aizawa x memory lost/student/reader
Trigger Warnings: None
Wörter: 4702
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(Y/n) pov.
Meine Freunde und ich waren gerade auf den Heimweg von der Schule. Wir redeten darüber, was wir in den zwei Wochen Ferien die wir jetzt hatten machen wollten, als wir plötzlich Schreie hörten. Schnell liefen wir zu der Quelle des Lärms, als wir einen riesigen Schurken sahen, der eine Frau festhielt, welche wie am Spieß schrie.
Wir warteten auf einen Helden, aber auch nach ein paar Minuten war noch niemand zu sehen. Der Schurke war zwar enorm groß, aber er war in so einem abgelegenen Stadtteil, dass es trotzdem sehr wenig Aufmerksamkeit erregte.
Auch wenn wir wussten, dass wir nicht eingreifen dürfen, konnten wir nicht länger tatenlos zusehen. Außerdem hatten wir die vorläufige Lizenz, also wird schon schief gehen. Wir ließen unsere Rucksäcke fallen und stürmten auf den Schurken zu.
Es verlief alles einigermaßen reibungslos, wir konnten die Frau aus seinen Fängen retten und wollten gerade flüchten, als der Schurke plötzlich eine riesige Mauer auf beiden Seiten der Gasse erzeugte. Uns blieb nur noch eines übrig: nach Oben. Genau in dem Moment, in dem wir uns überlegten wie wir hinauf kommen sollten, tauchte Eraserhead auf. Er schrie uns von oben zu, dass wir hinauf springen sollen.
Wir sprangen also von Wand zu Wand, diejenigen die es nicht konnten wurden mit hinauf gezogen. Ich war schon fast oben, als mich plötzlich etwas an meinem Fuß packte. Der Schurke hatte einen seiner Arme verlängert und hielt mich damit am Knöchel fest. Izuku und Shoto liefen auf mich zu und wollte mich hochziehen, aber bevor sie mich erreichen konnten wurde ich von ihm weg geschleudert. Ich schlug mit voller Wucht gegen die Wand, allerdings war ich so hoch, sodass ich noch gute 10 Meter vom Boden entfernt war.
Aizawa versuchte mich mit seinem Schal zu greifen, die Spezialität des Schurken konnte er nicht auslöschen da er mich sonst fallen lassen würde, aber bevor er mich erreichte schleuderte der Schurke mich wieder gegen die andere Wand, und diesmal ließ er mich los.
Ich fiel um die 5 Meter nach unten und landete hart auf dem Asphalt. Ich landete auf meiner rechte Seite und konnte praktisch hören, wie meine Knochen zerbrachen. Zu meinem Leidwesen schlug ich nun zum dritten Mal mit meinem Kopf irgendwo auf, ich konnte mich bei keinem seiner Schwünge wirklich verteidigen, weshalb ich immer voll gegen die Wand und den Boden aufprallte.
Ich versuchte mich zu bewegen, aber alles was ich hörte war ein sehr lautes Brummen in meinem Kopf. Meine Sicht drehte sich und ich konnte mich gar nicht mehr rühren. Ich hörte noch die leise Stimme von einem Mann der meinen Namen rief, aber dann wurde es immer dunkler und schließlich wurde alles schwarz und ich hörte nur mehr das Brummen.
Piep....piep....piep....
Ich hörte irgendein piepen. Es nervte mich extrem, aber mit der Zeit gewöhnte ich mich dran.
Wo...bin ich? Was...
Als sich diese Fragen in meinem Kopf zu bilden begannen, durchzuckte mich plötzlich ein stechender Schmerz. Ich kniff automatisch meine Augen zusammen, wodurch ich merkte dass sie zu waren.
Ich versuchte sie zu öffnen. Als sie nur ein klein wenig offen waren, musste ich sie schon wieder schließen, weil mich das Licht blendete. Nachdem ich ein paar Mal blinzelte ging es aber, und ich schaute verwirrt auf die Decke, und anschließen auf das Gerät welches neben mir stand und die nervigen Piepsgeräusche von sich gab.
Ein Krankenhaus? Warum bin ich-
Meine Gedanken wurden durch ein Geräusch unterbrochen. Ich drehte meinen Kopf zur Seite, und erkannte einen schäbig aussehenden Mann mit langen schwarzen Haaren und einen etwas kleineren Mann mit grauen Haaren und weißen Kittel.
