5 - Guilty

Der Hammer donnert auf den Eichenholztisch. Obwohl Loupine bereits vorher wusste, wie das hier endet, schießt ihr der Schrecken in die Knochen. Bis zur endgültigen Verhandlung Verwahrung im Montana State Prison, hundertdreißig Meilen weit weg, mitten im Nirgendwo. Antrag auf fünfmal lebenslänglich ohne Möglichkeit auf Bewährung. Bei dieser Strafandrohung muss sie, als Unsterbliche, doch leicht schmunzeln. Die Gefängnisse der USA werden weit weniger lang durchhalten.

Im Saal sitzen Laurie, ihr Vater und ihre Freunde. Laurie weint. Claire sitzt, in einen gleichen Overall gekleidet wie Loupine, neben ihrer Schwester.

"Claire Jones, erheben Sie sich." Sie steht brav auf.

"Der hat aber eine Laune heute", murmelt Loupine neben ihr.

"Ruhe, Miss Wolff. - Claire Jones, Sie sind von jedem Tatverdacht befreit. Ihr Mann konnte einwandfrei belegen, dass Sie sich zur fraglichen Zeit zusammen in der Mall befunden haben, um für Ihre Tochter Weihnachtsgeschenke zu kaufen."

"Will ich wissen, wie du das hingekriegt hast, Daniel?" Sheriff Miles lehnt sich zu Claires Mann hinüber und flüstert so leise er nur kann.

"Nein, Mark, das willst du nicht wissen." Danny schmunzelt.

"Aber einen Job in deinem Verein zu haben, das wäre schon was."

Daniel dreht den Kopf und sieht Mark entschuldigend grinsen.

"Geht in Ordnung, Mark. Schick mir deine Unterlagen."

"Ruhe im Saal", donnert der Richter. Mark und Daniel lachen.

"Gerichtsdienerin, nehmen Sie der Frau die Handschellen ab. - Mrs. Jones, Sie dürfen gehen, Sie sind frei. Die Verhandlung ist geschlossen." Wieder donnert der Hammer auf den Tisch, als ob der etwas für die schlechte Laune des Richters könnte.

Loupine dreht sich nochmals um, bevor sie abgeführt wird. "Hey, ihr drei - vier, sorry, Sheriff - ich warte auf euch. Lasst mich nicht zu lange schmoren, hört ihr?"

"Tantchen!" Laurie rennt zu ihr und umarmt sie. Die Gerichtsdienerin will sie trennen, doch Loupine blickt sie mit gelben Augen an und knurrt. "Wage es nicht, lass mich gefälligst meine Nichte umarmen."

Die Polizistin weicht zurück, die Augen weit aufgerissen. Beim Hinausgehen ruft Loupine zurück: "State Prison! Eine neue Erfahrung - wird bestimmt lustig. Hoffentlich haben die dort eine anständige Kantine - wäre echt ein Jammer, wenn ich die Wärterinnen vernaschen müsste. Ta-Taa!" Dann weht ihre blonde Mähne aus dem Saal, begleitet von einer sichtlich eingeschüchterten Gerichtsdienerin in Uniform.

"Also ehrlich, Schatz, deine Schwester ist schon eine Nummer für sich!" Daniel nimmt Claire in den Arm.

"Sie weiß, dass sie jederzeit gehen kann, wenn sie nicht mehr bleiben will. Wir sollten uns beeilen, den wahren Täter zu finden, bevor sie sich zu langweilen beginnt."

"Was habt ihr mir eigentlich gekauft?" Laurie hat sich zwischen ihre Eltern gestellt.

"Das erfährst du in drei Tagen. Du solltest schon mal eine riesige Socke über den Kamin hängen."

"Santa gibt es nicht, Dad." Laurie rollt mit den Augen und spielt die Superkluge.

"Ja, Werwölfe auch nicht, Kind." Er wuschelt ihre Haare durcheinander, sie kichert. Laurie ist glücklich, ihre Mutter wieder zuhause zu haben, obwohl sie für Tante Loupine gleichzeitig auch traurig ist. Sie stellt sich zwischen Mom und Dad, fasst beide an den Schultern und führt sie aus dem Saal.

