5- Ricky!?

"Komm Franchy, du schaffst es!", rief ein Junge mit strahlend blauen Augen, der einige Meter von mir weg im Gras saß, seine Arme ausbreitete und mir zu nickte. Ich fing an zu lachen und taumelte unsicher auf meinen kleinen Beinen. Nathan hockte hinter mir und ließ von meiner Taille ab, er jubelte und klatschte: "Ihre ersten Schritte! Gleich ist sie da, Ricky!"
"Kicky! Hahaha Kicky!", kicherte ich und stapfte weiter auf den Jungen zu, während er mich lobte: "Ja Franchy! Super, fast geschafft!" Plötzlich fiel ich in seine Arme und seine etwas längeren, braunen Haare hingen in mein Gesicht. Er drückte mir einen Schmatzer auf die Wange und sagte etwas für mich noch unverständliches: "Ben fatto ragazzina! Sono orgoglioso di te!" "Kicky! Kicky!", lachte ich wieder. Plötzlich hörte ich eine dumpfe Männerstimme rufen: "Hey Eric! Komm nachause! Vieni a casa!"
"Ciao Nathan", der Junge, der wohl Eric oder Ricky heißen musste, winkte meinem Bruder zu, der nun auf einer Schaukel saß. Ricky sah wie 6 oder 7 Jahre aus, er drückte mich ein letzes Mal fest an sich und flüsterte: "Ciao, Franchy!", und setzte mich vorsichtig ins Gras. Ich konnte seinen Namem noch nicht richtig aussprechen.
"Kicky?", rief ich ihm hinterher, doch er verschwand hinter einer Mauer. "Ciao, Ricky!", verabschiedete sich nun auch Nathan, der von der Schaukel sprang, mich hoch hob und mit mir über die Wiese lief. Die Sonne ging gerade unter als ich fragend "NaeNae?", sagte und mein circa 5 Jahre alter Bruder mit mir im Tührahmen verschwand.

"RICKY!?" Ich fand mich mit Kopfschmerzen auf dem Boden wieder. "War das ein Traum... oder eine Erinnerung?", fragte ich laut. Meine ersten Schritte... da muss ich ungefähr ein Jahr alt gewesen sein. Aber könnte ich mich nach über 20 Jahren daran erinnern? Und Nathan? Ich frage ihn nachher ob er einen Ricky kennt. Auf der analogen Uhr in dem Hotelzimmer war es kurz nach 8, also entschied ich mich aufzustehen, mich anzuziehen und frühstücken zu gehen. Unten in der Lobby traf ich auf Seth und lernte nun endlich Roman Reigns kennen. Schon als ich aus dem Aufzug stieg, merkte ich, wie Seth zu grinsen an fing und mit Reigns tuschelte. "Wow! Mädchen, sag mir eins, kannst du singen? Du siehst aus, wie Rihanna mit blauen Haaren!", erschrak der Big Dog, als er mich genauer ansah.
Schon öfter hatten mir einige Leute gesagt, ich sähe aus wie diese berühmte Sängerin. Ich musste grinsen als ich ihn ansah. Das ist also der Schwarm von so gut wie jedem WWE schauendem Mädchen. Und der Wiedersacher eines jeden Mannes, dessen Frau WWE verfolgte. Ja, gutes Aussehen, ein charmantes Lächeln auf den schmalen Lippen. Ernsthaft betrachtet, wäre er eigentlich ein tolles Fashionmodel. Auch mit den Muskeln und diesem coolen, samoanischen Tatoo, das ich bewunderte.
"Joe, dieses Mädchen kann so viel, das glaubst du nicht!", kam es von Seth. "Achja Hübsche", fiel es ihm noch ein. ein. "Wir haben dir noch gar nicht unsere richtigen Namen gesagt. Roman heißt eigentlich Joe, Dean Jon und ich bin Colby. Aber du kannst mich auch König Seth nennen, passt besser zu mir." "Und ich hab dir und Jon noch gar nicht gesagt, dass ihr den dümmsten Spitznamen für mich habt", merkte ich an. "Wenn ihr was originelles wollt, dann nennt mich Bonbon." Wir setzten uns an einen Tisch, an dem wir frühstückten und uns unterhielten. "König Seth also, huh?", fragte ich und guckte ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue an. "Nur wenn du meine Königin sein willst." Er zwinkerte und ich verdrehte die Augen. Auf der Eckbank hinter uns saß eine Mutter mit ihrem Sohn. Er streckte sich einmal und erwischte mich mit seiner Faust am Hinterkopf. "Je suis désolé.. eu, I am sorry!" Sein Gesichtsausdruck war wie versteinert. Ich schüttelte lächelnd den Kopf und erwiderte: "Pas de problème, pas grave." Dann erhellte sich seine Miene und er kicherte: "Bonne journée mademoiselle!" "Toi aussi une bonne journée jeune homme", ich grinste über beide Ohren und drehte mich wieder um. Auch seine Mutter schmunzelte. "Warte mal ne Sekunde, du sprichst Französisch?" Seth zog überrascht beide Augenbrauen empor. Ich nickte und übersetzte ihm, was wir gesagt haben. Er hatte sich entschuldigt, ich sagte ihm, dass es kein Problem sei und nichts passiert war. Daraufhin wünschten wir einander einen schönen Tag. Roman wollte wissen, ob ich noch mehr Sprachen sprach. "Oui. Italienisch, Spanisch, Deutsch, Französisch und Englisch natürlich, das sprech' ich ja den ganzen Tag." Deren Gesichtern nach zu urteilen, waren sie etwas überfordert. "5 Sprachen? 5?!" Die Schultern zuckend nickte ich und lachte.

