell dich nicht so! Sags mir doch einfach!"
„Also ..." Sky fuhr sich mit den Händen über das Gesicht. „Wie soll ich dir das jetzt sagen ...?"
„Sag es so wie es ist!"
„Ich erinnere dich an wen oder?", fragte sie stattdessen.
Ja, sie erinnerte mich an wen, sie erinnerte mich stark an Nelly. „Ja, du erinnerst mich stark an Nelly", sagte ich.
„Ich BIN Nelly", antwortete Sky und ließ sich die geschlossene Türe hinuntergleiten.
„Was?", fragte ich verwirrt. „Nelly?"
„Ja."
Ich ging zu ihr hin und half ihr erst einmal wieder auf die Beine. Dann umarmte ich sie. „Schön dich wieder zu sehen." Sie gab mir keine Antwort. „Soll ich dich jetzt Nelly oder Sky nennen?", fragte ich. „Sky", antwortete Sky.
„Es tut mir leid, dass ich es dir nicht gleich gesagt habe", sagte sie und wir setzten uns erst einmal an den Tisch.
„Ist von den Anderen noch wer da?"
„Nein."
Ich ließ es bei der Antwort, auch wenn ich es nicht glaubte.
„Steht heute was an?", fragte ich stattdessen. Sky schüttelte den Kopf.
„Vielleicht eine Shoppingtour, wir alle zusammen", meinte sie und zog lächelnd die Augenbrauen hoch.
„Wenn Aubrey mitkommen darf."
„Ist das diese blonde Tussi von gestern?", fragte Sky und kniff ihre Augen zu schmalen Schlitzen zusammen.
„Sie ist blond, aber keine Tussi. Außerdem bist du selbst blond, du Dummerchen."
„Jaja ... nehmen wir die Jungs mit?", wechselte Sky das Thema.
„Jaaaaaaaa", rief ich und musste grinsen, als ich an gestern dachte, wie ich Donald rein gerannt war.
Sky enflutschte ein: „Raaawwwrrr." Ich verdrehte die Augen und meldete mich bei Aubrey. Nachdem wir alles mit der Shoppingtour geklärt hatten, zog ich mich an und machte mich fertig. Da es Herbst wurde nahm ich eine enganliegende Jeans und ein schwarzes Top, meinen Schal und eine schicke Jacke. Ich nahm meine „Because I dance!" Tasche und wartete auf Sky, die auch bald kam. „Wir können los", sagte sie und wir verließen die Wohnung. Jesse, Donald, Mitch, Riley und Kyle saßen in einem Café im Einkaufszentrum. Dort wollten Sky und ich schon einmal hin.
Wir betraten das Café. Ich ließ mich neben Donald auf den freien Sessel fallen, wobei ich beinahe wieder das Gleichgewicht verloren hätte. Donald sah mich an. Ich warf ihm einen unschuldigen Blick zu und er zog amüsiert die Augenbrauen nach oben. Aubrey betrat das Café und als sie mich sah, kam sie auf mich zu und setzte sich neben mich. Auf einmal lagen alle Blicke der Jungs auf ihr. Mein Lächeln verwandelte sich in ein gefaktes, bis es dann ganz verschwand. Ich schluckte, versuchte mir aber nichts anmerken zu lassen. Sky warf mir einen enttäuschten Blick zu, der ausdrücken sollte „Es war deine Idee, die Tusse mitzunehmen!", da sie sich vorher gerade perfekt mit Riley unterhalten hatte. Jetzt lag Rileys Blick nicht mehr auf ihr sondern auf Aubrey. Auch Donald begann mit ihr zu reden. Bis sich dann alle Jungs köstlich mit Aubrey unterhielten. Ich war kurz davor aufzustehen und einfach zu gehen. Nein, ich vergönnte Aubrey die ganze Aufmerksamkeit der Jungs nicht. „Jungs, die Anderen sind auch noch da!", bemerkte Aubrey plötzlich und deutete auf Sky und mich. Ich warf Sky einen Blick zu, der sagte „Mhm, so viel zum Thema Tusse". Sky verdrehte die Augen und lächelte, als Riley und sie wieder anfingen zu reden. Ich lehnte mich einfach zurück. „Ihr war gestern verdammt gut", hörte ich Donalds Stimme. Zu wem könnte er das sagen? Naja, zu wem wohl? Ganz klar, zu Aubrey. Erneut schluckte ich. Als ich zu ihm sah, klebte sei Blick förmlich an Aubrey. Plötzlich konnte ich es kaum erwarten, dass die Anderen kamen. Es dauerte Gott sei Dank nicht mehr lange, bis Randy, Anila und Emmi kamen. „Wir müssen noch warten", sagte Randy. „Phil kommt auch." Zwischen ihr und Phil schien doch etwas zu laufen. Ein Seufzer entfuhr mir. „Aubrey?", fragte ich. Sie unterhielt sich gerade köstlich mit Donald. Sie unterbrach ihr schönes Gespräch und widmete sich mir. „Ja?"
