Regenschirm 2


~POV Kostas~

Gedankenverloren lief Kostas durch die Straßen Londons und machte ohne es zu bemerken einen Umweg durch die Straße, in der seine Lieblingsbibliothek lag. Eine Weile blieb er vor den Fenstern stehen und ließ die Aussicht und die Ankündigungen für die neuen Bücher auf sich wirken.

Er wollte gerade weiter gehen. Da entdeckte er einen weiteren Mann, der dort im Regen vor der roten Ampel stand, ohne Schirm und ohne irgendeine Möglichkeit trocken zu bleiben. Er hätte einfach eins der Privattaxis seines Vaters rufen können, aber er wollte einfach einmal in seinem Leben sich wie ein normaler Mensch vorkommen und ging zur Ampel.

Warum er den Mann mit unter dem Regenschirm stehen ließ wusste er selber nicht, aber er tat es.

Nach einer Weile wagte er es die Person, die mit ihm unter dem Regenschirm stand genauer zu betrachten. Braune, gutherzige Augen blickten ihm entgegen.

Der schwarzhaarige Mann seufzte. An was er wohl gerade dachte? Unwillkürlich verzogen Kostas Mundwinkel sich zu einem freundlichen Lächeln. Etwas zögerlich zuckten die Mundwinkel seines Gegenübers nach oben. Die Ampel wurde grün, doch der schwarzhaarige Mann zeigte keine Anstalten sich vom Fleck zu bewegen.

"Wollen wir dann auch mal losgehen?", fragte Kostas den jungen Mann neben ihm. "Sorry, eh was?", murmelte sein Gegenüber und es war ihm sichtlich peinlich, denn er sah zu Boden.

"Ich hab dich gefragt, ob wir losgehen wollen?! Die Ampel bleibt nicht ewig grün.", wiederholte Kostas. Der Schwarzhaarige errötete und nickte schnell. So liefen die Beiden Seite an Seite über die Straße. "Ich muss zur S-Bahnstation, und du?", fragte der Schwarzhaarige, als sie auf der anderen Seite der Straße ankamen. "Ich auch.", antwortete Kostas und freute sich noch eine Weile mit dem Anderen laufen zu können. "Na dann los."

Schweigend liefen die jungen Männer zur Haltestelle und stiegen in die S-Bahn ein. Kostas' Gedanken waren die ganze Zeit bei dem Mann neben ihm. Er fragte sich wo dieser wohl gerade unterwegs war und was dieser wohl gerade von ihm denken musste, da er, so müde wie er war, mit Anzugschuhen zur Uni gegangen war. Was warf das denn bitte für ein Licht auf ihn. Innerlich klatschte Kostas sich gerade gegen die Stirn. Obwohl woher sollte sein Sitznachbar denn wissen wo er her kam?

Eine Haltestelle bevor Kostas aussteigen musste, verabschiedete sich dieser auch von ihm. "Vielleicht sieht man sich ja mal wieder. Bis dann.", verabschiedete sich Kostas ebenfalls, mit einem Lächeln auf dem Gesicht, von seinem Gegenüber.

"Vielleicht" Das war sein letztes Wort, bevor er die S-Bahn endgültig verließ.
Dieses Wort schwirrte ihm zusammen mit dem Fremden durch den Kopf und das auf dem gesamten Heimweg.

Zuhause versuchte Kostas diese Gedanken aus seinem Kopf zu kriegen, indem er die Musik seiner Lieblingsband an machte. Aber auch das half auch nicht wirklich. Denn der Liedtitel passte einfach zu gut zu seiner Situation. 'Everything I didnt say'

Ja es gab einfach so viele Sachen, die er gerne zu dem Unbekannten aus der Bahn gesagt hätte, aber er hatte sich einfach nicht getraut! In diesem Moment war Kostas ziemlich enttäuscht von sich selber, aber er hoffte so sehr wie sonst noch was, dass er den Schwarzhaarigen bald wieder sehen würde.


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bevor sich einige wundern ich schicke gerade sämtliche Kapitel raus die ich korrigiert habe... Damit ihr nicht so lange warten müsst und damit ich besser im Blick habe was ich schon mal korrektur gelesen hab.

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