8 - Der Tag, an dem das Schicksal mir den Mittelfinger zeigte...
"The Shield wird in drei Tagen ein Tag Team Match gegen Die Usos und R-Truth haben. Joe wird über den Titantron ein bisschen mit Bonny spielen, um die Fehde weiterhin aufzubauen. Du wirst dich davon so sehr ablenken lassen, dass Truth dich für kurze Zeit ausknockt und beinahe pinnt, bis Dean dich wegzieht und in das Cover eingreift. Am Ende gewinnt ihr das Match mit Bonny's Moonsault von euren Schultern", Shane zeigte auf Seth und Dean. Wir sahen uns an und nickten lächelnd. "Na dann, viel Spaß beim Training, Leute!", rief Mr. Dollar Dollar im Weggehen und winkte uns zu. Beschwingt drehte er sich um und verließ das Performancecenter.
The Shield und ich probten viele unserer Aktionen und besprachen uns für unser Match. Den Rest des Sonntages verbrachte ich bei Titus, um mit ihm zusammen für seine Französischprüfung zu pauken. Der Junge war beinahe so ehrgeizig wie ich, wenn es um Diplome ging. Ich übernachtete auch bei meinem kleinen Bruder und fuhr ihn und seine beste Freundin am nächsten Tag zur Schule.
Ich kuschelte mich nah an Seth und drückte ihn fest. "Ich hab dich letzte Nacht bei mir vermisst", lächelte ich am nächsten Abend und legte meinen Kopf auf seiner Brust ab. Er fuhr durch mein Haar und sagte, dass er sich ziemlich einsam gefühlt hätte. Grinsend hob ich den Blick und guckte ihn an. "Ohne dein Sweetheart bist du aufgeschmissen, huh?" Ein leichtes Lächeln war in seinem Gesicht zu erkennen, er drückte mir einen sanften Kuss auf die Stirn und sah mir in die Augen. "Ich weiß nicht, was ich ohne dich tun würde, Sweety." "Ich schon. Du wärst Mr. Money In The Bank und würdest den Vertrag einlösen." Kopfschüttelnd zog er mich näher an sich und meinte: "Ich bin so stolz auf dich, Bonny. Du hast in deinem Rookie-Jahr schon so viel erreicht." Mit einer wegwerfenden Geste winkte ich ab: "Das hätte ich ohne eure Hilfe nie geschafft." "Ich bin der glücklichste Mann der Welt", erzählte er mit seinem süßen Lächeln auf den Lippen. "Und das hätte ich niemals ohne deine Hilfe geschafft." Der Kingslayer legte seine Hand an meine Wange und küsste mich zärtlich. Er schaute in meine Augen und hauchte leise: "Ich liebe dich, Sweetheart. Mehr als du's jemals glauben könntest. Vergiss das niemals." "Ich liebe dich auch, Seth", flüsterte ich, "so sehr, dass es manchmal weh tut. Und das bleibt für immer so. Ich liebe dich", raunte ich und küsste ihn nochmals.
"Irgendwann sitzen wir zusammen vor unserem Karmin. Beide alt und faltig, mit grauen Haaren. Hand in Hand, immernoch mit diesem überglücklichen Lächeln." Er streichelte meine Schulter und nickte. "Und wir werden immernoch zusammen Pizza essen und uns filmen, wenn wir irgendwas Blödes anstellen", ergänzte er grinsend und drückte mir einen letzten Kuss auf die Stirn. "Gute Nacht, Sweetheart." "Schlaf gut, mein Lieblingsblödmann."
Wir waren schon alle beisammen und saßen zusammen im Lockerroom der Viper. Auch Goldberg hatte sich zu uns gesellt, Lea, Dean, Ro und Seth waren natürlich sowieso dabei, wenn das blaue Bonninchen zum Opfer der großen Schlange wird. Goldberg erzählte gerade, wie er zum Wrestlen gekommen war, da begann plötzlich laute Musik zu spielen. "Because I got my speakers going hammer-", Titus' erste Themesongwahl wurde von meiner eifrigen Begrüßung unterbrochen, denn ich wusste sofort, wer da am anderen Ende der Leitung hockte: "Habt ihr's?!" Titus und Lillian kreischten herum wie zwei Äffchen: "JA! Wir haben's bekommen!" Vor Freude sprang ich von der schwarzen Ledercouch, auf deren Armlehne ich gerade noch gesessen hatte, auf und hüpfte auf der Stelle auf und ab. "Ja, da steht alles auf Französisch!", hörte ich von Titus. Da fühlte ich es wieder, das übliche Spielchen. Mir wurde unglaublich schwindelig, und alles drehte sich, als würde ich mit dem Kopf in einer Waschmaschine feststecken. Lillian freute sich: "Unsere Namen sind da auch drauf und wir..." Auf einmal knickten meine Beine wie Strohhalme unter mir weg und um mich herum wurde es schwarz wie in tiefster Nacht.
