Die Jagd

Ich schlängelte mich durch die feiernde Menge. Eigentlich verabscheute ich Massenveranstaltungen und mied große Menschenmengen. Aber für meine Zwecke waren sie einfach perfekt. Es viel selten auf, dass jemand fehlte und wenn es auffiel, dann war es meistens schon zu spät. Ein kleines Lächeln huschte über meine Lippen. Anstelle meiner üblichen Taktik, beobachten um Gewohnheiten herauszufinden, beschloss ich heute direkt loszulegen. Es waren schon fast 2 Monate seit meinem letzten Mal vergangen und meine Körper, meine Seele gierte nach dem Akt. Es war wie ein Zwang, eine juckende Stelle unter der Haut, die man nicht erreichen konnte. Ich setzte mich neben sie, bestellte mir ein Glas Wasser. Für mein Vorhaben brauchte ich einen kühlen Kopf, da konnte ich keinen Alkohol gebrauchen. Ich betrachtete sie von der Seite. Von Nahem sah sie nicht mehr ganz so perfekt aus, was sie aber nicht weniger anziehend machte. Ihre blauen Augen blickten stumpf in das leere Schnapsglas, das vor ihr stand. Trauer und reichlich Alkohol. Es war schon fast zu einfach. „Hallo" sprach ich sie an. Beim Klang meiner Stimme zuckte sie zusammen, scheinbar hatte sie mich nicht bemerkt. „Hallo" sagte sie ohne rechtes Interesse. Ich musste sie also erst überzeugen. Ihr Alkoholspiegel war wohl noch nicht hoch genug. „Darf ich dich auf einen Drink einladen?" Sie zuckte mit den Schultern und ich interpretiert das als ein ja. Ich bestellte ihr einen Cocktail, versuchte gleichzeitig meine Ungeduld zu verbergen. Es war eindeutig einfacher mit einem Mann. Aber aufgeben wollte ich nicht. Bis jetzt hatte ich immer bekommen, was ich wollte. Irgendwann begann sie zu erzählen. Das ihr Freund sie betrogen hatte, ihr Vater im Sterben lag und die Mutter nichts Besseres zu tun hatte als ihren Praktikanten zu vögeln. Manchmal war es so leicht. Ich hörte zu, gab hier und da einen tröstenden Kommentar oder einen empörten Laut von mir. Als sie schließlich meinte, dass sie vergessen möchte, wenn auch nur für ein paar Stunden, erkannte ich meine Chance. Ich beugte mich vor, strich ihr das Haar zur Seite. Es fühlte sich wie Seide unter meinen Fingern an und sofort schoss eine Flut an Bildern durch meinen Kopf. Erregung baute sich in mir auf. „Ich kann die helfen zu vergessen" raunte ich ihr heißer ins Ohr, registrierte die Gänsehaut, die sich bei meinen Worten auf ihrem Körper ausbreitete. Endlich schien sie mich richtig wahrzunehmen, ihr Blick wanderte über meinen Körper. Ihre blauen Augen leuchteten auf. Sie hatte angebissen. Ich nahm ihre Hand, zog sie aus der vollen Disko. Oh ja, ich würde dafür sorgen, dass sie vergaß.

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