20- Endgültig Zuhause

"Seht euch an, wie gebrochen sie aussieht", meinte Jason. "So habe ich sie noch nie gesehen." "Das Kämpferfeuer ist erloschen", stimmte Naomi zu und Becky sagte traurig: "Aber wir sind doch Straight Fire!"
"Am besten wir bringen sie hier raus", erklärte Randy nach einiger Zeit, "Sie war lang genug hier." Alle nickten und Randy kam zu mir. Er löste Seth ab und trug mich im Brautstyle aus der Halle. Aua! Leute, ich bin verletzt! Passt bitte auf!
Plötzlich hörte ich Roman rufen und meine Augen schlugen auf: "Keiner bewegt sich!" Ruckartig blieb Orton mit mir im Arm stehen uns sah mich an. "Alles wird gut, Kleines", flüsterte er so leise, dass nur ich es hören konnte. "Auf ihn drauf!" Seth kreischte förmlich. "Wie zum Teufel?" Das war Baron. Doch er verstummte recht schnell und alles was man vernehmen konnte, waren Tritte und Schläge. Meine Freunde teilten so richtig aus. Sie trieben den Lone Wolf in die Flucht, sorgten dafür, dass es sicher für Randy, der mich im Arm hatte, war, das Gebäude zu verlassen. Der Legendkiller setzte mich in Jason's Auto, schnallte mich an und blieb bei mir. "Kleines, halt die Augen offen, du hast es gleich geschafft." Aber das war leichter gesagt, als getan. Ich hielt es nicht mehr aus, ich konnte meine Lider nicht mehr stemmen. "Sie rollt die Augen schon wieder so komisch nach hinten", hörte ich Randy sagen, "sie macht sie nicht mehr auf, fahr schneller!" Ich merkte, wie der Motor aufheulte, doch mehr bekam ich nicht mehr mit.

"Was tut sie da?" Roman wirkte unruhig. Wieder drehte ich mich und windete mich hin und her. Jason erklärte: "Sie hat Alpträume. Sei froh, dass sie nicht redet, sonst würde sie jetzt komische Laute von sich geben und schreiend aufwachen." Seth bat meinen Bruder mich auf zu wecken. Ich konnte sie hören. Nur konnte ich nicht aufwachen. Schlafparalyse. Ich war immer noch in dieser Halle gefangen. Hin und her, ich konnte nicht still liegen bleiben. Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Stirn. Ich schreckte hoch, riss die Augen auf und kreischte so laut ich konnte. Trotzdem konnte mich keiner hören. Mit meinen Armen umschlung ich meine Schultern. Mit starrem Blick glotzte ich Seth, der mir direkt gegenüber saß an. Dieser erschrak sich und sah zu den anderen drei Männern, die um mich herum saßen. "Sie tut es schon wieder", murmelte Randy verblüfft, als meine Augen nach hinten fielen und ich es ihnen gleich tat. Nun war ich also alleine mit Roman, Seth, Randy und meinem Bruder. Alle vier Augenpaare waren auf mich gerichtet und ich lag wieder benommen und fröstelnd unter der Decke. "Hast du dich beruhigt?", fragte Roman. "Was hat er dir gegeben?", wollte Randy wissen. Ich hob meine rechte Hand und formte sie, als hielte ich eine Spritze, dann machte ich die Bewegung einer Injektion an meinem Hals nach. "Warum sprichst du nicht?", dachte Jason laut nach. Ich zuckte die Schultern und zog mir die Decke bis unter die Nase. Jason befahl Seth, mir eine zweite Decke zu holen. Er sah mir sofort an, dass mir unglaublich kalt war. Ich stieß meinen Bruder am Arm an und nickte in Richtung Koffer. Ich tat so als hätte ich einen Stift in der Hand. Dieses Mal wusste er sofort was gemeint war. Er holte meine Zeichenmappe und einen Kugelschreiber aus meinem Geheimfach. Roman bekam eine Nachricht auf seinem Handy. "Leute sorry, aber ich muss noch wo hin. Bis dann. Ach ja, Bonny, danke für alles, du warst eine große Hilfe. Ich grüße sie von dir. Pass auf dich auf und lass dich nicht nochmal kidnappen." Er umarmte mich vorsichtig und nickte mir zu, dann war er verschwunden.
"Können wir dir irgendwas bringen?", wollte Jason wissen. Ich begann zu schreiben: "Mom sagen, dass es mir gut geht." Kaum sah er den Satz, zückte mein Bruder auch schon sein Handy und kam meiner Aufforderung nach. "Warum sieht Seth so scheiße aus?", kritzelte ich weiter. Der Architekt verdrehte grinsend die Augen. Randy erklärte: "Er konnte nicht schlafen, nicht essen. Er war total besorgt." Skeptisch zog ich eine Augenbraue in die Höhe, Randy zuckte die Schultern und lächelte wissend. Seth freakin' Rollins soll besorgt um mich sein. Ich lache später.
Etwas später sahen mich die drei Jungs mitfühlend an. Randy lächelte und stupste mich an: "Komm Kleines, morgen sieht die Welt schon wieder ganz anders aus. Schlaf dich erstmal aus, dann sehen wir weiter." Er und Jason standen daraufhin auf, Seth gab Bescheid, dass er nachkommen würde.
"Sweetheart", seufzte er, "ich... es tut mir leid. Hätte ich dich nicht gehen lassen, wär die Scheiße nicht passiert. Ich hab mir solche Sorgen um dich gemacht... ich dachte für 'ne kurze Zeit, du wärst tot. Ich... Bonny, mach das nie wieder, bitte. Ich...-", ich unterbrach ihn mit einem Schnippsen. Ich schrieb auf den Block: "Ich lebe noch. So schnell wirst du mich nicht los. Ich hab dir geschworen, dass ich dich noch umbringe, Vollidiot." Er lachte, schüttelte den Kopf und schloss mich einmal fest in seine Arme. "Wenn du wüsstest, was ohne dich los ist, Kleine", flüsterte er leise, dann deckte er mich zu und sah mich ernst an. "Ich bleib hier. Ist das okay?" Ich nickte und spürte, wie er sich näher an mich kuschelte. Auf dem Rücken lag ich neben ihm in seinen Armen und schlief ein, während er mich an sich drückte und mit seinem Daumen sanft kleine Kreise auf meinen Handrücken malte.