„Willst du Platz tauschen, damit ich mich besser mit Jesse unterhalten kann?"
„Ja klar."
Aubrey und ich tauschten Platz und ich hockte mich neben Jesse, verschränkte die Arme vor der Brust und senkte meinen Blick. Als ich Jesse ansah, sah er stur von mir weg. Gerade als ich ihn darauf ansprechen wollte, rief sagte Randy: „Da ist Phil. Wir können los!" Gemeinsam erhoben wir uns und verließen das Café. Ich gesellte mich zu Anila und fing ein nettes Gespräch mit ihr an. Ich mochte ihre Persönlichkeit und fand ihre Bulls Kappe total cool. „Von wo hast du die?", fragte ich und zeigte auf die Kappe. „Weiß nicht. Hab ich geschenkt bekommen", antwortete sie.
„Von wem?"
Sie wurde rot und sagte schnell: „Von einem guten Freund!"
Doch an ihrer roten Gesichtsfarbe erkannte ich, dass es mehr als ein „guter Freund" war. Aber ich beließ es bei dieser Antwort. Anila würde es mir sowieso nicht sagen. Sie wirkte ziemlich verschlossen. Anila schien nicht nur mir nicht zu vertrauen, sondern auch den Anderen nicht. Ich summte leise die Melodie von Please don't stop the Music von Rihanna vor mich hin und sah auf den Boden. „Please don't stop the Music, stimmts?", fragte eine Stimme neben mir. Ich sah auf. Es war Jesse. Ich nickte. „Bist du irgendwie sauer auf mich?", fragte ich. „Was?", fragte er.
„Ob du sauer auf mich bist", wiederholte ich meine Frage.
„Habe ich einen Grund dazu?", stellte er die Gegenfrage.
„Naja, ich weiß nicht. Du schaust mich nicht an und ignorierst mich. Also wenn du nicht sauer bist, dann ... ja keine Ahnung."
„Eifersucht ...", murmelte Jesse so schnell und leise, dass ich es kaum verstand.
„Was?", fragte ich, damit ich sicher gehen konnte, dass ich es richtig verstanden hatte.
„Ach nichts. Vergiss es einfach!"
„Siehst du! Du bist total sauer!"
„Überhaupt nicht!"
Ich sah stur von ihm weg und mein Blick landete wieder auf Aubrey, die sich mit Donald unterhielt. Enttäuscht seufzte ich, gesellte mich aber dann zu Aubrey und Donald dazu. Ich fand mich in ihrem Gespräch ein und wieder redeten über Partys, Vergangenheit und Zukunft. „Wie wärs wenn wir heute eine kleine Party veranstalten?", fragte Donald dann. „Klasse Idee!", rief Anila hinter uns. Ich lachte und nickte. „Ich liebe Partys", sagte Aubrey, ich hätte die Blondine gar nicht für so einen Partyvogel gehalten. Wir betraten den Erstbesten Partyladen, wo wir alles nötige kauften. Die Party wird heute in der alten Lagerhalle stattfinden. Wir setzten uns in ein Café und unterhielten und alle zusammen über die Party heute Abend. Aubrey sagte, sie würde ihre Ballettgruppe auch mitnehmen. Wir redeten und schließlich verabschiedeten wir uns.
Ich saß auf der Bank und ließ meinen Kopf in mein Kissen sinken. Was meinte Jesse mit „Eifersucht"? War er eifersüchtig? Warum war er eifersüchtig? Auf wen war er eifersüchtig?