Die zwei waren in ein Gespräch vertieft, als sie bemerkten das ich wach war gingen sie schnell zu mir.
"Guten Morgen Miss (Y/ln), wie fühlen Sie sich?", fragte mich der Mann im weißen Kittel mit einem Lächeln.
"Warum bin ich in einem Krankenhaus?", war das Einzige, was er als Antwort bekam.
"Sie wurden von einem Schurken angegriffen und erlitten schwere Verletzungen, unter anderem eine schwere Gehirnerschütterung. Dieser Mann hat zum Glück schnell genug gehandelt und sie sofort hierher gebracht, bevor noch schlimmeres passieren konnte."
Ich sah den Mann mit dem müden Ausdruck im Gesicht an.
"Danke, schätze ich mal", sagte ich zu ihm.
"Dass ihr mir auch immer solche Probleme bereiten müsst. Ihr hätten den Schurken eigentlich gar nicht angreifen dürfen, aber um ehrlich zu sein: ihr habt die Frau gerettet und seit, bis auf dich, alle unbeschädigt raus gekommen, außerdem hätte ich an eurer Stelle auch so reagiert und die vorläufige Lizenz habt ihr auch, also wie könnte ich euch bestrafen. Pass das nächste Mal nur etwas mehr auf, verstanden (Y/n)?", sagte der ausgelaugte Mann zu mir.
In meinem Kopf bildeten sich nur ein Fragezeichen.
Was geht denn jetzt ab?
"Ähm, Entschuldigung, aber kenne ich Sie?", fragte ich mit kratziger Stimme.
Bei dieser Frage zuckte der Mann vor mir zusammen und sah mich mit geweiteten Augen an. Auch der Doktor, der irgendetwas bei dem Gerät neben meinem Bett herum drückte, kam jetzt wieder in mein Sichtfeld.
"Wissen Sie, was gestern passiert ist?", fragte der Doc mich.
"Gestern? Klar, gestern hab ich...ähm...ja was hab ich gestern?"
Ich versuchte an Gestern zurück zu denken, aber mir kam nichts in den Kopf.
"Wissen Sie wie Sie heißen? Wo befinden wir uns? Welches Datum haben wir?", bombardierte der Grauhaarige mich mit Fragen, während er mit einer Lampe in meine Augen leuchtete.
"Ähm, ich heiße (Y/n) (Y/ln), ich hoffe mal das wir immer noch in Japan sind und heute ist der...keine Ahnung, der 28. März 2018?"
Der schwarz-haarige Mann neben mir zuckte bei meiner Antwort nochmal zusammen.
Wer war dieser Mann?
"Ja, wir befinden uns noch in Japan und heute ist der 4. April 2020."
"Moment, was? 2020? Was soll das den jetzt? Wenn das ein Scherz sein soll dann ist er nicht lustig."
"Das wollte ich euch gerade sagen. (Y/n), weißt du wer ich bin?", mischte sich nun der andere Mann ein, der gar nicht mehr so müde zu sein schien wie er am Anfang war.
"Ein Freund von meinem Vater?"
Der Mann ging einen Schritt zurück, als hätte ich ihm gerade eine rein gehauen.
"Amnesie könnte eine Folge der Gehirnerschütterung sein. Wir müssen ein paar Tests machen, um heraus zu finden, wie weit sie zurück reicht", sagte nun der Doktor wieder.
Und genau das geschah auch. Sie stellten mir Fragen über Vorkommnisse der letzten paar Jahre, dann musste ich ihnen zeigen wie man einen Kugelschreiber bedient und dann schrieb ich noch das ABC und irgendwelche Sätze auf.
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"Soweit es scheint kann sie sich an alles erinnern, außer was die letzten 2 Jahre angeht. Sie erinnert sich nicht daran, dass sie auf die UA geht, noch wer ihre Klassenkameraden sind oder was gestern bei dem Schurkenangriff geschah."
"Wird sie sich wieder erinnern können?"
"Das kann man nicht mit Bestimmtheit sagen. Zeigen Sie ihr Erinnerungen, Fotos, helfen Sie ihrem Gedächtnis auf die Sprünge, aber überstürzen Sie nichts. Meistens hilft es, wenn man jemanden wirklich einen Grund gibt, sich zu erinnern, aber Sie dürfen sie auf gar keinen Fall über strapazieren oder drängen, verstanden?"
