Kurzgeschichte: Der Himmel ist überall gleich

Mein Beitrag zum FederAward von @-Schreibfeder, November 2019


Ein Rauschen voller Stille, überall um ihn her. Kein Geräusch in seinen Ohren außer ein allumfassendes Dröhnen und Klingeln. Seine Füße nur eine Handbreit über dem Boden durch die Schockwelle. Sein Rücken hart gegen den Erdwall und keine Luft in seinen Lungen.

Alle seine Kameraden ebenfalls am Boden. Der Graben überfüllt mit reglosen, kalten Gestalten in Uniformen, mit Helm auf dem Kopf und Gewehr in der Hand, mit gehauchtem Patriotismus auf den Lippen.

Langsam neue Geräusche an seinem Ohr. Rufe, Schüsse, Schritte, das Rumpeln von weit entfernten Geschützen. Die Luft voller Staub, Gas und Leid, doch kaum Sauerstoff. Keine Luft in seinen Lungen.

Sein Herzschlag schnell und schneller, rasend vor Panik vor dem Tod, dem unweigerlichen Ende. Seine Augen groß und starr nach oben, Trost suchend.

Der Himmel blau und ohne Wolken, die Sonne in ihrem Zenit. Ohne Scheu, Scham oder Moralitäten.

Ein gottverlassener Himmel. Genauso gottverlassen wie sein Körper. Genauso gottverlassen wie dieser Krieg. 

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