Es klang eine besorgte Stimme aus dem Telefonhörer: "Was ist mit ihr passiert?" Als ich zögernd meine Augen öffnete, erblickte ich Seth über mir, der gegen meine Wange patschte, um mich wieder zum Bewusstsein zu führen und mein Handy an sein Ohr hielt. "Sie ist umgekippt, aber es geht ihr gut." Er wartete ab. "Ja! Ich gehe mit ihr zum Arzt." Wieder hörte er sich an, was Titus zu sagen hatte, währenddessen versuchte ich mir klar zu werden, was passiert war. Mein Kopf tat weh. "Ich pass' schon auf sie auf, keine Angst, Kleiner." Vorsichtig richtete ich mich auf und saß nun auf dem Boden. Lea stand auf und beugte sich zu mir herunter. "Geht's dir gut?" Etwas benommen nickte ich und rieb mir den Kopf. Sie reichte mir ihre Hand und half mir, langsam auf die Beine zu kommen. "Ich hab dir gesagt, du sollst das abchecken lassen. Ich meine es ernst, Bonny." Ich setzte mich zurück auf die Lehne und hielt mich an Ran's Schulter fest, da ich immer noch das Gefühl hatte, jeden Moment wieder umkippen zu können. Alle Augenpaare lagen auf mir. Bill musterte mich besorgt und fragte Randy und Seth, wie oft das jetzt schon passiert wäre. Seth zählte kurz an seinen Fingern ab und meinte es sei ungefähr das achte Mal. Roman sagte, es sei am besten, wenn wir sofort gehen würden. Lea gab ihm Recht. "Worauf wartet ihr? Das Ganze muss aufhören, sie kann doch nicht immer wenn sie aufsteht einfach ohnmächtig werden. So kann's nicht weiter gehen. Wir können froh sein, dass ihr das noch nie beim Training oder noch schlimmer im Ring passiert ist. Los!" Ich kicherte leise: "Ja, Mami. Wir geh'n ja schon." Bevor ich aufstehen konnte, packte Seth mich an den Schultern, um mich abzubremsen und zog mich dann langsam zu sich, sodass er mich im Notfall auffangen könnte. "Macht nicht so ein Drama, draus mir geht's gut", nörgelte ich und bewegte mich in Richtung Tür. Hinter mir hörte ich Orton brummen: "Das ist verdammt nochmal nicht normal." Ich bin auch nicht normal.
Seth griff nach meiner Hand und drückte sie. Das tat er immer, wenn er nervös war. "Seth, alles ist gut, wirklich." Er schüttelte den Kopf, bitter seufzend: "Bonny, wir machen uns einfach Sorgen um dich. Jedes Mal, wenn du zu schnell aufstehst oder dich etwas schockt, passiert das. Und es dauert immer länger, bis du wieder zu dir kommst." Erneut drückte er meine Hand fester, dann wandte er seinen Kopf zu mir. "Ich weiß, ich sollte das nicht entscheiden. Aber bitte überleg dir genau, ob du heute auftreten willst." Erschüttert sah ich ihn an. "Du willst mir nicht ernsthaft sagen, dass ich kurz nachdem ich Mrs. Money In The Bank geworden bin, nicht auftreten soll, oder?", fragte ich vorwurfsvoll. Der blondgefärbte Depp umfasste meine Taille mit seinen Händen und sprach eindringlich: "Sweetheart es geht nicht um den Koffer, es geht um deine Gesundheit. Du könntest dich ernsthaft verletzen, dir was brechen.. du könntest im schlimmsten Fall sterben." Tief atmete ich aus und versuchte ihn zu beruhigen, wobei mein Argument nicht wirklich überzeugend war: "Ich könnte auch auf'm Klo sterben, wenn ich so fest drücke, dass mir die Aorta platzt. Ich kann überall sterben." "Bonny, denk bitte ernsthaft darüber nach. Es ist einfach zu gefährlich. Bitte." "Wenn der Doc sagt, dass ich nicht kämpfen soll", begann ich, "dann mach ich das auch nicht. Wenn ich die Ringfreigabe behalte, mach ich was ich will." Betrübt schaute Rollins in meine Augen und umarmte mich fest. Er murmelte in mein Haar: "Tut mir leid, Sweetheart."
