Gedicht: Tod und Wolkenmeer

Alle haben dich verlassen
Kein Mensch hört deine Schreie
Du bist zu schwach zum Hassen
Und kriegst nichts auf die Reihe

Dein eig'ner Weg kreuzt keine Wege
Auch die Wolken ziehen weiter
Und du glaubst, nach diesem Regen
Wird der Himmel nie mehr heiter

Dein Gespann ist Pferdelos
Du glaubst nicht mehr an Liebe
Was machen wir hier denn nur bloß
Kein Baum trägt neue Triebe

Deine Seele treibt herum
Voller Unbehagen
Wir alle stellen uns bloß dumm
Das schlägt dir auf den Magen

Albträume hast du – Nacht für Nacht -
Sich wandelnde Gespenster
-Was tun wir hier?- schreist du vom Dach
Es dringt durch alle Fenster

Du sinkst zu Boden –alles grau-
Du sitzt einfach nur da
Alles dreht sich, alles flau
Doch deine Sicht ist klar

Alles vorbei, alles zu Ende
Du denkst du gehst gleich drauf
Doch dein Leben macht 'ne Wende
Es geht wieder bergauf

Plötzlich heller Lichterschein
Am Ende deines Weges
Du willst wieder auf Erden sein
Erfreust dich deines Lebens

Du siehst zurück –nur Dunkelheit-
Doch vor dir, da ist Licht
Du siehst dich selbst –voll Freundlichkeit-
Und siehst den Tode nicht

Er lauert hinter dir –voll Tücke-
In waberndem Gewand
Er wartet an der Lebensbrücke
Reicht dir seine Hand

Du drehst dich um –von Zweifeln geplagt-
Und siehst ihn zögernd an
Er greift nach dir, macht auf dich Jagd
Zieht dich zu sich heran

Er liebkost dich mit der Hand
Schließt dich in sich ein
Er steht vor –eine Wand-
Lässt nichts zu dir herein

Er spricht mit dir –die Stimme zart-
Und sagt leis: -Bleib bei mir
Im Leben kommt es Schlag auf Schlag
Doch ich beschütz dich hier-

Du wendest den Kopf, schaust nach oben
Erblickst des Himmels Pracht
Bis Wolken vor die Sonne zogen
Erblickst du seine Macht

Der Tod lässt von dir ab –voll Schein-
Lässt dich von Dannen zieh'n
Er sagt: -Erlebe jetzt  das ganze Sein
Nichts ist wie's dir erschien-

Du schließt die Augen, treibst herauf
An die Oberfläche
Blickst auf gen Himmel, blickst hinauf
Und siehst die Himmelsdächer

Und endlich wird dir alles klar
Alles siehst du an
Alles legt sich vor dir dar
Du siehst des Himmels Plan

Du lächelst voll Glückseligkeit
Nichts bedrückt dich mehr
Du legst dich hin –Zufriedenheit-
Und blickst ins Wolkenmeer

Die Sonne geht unter –in rot und gold-
Du siehst wie die Wolken sich färben
Du schließt die Augen –völlig erholt-
Du weißt du wirst nun sterben

Die Sonne geht unter, der Tod kommt ins Land
Alles in seligem Schein
Er streckt sich vor, reicht dir die Hand
Du darfst jetzt nicht mehr sein

Du ergreifst seine Hand, legst deine hinein
Du spürst seine sanfte Kraft
Legst die Sünden ab, deine Seele ist rein
Gehst glücklich
               mit ihm
                            hinab...

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Unterforderung im Deutschunterricht wenn man weitere Strophen für ein Lied von Herbert Grönemeyer dichten soll zusammen mit einer Freundin, da kommt bei mir dann so was raus. Die Leute, denen ich es vorgelesen habe, fanden es gut und eine hat mich gefragt, ob ich vielleicht unter Depressionen leide. Ich kann euch, genauso wie ihr, versichern, dass dem nicht so ist. Trotzdem, wie findet ihr es? Ich glaube (hoffe), ihr seid kritischer als eine 50-jährige. Strengt euch mal an! Das Bild oben hat besagte Freundin hinter den Text gezeichnet, als sie alles nochmal schön abgeschrieben hat. Sie ist einfach künstlerisch begabter als ich...

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