40 - Badass ist die Untertreibung seit des Urknalls II

Der füllige Samoaner rollte sich zu mir in den Ring und ging weiter auf mich los, währenddessen war sein Partner damit beschäftigt, einen Stuhl unter der Ringschürze hervor zu ziehen. Holy Macaroni... Joe hatte keine Mühe, mich auf den Boden zu bekommen, der Show Off drückte meine Arme auf die Matte, damit ich Joe nicht schlagen konnte, was wegen meinen kurzen Armen schon relativ schwer gewesen wäre. Wie eine Perle fädelte die Samoan Submission Machine mein Bein durch den Stuhl, den Ziggler ihm organisiert hatte. Stolz verkündete er: "Jetzt mache ich das, was ich dir schon vor Monaten versprochen habe!" Er sprang auf den Stuhl, der mein Bein zerquetschte, er stellte sich darauf und balancierte sein Gewicht darauf und trat weiterhin darauf ein, wodurch er mein rechtes Knie durch den Stahlstuhl in die Mangel nahm. Ich schrie wie wild und zappelte, doch das verursachte nur noch mehr Schmerzen und Ziggler hielt mich immer noch am Boden. Die Qual war unvorstellbar. Jede Sekunde, in der mein Knie in dieser Saftpresse stecken musste, waren zwei zu viel. Ich hatte aufgehört sie zu zählen. Ab einem gewissen Punkt konnte man einfach nicht mehr klar denken. Gott sei Dank löste Joe den Stuhl bald von meinem Knie und befreite mein Bein, nur um wenige Momente danach darauf einzutrümmern. Mein Kniegelenk fühlte sich an, als hätte es jemand mit Benzin übergossen und als würde der jenige ein Feuerzug auf meine Beine werfen. Mehr und mehr Stuhlschläge. Sie entschieden, dass sie nun genug auf meinem Knie herumgehämmert hatten, und stießen mir die Stuhllehne in den Magen. Augenblicklich wurde mir schlecht und ich keuchte auf. Dolph riss an meinen Unterarmen und drehte mich auf die Seite, damit der Joe freies Spiel hatte, mir seine Waffe in die Rippen sausen zu lassen. Die Aktion nahm mir für einen Moment die Luft, kein einziger Ton entfleuchte mir. Sie wiederholten das Ganze, ich konnte immer noch nicht atmen. Der Blonde ließ von mir ab und ich windete mich vor Schmerz stöhnend auf dem Boden herum. Sie gaben mir jedoch nicht viel Zeit, mich wieder zu fangen und schmetterten mir den Stuhl mitten ins Gesicht. Motherfucker... Wie ein Insekt, das gerade von einer Fliegenklatsche zermatscht wurde, trug ich nur noch ein wenig Leben in mir. Dieses bisschen Leben half mir, mich umzudrehen und zu versuchen, aufzustehen. Auf allen Vieren kniff ich die Augen zusammen, als ich den nächsten Schlag mit dem Stuhl auf meinem Rücken spürte. Unmittelbar danach fiel ich zurück auf die Matte, ich konnte mich nicht mehr abfangen und landete mit dem Gesicht voraus auf dem Ringboden. Meine Gegner lachten. Mitgefühl war ihnen fremd. Der Schlankere der beiden nahm den Stuhl an sich, klappte ihn auf und stellte ihn mir gegenüber in die Mitte des Seilgeviertes. Die Aufgabemaschine zog mich am Kragen nach oben und schulterte mich. In einem quälend langsamen Tempo ging er zu dem Stuhl und einen Moment lang lastete ich nur auf seinen Schultern. Dann machte er eine halbe Drehung und ließ mich fallen. Mitten auf dem Stuhl. Meine Rippen mussten in meinem Körper verstreut herum liegen, wie Popcorn in einem Kinosaal nach der Aufführung. Erfüllt vom Schmerz schrie ich laut auf, die Arena schnappte nach Luft. Kein Jubel, nur vereinzelte Buh-Rufe, der Rest war mucksmäuschenstill. Salzige Tränen sammelten sich in meinen Augen. Schnaufend versuchte ich erneut, mich aufzurichten, nur um von einem rauschenden Stiefel niedergetreten zu werden, hochgehoben zu werden und erneut auf den Stuhl geworfen zu werden. Immer und immer wieder. Ich ließ den Tränen freien Lauf, ich hatte keine andere Wahl. Ich hatte keine Kraft mehr. Die Tränen rannten mein Gesicht herunter. Ich schluchzte leise und hechelte überanstrengt. "Verdammter Fick", murmelte ich von der roten Flüssigkeit in meinem Mund erstickt. Blut hustend spukte ich selbiges auf den Untergrund unter mir. Ich konnte nicht mehr. "Ohhh, Randy!", rief