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„Ey wie lange glaubt ihr braucht der Pisser zum aufwachen?", fragt Sanzu sichtlich angepisst seine Kollegen. „Keine Ahnung und jetzt halt's Maul, sonst verpasse ich dir eine du verdammter Wichser!", spricht nun der jüngere Hatani. „Ach Bruder, bleib ruhig.", kichert Ran bloß, als er den ersten Teil des Kellers betritt. Diese leere Abstellkammer fungiert schon seit mehreren Jahren als Verhör Raum, deshalb ist dieser Raum auch ziemlich verdreckt, da niemand unbedingt sauber macht. Sanzu schon mal gar nicht. „Alter Ran. Wie soll ich ruhig bleiben wenn dieser Kerl mich in den Wahnsinn treibt. Seit dieser Mann hier ist, benimmt der sich wie eine verdammte Bitch.", erklärt Rin seinem älteren Bruder klagend. Dieser kichert bloß erneut. „Ach benimmt sich Sanzu nicht immer wie eine Bitch?", fragt er daraufhin, was ihm einen bösen Blick von Sanzu beschert. „Außerdem Bruder, wie soll ich mich nach mehr als zehn Stunden ohne Schlaf schon fühlen? Was hat der Boss bloß?", klagt der jüngere Hatani erneut. Sichtlich übermüdet. Sein Bruder sucht bloß lächelnd, während er den beiden Mullet Trägern einen dampfenden schwarzen Kaffe hinhält, den beide dankend annehmen.
„Wenn du willst Rindou übernehme ich nun deine Schicht.", bittet Ran sich nun an, damit sein Bruder ein wenig Schlaf bekommt. „Danke, achte einfach darauf, dass Sanzu nichts dummes anstellst. Das war der Befehl des Bosses.", erklärt der jüngere dem älteren, der bloß bestätigend nickt. „Okay, ich danke dir.", sagt der kleinere nun, bevor er den kalten Raum verlässt um sich in eine warme Daunendecke zu kuscheln. Nachdem das schließen der Tür zu hören ist, lehnt sich der ältere Hatani gegen die schmutzige Wand, nicht darauf achtend was mit seinem teuren Anzug passieren könnte. „Und? Wie lange hast du nicht geschlafen du eifersüchtiges Biest?", grinst der nun spielerisch den pinkhaarigen an, der augenblicklich anfängt zu Knurren, wie eine tollwütige Bulldogge. Der kurzhaarige kichert bloß daraufhin widmet sich wieder dem Gefangenen, der seit circa mehr als 10 Stunden bewusstlos ist, da Mikey ihn ausgeschaltet hat. „Wenn du mich suchst ich bin in meinem Zimmer.", knurrt Sanzu bloß, bevor er aus seiner silbernen Schatulle sich eine Pille nimmt und sie sich in den Rachen wirft um irgendwie seine Laune zu heben. Lachend sieht der ältere ihm nach.
