🏳️🌈 Touchdown 👨❤️👨
Der Footballer und der Cheerleader? Ethan hält das für unmöglich, bis er Conner, den neuen Wide Receiver der Providence Panthers kennenlernt. Und obwohl Ethan eine Menge Vorurteile hat, will er Conner zeigen, was er als Tänzer drauf hat. Kann er den Footballer damit in seinen Bann ziehen?
Manxman 🌈
Ca. 4.200 Wörter
„Touchdown"
„One-Two, Three-Four, Five-Six, Seven-Eight. Lächeln! 1-2, 3 and 4, 5- 6 and 7 and 8."
Im Kopf zähle ich die Schritte mit, zu dem wir den 'Summer-Mix' tanzen und Blicke auf die volle Tribüne und all die Gesichter, die unsere Schulmannschaft an diesem Sonntag anfeuern.
Die Musik verstummt und wir reißen lächelnd unsere Hände in die Höhe, bis das Publikum sich wieder beruhigt hat und das Spiel weiter aufmerksam verfolgt. Ein Blick auf die Anzeigetafel verrät mir, dass es nur noch 5 Minuten zu spielen sind und die Providence Panthers 30:18 in Führung liegen.
Sicherlich wird es nachher wieder eine fette Feier in irgendeiner schicken Villa eines der Footballspieler geben, um den Sieg zu feiern. Doch da ich eh nie dahin eingeladen werde, stelle ich mich auf einen gemütlichen Fernsehabend mit meiner Dogge Chesco ein.
Ein gellender Pfiff unterbricht meine Gedanken und schon sehe ich die gelben Flaggen auf dem Spielfeld. „Face Mask!", ruft der Referee und unser Cheercaptain ruf uns „8-Count Tanz 3" zu. Als die Musik einsetzt, lege ich los. Der Tanz zu Snoop Doggs 'Sweat' treibt die Stimmung des Publikums in die Höhe und ich gehe auf, in dem Gefühl, dass die Bewegungen meines Körpers die Lenden der Mädchen auf der Tribüne in Schwingungen versetzen.
Auch wenn die komplette Schule weiß, dass ich offen gay bin, weiß ich doch um die Attraktivität meines athletischen Körpers und nutze meinen Hüftschwung und mein keckes Grinsen, um mit den Damen zu flirten. Einfach, weil es uns allen Spaß macht.
Das Spiel ist vorbei undunsere Jungs haben gewonnen. Die Stimmung ist ausgelassen und ich sitze mitmeinen Mädels noch auf der Tribüne und warte, bis die Footballer mit demDuschen durch sind. Nichts ist unangenehmer, als männlicher Cheerleaderzwischen ein paar Testosteron geladenen Schränken duschen zu gehen und sichblöde Sprüche anhören zu müssen, weil man als einziger kein Footballer ist.
Chelsee und Tanee wollen unbedingt noch zu dieser Party, die bei dem Quarterback stattfinden soll und wollen uns andere überreden mitzukommen. Ich winke dankend ab und kann die erneute Enttäuschung in Tanees Augen sehen. Hätte die Party bei ihr stattgefunden, hätte ich mich sicher breitschlagen lassen, aber in einem Haus zu feiern, in dem ich den Gastgeber kaum kenne, behagt mir nicht. Dann lieber ab auf die Couch mit meinem treuen, wenn auch etwas sabbernden, Freund.
Als ich meine, die letzten Männer aus den Umkleiden kommen zu sehen, verabschiede ich mich von meinen Freundinnen und mache mich auf den Weg zu den Duschen.
Das warme Wasser, dasmeinen angenehm erschöpften Körper hinunterläuft, nimmt neben dem Schweiß auchdie Anspannung mit und ersäuft sie im Abfluss. Mit geschlossenen Augenhalte ich mein Gesicht unter den Strahl und hänge meinen Gedanken nach, als ichdas Geräusch der sich öffnenden Tür wahrnehme. Und ich dachte, ich bin allein.
Ich muss ja nicht hinsehen, wer es ist, denke ich. Immerhin war ich zuerst hier und bin ja auch gleich fertig. Eigentlich bescheuert, dass ich ständig Rücksicht auf andere nehme, obwohl ich nichts falsch gemacht habe, aber ich habe mich schon so daran gewöhnt, dass es für mich einfacher geworden ist, mich zurückzuziehen, wenn andere Männer die Dusche betreten. Noch einmal fahre ich durch meine schwarze Krause und stelle die Dusche aus, bevor ich in den Umkleideraum gehe.