"Roman, weißt du von der neuen Storyline?", fragte ich den Samoaner und sah von meinem Teller auf in sein bärtiges Gesicht. "Welche?"
"... und dann musst du den Beschützer spielen, damit ich im Getümmel sicher bleibe und so..."
"Warte mal, du legst dich mit uns an? Du zartes, süßes Wesen willst gegen uns kämpfen?" Zartes, süßes Wesen...? "Hast du mich gerade 'süß' genannt?", fragte ich verwirrt und machte Apostrophe mit meinen Fingern bei diesem Wort. Roman lachte und nickte, bis Rollins ihn anstupste und warnte: "Hey! Der kleine, süße Blauschopf gehört mir, ich hab sie zuerst gesehen." Ich machte den beiden erstmal klar: "Woah, Woah, Woah. Erstens, bin ich nicht süß. Auch nicht niedlich oder schnuckelig oder wie auch immer ihr es nennen wollt. Bayley ist süß. Ich nicht! Zweitens, bin ich kein Stück Pizza oder sowas, ich gehöre niemandem, und du erhebst erst recht keinen Anspruch auf mich, Rollins. Spätestens wenn ihr mit mir im Ring steht werdet ihr das merken."
"Also willst du wirklich mit uns kämpfen?"
Da ich diese Antwort vorhersehen konnte lächelte ich leicht und erklärte ihm das Ganze: "Yeah. Ich will nicht nur, sondern ich werde mich mit euch anlegen. Irgendwann bekommt ihr alle noch eure Trachtprügel." Seth hatte etwas einzuwenden: "Nur Joe, ich hab schon genug von gestern"
"Achso? Dabei war das nicht mal ernst", spottete ich und Seth schmunzelte. "Naja mein Kinn tut von deinem Big Mac immer noch weh." "Tja, ich hab's eben drauf. FG, Flying Gangster. Ich seh nicht mal die Ähnlichkeit zu nem Burger."
Reigns fragte Seth, ob ich gut im Ring sei, worauf er mich ansah, lächelte und nickte: "Die beste Diva mit der ich je gekämpft hab." "Hey! Ich bin keine Diva!", quengelte ich und trat unter dem Tisch leicht mit meiner Fußspitze gegen sein Schienbein. "Hey! Hör auf mich zu treten!", jammerte er gespielt, ich klagte weiter: "Dann nenn mich nicht Diva!" Roman schlichtete den 'Streit', wenn man es so nennen konnte: "Leute wir klären das wie echte Männer im Ring!"
"Los, wir fahren ins Performancecenter!", hörte ich nun Seth zustimmen und sah die beiden Typen an. Ach kommt schon...
"Okay, wer fährt?", seufzte ich. Beide quasselten durcheinander:
"Joe, nimmst du uns mit?" "Treffen wir uns in 5 Minuten wieder hier?" "Nein, fahr doch du..."

Als wir uns endlich geeinigt, unsere Trainingssachen geholt und uns unten in der Lobby getroffen hatten, stiegen wir in Seth's Auto und ließen uns von ihm herum kutschieren. Ich sang mit dem Radio mit und bemerkte gar nicht, dass Seth den Sender ausgeschaltet hatte. Erst als das Lied vorrüber gewesen wäre, bekam ich mit, das jegliche Melodie verschwunden war. "Wann gibst du ein Konzert und gibt es noch Tickets?", scherzte Seth und sah mich überrascht an. "Wir sind ab jetzt Arbeitskollegen, du brauchst dich nicht schämen, bleib locker." Ich lächelte, stellte dann aber klar: "Ich schäme mich garantiert nicht. Aber schau dir den Kerl hier neben mir mal an. Ich meine, ich hab hier einen blondgefärbten Schleimer neben mir sitzen, da ist das Letzte, woran ich denke, 'locker' zu sein." Seth verdrehte die Augen und verbesserte mich: "Einen gutaussehenden, blodgefärbten Schleimer, der ausgezeichnete Arbeit im Ring vollbringt und überaus nett ist." "Darüber lässt sich streiten...", murmelte ich nur und sah aus dem Fenster.

Fertig umgezogen standen wir in einer der Hallen.
Ich sprang herüber, auf eines der Laufbänder und fing in normalem Tempo an. Auch als ich nach einigen Minuten die Geschwindigkeit etwas steigerte, hatte ich anfangs keine Schwierigkeiten. Roman gab Bescheid, dass er sich kurz etwas zum Trinken holen würde und verschwand. Yeah super, lass mich mit dem Kerl da alleine...

War es ein Traum? Oder doch eine Art Déjà vu? Wenn Bonny sich schon nicht mit Seth vertragen will, wird sie dann wenigstens mit Roman klar kommen? Was wird passieren, wenn Roman nicht da ist, um Seth vor Bonny zu beschützen. (Ich schreibe das mit Absicht so, denn ihr könnt euch vorstellen, was Bonny mit Seth machen würde, wenn er sie nervt.)
Soooooo wir kommen mal wieder zum Ende. Bye bye, eure Bonny 💙😜

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