Nachdem der Doktor wieder keine genaue Diagnose feststellen konnte und ich damit meine Ringfreigabe behielt, stand es fest: Ich würde in den Ring steigen. Immerhin ist mir sowas noch nie im Ring passiert, noch nicht mal beim Training. Dean hatte auch Bedenken, deshalb hatte er die Usos und R-Truth vorgewarnt, damit sie Bescheid wussten, wenn etwas mit mir nicht stimmte. Zwischen den ersten beiden Matches feierte ich kurz meinen Money In The Bank Sieg und ging dann wieder schnellstmöglich in den Backstagebereich, sonst hätten Lea und Seth mich wahrscheinlich umgebracht.
"Sicher, dass das nicht von der Schwangerschaft kommt?", schlug Ron Killings später vor, als wir alle zu sechst am Gorilla standen. Seth, der einen Arm um meine Hüfte gelegt hatte, schüttelte lachend den Kopf. "Da drin ist nur ein bisschen viel Pizza, kein lebendes Wesen." "Oh...", kicherte er dann peinlich berührt und klatschte sich mit der Hand an die Stirn, "mein Fehler!"
Das Match lief schon seit einer gewissen Zeit und das reibungslos. Es war nichts passiert und das würde auch so bleiben. Und gerade als ich Truth mit einem Springboard Crossbody erwischen wollte, hörte ich Joe nach mir rufen: "Heyyy, Booooonnnnnyyyyy!", schrie er in's Mikrofon und grinste breit in die Kamera, die seine Visage live auf den Titantron in der Arena übertrug. "Hey Bonnyyy!" Er machte mich wütend. "Weißt du noch, was ich dir gesagt habe? Dass ich dir ganz doll weh tun werde?", fragte er und kam der Kamera näher. Ich versuchte mich nicht von seinem Gesülze ablenken zu lassen, doch ehe ich mich versah, spürte ich Truth's Fuß an meinem Hinterkopf und ich sank zu Boden wie ein Sandsack. Ron zog mich in's Cover, Jimmy und Jey jubelten bereits siegessicher. Zwischen 2,7 und 3 wuchtete sich Ambrose in den Ring um das Match zu retten. "Ambrose, sieh's ein. Sie vermasselt euch jedes Match", kam es nun von Joe, der sich das Match amüsiert ansah. Ich schüttelte mich kurz um wieder klarer im Kopf zu werden, dann bat ich Seth in den Ring zu kommen. Die beiden Hounds of Justice stellten sich vor mich, um mich auf ihre Schultern steigen zu lassen. Ich liebte es Aktionen vom Turnbuckle aus zu zeigen, aber auf den Schultern von The Shield zu stehen war nochmal etwas ganz anderes. Als ich meinen rechten Fuß auf Dean's rechte Schulter setzte, wurde mir plötzlich mulmig. Denn es war wieder da. Das Gefühl. Die Menschen auf den Tribünen wirbelten herum wie in einem Zyklon und es schien, als würde man alle Lichter der Halle der Reihe nach ausschalten. "Fuck!", flüsterte ich, bevor ich wieder in dem Schleier verschwand und mich etwas in die Tiefe zog. Meine Hände glitten aus den klammernden Griffen von Dean und Seth. Ich fiel. Abwärts. Bevor ich das Bewusstsein komplett verloren hatte, traf mich etwas am Kopf. Dieser Aufprall gab mir den Rest. Alles war weg.
