Poesie: Ohne Masken

"Ich hab's versucht", sagt sie und wendet sich ab. Streift alles ab, was sie binden könnte. Reißt alles herunter, was sie frei machen könnte. Darunter ist sie nur roher Mensch, verletzlich, verletzt, lebendig ohne den Sinn zu sehen. "Ich hab's versucht, aber es ging nicht. Und wozu mich quälen, wenn doch alles sowieso endet, auf die ein oder andere Weise." In ihrer rohen Menschlichkeit sieht sie die Wunden nicht, die sie in das Fleisch der anderen reißt.

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Das war einer meiner Kommentare bei der lieben @littlesunsetmoon in ihrem Buch 'Flügel der Nacht', das sie jetzt aus persönlichen Gründen nicht mehr weiterführen wird. Worüber ich übrigens sehr traurig bin. Ich hab die Gedichte noch immer gelesen, auch wenn ich nicht mehr dazu kommentiert habe. Aber ich kann deine Gründe verstehen. Danke also, dass du deine Gedanken bis hierhin mit der Welt geteilt hast. Der Text passt fast ein wenig zu dem Ende. 

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