Ihr Vater lässt es geschehen und mahnt zur Eile. "Lasst uns heimfahren; ich will euch meinen Plan verraten."

***

Nördlich von Bozeman, weit in einem Seitental, das von der wenig bekannten Seite her zum Skigebiet führt, stehen verstreut einige Villen von sehr reichen und teilweise prominenten Menschen, welche sich mit viel Geld Ruhe und Privatsphäre erkaufen können. Versteckt hinter Mauern, Hecken oder Hektaren von Privatwald finden sich protzige, einfache oder ausgefallene Villen; es scheint, als gelten hier keine Regeln der Architektur; Ortsbildschutz gibt es nicht.

Eine dieser Villen ist ein riesiges Blockhaus mit einem moderneren Anbau und großflächigen, verglasten Fronten. Der Besitzer hat sich die Natur in sein Wohnzimmer bringen lassen; zumindest optisch. Über die Feiertage hat der berühmte Countrysänger Chance McFinley seinen Musikern frei gegeben, was den großen, bärtigen Bassisten sehr gefreut hat, denn er wollte mit seiner Familie feiern. Es stehen derzeit keine Konzerte an.

Chance ist nach Montana in die Berge zurückgefahren; er will hier einige Tage in seiner Villa verbringen und Skifahren gehen. Wie jedes Jahr schöpft er so neue Ideen und Energie für seine Konzerte und die Tour.

Seine Karriere verläuft großartig. Im nächsten Jahr ist eine lange Tour durch die mittleren Staaten, von Montana bis nach Georgia geplant, mit einem Doppelkonzert in Nashville. Chance freut sich darauf. Als junger Musiker hatte er sich immer gewünscht, dereinst auf Tour zu gehen.

Am Abend sitzt er vor dem großen Kamin und liest ein Buch. Im Garten sieht er einen Schatten vorbeihuschen. Er vermutet, es seien bestimmt wieder einige Fans, die ihn beobachten wollten. Er holt sein Gewehr von der Wand, will sie erschrecken gehen.

Als er die Tür öffnet, steht ihm ein Mann gegenüber, der ihm einen Presseausweis zeigt.

"Was wollen Sie? Ich möchte nicht gestört werden. Wenden Sie sich bitte an mein Pressebüro." Die Journalisten verlieren jeden Respekt, wenn sie eine bestimmte Information wollen, denkt er sich. McFinley dreht sich weg und will die Tür schließen. Er hört den Mann knurren und blickt zurück. Zu seinem Schrecken steht da kein Mann mehr, sondern ein riesiger Wolf.

McFinley reißt die Flinte hoch, doch der Wolf ist schneller. Die Tür fällt ins Schloss; Blut spritzt auf den geschliffenen Naturholzboden und den Kamin. Es geht alles sehr schnell, McFinley hat nichts von alledem mitbekommen.

Der Wolf steht lange im Wohnzimmer und leckt sich die Blutspritzer aus dem Fell. Einige Minuten geschieht nichts weiter. Dann krümmt er sich, wird kleiner, entrollt sich und steht als Chance McFinley in seiner Wohnung.

Langsam dreht er den Kopf, betrachtet die starken Arme und den veränderten Körper. Er lächelt, denn er wird den Journalisten nicht vermissen. Passende Kleidung findet er im Anziehzimmer, gleich neben dem Schlafzimmer. Er streicht mit der Hand über die zahlreichen karierten Hemden, entscheidet sich dann aber für etwas Schlichtes; einen dunklen Rollkragenpullover und Markenjeans. Dazu Westernboots und einen Stetson; die perfekte Mischung aus Countrysänger und Businessman.

In den Kleidern an der Wand sucht er nach Ausweisen und nach anderen Bestätigungen für seine neue Identität. Noch einmal dreht er sich zu Leiche um, kniet neben ihr nieder. "Entschuldige, aber es wird ein Musiker gesucht. Ich hörte im Radio, dass du hier bist. Da musste ich dich einfach besuchen kommen. Du wirst ab morgen an der Bozeman High Musik unterrichten, Chance. Wie findest du das?"