Mit einem brummenden Schädel wacht der Zeitreisende auf. Alles dreht sich wie ein bunter Kreisel in seinem Kopf. Ihm ist schlecht wie schwindelig und das grelle Licht macht die Situation nicht besser. Doch was ist passiert? War er nicht in dieser Bowling Halle unterwegs? Und da war doch dieser komische Typ und und Mikey! Jetzt erinnert er sich wieder. Mikey war auch dort gewesen. Doch...wo ist er jetzt? Ist...ist das ein Keller? Dieser triste Raum besteht aus massiven Beton und scheint noch dunkler an manchen Stellen zu sein, warum das liegt will er gar nicht wissen. Angewidert verzieht er das Gesicht, als ihm ein Gedanke in den Sinn kommt um welche Substanz es sich handeln könnte, die so großzügig an Boden wie Wand kleben. Verdammt...hätte er einfach auf Kazutora gehört. Dann müsste er sich jetzt keine Sorgen machen was genau jetzt mit ihm geschieht. Ob er hier lebend rauskommt? Er bezweifelt es. Dieses Mal wird niemand kommen um ihn zu retten. Und auch keine Reise in der Vergangenheit könnte ihn jetzt noch retten. Dieses Mal hat er endgültig verloren. Leise laufen ihm die dicken Tränen seine rot geschwollenen Wangen hinunter. Wegen seiner Dummheit wie blöden Naivität wird er Hina nie wieder sehen. Sie nie wieder berühren können oder jemals wieder ihre Nähe spüren können. Ihre Hochzeit auf die er sich so gefreut hatte, wird wohl ohne Brautigam nicht stattfinden. Ob sie jemand anderen finden wird? Ob sie glücklicher ohne ihn sein wird? Vielleicht...vielleicht bekommt sie dann das was sie verdient. Einen Kerl der nur an sie denkt und an niemand anderen. Leise seufzt er bloß, während er den Kopf in seinen Nacken legt. Das knarzen der schweren Eisentür lässt ihn den Kopf wieder heben. Ein hochgewachsener Mann betritt den Keller mit einem Glas Wasser. Als er bemerkt das er beobachtet wird, lächelt er den Gefangenen bloß an. „Na auch mal wach?", fragt er bloß, schreitet auf den jüngeren zu. Takemichi antwortet nicht, sondern starrt den kurzhaarigen bloß an. „Durst?", fragt dieser nun, hält ihm demonstrativ das Glas hin. Ein Nicken des schwarzhaarigen bestätigt es. Grinsend setzt der ältere das Glas an die spröden Lippen des kleineren, der gierig die klare Flüssigkeit in sich aufnimmt. „Könnte ich eventuell deinen Namen erfahren?", fragt das Bontenmitglied wieder mal. „T-Takemichi Hanagaki.", antwortet er bloß knapp. „Oh...Takemichi...ich erinnere mich. Der Kampf gegen Tenjiku. Du hast Toman angeführt. Ja...ich erinnere mich.", erzählt er bloß, schwelgt ein paar Minuten in alten Zeiten. Sie kennen sich? Ihm will kein Name zu dieser Person einfallen. Kann das Gesicht nicht zuordnen. „Du fragst dich sicher wer ich bin. Ich bin Ran Hatani. Gehörte damals zu Tenjiku.", erklärt er bloß, weshalb Takemichi ein Licht aufgeht. Die Hatani Brüder. Sie haben es Angry und Hakkai damals ziemlich schwer gemacht. Unglaublich das er nun eins von Bontensmitgliedern ist. Erneutes
Schweigen erfüllt den Raum, was denn Hatani nicht im geringsten zu stören scheint. Nach einigen Minuten holt dieser sein Handy heraus und tippt eine Nummer ein. „Ah ja ich bin's. Er ist endlich wach. Gibt es bereits weitere Befehle?", fragt dieser am Telefon, weshalb der schwarzhaarige neugierig sein Kopf hebt um was zu verstehen. „Mmmh, verstehe. Ich warte.", mit diesen Worten legt er auf, blickt zu dem Gefangenen, was diesem bloß einen kalten Schauer über den Rücken jagt. Wie ein Raubtier fixiert er ihn. Panisch weicht er seinen Blick aus, versucht sich krampfhaft auf etwas anderes zu konzentrieren. Der Hatani geht nun auf den jüngeren zu, packt sein Kinn grob, zwingt ihn ihn anzusehen. Panisch blicken die blauen Augen den anderen an, was diesen bloß sadistisch grinsen lässt. Genießt die Angst die von seinen Opfern ausgeht. Schnurrend hebt er dessen Kinn, was bloß