Samoa Joe laut in das Mikrofon, welches Ziggler ihm gereicht hatte. "Randy Orton! Wo bist du? Warum hilfst du deiner kleinen Freundin nicht?" Ich japste und versuchte jede Bewegung zu vermeiden. Atmen tat weh. Weil er weiß, dass seine kleine Freundin endlich alleine klarkommen will. "Liebst du sie etwa nicht?", fragte er dann überrascht und beugte sich musternd zu mir herunter. Er zerrte mich an den Haaren zu sich herauf. "Hast du das gehört, Kleine!?", schrie er mir ins Ohr. Meine Beine versagten unter mir, das einzige, was mich oben hielt, war Joe's Hand, die er in meinen Haaren vergraben hatte. Mein Knie knickte unter mir hinweg. "Randy liebt dich nicht. Wenn er es tun würde, wäre er jetzt hier. Und wo ist deine Viper?" Er grinste schadenfroh. "Nicht anwesend. Wenn du ihm etwas bedeuten würdest, dann wäre er hier draußen und würde dich verteidigen." Wo ist er? Ich zog scharf Luft durch meine zusammengebissenen Zähne ein und versagte, ein lautes Schluchzen zu unterdrücken. Die Schmerzen ließen mich aufstöhnen. Amüsiert beäugte der Samoaner mich und lachte: "Ohh, musst du jetzt weinen? Oh nein! Bonny muss weinen!" Er ließ nicht zu, dass der Ausfall meiner Beine mich dem Boden näher bringen konnte und zog mich wieder zu sich nach oben. "Siehst du, was du angestellt hast, Orton?", sprach er langsam und bedrohlich mit beinah dämonischer Stimme in das Mikrofon, "Jetzt weint sie wegen dir." Mit einem Mal wurde ich von ihm zurück auf den Boden geschmettert, mein Kopf schlug an der Matte auf und ich verlor für einen Moment die Orientierung. Wo war oben, wo unten? Wo die Matte, wo die Decke? Warum waren links und rechts vertauscht und was von beiden befand sich auf welcher Seite? Unter Schmerzen und Tränen krümmte ich mich auf dem Untergrund aus Holz und Leinwand zusammen. Was sollte ich nur tun? Jeder Atemzug fügte mir noch mehr Schmerzen zu. Plötzlich hörte ich einen Themesong, der mir nur allzu sehr bekannt vorkam. Der Schlagzeuger des Songs spielte verrückt und malträtierte sein Instrument fast so sehr wie Samoa Joe und Dolph Ziggler mich malträtiert hatten. Doch warum er? Verwirrt drehte ich mich vor Schmerzen hin und her windend in Richtung des Titantron. Ich konnte zwar schlecht sehen, da die Tränen meine Sicht verschleierten, bevor sie sich mit dem Blut in meinem Gesicht vermischten. Jedoch erkannte ich genau, wer da mit einem Stuhl bewaffnet auf den Ring zu sprintete. In grau und schwarz gekleidet, bereits in seiner normalen Kleidung. Jeans und T-Shirt, da er heute Abend das Kick-Off Match bestritten hatte und so genug Zeit zum Umziehen bis zum jetzigen Main Event gehabt hatte. Seine Haare hatte er zurück in einen Manbun gebunden. Die braunen Augen funkelten voller Hass. Was tat Seth Rollins hier? Doch der Kingslayer ließ keinen Platz für Fragen, er schlitterte unter den Seilen in den Ring und verpasste Dolph einen Hieb mit dem Stuhl. Dieser fiel sofort zu Boden und winselte um Vergebung. Vergebung, die Seth ihm nicht gewährte. Sie hatten auch keine Gnade bei mir walten lassen, warum sollte er also etwas Ähnliches tun? Währenddessen dachte Joe gar nicht daran, es mit mir gut sein zu lassen, er schlug mir mehrmals seine Fäuste in den Bauch oder auf meine bereits blutende Nase. Er stieß mich in eine Ringecke, in der ich es gerade so schaffte, mich auf den Beinen zu halten, indem ich mich an den Ropes festkrallte. Joe schloss seine Finger um meinen Nacken und schickte mich mit einer unmenschlichen Macht zwischen die Seile aus dem Ring. Da ich nicht auf einen Suicide Dive vorbereitet gewesen war, blieb mein rechter Fuß an einem der Seile hängen und ich knallte erst mit dem Kopf auf den Apron. Kurze Zeit später fiel ich kopfüber auf den nackten Hallenboden, dessen Beschichtung Joe am Anfang dieses Massakers entfernt hatte. Der Aufprall schüttelte meinen ganzen Kopf durcheinander, es fühlte sich an, als hätte etwas meinen Schädel aufgebrochen. Seth rammte Dolph in der Zwischenzeit den Stuhl