"Na mein blaues, ängstliches Häschen, so schnell wieder da?! My Darling!"

Plötzlich schreckte ich aus dem Schlaf hoch, ich wollte um Hilfe schreien, doch hätte mich jemand gehört? Geschockt tastete ich meine Gelenke und meinen Mund ab. Weder Kabelbinder noch Klebeband vorhanden. Erschöpft vergrub ich mein Gesicht in den Händen. Es war nur ein Traum. Bleib ruhig. "Was ist passiert?" Sofort spürte ich zwei Hände an mir, die mich vorsichtig nach hinten zogen. "Bonny, brauchst du etwas?" Müde schüttelte ich den Kopf und guckte Seth an. Er war sehr besorgt, ich konnte es in seinen Augen erkennen. Warum? Wieso macht er sich solche Vorwürfe, und wieso versucht er mich zu beschützen? Wir hassen uns! Ich schlüpfte zurück unter die Decke und versuchte wieder zu schlafen. Es fiel mir erstaunlich leicht wieder zurück ins Land der Träume zu finden. Seth drückte mich immer noch fest an sich und ich konnte sein Herz schlagen hören, da mein Kopf neben seiner Brust lag. Sein Puls wurde immer ruhiger und so tat es auch meiner.

Als ich erneut aufwachte, stand die Sonne schon am Himmel. Seth war weg. Vielleicht war das auch besser so, ich hatte keine Lust diese ganze Geburtstagsnacht-Szene zu wiederholen. Ich fand einen kleinen Zettel neben mir.

Liebe Bonny,
Ich bin's nochmal. Ich wollte nochmal Danke sagen. Ich weiß deinen Rat echt zu schätzen. Sag den anderen, dass es besser wäre, mich nicht anzurufen, ich hätte meine Gründe ihnen nichts zu erzählen. Ich vertraue auf deine Schauspielkünste, du kannst das. Danke,
Ro.