„Los mach dich fertig Dec! Wir haben nicht mehr lange!", rief Sky und holte mich aus meinen Gedanken. Ich seufzte traurig und setzte mich auf. Ich zog mir eine helle Jeans Hotpants an und ein enganliegendes schwarzes Top. Ich schminkte mich leicht und bändigte meine Haare. Nachdem ich mit meinem Aussehen halbwegs zufrieden war, zog ich mir meinen langen Mantel an, damit mir nicht kalt wurde, wenn wir gingen. Ich steckte mir noch schnell mein Handy und Sky und ich konnten los. Wir bogen ab. Sky machte die Türe auf und heiße, stickige Luft schlug uns entgegen. Ich war noch nie ein Partymensch gewesen. Ich trat in die Menschenmenge und sah schon Aubrey, die bei ihrer Tanzgruppe stand. Ich kam auf sie zu und knuffte sie in die Seite. „Hey", schrie ich durch die Lautstärke der Musik. Sie sah mich an, lachte und umarmte mich zur Begrüßung. Jesse stand neben dem DJ, der Phil war und lächelte mich an, als ich ihn ansah. Ich lächelte genauso zurück und hielt Ausschau nach Donald, der auf einer Ledercouch in einer Ecke hockte. Sky hatte ich verloren. Ich konnte nur Randy sehen, die zu Phil kam und sich auf seinen Schoß setzte. Phil zeigte ihr die ganzen Knöpfe und so. Ich beobachtete die Zwei noch eine Weile, bis dann plötzlich das Lied Please don't stop the Music aus den Boxen drang. Von diesem Lied hatte ich einen richtigen Ohrwurm. Meine angespannten Muskeln lockerten sich. Ich drehte mich einmal im Kreis und mein Lächeln wurde immer breiter. Ich zog meinen Mantel aus und ging auf Donald zu. Ich warf meinen Mantel neben ihm auf die Couch und lächelte ihn an. Das Licht in der Halle war stark gedämpft und auch bunte Scheinwerferlichter glitten über die Wände und den Boden. Er lächelte zurück. „Na komm schon. Du gibst dir die Mühe und organisierst da eine mega Party und dann hockst du in einer Ecke und zockst Handy", sagte ich. „Ich kümmer mich gerade um das Highlight heute", sagte er und sah kurz von seinem Handy auf.
„Das kannst du vorne an der Bar auch", sagte ich. „Jetzt komm schon!"
Sollte ich ihn überreden? Da vorne war Aubrey! Ach scheiß drauf. Donald sah mich an, zog die Augenbrauen hoch und folgte mir dann zur Bar. Ich setzte mich auf einen Barhocker und bestellte mir einen Drink. Donald nahm nur ein Cola. Ich trank den Cocktail aus. Donald ließ sein Handy in seine Hosentasche gleiten und sah mich an. Ich sah an mir herab und fand mich mal wieder viel zu dick. Mein Gesicht formte eine komische Grimasse. Aus den Boxen ertönte das Lied Talk Dirty von Jasen Derulo. Viele Mädchen traten auf die Tanzfläche um ein paar Jungs anzulocken und sangen beim Refrain immer wieder: „TALK DIRTY TO ME! TALK TO ME! TALK DIRTY TO ME! TALK DIRTY TO ME!" Bei den meisten Mädchen klappte es auch. Jedes der Mädchen hatte eine hammer Figur und ein bauchfreies T-Shirt an. Auch Aubrey lief auf die Tanzfläche. Ich warf Donald einen prüfenden Blick zu, grinste dann und trat auf die Tanzfläche. Beim Refrain sah er mich an und ich sang mit allen anderen Mädchen: „TALK DIRTY TO ME! TALK DIRTY TO ME! TALK DIRTY TO ME!" Er grinste, stand auf und kam dann auf mich zu. Ich ging immer weiter zurück. Doch dann holte er mich ein. Er hielt mich an der Hüfte fest und ich legte meine Unterarme auf seine Schultern. Wir begannen zu tanzen und Aubrey spannte ihn mir dabei einmal aus, dafür bekam ich einen muskulösen Balletttänzer für eine kurze Zeit ab. Irgendwann tanzten dann alle Tanzpaare das Selbe und immer wieder gab es Tanzpartnerwechsel. Manchmal waren ein paar Betrunkene dabei, die es gerade noch schaffen gerade zu stehen, wobei ich mich immer halb tot lachte, wenn ich bei einem von denen landete. Nachdem das Lied aus war, sahen sich alle an und begannen zu lachen. Die Zeit verging wie im Flug und es war halb Zwei in der Früh. Sky und ich verließen die Party. Die Blonde hatte einen Schluck zu viel Alkohol erwischt und übergab sich einmal auf dem Gehweg. Kaum waren wir in der Wohnung, ließen wir uns erschöpft auf unsere Betten sinken. Sky schlief gleich ein, ich ging vorher duschen. Bevor ich dann einschlief, schrieb ich noch schnell an Donald: „War ein cooler Abend mit dir! :)" Dann schlief ich ein und ich träumte von der Party.
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