Ich habe bereits meine Unterhose an, als ein junger Mann nackt aus der Dusche tritt. Auch wenn ich instinktiv wegsehe, fällt mir auf, dass ich sein Gesicht nicht zuordnen kann. Ist das vielleicht der neue Wide Receiver, von dem Chelsee erzählt hat? Natürlich hat sie bereits ein Auge auf ihn geworfen.
„Hey", spricht er mich an und als ich aufsehe, stelle ich zu meiner Erleichterung fest, dass er sich ein Handtuch um die Hüfte gebunden hat. Er lächelt mich aus blauen Augen an.
„Tut mir leid, dass ich die so direkt frage, aber ich bin noch neu hier und kann mir echt schlecht Gesichter merken", lacht er. „Also, falls wir uns schon vorgestellt worden sind und ich es vergessen habe, entschuldige mich bitte. Aber ich glaube, wir kennen uns noch nicht, oder?"
Er hält mir die Hand hin. „Conner Hawkins, Wide Receiver aus Ohio", stellt er sich vor. Ich erwidere seine Geste und schüttele seine Hand. „Ethan Grant, der Schwule der Schule", witzele ich. Bevor ich nachher ein Donnerwetter erlebe, weil er es selbst herausfindet, spiele ich lieber gleich mit offenen Karten.
In der Erwartung, dass er mich angeekelt ansieht oder sich abwendet, lasse ich schnell seine Hand wieder los. „Welche Position spielst du?", fragt er stattdessen und sieht mich eher interessiert als feindlich an.
„Gar keine", antworte ich und sehe nun die kurze Verwirrung auf seinem Gesicht.
„Okay, aber was spielst du, wenn du nicht auf der Bank sitzt? Wie einer von der Line Defense siehst du nicht aus", grinst er. „Eher wie ein Running Back", stellt er fest und schaut unverhohlen auf meine kräftig durchtrainierten Waden.
„Ich bin meistens hinten links und mache die Base. Tumbling kann ich auch, nur die Saltos muss ich noch besser üben", erzähle ich und nun macht es auch bei ihm 'Klick'.
„Na klar, für eine Top bist du auch zu groß", sagt er wissend und ich ziehe eine Augenbraue hoch. Er lacht. „Nur weil ich Footballer bin, heißt das nicht, dass ich mich nicht auch mit anderen Sportarten auskenne. Oder bist du einer von denen, die denken, Footballer seien alle dumm?", fragt er mit einem zynischen Funkeln in den Augen.
Ich kann mir ein dickes Grinsen nicht verkneifen. Er lacht breit und ich kann seine strahlend weißen Zähne sehen. Ich muss schlucken. Verdammt, erwischt, denke ich und muss all meine Willenskraft aufwenden, um ihn mir nicht näher anzusehen. Um meine plötzliche Nervosität zu verstecken, greife ich in den Spind und hole meine Jeans und das Shirt heraus, das ich schnell überziehe.
„Kommst du noch mit, auf die Party bei Kyle?", fragt er, während er das Handtuch abnimmt und nun mit dem Rücken zu mir nackt vor seinem Spind steht. Seine Rückseite gefällt mir, doch ich bin auch ein wenig irritiert, dass er sich so ungeniert vor mir hinstellt. Als ob er wollte, dass ich hinsehe.
„Weiß du", sage ich offen, „ich weiß nicht, was das für ein Spiel ist, aber nur, weil ich schwul bin, heißt das nicht, dass ich an jedem Mann interessiert bin, der hier nackt in die Umkleide spaziert kommt." Noch immer mit dem Rücken zu mir, zieht sich Conner seine Unterhose über und ein Shirt an. Dann dreht er sich um. Er sieht mich etwas enttäuscht an.
„Und nur weil du schwul bist, soll ich dich anders behandeln als die anderen?", fragt er stattdessen.
„Was?", frage ich verwirrt. Warum fühle ich mich auf einmal wie der Bulli?
„Naja, ich verhalte mich grade nicht komisch", meint er und sieht mir in die Augen.
„Ich...", stammele ich, doch ich weiß nicht, was ich darauf sagen soll.