weiterer Panik in ihm auslöst. Mit einem Grinsen im Gesicht betrachtet er das verunstaltete Gesicht, das von Tränen, dreck wie leichten oder stärkeren Schwellungen übersäht ist. Er mustert sein Gesicht ausgiebig. Die eher femininen und weichen Gesichtszüge, die kleine ausgeprägte Stupsnase wie die langen schwarzen vollen Wimpern. Sonst kennt Ran diese Wimpern von den Nutten, die er ab und zu besucht. Wie wunderschön doch dieser Junge Mann wirkt, obwohl er voller dreck wie Schrammen ist. Als wäre er ein gefallener Engel, den man leider die Flügel nahm. Verängstigt starren die Himmel blauen Augen in die Amethysten hinein, werden von ihrem Glanz regelrecht verschlungen. „So...", haucht dieser nun sanft. „Ich werde jetzt die Fesseln von deinen Händen wie Füßen entfernen. Bleib ruhig. Mach keinen Unsinn. Machst du mir keinen Ärger, so werde ich dir keinen einzigen Knochen brechen müssen.", erklärt er mit der Süße wie von klebrigen Honig. Schluckend nickt der jüngere bloß. Mit einem süffisanten Grinsen öffnet er die die Fesseln, beobachtet dabei genau die Bewegungen des kleineren. Zittrig blickt Takemichi zu dem anderen, der sich gemütlich wieder an die Wand lehnt und dabei seine Augen wieder auf ihn richtet. Unwohl sein drängt sich durch Mark und Bein. Traut sich nicht mal zu fragen was nun mit ihm passieren wird. Das einzige was er weiß, er ist in Schwierigkeiten.
Erneut ist das knarzen der schweren Tür zu hören. Beide Personen schauen nun in die Richtung des Geräusches. Ein hochgewachsener Mann mit schwarzen schulterlangen Haaren betritt den Raum, der normalerweise mit Blut getränkt wäre. Kurz blickt Kakucho zu Ran, der als Antwort bloß nickt, dabei ein lässiges Grinsen auf den Lippen trägt. Seit dem Tenjiku Fall hat Takemichi seinen alten Kindheitsfreund nicht mehr zu Gesicht bekommen. Erkennt ihn direkt aufgrund der ausgeprägten Narbe die sein linkes Auge ziert. Er wirkt verändert in den Augen von Takemichi. Seine Ausstrahlung wie sein Aussehen. Sein Kopf ist von rabenschwarzen Haaren bedeckt, die er in einem Mittelscheitel trägt. Sie sind kurz gehalten. Die Augen des Zeitreisenden huschen von dem markanten Gesicht runter über den gut gebauten Körper, der von einem schwarzen Anzug bedeckt ist. Insgesamt ist er ein attraktiver Mann. „Hat er Probleme gemacht?", ertönt nun die dunkle Stimme des größeren, was einen sanften Schauer über den Körper des schwarzhaarigen jagt. Sie klingt ruhig. „Nein, brav wie ein kleines Lämmlein.", summt nun der ältere Haitani, während er wieder zu dem Gefangenen blickt. Takemichi zuckt bloß zusammen. „Ich habe eigentlich ihn gefragt.", kommt es ruhig von dem rotäugigen. Ran verzieht bloß lachend das Gesicht. „N-nein, alles gut.", antwortet die Heulsuse zögerlich, doch reicht es seinem alten Kindheitsfreund. „Gut, dann hätte ich gerne, dass du mir folgst.", fordert er nun, was Takemichi schlucken lässt, doch bewegt er sich keinen Centimeter.
„Was mache ich hier? Was hat das alles zu bedeuteten?", ruft er hysterisch, steht dabei von dem Stuhl auf, als sich keiner mehr zu Wort meldet. Kakucho hebt bloß eine Augenbraue, bevor verzweifelt seufzt. Hatte gehofft, dass er keinen Ärger macht. Das könnte schwere Konsequenzen für ihn haben, wenn er nicht lernt sich hier zu benehmen. Vorsichtig nähert er sich dem kleineren, der bloß ängstlich wie verärgert zurück weicht. Immer weiter drängt er den jüngeren an die Wand, bis er gegen diese stößt. Panisch schaut der blauäugige den größeren an, der ihn bloß mit den Augen fixiert. Starren sich bloß an. Mustert ihn ausgiebig, als müsste er ihn studieren. Ein unangenehmes Gefühl breitete sich in seiner Magengegend aus. Ähnlich wie bei dem Haitani. Was sollen diese Blicke? Wieso starren beide ihn bloß so an? Wieso ist er hier? Warum antwortet keiner auf seine Fragen?