In einer Kiste bei der Garderobe findet er einige CDs, noch immer eingeschweißt. "Ist sie das? Die neue? Ich nehme mir einige mit - du hast doch nichts dagegen? - Jetzt muss ich aber fahren. War nett mit dir, Chance. Sorry, dass es endgültig ist, aber ich kann nicht riskieren, dass du mir folgst."

Er löscht das Licht und verlässt die Villa. Mit dem Schlüssel verriegelt er die Tür ordnungsgemäß. Als er seinen Wagen holen will, überlegt er einen Moment, ob er nicht besser McFinleys modernen Truck nehmen sollte, verwirft die Idee jedoch wieder. Aufmerksamkeit kann er nicht brauchen, und mit dem gewaltigen Pick-Up hätte er zu viel davon. Außerdem ist es bestimmt besser, wenn der Wagen gut sichtbar vor dem Haus steht - alle würden annehmen, McFinley sei zuhause. Also nimmt er seinen alten Wagen und fährt in Richtung Stadt davon.

***

Laurie und ihre Mutter werden gebeten, ihre Namen in das Besuchsbuch einzutragen. Dann werden die genaue Uhrzeit und das Datum eingetragen. Sie dürfen mit dem Besucherausweis bis zu den einzelnen Kabinen gehen. Auf der anderen Seite der Glasscheibe wird Loupine hereingeführt. Als einzige trägt sie einen modisch geschnittenen, violetten Overall mit einem breiten, schwarzen Ledergürtel. Claire grinst. Sie greift nach dem Telefonhörer, der an der Seite baumelt.

"Sieh an, du hast deine Kleidung anpassen können."

"Ich fand das Einheitsblau langweilig und habe höflich darum gebeten."

"Höflich?", fragt Laurie, welche sich den zweiten Hörer geschnappt hat.

"Etwas geknurrt habe ich schon - aber sie waren erstaunlich schnell einverstanden. Den Fummel hier durfte ich in der Näherei herstellen. Den Gürtel durfte ich im Internet bestellen. Wie geht es meiner Corvette."

Laurie lacht. "Das ist kein Winterauto, so viel steht fest. Wir haben sie in die Garage geparkt."

"Danke, Kleines. Nett, dass ihr mich so oft besuchen kommt. Was habt ihr bisher herausgefunden?"

Claire beginnt zu erklären. "Danny hast sich ins Archiv verzogen. Laurie forscht mit ihren Freunden."

"Aber morgen nicht. Morgen ist Heiligabend", mahnt Loupine. "Ich möchte, dass ihr als Familie feiert."

"Deshalb sind wir hier. Wir haben dir ein Geschenk mitgebracht. Aber erst am Weihnachtstag aufmachen, hörst du?" Laurie legt ein großes Paket neben die Glasscheibe; die Wärterin schaut nicht einmal zu.

"Darf man das denn hier? Geschenke mitbringen?"

"Mom hat genau wie du sehr höflich um die Erlaubnis gebeten. Die Wärterin wird es dir nachher geben." Laurie zwinkert Loupine zu und sie lacht.

"Wir mischen diesen Laden ordentlich auf, wir drei. Also, dann zeigt mal, was ihr habt."

"Wir wissen bisher", beginnt Claire, "dass die kalte Energie mit der Kälte zu tun hat, welche sie auf die Menschen überträgt, die mit ihr in Kontakt geraten. Du weißt schon, gefühlskalte Menschen, die ohne Skrupel morden und zerstören."

"Wie viele einflussreiche Männer der Geschichte. Kalt und berechnend."

"Genau die!", bestätigt Claire. "Ergriffen und besessen von der kalten Energie. Wie es scheint, hat die Energie nun versucht, Laurie in den Bann zu ziehen - glücklicherweise bisher ohne Erfolg."

Loupine neigt sich nach vorne, als ob man sie durch die Scheibe dann besser hören könnte. "Laurie - bist du der Kälte irgendwo sonst noch begegnet? Ich meine, abgesehen von deiner Zeichnung?"