zwischen die Schulterblätter und ließ ihn leiden, dann kümmerte er sich um Samoa Joe, der ihn gerade angreifen wollte, doch nur die Stuhllehne schmecken durfte. Keuchend und verheult versuchte ich, in den Ring zu spähen, einen kurzen Anblick zu erhaschen oder mich aufzusetzen, doch ich schaffte es nicht. Ich hörte nur mehrere Stuhlschläge und Joe's schmerzerfülltes Geschrei. Der Bastard bekommt genau, was er verdient. Jede Bewegung tat mir weh, jeder Atemzug, jeder blutende Hustenanfall, jede Regung. Seth verlor bei dem Kampf kein einziges Wort, er schlug und trat nur stumm auf den Samoaner ein. Die Crowd jubelte bei jedem Treffer lauter auf. Doch dann stoppten sie. Wenige Sekunden später hörte ich seine Sneaker quietschen, als er über die Ropes zu mir nachunten gesprungen war. Hastig raste er zu mir, beugte sich zu mir herunter und entfernte meine Haare, die nach diesem Beatdown aussahen, wie eine tote blaue Krake, die jemand erdolcht hatte, aus meinem roten Gesicht. Wir waren zu aufgewühlt, um uns genauer anzusehen oder sogar Blickkontakt zu halten. Rollins war nur darauf fokussiert, mich im Brautstyle hochzuheben, was er im selben Moment tat. Ich ächzte: "Ah... Ah fuck!", als er mich in seine Arme nahm. Jede Bewegung verursachte nur noch mehr Schmerzen. Wie mit einem kleinen Kind in den Armen setzte er schnelle, stetige Schritte nacheinander die Rampe hinauf. Sein Blick huschte immer wieder von seinem Ziel, dem Ausgang, zu mir hin und her. Leise flüsterte er mir zu, während ich immer noch vor Schmerzen stöhnte und kleine rote Tröpfchen hustete: "Du hast es gleich geschafft. Halt durch." Verständnislos starrte ich ihn an, unterdrückte den Drang meine Augen zuzukneifen. Durchhalten sagte er? Wusste er denn überhaupt, unter welchen Qualen ich stand? Ein leises Schluchzen, das meine Lungen zitternd ließ, verließ mich. "Ist schon gut. Ist gut, du hast es gleich geschafft." Ich schloss die Augen und ließ meinen Kopf an seine Brust sinken. Ich konnte nicht mehr. Die Fans warfen uns ihre letzten positiven "Senny"-Rufe zu, dann verschwanden wir hinter dem Vorhang. Meine Sinne verschwammen immer mehr, die Tränen ließen alles, was ich sah zu einem großen, vermischten Wirrwarr werden. Ich hörte nur noch vereinzelte Stimmen, die unsere Namen riefen. "Bonny!" "Seth! Bring sie zum Krankenwagen!" "Oh mein Gott, Bonny!" Ich hüstelte immer noch rot, doch den Geschmack des Blutes, der sich mit dem der salzigen Tränen, die immer noch mein Gesicht herunter strömten, vermischt hatte, konnte ich nur noch leicht wahrnehmen. Alles was mir blieb, waren die Schmerzen. Ein Kameramann verfolgte uns. "Komm schon, bleib wach. Du hast es gleich geschafft", drang Rollins' Stimme schwach und abgedämpft zu mir. Noch war ich bei Bewusstsein. Seth brachte mich in einen Krankenwagen, vor dessen Hintertüren bereits zwei Sanitäter standen und die Türen öffneten, sie halfen ihm, mich auf die Trage darin zu legen. Vorsichtig ließ er meinen trägen, schnaufenden Körper sinken und sah mich sanft an, als er sich neben mich setzte. Einer der Sanitäter stieg zu uns in den hinteren Teil des Wagens, der andere knallte die Türen zu und klopfte zweimal mit der flachen Hand daran, dann lief er nach vorne um einzusteigen. "Shh, ist ja gut, Bonny. Es wird alles gut." Der Wagen startete und machte einen Satz nach vorne, blieb dann jedoch ruckartig stehen. Ich schnaubte schmerzerfüllt und kniff die Augen zusammen. Plötzlich wurden die Türen des Krankenwagens aufgerissen. Eine massige Gestalt stand zwischen Tür und Angel und starrte uns an. Seth sprang sofort auf und stellte sich in den Türrahmen, um ihn davon abzuhalten, jemandem etwas anzutun. "NEIN!", plärrte er schwer atmend und stellte sich ihm mit ausgestreckten Gliedern in den Weg, "Nein. Du kriegst sie nicht." Sein Gegner belächelte seinen erbärmlichen Schutzversuch nur und rupfte ihn wie ein Gänseblümchen aus dem Türrahmen heraus, zurück in den Backstagebereich der Arena. Er schlug auf Seth