Conner zieht seine Hose an und holt seine Sporttasche aus dem Schrank. „Kommst du noch mit zu Kyle?", fragt er erneut.
„Ich weiß nicht, ich kenne da kaum jemanden", zweifele ich. Conner lacht auf.
„Was soll ich denn sagen? Ich bin erst seit zwei Wochen auf dieser Schule!" Da hat er auch wieder recht.
„Komm, wir gehen gemeinsam, dann kennen wir uns wenigstens gegenseitig", schlägt er vor. Noch bevor mir eine Ausrede einfällt, höre ich ein „Okay" aus meinem Mund kommen.
„Schön" grinst er und schultert seine Tasche. „Wo soll ich dich abholen?"
Nachdem ich im Eiltempomit dem Rad nach Hause gefahren bin, hätte ich eigentlich schon wieder duschenkönnen. Aus Zeitgründen sprühe ich mich nur mit meinem Lieblingsdeo ein. Wassoll ich bloß anziehen? Die Hose ist schnell gefunden, da tut es eine einfacheJeans. Nur obenrum bin ich mir nicht sicher. Eine Weile schaue ich mich imSpiegel an. Ich weiß, dass ich attraktiv bin. Meine dunklen Augen werden vonetwas wilden buschigen Augenbrauen noch betont und meine vollen Lippen kröntein schmaler Schnurrbart. Außerdem habe ich durch das fast tägliche Training anden richtigen Stellen definierte Muskeln.
Ich drehe mich ein wenig hin und her und betrachte mich ausgiebig. Warum habe ich eigentlich noch keinen Freund, frage ich mich und muss dann über meine eigenen Gedanken lachen. Ich klinge schon, wie meine Mutter.
Fokus, Ethan, ermahne ich mich und checke den Kleiderschrank. Weiß unterstreicht meinen natürlichen Teint, aber schwarz geht immer, denke ich. 'Etwas mit Farbe?', überlege ich, als ich plötzlich ein Hupen von draußen vernehme.
„Fuck", entweicht es mir und ich greife nach dem Shirt, das mir am nächsten liegt und eile die Treppe hinunter. Bevor ich die Tür öffne, werfe ich mir noch schnell das Shirt über und schlüpfe in meine Nikes. Schwarze Lederjacke, Schlüssel und schon ziehe ich die Tür hinter mir zu.
Ich brauche ein paar Sekunden, bis ich ihn sehe. Denn statt eines Autos, steht in unserer Auffahrt eine rote Kawasaki.
„Wow", entweicht mir das Kompliment. Und das galt nicht nur dem Motorrad. Der hochgewachsene Footballer des Panthers steht wie ein Gott neben der Maschine, den Helm in der einen Hand und fährt sich mit der anderen durch die blonden Haare. Er hat ein blaues Shirt unter seiner schwarzen Lederjacke und ich grinse, da wir quasi im Partnerlook gehen. Langsam gehe ich auf ihn zu.
„Ist das deine?", frage ich nach und berühre die Maschine mit meinen Fingern. Es gibt wohl kaum etwas Heißeres als ein Motorrad mit dem passenden Mann darauf.
„Gefällt sie dir?", fragt Conner grinsend.
„Sie ist wirklich schön", bestätige ich.
„Dann ist ja gut. Ich habe nämlich kein Auto und du musst deshalb mit ihr vorliebnehmen", grinst er und reicht mir einen Helm.
„Besser als bei mir", meine ich und zeige auf mein altes Fahrrad. „Darauf wäre es sicher unbequemer geworden. Weißt du, wo wir hinmüssen?", frage ich, als ich den Helm aufziehe und er die Maschine auf die Straße schiebt.
„Ungefähr. Ich war schon einmal dort. Hübsches Shirt, by the way", grinst er plötzlich, als ich mich daran mache, hinter ihm auf die Kawasaki zu steigen. Mit einer bösen Vorahnung sehe ich an mir hinunter. In der Eile habe ich nicht mehr darauf geachtet, was ich da eigentlich angezogen habe. Ich bin nur froh, dass Conner meinen knallroten Kopf unter dem Helm nicht sehen kann.