Laurie erinnert sich an den ersten Handschlag, den sie mit der neuen Rektorin hatte. "Ja. Bei Mrs. Haussmann. Das war seltsam."

"Die neue Rektorin? Ich konnte nichts spüren und sie hat mich eingestellt." Loupine lehnt sich wieder zurück und blickt ihre Schwester fragend an.

"Vielleicht zeigt sich die Energie nicht bei allen Wesen." Laurie denkt einen Moment lang nach. "Vielleicht ist es bei mir, weil ich noch - wie sagtet ihr - blutjung bin?"

Claire schaut ihre Tochter an. "Das könnte es sein. Du bist noch rein, dein Wolf ist noch formbar. Wir hingegen, wir haben uns für die gute Seite unseres Wolfes entschieden."

"Wenn das stimmt", gibt Loupine zu bedenken, "dann bist du in noch größerer Gefahr, als wir alle befürchtet haben. Was hat Danny bisher?"

"Er sagt, er könne Aliens ausschließen; zumindest fast. Er müsse jedoch nach den Feiertagen ins geheime Archiv."

Loupine reißt die Augen auf. "Laurie, Schatz, würdest du den Hörer bitte kurz hinlegen?"

Das Mädchen gehorcht seiner Tante, die zu sprechen beginnt. "Area 51? - Bist du dir sicher, Claire? Du weißt, was er dort finden könnte."

"Ja, Loupine, ich weiß es. Aber wenn es wirklich ER ist, den wir vermuten, dann muss Danny das lesen und sich vorbereiten können. Es ist das Risiko wert."

"Es ist auch meine Familie, vergiss das nicht."

"Wie könnte ich, Schwesterchen."

"Nach den Feiertagen, wenn die Kleine wieder in der Schule ist, okay."

Sie geben Laurie das Zeichen, dass sie wieder mithören darf. "Ihr werdet es mir noch erzählen, irgendwann?"

"Ja, versprochen, Laurie. Ihr kommt mich nach den Feiertagen wieder besuchen?"

"Werden wir, Loupine. Halt die Ohren steif."

"Apropos, wo du schon davon redest: Hier drin fehlt es dringend an männlichen Wärtern. Kann dein Danny da was machen? Ich brauche unbedingt Ablenkung."

Claire und Laurie verabschieden sich lachend und versprechen Loupine, bei Daniel nachzufragen. Sie verlassen das Gebäude eine Stunde, nachdem sie es betreten haben.

***

"Sie sind Musiklehrer?", fragt die Rektorin zweifelnd. "Welches Instrument spielen Sie denn?" Irgendwie kommt ihr das Gesicht des Mannes bekannt vor.

"So etwas Ähnliches wie ein Banjo, Madam. Aber ich kann auch Gitarre. Ich bin Musiker."

"Banjo - das ist gut. Wir lieben Country und Folk-Music hier im Nordwesten. Haben Sie Referenzen?"

Zur Antwort reicht er ihr eine CD und seinen Ausweis. Sie greift danach, dreht die CD und liest den Text, dann schaut sie auf die Ausweiskarte.

"Chance McFinley? Machen Sie Witze? Entschuldigung, ich habe Sie nicht gleich erkannt! Ich mag Ihre Musik. Ist das Ihr neues Album? "Good Karma" - Ich hoffe, das ist das Motto für Ihre Arbeit hier. Sie sind eingestellt, Mr. McFinley; Sie können gleich nach den Weihnachtsferien loslegen, wenn Sie wollen. Freut mich, Sie an Bord zu haben."

"Danke, Mrs. Haussmann. Es freut mich, dass ich Sie und Ihr Team unterstützen kann." Er setzt seine Schirmmütze wieder auf und will gehen.

"Nennen Sie mich bitte Natalie. Warten Sie. Hier sind Ihre Schlüssel." Die Rektorin reicht ihm drei Schlüssel an einem Ring. Dabei berühren sich ihre Hände.

Er sieht sich im Kaffeehaus sitzen und mit einer fremden Frau reden. Verwirrt blickt er sie an; dann erkennt er die Augen wieder. "Natalie - freut mich."

