18- Dünne Wände...

Gemütlich, wenn man es so bezeichnen konnte, schlenderte ich den Gang entlang und stieg in den Aufzug. Im Spiegel betrachtete ich mich selbst, als ich merkte, wie der Lift sank. Was ist los mit dir, Franchy?; fragte mich die Stimme in meinem Kopf. Die Schiebetür glitt zur Seite und ich sah eine Gestalt vor der letzten Tür warten. Würde man der Statur nach gehen, könnte es Baron sein. Wachsam setzte ich einen Fuß nach den anderen und blieb ab und zu stehen. Die Person drehte ihren Kopf zu mir und ging mit schnellen Schritten auf mich zu. Jackpot. "Da bist du ja, my Darling!" Bäh, wie ich diesen Spitznamen hasse.
"Spar dir die Formalitäten für jemanden, den es interressiert und kommen wir zum Geschäft. Was willst du von mir?", zischte ich und sah zu ihm herauf. "Wir regeln das in Ruhe und alleine, in meinem Zimmer", war alles, was er zu sagen hatte. Wie ein alter Grobian schubste er mich in den Raum und verschloss die Tür. "Was ist los, hast du Angst dass ich ausbüchse?", lachte ich spottend. Er schüttelte den Kopf und nahm ein Glas Wasser. Er ließ zwei milchige Eiswürfel hinein plumpsen. Eiswürfel, huh? Ich kenn den Trick aus den Krimis. Der Täter vergiftet die Eiswürfel und je länger das Opfer braucht um zu trinken, desto höher das Risiko. Also hau ich's in einem Schluck herunter!
"Hier Darling, falls du was zu trinken willst", er drückte es mir in die Hand und ich kippte es sofort in mich hinein. Weg war es. Ha, exen kann ich!
Baron grinste, als ich ihm das leere Glas mit den zwei Giftträgern hinhielt. "Dass es so schnell gehen würde, hätte ich vorallem bei dir nicht gedacht." Alles begann, sich zu drehen. "Was ging denn so schnell?", wollte ich wissen, während ich mich auf eine Kommode stützte. "Dich unter Drogen zu setzen, was sonst?" Plötzlich spürte ich eine Hand in meinem Nacken und Kante des Holzes an meiner Stirn. Ich fühlte den Schmerz in meinem Rücken wie einen stechenden,  brennenden Pfeil.

