Epilog

Zehn Monate später

"Laurie! Frühstück!"

"Komme, Mom!" Sie eilt aus dem Zimmer und saust in die Küche. Dort gibt sie ihrer Mutter einen raschen Kuss. "Morgen, Mom, danke für das Frühstück. Ich bin spät dran, sorry."

"Wenn du in der Schule bist, lies mit deinen Freunden die Schlagzeilen von heute! Es lohnt sich."

"Mach ich! Bye!" Laurie rennt zur Bushaltestelle, der Schulbus wartet schon auf sie.

Die hinterste Reihe ist wie immer für sie und Chu frei. Die Mädchen setzen sich und legen die Füsse hoch. Chu zeigt Laurie ihr Telefon.

"Hast du es schon gelesen? Man hat zwei Leichen gefunden, oben in Kanada, bei Whitehorse!"

Laurie überfliegt die Textzeilen. Dann liest sie laut vor: "... offensichtlich geistesgestörter Mörder hat das Blut der Opfer violett eingefärbt. Die Körper sind vollkommen zertrennt. Es scheint sich um einen Mann und eine Frau zu handeln, eventuell ein Touristenpaar."

Laurie und Chu blicken einander an, dann rufen sie gleichzeitig: "Loupine!"

"Sie hat es geschafft! Sie hat die beiden Flüchtlinge gefunden und vernichtet. Das bedeutet: Sie darf nachhause kommen. Chu, ich freue mich so sehr, sie wiederzusehen!"

"Fast ein Jahr. Ich vermisse sie auch. Hoffentlich bewirbt sie sich wieder für Geschichte."

"Ja, hoffe ich auch. Der süsse Typ mit der Hornbrille ist zwar gut informiert und bestimmt noch viel besser ausgebildet, aber Geschichte war lebendiger mit Loupine."

"Das war fair vom Gericht, dass man sie auf Bewährung hat laufen lassen. Haben das deine Eltern erreicht? Du hast es mir nie gesagt."

"Ja, denke schon. Ein General der Special Forces und eine Commander der CIA machen schon noch Eindruck vor Gericht. Vielleicht hat Moms Knurren auch etwas geholfen."

Die Mädchen lachen. Im Schulhof wartet Kevin. Als sie aussteigen, küsst er Laurie und begrüsst danach Chu.

"Habt ihr schon gelesen? Die Leichen in Kanada sollen danach noch von Wölfen angefressen worden sein. Das kann sie nicht getan haben - igitt, Ausserirdische."

"Ich denke, das waren wohl echte Wölfe. Hoffentlich mutieren die jetzt nicht ..."

Ein Abschlepper-Truck hält vor der Schule. Normalerweise nimmt er Fahrzeuge von Falschparkern mit, diesmal hat er eines hintendrauf, fein säuberlich mit einer Plane zugedeckt. Die Freunde schenken ihm wenig Aufmerksamkeit. Sie schlendern ins Gebäude wie immer.

"Laurie Jones bitte ins Rektorat. Laurie Jones bitte!", ertönt es aus den Lautsprechern.

"Das bin dann wohl ich. Wir sehen uns in Mathe - haltet mir einen Platz frei!" Laurie eilt ins Rektorat.

Für einen Moment meint sie, Lavendel zu riechen, dann klopft sie an die Türe.

"Laurie! Schön, konnten Sie so schnell herkommen. Dieser Mann hier hat etwas für dich." Der Trucker überreicht ihr einen Umschlag. Laurie öffnet ihn, ein Foto, ein Brief und Schlüssel fallen auf den Schreibtisch der neuen Rektorin.

"Darf ich lesen?"

"Klar - wir sind auch gespannt."

"Liebe Luzie - Ich habe meinen Job hier in Kanada erledigt und mache mich auf den Heimweg. Zur Feier meines Sieges habe ich mir einen violetten Wagen gekauft: Eine neue Corvette Z06 Stingray in Purple Metallic. Passt super zu mir, findest du nicht? Den Mustang schenke ich dir - ich brauche ihn nicht mehr! Bis bald, meine Kleine. Love, Tantchen."

Der Trucker betrachtet das Foto.

"Sie können den Mund wieder schliessen, guter Mann. Das sind bloss meine Tante und ihr neuer Wagen."

"Heiss!"

"Wie bitte?"

"Ich meinte das Auto ..."

"Alles klar. - Frau Rektorin, darf ich dem Mann kurz beim Abladen helfen? Meine Tante hat mir ein Auto geschenkt und es hierher liefern lassen. Wahrscheinlich um meine Eltern zu überraschen."

"Also gut. Danach gehen Sie aber wieder in die Klasse, okay?"

"Abgemacht."

Als sie sich kurz die Hand reichen, schiesst eine kalte Energie durch Lauries Körper.

 *** Ende ***

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