Gedicht: Halloween

Weißes Gerippe entkam des Waldes Rand,
Rote Augen glühten vom schwarzen Gewand,
Tat Schritt für Schritt bevor es verschwand
In den Straßen einer weißen Stadt, unbekannt.

Es mischte sich dort unter blinde Buben -
Lugte durch Fenster in warme Stuben,
Oder starrte hinab in dunkle Schattengruben -
Klimpernd in der Knochenhand die Todeskuben.

Hunger floss durch Leere wie dunkles Blut;
In verrottetem Bauch eine rauchende Wut,
Auferstanden durch jene brennende Glut,
Die vertilgt mit einem feurigen Blick jeden Mut.

Hinter ihm die Toten, mit schweren Gaben,
Scharrten Erde, um Schreie zu vergraben;
Erzählten in leisem Murmeln dem Knaben
Die Geschichte des letzten, einsamen Raben.

Dessen starke Flügel schwangen ihn empor
In windige Lüfte so hoch, der Atem gefror;
Mit ihm flogen die Krähen, krächzten im Chor:
"Auf, nur auf, öffnet nur weit das Weltentor!"

Der Himmel blutete in leuchtenden Strahlen,
Blinzelnde Sonne beschien schwach die schmalen
Straßen der grauen Stadt, in die schimmernd opalen
Fenster hinein, erleuchtete doch nur leere Schalen.

Kommt einmal der Tod zurück,
Verliert das Leben, Stück für Stück.

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