"Natürlich. Wir haben jetzt ja sowieso keine Schule, also sollte es nicht allzu stressig werden."
"Was ist mit ihrer Familie?"
"Die wohnt in Europa. Sie ist hier vollkommen auf sich gestellt, aber da sie schon 16 ist hat es damit keine Probleme gegeben."
"Das geht so aber nicht, nicht nur dass sie Gedächtnisverlust hat, ihre rechte Hand und ein paar Rippen sind gebrochen, genauso wie sie eine kleine Verstauchung am rechten Fuß hat. Sie muss bei jemanden bleiben der auf sie aufpasst."
"Das kann ich machen, ich habe genug Zeit und wohne allein, also sollte das kein Problem darstellen. Solange sie das halt möchte."
"Es wird ihr nicht wirklich etwas anderes übrig bleiben."
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Ich hörte das Gespräch zwischen dem Doktor und dem mir unbekannten Mann, und mir wurde irgendwie unwohl bei dem Gedanken, dass ich zu einem Fremden ins Haus ziehen soll. Aber irgendwie entspannte sich mein Körper, so als würde er wissen, dass ich dort in Sicherheit bin. Ein Teil von mir freute sich sogar darüber. Es fühlte sich so an, als würde alles in mir ganz genau wissen wer er ist, nur mein Kopf nicht.
Die Tür zu meinem Zimmer ging auf und die Zwei kamen herein.
"Also Miss (Y/ln), es stellte sich heraus, dass Sie-"
"Ich habe Sie gehört", unterbrach ich den Grauhaarigen. Ich wollte nicht nochmal alles von vorne hören.
"Bist du damit einverstanden?", fragte mich nun der ausgelaugte Typ.
"Hab ich eine andere Wahl?"
"Nicht wirklich."
Ich atmete hörbar aus.
"Meinetwegen."
"Gut, hier sind ein paar Kleider, eine Schwester wird gleich kommen und Ihnen helfen sich anzuziehen, wir warten derweil draußen", sagte der Doktor freundlich.
Die beiden Männer drehten sich um und wollten wieder gehen, als ich sie zurück rief.
"Wie heißen Sie eigentlich?", fragte ich den Schwarzhaarigen.
Dieser drehte sich halbwegs zu mir um und sah mir in den Augen. Ich könnte schwören, in seinen dunklen Augen einen Hauch von Schmerz zu erkennen, als er antwortete:
"Shota Aizawa. Ich bin dein Klassenlehrer."
----------------time scip-------------------------------------------------
Ich wurde aus dem Krankenhaus entlassen und Aizawa und ich stiegen gerade aus dem Taxi.
Ich weiß nicht warum, aber ich fühle mich in seiner Gegenwart wohl. Als wäre ich gerne um ihn herum. Es ist, als würde ich ein Gefühl vermissen. Ein Gefühl, welches mir Antworten geben könnte.
Nachdem wir die ersten paar Stufen zu seinem Apartment hoch gegangen sind, spürte ich plötzlich einen Schmerz in meinem rechten Knöchel. Er war zwar leicht verstaucht, aber ich konnte trotzdem mit ihm auftreten und gehen, sagte mir der Arzt.
Treppensteigen gehört wohl nicht zu 'gehen', dachte ich verärgert als mir ein Zischen entwich.
Sofort war Aizawa bei mir und stützte mich. Es war mir ein wenig unangenehm, aber ich war ihm auch sehr dankbar. Er war sehr sorgfältig und vorsichtig, meine rechte Seite nicht zu berühren, während er mir half das nächste Stockwerk hoch zu kommen.
Nach dem kleinem Treppenaufgang, welcher sich so angefühlt hat als wäre ich einen ganzen Berg hinauf geklettert, kamen wir vor einer dunklen Holztür an. Vor ihr lag ein Fußabtreter mit Katzenmotiv.
Aizawa schloss auf und wir gingen hinein. Er sagte mir wo alles ist, und anschließend saßen wir im Wohnzimmer auf der Couch. Es herrschte eine Stille zwischen uns, weil keiner wusste wie er mit der Situation umgehen sollte.
"Hast du Hunger?", fragte er dann.