Seth's P.o.V.:
Ich spürte Bonny's unsicheren Stand auf unseren Schultern, ihre Knie zitternden. Nein, NEIN! Als ich ihr leises Fluchen hörte, war mir vollends klar, das irgendetwas schief laufen würde. Ihre Finger lösten sich von meinen und ich schaute zu ihr empor. Ihre Augenlider fielen immer weiter zu und sie kippte nach vorne. Alles lief ab wie in Zeitlupe. Sie fiel über das oberste Rope, wie eine Feder. Die Zuschauer hielten die Luft an. So taten es auch Jimmy, Jey, R-Truth, Dean und ich. Oh Gott, Sweetheart! Es schien, als würde sie fliegen. Dann prallte sie mit dem Kopf auf dem Ringrand auf. FUCK!
Damit war die Zeitlupe vorbei. Ich taggte Dean ein und gab ihm ein Zeichen, während ich durch die Seile stieg und Bonny, die kopfüber auf dem Boden angekommen war begutachtete. Zuerst checkte ich ihren Puls, der war noch vorhanden, jedoch sehr schwach. Der Trick mit dem Anheben des Arms, den die Ringrichter benutzen klappte nicht bei ihr, was bedeutete, dass sie komplett weg war. "Sie braucht Hilfe!", brüllte ich und in meinem Hirn brach ein Staudamm an Gefühlen. Gefühle, die ich hier draußen nicht zeigen durfte. Samoa Joe's Verbindung wurde abgekappt, in der Zwischenzeit kamen mehrere Referees, um die blaue Kriegerin zu versorgen. Ich hatte Angst, dass für sie jede Hilfe zu spät kam. "Wir bringen sie in's nächste Krankenhaus, fahr nach dem Match nach", erklärte ein Ringrichter und half, den Gangster auf eine Trage zu hieven. Truth rief nach mir und winkte mich zu sich in den Ring, die Usos standen an seiner Seite. "Geht und kümmert euch um eure Partnerin, das Match ist vorbei. Brecht es ab!", sagte Ron Killings durch das Mirkofon, das man ihm beschafft hatte, an und zeigte in Richtung Backstage. Der Timekeeper schnappte sich das Hämmerchen der Glocke bimmelte aufgeregt, um den Abbruch des Matches zu bestätigen. "Los, geh zu deiner Kleinen", flüsterte Jimmy aufmunternd und klopfte auf meine Schulter.
Hoffentlich geht's ihr gut und sie ist schon wieder wach. Hoffentlich hat sie sich nicht verletzt. Hoffentlich geht's ihrem Kopf gut. Ich hätte irgendwas tun sollen! Ich hätte sie nicht kämpfen lassen sollen... Hoffentlich ist es nichts Lebensgefährliches! Oh mein Gott, Bonny, bitte sag mir, du bist wohlauf!
🤯"Der Tag, an dem das Schicksal mir den Mittelfinger zeigte..." ist finde ich ein ziemlich guter Titel für dieses Kapitel. Ich freu mich schon auf all eure Kommentare und vor allem Theorien.
Bedankt euch mal bitte alle bei der lieben Marie aka Sternzauber, die einen Deal mit mir eingegangen ist. Ab jetzt sollt ihr nämlich alle zwei Wochen zwei Kapitel statt einem bekommen. (Also immer abwechselnd, mal zwei, mal eins, dann zwei, dann eins...)
Heute bekommt ihr trotzdem nur ein Kapitel zu lesen. Es tut mir wirklich leid, aber ich freue mich schon seit einem guten Jahr auf diesen miesen Cliffhanger und der muss jetzt auch kommen. So schadenfreudig bin ich eben, jetzt kennt ihr die wahre Bonny.
Ich wollte euch so richtig auf die Folter spannen und das mache ich jetzt auch. Ist ja meine Geschichte. 😂🤷🏾♀️
Kapitel 9 bekommt ihr aber trotzdem etwas früher, nämlich am kommenden Mittwoch (Betet zum heiligen Vampirimperator, dass ich das nicht vergesse...). Ich will ja nicht so sein, also geh ich nochmal ein Stück auf euch zu, wenn ich euch schon was mit dem blöden Cliffhanger wegnehme.
Sagt auf jeden Fall ganz lieb danke zu ihr, denn sie ist eine super liebe und treue Leserin. Und ohne Marie würdet ihr nicht so einfach an neue Kapitel rankommen.
Bis Mittwoch (das hört sich komisch an... Mittwoch)!
Eure Bonny!💙😜
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