Es dauert kaum zehnMinuten, bis wir an der Villa von Kyle ankommen und ich meine angenehmePosition hinter dem hübschen Mann aufgeben muss. Auch wenn ich mich noch nichtgetraut habe, mich ganz dicht hinter ihn zu setzten, hatte ich doch meine Armevorsichtig um ihn geschlungen um mich an ihm festgehalten. Und da er keineAnstalten gemacht hatte, mich davon abzuhalten, glaube ich, dass es auch fürihn in Ordnung war.
Conner stellt das Motorrad auf der gegenüberliegenden Straßenseite ab und wir verstauen die Helme im Koffer des Sitzes. Bevor wir zum Haus gehen, ziehe ich noch schnell den Reißverschluss meiner Jacke so weit nach oben, dass man den weißen Geist aus dem Film „Ghostbusters" nicht mehr auf dem schwarzen Shirt erkennen kann. Dann folge ich dem großen Blonden den breiten Kiesweg hinauf zum Eingang.
„Hey, Hawkins!" kommt es uns schon nach wenigen Schritten entgegen. Ein Schrank von einem Mann, den ich sofort als Kyle identifiziere, kommt auf Conner zu und die beiden begrüßen sich mit einem Schulterrempler. Ich stehe daneben und fühle mich ein bisschen fehl am Platz. Das Gleiche scheint auch Kyle zu denken.
„Was willst du denn hier?", fragt er abschätzig und ich bereue schon, mitgekommen zu sein.
„Ach, ich glaube ihr müsstet euch vom Sehen kennen", meint meine Begleitung lächelnd. „Ethan ist Cheerleader. Ich habe ihn eingesammelt, weil er kein Auto hat."
„Ich weiß, wer das ist", sagt Kyle mit einem gezwungenen Lächeln. „Aber ich habe nicht gewusst, dass er kommen würde."
„Oh, entschuldige, mein Fehler", sagt Conner. „Ich dachte, du sagtest, dass die Cheerleader auch kommen." Kyles Auge zuckt kurz. Ich beiße mir auf die Lippe, um nicht zu grinsen.
„Na dann", sagt er verkniffen, „amüsiert euch!"
Conner berührt kurz meine Hand und gibt mir ein Zeichen, dass ich ihm folgen soll. Die Party ist bereits in vollem Gange und ich sehe auch ein paar meiner Mädels, die sich prächtig amüsieren. Auf dem Weg zur Küche fange ich den Blick von Chelsee auf, die ungläubig an mir vorbei auf den Wide Receiver starrt. In ein paar Schritten ist sie bei mir und hält mich am Arm fest.
„Was zum Teufel?", presst sie hervor, halb beleidigt, halb amüsiert.
„Es ist nicht, wie du denkst", flüstere ich. „Wir haben uns grade erst kennen gelernt."
„Aber ist er...?", flüstert sie zurück.
„Keine Ahnung", sage ich und ziehe die Schultern hoch. „Er ist auf jeden Fall sehr nett!"
„Na klar, das sehe ich auch", meint sie fast patzig.
„Nein ernsthaft, er ist echt cool drauf. Lass mich jetzt, sonst denk er noch, ich bändel mit dir an."
Chelsee zieht eine Grimasse und drückt mir einen Kuss auf die Wange. Dann verschwindet sie, ihr langes schwarzes Haar zurückwerfend, tänzelnd in der Menge.
Als ich mich etwas zu schwungvoll umdrehe, stoße ich mit meiner neuen Bekanntschaft zusammen und er verschüttet aus Versehen, den halben Inhalt seines roten Bechers auf meiner Lederjacke.
„Oh Shit", entfährt es ihm und ich streiche schnell die Tropfen von dem glatten Leder. „Das wollte ich nicht", sagt er entschuldigend und sieht mich zerknirscht an.
„Schon okay, das trocknet wieder", meine ich und will die Jacke grade ausziehen, als mir mein peinliches Shirt wieder einfällt. Noch in der Bewegung halte ich inne.
„Was ist?", fragt Conner, als er mein Zögern sieht.
„Das Shirt", sage ich verlegen und er grinst.
„Also, ich finde es echt cool!", meint er.
„Du kannst es ja auch tragen!", meine ich etwas zu harsch. „Du bist ja auch nicht der schwule schwarze Cheerleader, der sich jetzt auch noch als Nerd outet!", blaffe ich.
„Okay", sagt Conner kurzerhand und greift nach meinem Arm. Dann zieht er mich mit sich.