Das war eine gute Frage. Ich hatte im Krankenhaus heute nichts gegessen, und auch die letzten Tage im Krankenhaus habe ich vielleicht einmal am Tag ein Viertel meiner Mahlzeit zu mir genommen. Und dennoch verspürte ich keinen Hunger.
Vielleicht eine Spätfolge der Gehirnerschütterung?
Ich schüttelte den Kopf.
"Nein, danke. Ich bin gerade einfach nur müde."
"Du kannst dich ins Schlafzimmer legen, ich bleibe hier."
"Nichts da. Es reicht, dass ich hier bleiben darf, ich nehme Ihnen sicher nicht auch noch Ihr Bett weg."
"1. hast du es nötiger als ich auf einem Bett zu schlafen, und 2. derweil wir hier sind, kannst du mich duzen."
"Ich bleibe hier. Basta."
"Warum müssen Frauen nur immer so starrköpfig sein", murmelte Shota.
Dann erhob er sich kopfschüttelnd von der Couch.
"Ich kenne dich, deshalb weiß ich, dass diskutieren mit dir nichts bringt. Aber wenn ich auch nur irgendeinen Verdacht habe, dass es besser für dich wäre auch in der Nacht unter Beobachtung zu stehen, dann schläfst du mit mir zusammen im Schlafzimmer, in Ordnung?"
Ich nickte. Es war mir zwar nicht ganz koscher mich mit ihm in ein Bett zu legen, aber er hatte vermutlich recht. Der Arzt hatte auch gesagt, dass es noch zu Nachfolgen wie Übelkeit oder generell zu Schmerzen kommen kann, also konnte ich verstehen, dass er immer bei mir sein wollte.
Außerdem hatte mein Herz begonnen schneller zu schlagen als er meinte, dass ich neben ihm schlafen würde.
Was ist nur los mit mir?
Ich legte mich also hin und schlief schnell ein. Der Tag hatte mich echt geschafft. Aber wie es nicht anders zu erwarten war, begannen die Schmerzmittel aufzuhören zu wirken. Mein Kopf und meine Rippen, sowie alle Blutergüsse und Kratzer fingen auf einmal an weh zu tun.
Ich bemerkte erst jetzt, dass so gut wie mein ganzer Körper voller blauer Flecken war.
Ohne es mit zu bekommen, fing ich an zu wimmern. Ich drehte mich hin und her, und versuchte eine angenehme Pose zu finden in der ich liegen konnte, ohne, dass alles weh tat. Plötzlich spürte ich zwei Hände unter mir, eine an meinem Rücken und die andere bei meinen Beinen.
Ich schreckte hoch und sah Aizawa direkt ins Gesicht. Er hob mich hoch und trug mich aus dem Wohnzimmer hinaus.
"W-was machst du?", fragte ich ihn aufgebracht, immer noch vor Schmerzen stöhnend.
Wir kamen in einem Raum an, wo er mich auf ein Bett legte.
Natürlich, war ja klar das er mich holt. Hatte er ja auch gesagt. Aber um ehrlich zu sein...bin ich gerade echt froh nicht allein sein zu müssen...
Er legte sich neben mich und deckte mich vorsichtig zu. In diesem Moment krampfte ich mich zusammen und ließ einen kleinen Schmerzensschrei los. Es fühlte sich an, als hätte mir jemand ein Messer in die Seite gestochen.
Ich konnte Aizawas Gesichtsausdruck nicht sehen, aber ich wusste, dass er sich erschreckt hatte, weil ich gespürt habe wie er zusammen gezuckt ist.
"Wo tut's weh?", fragte er mich sanft.
"Frag lieber wo es nicht weh tut", sagte ich unter schmerzvollen Geräuschen.
Plötzlich legte er eine Hand auf meinen Buch. Es war, als würde er wissen, dass ich dort noch vollkommen in Ordnung war.
Seine Hand war warm und übte auch nicht zu viel Druck aus. Dadurch entspannten sich meine Muskeln, und der Schmerz ging ein bisschen zurück.
"Soll ich sie weg tun?", fragte er mich.
Ich schüttelte meinen Kopf. Plötzlich durchzuckte mich wieder ein Schmerz, weshalb ich das nächst Beste ergriff was ich halten konnte: in diesem Fall war es Aizawas Hand, welche auf meinem Bauch lag.
Ich drückte sie vor Schmerz zusammen, ohne das ich es überhaupt realisiert habe. Es tat einfach nur alles weh.
