💔 Fünf ♥️
Beständiges Rauschen. So fühle ich mich, seit dem du mich verlassen hast.
Fünf Jahre habe ich verschwendet, habe dich geliebt und gehofft, dich schließlich geheiratet, weil ich dich brauchte. Du, mein starker Freund. Wir haben alles zusammen durchgestanden. Die guten und die schlechten Tage. Durch Tod und Trauer haben wir uns zusammen gekämpft und mit Freuden die Liebe geteilt. Es war nicht immer leicht. Wir haben gestritten, haben geweint, haben Fehler gemacht.
Doch wir haben uns auch versöhnt, gelacht und einander gehalten.
Du brauchtest nur fünf Wörter, um unsere Welt zum Wanken zu bringen: „Ich liebe dich nicht mehr."
Und ich nur fünf Finger an meiner Hand, die dich geschlagen hat, um dich nach draußen zu treiben und uns ins Verderben zu stürzen.
Die Zeit, die ich an deinem Krankenbett verbrachte und jeden Tag hoffte, dass du wieder gesund wirst, war die schwerste in meinem Leben. Ich machte mir Vorwürfe, weil ich dich vertrieben habe. Machte dir Vorwürfe, weil du mich betrogen hast. Verzieh uns beiden und schöpfte neue Hoffnung.
Als der Arzt anrief, dachte ich, dass du wieder wach wärest. Doch es ging nicht um dich, sondern um mich. Als ich auflegte, habe ich fünf Minuten stumm auf das Telefon gestarrt, um dann fünf Stunden lang zu weinen.
Als du endlich wieder aufwachtest, hatte sich mein Leben bereits komplett geändert. Ein neuer Mann ist in mein Leben getreten und es war Liebe auf den ersten Blick. Dir habe ich es nicht erzählt. Und du hast mir bestätigt, dass du mich immer noch nicht mehr liebst.
Für dich ist ein Tag vergangen, während für mich eine neue Welt entstanden ist.
Ich muss dich ziehen lassen. Ich habe heute die Scheidung eingereicht. Auf dem Weg, zurück zu unserem Haus, in dem du schon lange nicht mehr wohnst, nehme ich den Weg durch den Park. Es ist ein schöner Tag und ich gehe bis zum See, wo ich und mein neuer Lieblingsmensch immer die Enten füttern.
Kurz bleibe ich stehen und sehe auf das Wasser. Auf der anderen Seite des Sees ist eine Parkbank. Zwei Menschen sitzen dort und beobachten den See. Ein kleiner Hund tollt umher und bellt die Enten an. Ich sehe, dass das Pärchen sich liebevoll küsst und der linke Mann seinem Partner über die Wange streichelt. Dann erkenne ich ihn.
Den Mann, der jahrelang an meiner Seite gewesen war und der nun sein neues Leben mit einem anderen beginnt. Einen Moment denke ich, dass mein Herz stehen bleibt. Doch dann denke ich an das, was du mir hinterlassen hast.
Fünf Monate. Ich sehe hinunter, in den Kinderwagen und denke: „Ich liebe ihn, so sehr!"
Die Wege des Herren
sind unergründlich.
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