Jason's P.o.V.:
Als ich mich für den heutigen Tag fertig gemacht hatte, klopfte es an der Tür. Seth Rollins stand im Türrahmen und erkundigte sich, wo meine kleine Schwester sich herum trieb.
"Ich hab keinen blassen Dunst." Nervös rieb er sich den Hinterkopf und erklärte: "In der Nacht ist sie raus gegangen. Sie wollte ein bisschen Freiraum und meinte sie geht spazieren." Verzweifelt seufzte ich: "Oh man..." "Was ist los?", fragte er verwirrt. "Klang sie sehr überzeugend?", wollte ich wissen. Seth nickte. "Dann war's gelogen. Man, ich hab ihr gesagt, sie soll damit auffhören." Es war schon immer Bonny's Ding gewesen, ihre Mitmenschen das glauben zu lassen, was sie wollte. Sie konnte einen so gut überzeugen und ihre Lügen waren kaum von der Wahrheit zu unterscheiden. Jemanden zu manipulieren war für sie keine schwere Aufgabe, sie wusste auch welche psychischen Tricks es brauchte, um glaubhaft herüber zu kommen. Was soll ich denn jetzt machen? "Wir werden sie finden", versuchte mich Seth zu beruhigen. Er schrieb in unsere What'sApp Gruppe, dass wir uns so schnell wie möglich vor Roman's Zimmer treffen sollten. Nach und nach kamen Amore, Reigns, Ambrose, die Usos, Orton, Lynch und Naomi an.
"Leute, wir haben ein massives Problem", fing ich an. "Hey, wo ist denn BonBon?", Naomi sah sich überrascht um. "Exakt. Das ist es. Sie ist nicht da." Unverständliches Getuschel übernahm die Stille. Orton riss die Augen auf und schnaufte besorgt, Reigns legte eine Hand auf seine Schulter und flüsterte ihm etwas zu. Die Mädchen heckten vermutlich einen Plan aus und zeigten auf mich und Seth. "Sie ist ungefähr um Viertel vor 3 aus ihrem Zimmer gegangen, mit der Entschuldigung, sie bräuchte ein bisschen Zeit zum Nachdenken", wiederholte dieser. Als Unterstützung warf ich mit ein: "Das war jedoch gelogen." "Warum lasst ihr sie auch um so eine Uhrzeit alleine herumstreunern?", kritisierte Jey. Ich sah Seth erwartungsvoll an. "Ich... sie... sie war voll überzeugend und außerdem ist sie doch auch alt genug", rechtfertigte sich der Architekt. Randy lachte rau: "Aha, heißt das also, du warst in der Nacht bei ihr? Ich frag mich jetzt schon seit Wochen, was da zwischen euch läuft. Ständig hängt ihr miteinander ab." Von den Mädels und Enzo hörte man ein langes: "Ooohhh", und alle kicherten. "Nur, um das mal klarzustellen: Ich will nichts von dieser Zimtzicke! Es reicht ja schon, dass sie mich ständig anmotzt. Ich war bei ihr, weil sie zuerst ziemlich komisch rüber kam. Ich wollte wissen, was mit ihr los war." "Warte mal, wenn du bei ihr warst, dann warst das doch du, der da draußen so 'nen Lärm gemacht hat." Roman beäugte Rollins und ich verstand gar nichts mehr. "Ich glaube ich hab gehört, wie Seth irgendsoetwas wie 'Ich mach dich fertig', oder so gesagt hat", erläuterte der Big Dog. "Ja. Das war als Baron sie an der Wand gewürgt hat. Baron hat sie aufge-", der Kingslayer stockte und sah in die Runde. "Er muss sie haben." Jimmy runzelte die Stirn und meinte: "Ich hab gestern was gehört, das könnten die beiden gewesen sein. Baron's Zimmer ist direkt neben unserem. Er randaliert öfters, aber normalerweise lacht er dabei nicht. Es gab nur einen dumpfen Knall und das war es. Sonst flippt er richtig aus." Die TagTeam Champs teilten ihre Erfahrungen. "Wie dünn sind die Wände in diesem Hotel, wenn ihr das alles hört? Und warum seid ihr um diese Uhrzeit noch wach? Und was hört ihr dann noch alles? Oh, ich glaube, ich will's nicht wissen..." Für Becky und mich war das alles ein Rätsel. Auch wir waren uns, seitdem ich bei SmackDown war, näher gekommen und sind ausgegangen. Becky war so eine sympathische Dame und so lustig, ich fand sie echt cool. "Fassen wir also zusammen", überlegte Dean. "Sie ist um 3 verschwunden, wahrscheinlich in Corbin's Zimmer, welches im zweiten Stock liegt. Er hat sie vermutlich ausgeknockt", fuhr er fort.
Zusammen kamen wir zum Entschluss, ihm einen netten Besuch abzustatten. Becky, Naomi und die Usos übernahmen diesen Job, denn sie verstanden sich von uns am besten mit ihm und bewahrten immer einen kühlen Kopf. The Shield, Randy und auch Enzo und ich wären vermutlich total ausgeflippt, wenn wir ihn getroffen hätten. Wir trafen uns unten in der Lobby wieder, unsere spezial Agenten kamen mit leeren Händen zurück. "Er ist nicht da." Fuck.

Bonny's P.o.V.:
Ich wurde von einem permanenten  Rütteln an meinem Körper wach. Ich lag auf einer alten Matratze, in der Ecke einer versifften Halle. Es war wohl ein alter, großer Bürosaal, denn überall standen Schreibtische herum und auf manchen standen noch Stiftebecher und Papierstapel. "Ah, my Darling. Bist du auch mal wach, Dornröschen?" Erschrocken sah ich ihn an. Baron hatte meine Handgelenke, Knie und Knöchel mit Kabelbindern gefesselt und als wäre das nicht genug, noch mit Panzertape umwickelt. Außerdem war er gerade mit einer Eisenkralle für mein rechtes Sprunggelenk beschäftigt, gleich würde ich angeketten wie ein Hund sein. Ich vernahm ein kurzes Klicken und er sah mich stolz an. Ich konnte seine Visage nicht ausstehen und ich wusste, dass all der Schmerz, den ich hatte, von ihm kam. Meine Glieder taten weh und am schlimmsten waren mein Kopf und mein Rücken. Von meinem Fuß folgte mein Blick der Kette, die nun daran hing. Sie war in der Wand verankert. "Fuck...", wollte ich fluchen, als ich bemerkte, dass er meinen Mund mit Panzertape beklebt hatte. Dein Leben ist ab jetzt vorbei, Mädel. DU WIRST STERBEN! Der Panik-Staudamm in meinem Körper bekam einen sehr gewaltigen Riss. Vielleicht hätte ich mich sogar wehren können, doch wie? Ich konnte nicht, ich hatte keine Kraft, alles tat mir weh und meine wichtigste Waffe, mein Verstand, funktionierte auch nicht. Hätte er mir nicht den Mund vollgeklebt, hätte ich ihn wenigstens mit meinem Gerede nerven können. Wäre ich doch nur im Hotelzimmer geblieben. Hätte ich Seth doch nur überzeugt die Nacht bei mir zu verbringen, dann wäre ich jetzt nicht hier. Ich hasste diesen Kerl so sehr und trotzdem hätte mir eine gemeinsame Nacht mit ihm wohl das Leben gerettet.

Unerwartet? Yeah. Was denkt ihr geschieht als nächstes? >Bonny 💙😜

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