"Hey, alles wird wieder gut. Das ist nur vorübergehend, wenn die Verletzungen ein bisschen mehr verheilt sind, dann wird es besser", sagte Aizawa beruhigend zu mir.
Und wie soll mir das JETZT weiterhelfen?
Ich wusste, dass er es gut meinte, aber beruhigend war diese Info nicht wirklich.
Ich biss die Zähne zusammen, und versuchte an irgendetwas zu denken was mich beruhigt.
Aizawa pov.
(Y/n) wand sich vor Schmerzen. Ihre Hand hielt meine Krampfhaft zusammen. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Als ich sie so sah, zog sich meine Brust zusammen. Ich bekam kaum noch Luft, und es fühlte sich so an als würde mir jemand mit einer Nadel direkt in die Brust stechen.
Ich überlegte fieberhaft was ich tun könne, aber sie jetzt anzugreifen könnte ihr noch mehr Schmerzen verursachen. Beruhigende Worte werden ihr auch nicht helfen. Alles was ich tun konnte, war zu zusehen, wie eine Schülerin von mir vor Qualen schreit.
Also tat ich das Einzige, was mir in diesem Moment einfiel.
"(Y/n) wieviele Finger zeige ich?", fragte ich und hielt beide meiner Hände vor ihr Gesicht.
"Was? Warum fragst du so etwas-"
"Sag einfach!"
"S-sieben!", meinte sie hinter zusammen gepressten Zähnen.
Ich wechselte meine Finger.
"Dr-drei. Neun. F-fünf. Sieben. Zwei. Acht. Zehn..."
Ich wechselte immer wieder die Fingeranzahl, und sie beruhigte sich.
Nach ein paar Minuten war sie komplett ruhig. Tränen liefen ihre Wangen herunter, und der Griff um meine Hand ließ langsam nach.
"Geht's wieder?", fragte ich sie leise.
(Y/n) hob ihre Hand und legte sie auf ihre verschwitzte Stirn. Ihr Gesicht war rot, tränenüberströmt und voller Schweiß.
"J-ja. Wie hast du das gemacht?"
"Ich hatte keine Ahnung was ich tun soll, also habe ich irgendeinen Weg gesucht dich abzulenken. War zwar simpel, aber es hat funktioniert."
"Danke", meinte sie außer atem.
Langsam, darauf bedacht sie nicht zu erschrecken, legte ich meine Hand auf ihre Stirn. Sie öffnete ihre Augen einen Spalt und legte ihre Hand ein wenig beiseite. Sie war warm, aber nicht so dass es beunruhigend war.
Ich holte mein Handy heraus und rief den Arzt an. Zu meinem Glück hatte er heute Spätdienst. Ich erzählte ihm was los sei, und er meinte, dass ich ihr gegen die Schmerzen normale Schmerzmittel gäben könne, wofür ich wirklich dankbar war.
Als ich mein Handy wieder zurück legte, war (Y/n) eingeschlafen. Leise legte ich mich neben sie und getraute mich nicht, mich allzu viel zu bewegen, damit sie nicht wieder aufwacht. Sie hielt meine Hand immer noch auf ihre Stirn, also legte ich mich auf die Seit mit dem Gesicht zu ihr, damit ich sie nicht runter nehmen brauchte. Danach schlief ich langsam ein.
-----------------------Time scip next morning----------------------------
Als sich am nächsten Tag aufwachte, merkte ich einen Druck auf mir. Als ich die Augen öffnete, sah ich (Y/n) wie sie sich um meinen Arm gekrallt hatte. Ich traute mich nicht mich zu bewegen, weil ich Angst hatte sie dadurch aufzuwecken.
Sie sieht so friedlich aus wenn sie schläft, so...süß...wie ihr Mund leicht geöffnet ist und ihr einzelne Haarsträhnen ins Gesicht fallen. Moment was? Ich habe definitiv zu wenig geschlafen.
In diesem Moment zuckten (Y/n)s Augen. Sie öffnete sie leicht, und als sie mich sah, schien sie ziemlich überrascht zu sein.
"W-was machst d-du da?", fragte sie mit einem rot Ton auf ihren Wangen, während sie versuchte mich weg zu rücken.
Die Betonung liegt auf versuchte, denn als sie sich bewegte schien ihr wieder etwas weh zu tun, weshalb sie es dabei beließ.
