Herz
~POV Mik~
"Hey, Mik"
Diese Worte lassen mich aufschauen.
Vor mir steht Kostas, mit einem Rucksack.
Ich lächle ihn an.
"Kostas! Schön dich zu sehn! Musst du noch wo hin?" Ich deute auf seinen Rucksack.
Kostas lacht. "Nein, ich komme von der Uni. War langweilig, wie immer halt"
Sein Blick wird wieder etwas sehnsüchtig.
Ich erinnere mich an unser Gespräch.
Er will Psychotherapeut werden, stimmt.
"Willst du einen Kaffee? Ist gerade fertig geworden", biete ich dem Braunhaarigen vor mir an.
Sein Blick wird schnell wieder fröhlich. Doch diesmal sehe ich, dass es kein echtes Lächeln ist wie bei unserer ersten Begegnung im Regen.
Diesmal ist es eine Maske.
"Gerne. Ich hab übrigens Tintenblut dabei. Bin zwar noch nicht fertig, aber ich hatte gehofft, dass ich heute wieder etwas hier bleibe"
Kostas grinst mich verschmitzt an, während er sein Buch hervorzieht.
Der Kaffee ist schon lang leer, als ich nach Kostas sehe. Wie jedes Mal sitzt er auf dem Sessel in der Ecke. Doch heute liest er nicht. Das Buch liegt zwar auf seinen angewinkelten Beinen, doch er schaut gedankenverloren aus dem Fenster.
Vorsichtig gehe ich zu ihm und lasse mich in dem Sofa neben ihm sinken.
Kostas bemerkt mich und lächelt leicht, jedoch etwas kläglich.
"Okay, Kostas, ich sehe doch, dass dich etwas beschäftigt, was ist los?", frage ich gerade heraus und er seufzt.
"Ich habe keine Lust mehr auf die blöde Uni. Ich will endlich tun, was ich will. Aber ich will Dad nicht enttäuschen"
Kostas spricht leise und klingt echt unglücklich. "Kostas, wenn er dich wirklich liebt, muss er deine Wünsche und Entscheidungen akzeptieren. Du kannst nich dein Leben lang nach den Wünschen anderer leben. Du musst deinen eigenen Weg finden, auch wenn das heißt, mal eine wichtige Person in deinem Leben zu enttäuschen. Stell dir vor, wenn du alt bist, blickst du auf dein Leben zurück und fragst dich: was wenn?Was wenn ich meinen Träumen gefolgt wäre? Das kannst du nur auf eine Weise herausfinden, Kostas. Mich wirst du definitiv nicht enttäuschen."
Ich ende, als ich merke, das Kostas mich mit großen Augen anschaut. Und dann rede ich einfach weiter. "Ich habe zum Glück schon als Kind angefangen, dass zu tun, was ich will. Doch leider wollen die anderen Menschen das manchmal nicht akzeptieren. In der Schule schon war ich ein Außenseiter, und auch heute bist du mein einziger Freund. Was ich damit sagen will:Du kannst es nicht jedem Recht machen.Am wichtigsten ist es, dass du selbst glücklich bist.Ich bin zufrieden mit meinem Leben, ganz ohne Freunde und Eltern. Weil ich meinem Herz folge. Und dass solltest du auch tun. Dein Herz weiß, wo es hinwill, es gibt kein falsch. Folg deinem Herzen, Kostas, der Rest ergibt sich dann schon von selbst"
Eine Weile ist es wieder unangenehm still zwischen uns, bis Kostas sein Buch zuklappt. "Danke Mik. Ehrlich, danke, dass du da bist. Ohne dich wäre ich echt allein" Er steht auf, kommt auf mich zu und schon sitzt er neben mir und seine Arme umschließen meinen Körper. Glücklich erwidere ich die Umarmung und atme seinen Geruch tief ein. Und ich fühle mich in diesem Moment einfach nur unglaublich wohl.
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und noch ein kapitel.............
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