„Hey, was soll das?", protestiere ich, doch er bleibt erst stehen, als wir eine Tür am Ende des Ganges erreicht haben. Ein Mädchen steht wartend davor und als die Tür aufgeht, drängelt sich Conner frech vorbei und zieht mich hinter sich her in den kleinen Raum.
„Hey!", protestiert das Mädchen, doch er ruft nur „Sorry, Notfall", und schließt dann die Tür hinter uns.
Da stehen wir nun im Bad und sehen uns an. „Was willst du hier?", frage ich perplex.
„Dass du dich ausziehst", meint Conner lachend. Seine weißen Zähne blitzen dabei auf und ein paar kleine Grübchen zeichnen sich auf seinen Wangen ab.
„Bitte?", keuche ich völlig überrumpelt. Ich kann doch jetzt und hier nicht blankziehen.
„Deine Jacke ist doch nass", meint er nun und greift wie selbstverständlich nach meinem Zipper. Wie versteinert stehe ich da und beobachtet, wie seine großen Hände den Reißverschluss langsam nach unten ziehen. Vorsichtig streift er mit seinen Händen die Jacke von meinen Schultern und nimmt sie mir ab, um sie auf den Rand der Badewanne zu legen.
„Und jetzt dein Shirt", sagt er und ich werde rot.
„Nein", sage ich bestimmt. Was soll das hier werden? Conner sieht mich an und zuckt dann mit den Schultern.
„Okay, dann ich zuerst", sagt er und zieht erst seine Jacke und dann, wie in Zeitlupe, sein blaues Shirt aus. Ich kann nicht anders als hinzusehen. Seine weiße Haut ist unbehaart und die Muskeln seiner Brust und am Bauch sind definiert und beachtlich. Bestimmt geht er neben dem Footballtraining auch regelmäßig ins Fitnessstudio.
Eine Sekunde später steht er oben ohne vor mir und grinst. „Und jetzt du", sagt er.
aufgeregt ziehe ich die Luft ein und greife an den Saum meines Ghostbusters Shirt. Mit einer fließenden Bewegung ziehe ich es mir über den Kopf.
„Hier", sagt Conner, nachdem sein Blick flüchtig über meinen Oberkörper gehuscht ist und hält mir sein Shirt hin. Endlich begreife ich! Ich gebe ihm meines und wir ziehen uns wieder an. Mein Shirt sieht an ihm fast ein wenig eng aus, aber zum Glück bemerkt man es nur, wenn man genau hinsieht. Sein Shirt passt mir perfekt, was vielleicht auch an dem Fakt liegt, dass ich mich darin sauwohl fühle. Der Duft, den es verströmt, zieht angenehm in meine Nase.
„Besser?", fragt er, als er mich selig grinsen sieht.
„Viel besser", lächele ich. „Danke, Mann."
Als wir wieder zurückins Wohnzimmer gehen, wird grade heftig getanzt und Chelsee und die Mädelsfeuern einen Footballer an, der auf dem Tisch ein paar ziemlich peinlicheBewegungen macht.
„Tsst", mache ich und Conner sieht mich sofort von der Seite an.
„Na, kannst du das besser?", feixt er.
„Aber sicher", sage ich überzeugt. „Wenn das richtige Lied kommt."
„Was brauchst du?", fragt er. Erschrocken sehe ich ihn an. „Nein",sage ich.
„Wenn du mir nicht sagst, was du willst, mache ich irgendwas an", droht er.Ja, ich glaube ihm, dass er es ernst meint.
„I like it, von Cardi B", nuschle ich und er zwinkert mir zu, bevor er zur Musikanlage geht und den Song auf dem Laptop auswählt. Er wartet noch kurz, bis die peinliche Vorstellung des betrunkenen Line Backers ein Ende gefunden hat, dann spielt er meinen Song ab.
Ich atme tief durch und sehe aus dem Augenwinkel, Chelsee grinsen. Sie weiß, dass dies mein Signature Song ist. Ein aufmunterndes Lächeln von Conner und ich klettere auf den Tisch. Von oben sehe ich in neugierige Gesichter. Panik überkommt mich. Was mache ich hier? Nur weil ich den Neuen beeindrucken will?
„Runter da, du Schwuchtel", ruft einer aus dem Publikum und ich bin kurz davor vom Tisch zu steigen, als Conners Lächeln mich davon abhält.