ein, trat ihn, schleuderte ihn durch die Gegend wie ein Gummiband. Seth konnte sich wehren. Der Sanitäter merkte mir an, das irgendetwas in mir nicht stimmte. In mir kochte die Wut. Zusammen mit dem Schmerz. Physisch sowie psychisch. In mir verschmolz alles zu einem. Hass. Abscheu. Unendlich viel davon. Eine Sache gab es, die mich schon zu Kindeszeiten zu einem der gefährlichsten und doch unschuldigsten Mädchen auf dem Spielplatz gemacht hatte. Zorn machte mich stark. Sie alle hatten gewusst, wenn ich sauer gewesen war, hatte es kein Entkommen gegeben. Und diese Sache, hatte sich nie geändert. Mit jedem bisschen mehr Zorn, den ich spürte, mit jedem Tritt, jedem Schlag, den ich hörte, wuchs ich. Ich schaffte es, mich unter Schmerzen aufzurichten. Der Mann neben mir, versuchte, meinen Oberkörper zurück auf die Liege zu drücken, doch ich sah ihn mit einem Stechen in meinen Augen an. "Miss, bitte. Es geht um Ihre Gesundheit." Ich schüttelte den Kopf, hustete stark und spukte das Blut zur Seite auf den Boden. "Nein, Sir", keuchte ich rau, "es geht um Gerechtigkeit." Ich schwang meine Beine von der Liege und stand auf. Mein rechtes Knie knickte sofort zusammen und ich konnte mich im letzten Moment mit den Händen abfangen. Ein kreischender Schrei entfleuchte mir. Schwer atmend probierte ich, aus diesem Krankenwagen heraus zu kommen. "Miss, ich meine es ernst", behauptete der blonde Sanitäter hinter mir. Ein Schritt nach dem anderen, auch wenn er noch so klein war. "Yep", hechelte ich angestrengt, "Ich auch." Mein Knie brachte mich um den Verstand und das Stechen in meiner Rippengegend verbesserte den Zustand nicht. Noch ein Schritt. Immer weiter vorwärts. Ich schaffte das. Ich konnte das. Ich würde nicht aufgeben. Vorsichtig ließ ich mich von der Stufe des Krankenwagens heruntergleiten. Vor mir, einige Meter entfernt, konnte ich eine Equipmentkiste sehen. Ich wusste genau, welcher heiliger Gegenstand sich in ihr befand. Ich musste ihn nur holen. Humpelnd machte ich mich auf den Weg dorthin. Samoa Joe war zu sehr damit beschäftigt, Seth fertig zu machen, um zu bemerken, dass ich aus dem Wagen geflüchtet war. Ich grinste diabolisch. Er würde mich nicht kommen sehen. Weiter. Komm schon. Du bist gleich da. Ein Schritt ging daneben, weil ich zu übereifrig war und ich landete mal wieder auf allen Vieren auf dem Boden. Stöhnend und mit zusammengebissenen Zähnen schlug ich die Augen auf und hustete. Ich hechelte wie ein Hund und bekam kaum Luft, doch das war es mir wert. Ein Versuch war es wert. Mit viel Kraftaufwand richtete ich mich wieder auf, zurück auf meine zitternden Beine und ich humpelte weiter. Kurz vor der Kiste, vor dem Gegenstand meiner Begierde, klappte ich wieder zusammen. Ich ächzte leise und atmete schwer, doch es kam kaum Luft in meiner Lunge an. "Ich bin Bonny", flüsterte ich zu mir selbst, "Und ich habe keine Angst, ich habe Schmerzen. Aber ich werde nicht zulassen, dass diese Schmerzen mich daran hindern, das zu tun, was ich liebe", machte ich mir klar und spukte einen Mund voll Blut aus. "Sie werden mich nicht davon abhalten, zu wrestlen und erst gar nicht davor", ich holte tief Luft, "meine Familie zu beschützen." Dieses Mal blieb ich einfach auf dem Boden und kämpfte mich robbend voran. Ich kroch weiter auf die Box zu. Ich rutschte weiter auf dem eiskalten Hallenboden entlang. "Ich bin Bonny und ich bin eine verdammte Kriegerin. Ich bin ein fucking Champion!", schnaufte ich und zog mich an der Box nach oben. Ich würde das schaffen. Ich ließ die Verschlüsse der Kiste aufschnappen und öffnete sie, wobei ich beinahe in das Innere des Equipmentcontainers plumpste, da ich mich kaum auf meinen Beinen halten konnte. Da war er.

So. Was denkt ihr, verbirgt sich in der mysteriösen Equipmentkiste? Eure Theorien und Ideen sind in den Kommentaren willkommen.

Wir werden es nächste Woche herausfinden. Bis dahin: Ahoy Slices! 🍕🔥

Eure Bonny

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