"Du hast dich an meinen Arm gekrallt und ich wollte dich nicht wecken", gab ich ihr als Erklärung.
In diesem Moment schien sie wohl auch zu bemerken das sie meine Hand umklammert hat, weshalb sie schnell losließ.
"T-tut mir leid", sagte sie, während sie noch roter wurde.
"Kein Problem", sagte ich zu ihr lächelnd während ich ihr ein paar Schmerztabletten gab.
"Die wirst du brauchen."
Dankend nahm sie sie und schluckte sie runter.
"Möchtest du etwas essen?"
Sie schüttelte den Kopf.
"Danke, aber ich hab das Gefühl, dass wenn ich jetzt irgendetwas esse ich mich sofort übergeben werde", meinte sie nur, während sie sich eine andere bequeme Position zum Liegen suchte.
Der Tag verging relativ ereignislos, (Y/n) lag die meiste Zeit im Bett weil sie sich ja nicht bewegen durfte, wir unterhielten uns, schauten ein wenig Fernsehen und am Nachmittag schaute Recovery Girl vorbei um sie zu heilen. Sie erklärte ihr wie ihre Spezialität funktioniert und das sie eben an der UA arbeitet.
Nachdem sie gegangen war, sah (Y/n) plötzlich ziemlich bedrückt aus.
(Y/n) pov.
Was ist das für ein Gefühl? Es...es fühlt sich an als würde etwas in meinem Kopf zerbrechen...es tut weh...was ist das?
"(Y/n)? Bist du okay?", fragte mich Aizawa.
"Ja, mein Kopf tut nur we-"
In diesem Moment durchzuckte mich ein Schmerz. Es war, als hätte mir jemand einen Eispickel in den Kopf gerammt.
Auf einmal sah ich Bilder. Ich sah die alte Frau von gerade eben, wie sie eine Hand heilte. Ich sah das Ärztezimmer indem sie immer saß. Ich erkannte den Flur, die Schüler, die sich darin unterhielten und herum gingen. Ich erkannte einen Jungen mit grünen Haaren und grünen Augen, welcher sich den Arm gebrochen hatte.
Es kamen immer mehr Bilder in meinen Kopf. Ich konnte mich immer mehr daran erinnern, wie dieser Junge aufgrund seiner Spezialität immer in den Krankenflügel musste. Ich erinnerte mich an das Training, wo er von dem aggressiven Jungen mit den blonden Haaren so verprügelt wurde.
Sein Name...wie war sein Name?! De...Deku? Nein, Iz...Izu...
"Izu...Izuku...Midoriya...", sagte ich.
"Was?"
Ich schaute gerade aus und sah das Aizawa direkt vor mir war und meine gesunde Hand hielt, welche sich auf der gleichen Höhe wie sein Kopf befand.
"Was hast du gerade gesagt?", fragte er mich noch einmal.
"Izuku Midoriya...der Junge mit den grünen Haaren...nein...mein Freund?", meine Stimme war leise.
Ich musste die Teile in meinem Kopf immer noch verarbeiten und zusammenfügen. Erst jetzt realisierte ich wirklich, das Aizawa gerade mal 20 cm von meinem Gesicht entfernt war.
Er bemerkte wohl meine Verwirrtheit und erklärte:
"Du hast auf einmal angefangen schneller zu atmen und deine Hand verteidigend vor dein Gesicht gehalten, als ich mit dir redete hast du auch nicht reagiert, also hielt ich deine Hand fest als sie begann um sich zu schlagen."
Er wurde ein bisschen rot und schaute weg.
"Ich...ich hab mich an etwas erinnert."
Jetzt sah er mich wieder an. In seinen Augen sah ich einen hoffnungsvollen Schimmer.
"Ich hab mich an den Krankenflügel erinnert, und an Izuku! Und auch an Bakugou, aber das ist nicht so besonders."
"An sonst nichts?"
"Nein, das ist alles."
Ich sah ihm immer noch in die Augen, weshalb ich bemerkte, dass der Hoffnungsschimmer durch eine Trauer ersetzt wurde. Und durch...Schmerz?
Ich wollte gerade etwas sagen, als er seinen Blick abwandte und aufstand.
"Das ist gut. Sogar sehr gut. Ich hol dir etwas zu trinken, okay?", sagte er, und ich konnte sehen das er sich zu einem Lächeln zwang.