„Zeig es denen!", fordert er mich auf. Chelsee steht inzwischen am Laptop und lässt den Song von vorne abspielen. Sie dreht den Bass auf und die Lautstärke hoch.
„Five, six, seven, eight" zähle ich im Kopf den Takt mit. Dann starte ich meine Chorografie.
Yeah baby, I like it like that.
Ich beginne im Takt der Musik mit meiner Hüfte zu wippen und bewege dazu lässig kreisend meine Schultern.
Now I like dollars, I like diamonds,
I like stunting, I like shining.
Passend zum Text lasse ich die Hände in die Luft fliegen und zähle unsichtbare Scheine zwischen meinen Fingern, während meine Arme wieder Richtung Hüfte wandern. Dabei fixiere ich Conner mit meinen Augen, und versuche auszumachen, ob ihm wohl gefällt, was ich zu bieten habe. Als ich nach einer halben Drehung lasziv in die Hocke gehe und dann mit einer sexy Hüftrolle wieder nach oben kommen, meine ich ein leichtes Grinsen auf seinen Lippen zu erkennen.
Der Takt der Musik beschleunigt und meine Hände wandern in ihrem Beat über meinen Oberkörper und dann weiter abwärts, bis zum Bund meiner Hose. Conners Augen beobachten auffällig den Weg meiner Finger, als diese schließlich das blaue Shirt ein Stück nach oben schieben, so dass die Menge meinen durchtrainierten Bauch bewundern kann. Zu verstecken habe ich schließlich nichts.
Die Mädchen beginnen zu Grölen und ich komme immer mehr in Stimmung. Auch wenn mich die Anfeuerung der Mädels pusht, ist der wahre Antrieb für meine gute Performance an diesem Abend nur der eine Blick, den mir meine Begleitung vom Ende des Tisches zuwirft. Unsere Augen treffen sich auf halber Strecke und ich muss kurz wegsehen, um mich vor Aufregung nicht zu vertanzen. 'Six-Seven-Eight'
Nachdem ich mich wieder gefangen habe, ziehe ich schließlich meine Hip-Hop Moves souverän bis zum Schluss durch und bewege mich als letztes Highlight auf den Knien rutschend auf Conner zu, der mich noch immer ansieht. Fast außer Atmen lande ich am Rand des Tisches und zwinkerte ihm frech zu, bevor ich mich wieder aufrichte und in einer imposanten Pose ende.
Das Publikum lacht und grölt, meine Show scheint ihnen gefallen zu haben. Glücklich klettere ich vom Tisch und werden von Tanee umarmt.
„Das war stark", schreit sie mich fast an. „Danke", grinse ich glücklich. Meine Augen wandern über die Menge und entdecken Conner der mit zwei vollen Bechern auf mich zu kommt.
„Ich dachte, du hast jetzt bestimmt Durst", lächelt er und ich könnte nicht zufriedener über die Entwicklung des Abends sein. „Das war echt... gut. I like it", sagt er grinsend und reicht mir einen Becher. Als ich ihn nehme, berühre ich kurz seine Hand. Die Spannung zwischen uns ist fast greifbar und ich atmete erstmal tief ein, um mich zu erden.
„Danke", sage ich erneut, nicht sicher, was ich sonst antworten soll. „Jetzt ist mir warm", grinse ich und blicke Richtung Tür.
„Dann lass uns kurz in den Garten gehen."
Die kalte Luft tut mirgut und ich atme erleichtert aus. Auch wenn ich es gewohnt bin, vor großemPublikum zu tanzen, war dieser doch sehr private Tanz vor Conner sehr aufregendfür mich.
Schweigend gehen wir ein paar Schritte durch den nur spärlich beleuchteten Garten, bis wir am Rand des Grundstückes bei einer Schaukel halt machen. Wir sehen uns kurz an und sprinten dann beide los. Nach einer kurzen Rangelei ergattere ich den Platz auf der Schaukel und strecke dem Verlierer frech die Zunge heraus. Er lacht.
„Und ich dachte erst, du wärst schüchtern", grinst er und greift nach den Seilen der Schaukel. Mit durchgestreckten Armen kommt er auf mich zu und schiebt dabei die Schaukel höher, bis wir uns in die Augen sehen können.
„Und ich dachte, du stehst nicht auf mich", flüstere ich mit plötzlich klopfendem Herzen. Sein Blick spricht Bände und ich sehe ihn schlucken.