Erschöpft wie frustriert nippt Chifuyu an dem mittlerweile kalten Kaffe, den Hina für ihn wie den anderen anwesenden gekocht hatte. Die ganze Nacht klapperten er wie ein paar andere die Gegend nach dem schwarzhaarigen ab, jedoch erfolglos. Sie hoffen jetzt auf die Polizei, die bereits nach dem 27 jährigen suchen. Sie können jetzt nichts anderes machen ausser zu warten. Nervös blickt Kazutora sich um. Soll er es erwähnen? Soll er seine Vermutung aussprechen? Verdammt, Takemichi der idiot wollte nicht auf ihn hören. „Ist alles gut Schatz?", fragt nun Chifuyu besorgt, während er liebevoll über seinen Arm streicht. Seufzend wirft der größere sich in die Arme des schwarzhaarigen. Verwundert erwidert der kleinere die Umarmung. Wundert sich warum Kazutora so aufgewühlt ist. So nahe steht er doch nicht zu Takemichi. Oder hatte er etwas verpasst?
Ein seufzen ertönt von Draken, als er zu den anderen blickt. Sie sehen genauso aus wie er. Erschöpft, müde, verzweifelt. Mitsuya wie Hakkai hatten sich extra frei genommen um die Nacht mit zu suchen. Pah und Peh hört man leise schnarchen, da eigentlich nichts anderes gemacht haben als lautstark rum zu schreien. Eine warme Hand legt sich auf seine. Inupi schenkt ihm ein aufmunterndes Lächeln, obwohl er selbst mehr als geknickt ist, da Takemichi ein sehr guter Freund von ihm ist. Sanft vereint der größere ihre Hände ineinander. Sie geniessen oft die Nähe des anderen.
„VERDAMMTE SCHEISSE KAZUTORA!!", hört man auf einmal Chifuyu schreien, der dabei den angesprochenen von sich wegstoßt.
Verwirrt blicken alle Anwesenden zu den beiden Liebenden. „Was ist los Chifuyu?", versucht Hina die ganze Sache zu deeskalieren, doch Chifuyu hat andere Pläne. „Das hättest du mir sofort erzählen müssen Kazutora...verdammte scheisse...", schreit er erneut, krampft seine Hände in seine Haare.
„Aber es ist bloß eine Vermutung.", wirft der blond/schwarzhaarige ein, doch kassiert er sofort einen Schlag der nicht von schlechten Eltern ist, weshalb er ein wenig nach hinten taumelt. Nun geht Draken dazwischen um seinen alten Freund ein wenig Schutz zu bieten. „Halt dich daraus Draken!", knurrt der kleinere bedrohlich, fletscht dabei die Zähne. Doch Draken denkt gar nicht daran zur Seite zu gehen und Kazutora seinem Schicksal zu überlassen, da er nicht mal den Grund kennt für den Wutausbruchs des schwarzhaarigen. „Jetzt bleib mal ruhig Chifuyu. Egal was Kazutora gemacht hat, so schlimm kann es nicht sein. Du bist wie wir einfach erschöpft, deshalb lass gut sein.", versucht Draken die Situation zu glätten, doch bringt das überhaupt nichts, da Chifuyu etwas weiß was der Rest nicht weiß. „Ach ja? Draken, Kazutora weiß das Takemichi nach Mikey gesucht hatte. Vermutlich hat Bonten ihn.", schreit er ihm nun unter Tränen ins Gesicht. Erschrocken ziehen alle die Luft an. Hina fängt sofort wieder an zu weinen. Ihr Mann wird nie wieder nach Hause kommen. Vermutlich ist er bereits Tod und irgendwo verscharrt, nach allen was er für sie getan hatte. Nein, ihr armer Takemichi.
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