Warum ist er denn...traurig?
Aizawa pov.
Ich ging in die Küche und holte ein Glas. Während ich darauf wartete, dass das Wasser kalt wird stützte ich mich mit meinen Händen an der Theke ab.
Was ist das für ein Gefühl? Ich sollte mich freuen dass sie sich erinnert, aber...ich will, dass sie sich an...ich will, dass sie sich an mich erinnert und nicht an Midoriya. Warum? Sie wird sich mit Sicherheit auch an mich erinnern...nur wann? Und was wenn nicht?
Allein bei dem Gedanken daran, dass sie nie mehr wissen wird wer ich bin, schnürte es mir die Luft ab.
"Was ist nur los mit mir?", murmelte ich zu mir selbst.
Ich füllte das Glas mit Wasser und ging zu (Y/n) zurück. Sie saß unverändert im Bett. Ich reichte ihr das Glas und wollte schon wieder gehen, als sie nach meiner Hand griff.
Überrascht drehte ich mich zu ihr um. Sie sah mich nicht an, sondern starrte auf die Bettdecke. Ihre Haare hingen ihr ins Gesicht, sodass ich ihre Augen nicht sehen konnte.
"Warum...bist du traurig?", brachte sie leise heraus.
Ich sah sie perplex an. Ich hatte nicht mit so einer Frage gerechnet, noch hatte ich eine Antwort für sie. Ich wusste es ja nicht mal selbst.
Sie hob ihren Kopf, und was ich sah ließ mein Herz einen Schlag aussetzen. Ihre (e/c) Augen waren glasig, und vereinzelte Tränen rannten ihre Wangen hinunter.
Ich wusste nicht was ich machen soll. Also machte ich einfach das, was mir mein Körper sagte. Ich legte meine Arme um sie und zog sie zu mir. Sie krallte sich in mein Shirt, während sie ihren Kopf in meiner Schulter vergrub und weinte.
Beruhigend fuhr ich ihr über den Kopf.
"Hey, alles gut. Du musst keine Angst haben, ich in da."
"Das ist es nicht", sagte sie unter mehreren Unterbrechungen.
"Ich weiß nicht was mit mir los ist. Ich komme mir so nutzlos vor. Wie eine Bürde..."
Ich drückte sie ein wenig von mir weg, legte eine Hand unter ihr Kinn und sorgte dafür, dass sie mich ansieht.
"Du bist keine Bürde. Du brauchst Hilfe. Daran ist nichts falsch. Außerdem, hätte ich besser aufgepasst, dann hätte der Mistkerl dich gar nicht erwischt, also ist es sowieso meine Schuld, dann kann ich mich auch um dich kümmern."
Den letzten Teil sagte ich etwas leiser, aber sie hörte mich trotzdem. Ich sah ihr nicht mehr in die Augen, ich fühlte mich zu schuldig. Plötzlich spürte ich eine Hand an meiner Wange.
(Y/n) sah mich mit einem kleinen Lächeln an. Aber dieses Lächeln strahlte so viel aus. Sicherheit, Ruhe, Vernunft, Fröhlichkeit, Vergebung...alles was ich jetzt brauchte. In meinem Inneren tobte ein Sturm, aber sie ließ ihn mit diesem Blick einfach verschwinden.
Und in diesem Augenblick erkannte ich, warum es mir so schlecht geht. Warum ich nicht atmen kann bei dem Gedanken, dass sie mich nie wieder erkennen wird.
Ich liebe sie. Ich liebe diese wunderschöne Person vor mir.
Bei diesem Gedanken entwischte eine Träne meinem Auge und rollte meine Wangen hinunter. (Y/n) wischte sie aber sofort mit ihrem Daumen weg.
"Du hast alles getan was du konntest. Ich kann mir keinen besseren Lehrer wünschen. Ich danke dir, Shota."
Ihre Worte hallten in meinem Kopf nach.
"Warte, heißt das, du...?"
"Ich erinnere mich wieder an den Angriff. Es kam hoch, als du gerade zur Tür raus gegangen bist. Ich wurde wohl ziemlich emotional, tut mir Leid", sagte sie, während ihr wieder ein paar Tränen die Wangen runter liefen.
"Nein, nein das ist ok. Ich bin froh, dass du dich erinnerst", sagte ich während ich ihr diesmal die Tränen wegwischte.