„Da haben wir uns wohl beide geirrt", haucht er und streckt mir seinen Kopf entgegen.
Ich kann es kaum glauben. Will er mich wirklich küssen? Schnell sehe ich mich um und als ich niemanden entdecke, greife ich mit den Händen nach seinem Gesicht und lasse vorsichtig meine Lippen auf, die meines Panthers sinken. Sie sind warm und schmecken nach der Cola, die wir getrunken haben. Es ist nur ein kurzer Kuss und als wir uns wieder voneinander lösen, grinsen wir uns an. Er lässt die Schaukel sinken und reicht mir die Hand zum Aufstehen.
„Soll ich dich nach Hause bringen?", fragt er.
„Du willst schon gehen?", entgegne ich.
„Ich will mit dir allein sein", gibt er zu. Ich grinse.
„Ich bin kein Mann für eine Nacht", erkläre ich ihm.
„Dann bleibe ich bis zum Morgen", raunt er und zieht mich an sich. Seine Hand legt sich liebevoll auf meine Hüfte und es fällt mir schwer, dem zu widerstehen.
„Morgen ist Montag", erinnere ich ihn.
„Dann bringe ich dich zur Schule", lockt er.
„Wirklich?", frage ich unsicher. „Und das heißt nicht, dass du mich einen halben Kilometer vorher absetzt und mich dann nicht mehr anguckst?"
Sein Blick ist irritiert. „Du hast wirklich schlechte Erfahrungen gemacht, oder?"
„Vielleicht", gebe ich etwas kleinlaut zu.
„Dann schlage ich mal etwas anderes vor", meint er und ich bin ganz Ohr. „Ich bringe dich jetzt nach Hause und morgen früh, hole ich dich zur Schule ab. Und wenn du magst, gehen wir Freitag zusammen auf ein Date. Einverstanden?"
Noch in der Haustür wandern meine Hände unter sein, nein, mein Ghostbusters Shirt und berühren seine durchtrainierte Brust, die sich warm und weich anfühlt. Sein Mund landet auf meinem und er drückt mich gegen die Wand, während ich versuche mit einem Bein die Tür hinter uns zu schließen. Wenn das die Nachbarn sehen...
Er greift nach meinem Hintern und hebt mich mit Leichtigkeit hoch, um mich ins nächste Zimmer zu tragen. Zum Glück sind meine Eltern noch unterwegs. Ich fühle den Esstisch unter meinem Po und greife nach dem Shirt, dass innerhalb einer Sekunde auf dem Boden landet. Meine Finger wandern über seine nackte Haut und ich finde, dass sein Weiß unter meinem Braun wunderschön aussieht.
Etwas genüsslicher greift nun Conner nach dem blauen Shirt und befreit mich davon, um anschließend mit seinem warmen Mund feuchte Küsse auf meinem Oberkörper zu verteilen. Genießend lasse ich meinen Kopf nach hinten fallen. Seine Hände und sein Mund sind auf einmal überall und ich gebe mich seinen Berührungen hin, bis er mich erneut packt und vom Tisch hebt. Erstaunt sehe ich ihn an.
„Ich sollte jetzt besser gehen", sagt er mit glühenden Wangen und ich weiß, was er meint. Auch ich kann kaum noch an mich halten und wünsche fast, ich hätte ihn gebeten, doch noch hier zu bleiben. Stattdessen verlässt ein kurzes „Okay" meine Lippen, ehe er ein Shirt vom Boden aufhebt und ich ihn zur Tür bringe.
„Danke, für den schönen Abend", verabschiede ich mich. Ich vermisse ihn eigentlich jetzt schon.
„Gute Nacht, Ethan", haucht er und drückt mir einen letzten Kuss auf den Mund.
„Bis morgen früh", grinse ich und sehe ihm noch kurz hinterher, wie er auf sein Motorrad steigt und dann in der Dunkelheit verschwindet.
Im Esszimmer hebe ich sein Shirt auf und presse es kurz in mein Gesicht. Es riecht nach ihm und ich schwebe noch ein bisschen durch den Raum, bevor ich nach oben tänzle und mich in mein Bett lege.
Mit dem Gedanken an den nächsten Morgen und einem Grinsen auf den Lippen flüstere ich „Touchdown!" und schlafe schließlich ein.
Ende
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