Sie nickt und lächelt. Als er im Flur steht, betrachtet er die Schlüssel genauer. Einer ist bestimmt für den Eingang des Gebäudes, einer für die Türe beim Musikzimmer. Den dritten Schlüssel kann er nicht zuordnen. Er sieht aus, als wäre er sehr alt; wie ein Schlüssel zu einer alten Kirche oder einer mittelalterlichen Burg; aber solche gibt es in den USA keine.

Er beschließt, der Sache bei Gelegenheit nachzugehen. Für den Moment jedoch hat er genügend zu tun, sich hier einzuleben. Einige Schülerinnen und Schüler wenden die Köpfe und blicken ihm nach. Er bemerkt, dass vor allem die Mädchen tuscheln, wenn er an ihnen vorbeigeht. Vielleicht hätte er doch eine etwas weniger bekannte Persönlichkeit wählen sollen - aber nun kann er nicht mehr zurück.

***

Die Weihnachtsfeier verläuft nicht gleich festlich wie in anderen Jahren. Obwohl Laurie keine Schule hat und zuhause mit dem Weihnachtsschmuck beschäftigt ist, kommt in diesem Jahr weniger Stimmung auf. Tante Loupine sitzt noch immer im Gefängnis, das lastet auf der Familie.

Am Weihnachtsmorgen sitzen Claire und ihre Tochter auf der Couch, mit einer Tasse Eggnog Latte und einem Teller voller Kekse, die Laurie selbst gebacken hat. "Mom, wie ist es, wenn man als Mädchen unter Wölfen aufwächst?", fragt Laurie unerwartet.

"Es ist wunderschön, Laurie. Wölfe haben einen ausgeprägten Familiensinn, wie wir Menschen auch. Ich erinnere mich nicht an meine Zeit als ganz kleiner Welpe, aber ich erinnere mich daran, dass Loupine und ich viel Spaß hatten."

"Wo seid ihr aufgewachsen?"

"Im Norden von Osteuropa; wie die meisten der Reinrassigen. Es gibt uns schon so lange, dass ich fast nicht mehr an die Zeit zurückdenken kann. Vater hat damals mit unseren Onkeln für die Nahrung gesorgt. Wir waren öfter als Wolf unterwegs, als dass wir Menschen waren. Für uns war das 'Mensch-Sein' ungewohnt. Menschen sind langsam, sie sind nicht elegant, verletzlich. Aber als Wolf, da bist du schnell; du fühlst dich unbesiegbar."

"Und werden wir als Wölfe auch älter? Ich fürchte mich davor, nur sehr langsam zu altern." Laurie nippt an ihrem Eggnog.

"Ja, wir verändern uns auch als Wölfe. Die meisten von uns werden größer, stärker. Dann gibt es aber auch jene, die böse werden; auch unter den Reinen."

"Warum gibt es unreine?"

"Das sind jene Kreaturen, die einst gebissen wurden und nicht daran starben. Sie übernehmen die Gabe, sich zu verwandeln. Zusätzlich gibt es auch solche, die später, wenn sie zubeißen, die Gestalt der getöteten Menschen annehmen können. Sie sind die Unberechenbarsten von allen, weil man sie nicht erkennen kann. Wir Reinrassigen können andere Wölfe spüren, auch wenn sie als Mensch oder als ein anderes Tier unterwegs sind. Deshalb werden wir oft sogar von anderen Werwölfen gejagt. Sie mögen uns nicht. Das ist auch ein Grund, weshalb ich meinen Wolf verdrängen wollte. Und dann natürlich deinetwegen, Schatz."

"Wegen mir? Warum?"

"Ich hoffte und glaubte ganz fest daran, dass du den Wolf nicht in dir hast; dass du ein ganz normales Mädchen sein kannst. Deshalb wollte ich auch kein Wolf mehr sein und mit dir zusammen älter werden. Dein Vater und du, das ist das Schönste, was mir je passiert ist."

Laurie hat Tränen in den Augen, sie stellt ihre Tasse auf den Couchtisch und fällt ihrer Mutter um den Hals. Danny, der sie hat reden hören, als er aus der Küche kam, zieht sich respektvoll zurück.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top