Plötzlich schaute sie mich wieder mit traurigen Augen an.
"Du hast meine Frage nicht beantwortet. Ich erkenne das du traurig bist. Also was ist los?"
Diesmal hatte ich eine Antwort für sie. Aber ich sprach sie nicht aus. Ich senkte nur meinen Kopf, aus Angst, dass sie meine Gefühle in meinen Augen sah.
Als ich weiter schwieg und nichts sagte, sprach sie weiter.
"Ich weiß nicht warum, aber immer...wirklich immer wenn du bei mir bist, dann fühle ich mich so...glücklich", ihre Stimme wurde immer leiser, bis sie nur mehr ein Flüstern war.
Ich sah wieder zu ihr hoch, doch diesmal war ihr Kopf gesengt.
"Jedes mal, wenn du mich berührst, möchte ich dass du mich nie wieder los lässt. Und als ich dich vorhin so traurig sah, da...schnürte es mir die Luft ab. Es tat weh, und ich weiß nicht warum...Was ist das nur für ein Gefühl Shota?"
(Y/n) pov.
Ich hatte es ihm gesagt. Ich hoffe einfach, dass er mich jetzt nicht aus seinem Haus schmeißt. Aber vielleicht sind diese Gefühle ja normal? Ich weiß nicht was los ist mit mir. In seiner Nähe geht es mir einfach gut, ich fühle mich wohl, und wenn er nicht da ist fühle ich mich, als würde etwas wichtiges fehlen.
"(Y/n) das...also...", fing er einen Satz an, brach ihn aber ab.
Ich schaute weiter nur schweigend auf den Boden, als er mir plötzlich zwei Finger unter mein Kinn legte und meinen Kopf nach oben drückte. Ich wusste gar nicht wie mir geschah, als sich seine Lippen plötzlich auf meine legten.
Ich war vollkommen perplex, ich hatte noch nie jemanden geküsst. Doch, nach ein paar Sekunden versuchte ich so gut es geht zu erwidern. Ich wusste nicht warum, aber es fühlte sich so an als würde ein Feuerwerk in mir explodieren.
Wir lösten uns schon nach kurzer Zeit wieder, wir beide atmeten schwer. Shota sah mich an, als würde er auf meine Reaktion warten. In seinen Augen lag solch eine Angst, dass ich ihm jetzt wohl eine Klatschen würde.
Ich aber ließ meine Gefühle überhand nehmen und stürzte mich nochmal auf seine Lippen. Er erwiderte sofort, seine Hände legten sich auf meinen Rücken und meine Hüfte und drückten mich näher an ihn heran, während ich meine Hand in seine Haare vergrub und ihn mehr in den Kuss hinein drückte.
Und in diesem Moment erinnerte ich mich an alles. Aber diesmal waren die Erinnerungen nicht schmerzvoll, sondern angenehm. Ich sah all die glücklichen und lustigen Momente die ich mit den anderen verbracht habe, genauso wie ich mich an die traurigen und schockierenden Dinge erinnerte. Und mit all diesen Erinnerungen, viel mir auch wieder ein, dass ich mich über die Zeit hinweg in meinen Sensei verliebt habe.
Nach einer Zeit, die mir wir eine Ewigkeit erschien aber dennoch viel zu kurz war, lösten wir uns wieder. Tränen rannten wieder meine Wangen runter, und als ich die Augen öffnete, schaute ich dem Mann meiner Träume in die Augen und sagte das, was ich schon seit einer Ewigkeit sagen wollte.
"Ich liebe dich, Shota Aizawa."
Aizawa sah mich überrascht an, aber nach nur wenigen Sekunden fing er an zu schmunzeln, drückte mir eine Kuss auf die Stirn und sagte:
"Ich dich auch, (Y/n)."
"Wir müssen nur aufpassen das Kirishima und die anderen davon nichts mitbekommen."
Er schaute mich mit geweiteten Augen an.
"Du erinnerst dich wieder? An alles? Auch an...mich?", sagte er mit so einer hoffnungsvollen, aber dennoch zerbrechlichen Stimme, dass mein Herz schmelzen und gleichzeitig zerreißen könnte.
"Nur dank dir", sagte ich und presste meine Lippen wieder auf seine.
Ich spürte wie er in den Kuss hinein lächelte, während er mich noch enger an ihn zog.
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