Ich hoffe, ich hab ihn da nicht in irgendeine Kacke reingeritten... Aber seine Freundin wird sich freuen.
Den Brief versteckte ich in dem untersten Fach in der Ecke meines Koffers, in der man sowieso nicht hinkommt, damit ihn ja keiner finden konnte. Ich setzte mich aufs Bett und dachte nach. Schaffe ich das heute? Bin ich stark genug? Nein, ich schaff das alleine nicht. Ich brauche Hilfe. So langsam zog ich mich an und band meine Haare zusammen. Entsetzt sah ich in den Spiegel. Meine Augen, sie waren immer noch so komisch grau gefärbt. Und reden konnte ich auch noch nicht. Wie lange würde das alles so bleiben? Ich packte mein Handy und entschied mich Orton zu schreiben.

Bonny: Ran, kannst du rüber kommen? Ich schaff das alleine nicht. Ich brauch Unterstützung.

Randy: Bin in 2 Minuten da.

"Hey, Kleines", begrüßte er mich und sah mich mit gesenktem Blick auf dem Bett sitzen. "Lass den Kopf nicht hängen." Mein Magen grummelte und Ran lächelte leicht. "Komm Kleines, wir gehen runter in die Lobby, zum Frühstück." Mit meiner Lederjacke bewaffnet, schloss ich die Tür hinter mir. Randy griff nach meiner Hand und schloss sie fest in seine.

Unten trafen wir den Kingslayer. Ich setzte mich zwischen die beiden und stocherte in meinem Rührei herum. "Bonny, ich weiß es ist hart, aber wie geht's dir?", fragte dieser leicht müde. Er schien diese Nacht gut geschlafen zu haben, seine Augenringe waren nur noch leicht zu sehen und sie hingen ihm nicht mehr bis zu den Knien, so wie gestern. Ich legte die Gabel auf den Teller, schüttelte den Kopf und schob den Teller weg. Er sagte, ich solle endlich etwas essen, selbst wenn ich keinen Hunger hätte. "Du hast seit 4 Tagen nichts mehr gegessen", erinnerte Seth mich. Ich zuckte mit den Schultern. Lustlos schüttelte ich den Kopf und spießte die nächsten Happen auf. "Du doch auch nicht", lachte Ran. Warum sollte Seth nichts essen, er isst doch sonst wie ein Mähdrescher? "Hey, wenn du Kummer hast, du kannst uns alles erzählen", gab der Architekt mir zu verstehen. Kurz musste ich halbherzig lächeln. Wie sollte ich ihnen irgendwas sagen, wenn ich nicht sprechen konnte? Die Jungs nahmen mich in den Arm. "Hat einer von euch 'ne Ahnung, wo Roman steckt? Ich hab ihn seit gestern Abend nicht mehr gesehen, und er wollte eigentlich mit mir trainieren gehen." Randy verneinte und auch ich schüttelte den Kopf. "Kaum haben wir die eine gerettet verschwindet der Nächste", murmelte Seth, Randy versuchte jedoch, unsere Hoffnungen aufzubauen: "Sag sowas nicht, sonst finden wir ihn wirklich irgendwo gefesselt und mit Arzneimitteln vollgepumpt."
Nach einiger Zeit, musste der Kingslayer trainieren gehen und ich hatte vor mich wieder nach oben zu verkriechen. Ich musste Shane noch Bescheid sagen, dass ich die nächste Zeit nicht auftreten konnte. "Bonny. Warte", hörte ich Ran rufen. Er legte einen Arm um meine Schulter und wir fuhren hoch. "Soll ich bei den McMahons anrufen? Sie wissen nicht was passiert ist." Nach kurzer Überlegung stimmte ich zu. Randy erzählte ihnen, dass Baron mich festgehalten hatte, und ich an den nächsten Shows nicht teilnehmen konnte. Ich dachte immer, Randy sieht mich nur als Kumpel, als Freundin. Dass er mir half, mich anhörte und einfach bei mir war, munterte mich auf. Obwohl es eine schwere Zeit war, hatte er immer ein Lächeln für mich übrig. Dafür musste ich ihm wirklich sehr danken.

Die Welt dreht sich weiter und wir uns mit ihr. Wie geht es weiter, was glaubt ihr? >Bonny 💙😜

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