Kapitel 6

Sasuke's Sicht

Sie standen sich gegenüber, wie zwei Rudel von Wölfen, die gleich angreifen wollten... Die Spannung stieg mit jedem Augenblick. Was war hier nur los?

Ich befand mich im Mitten des Geschehens, alle Augenpaare ruhten auf mir. Ich war einfach nur verwirrt. Wohin sollte ich schauen? Wem sollte ich vertrauen? Zwar war Sakura's Bande ziemlich nett, aber so unglaublich geheimnisvoll. Als ob sie etwas verbergen wollten. Und da war noch mein Bruder. Zwar waren wir verwandt, aber unsere Relationen waren nie wirklich gut gewesen. Er würde aber keine Geheimnisse vor mir haben. Was soll ich nun tun?

- Sasuke, verstecke dich hinter mir, schnell! Wir erledigen das schon! - hörte ich Naruto. Er stand an der rechten Seite von Sakura. Auf der linken Seite stand... unser Physikprofessor...? Seine grauen Haare wehten im Wind, und wie immer hatte er seine Maske, die das halbe Gesicht versteckte. Angeblich solle er schlimme Narben darunter verbergen. 

- Prof. Kakashi, was machen Sie denn hier? - fragte ich neugierig. Was hat der Typ hier zu suchen? 

- Hallo Sasuke! Das ist eine lange Geschichte, wir haben aber jetzt keine Zeit zum Plaudern! Ich erkläre dir alles ganz genau, wenn du dich zuerst hinter Naruto stellst - antwortete er mir in einem freundlichen Ton, als ob wir gerade Tee trinken würden. Diesen Typen brachte einfach nichts aus der Fassung. Ich überlegte kurz. Dieser Deal klang doch fair. 

- Sasuke, mein naiver, kleiner Bruder. Du glaubst wirklich, dass sie dir etwas sagen? Das ist doch absurd! Ich habe dich nie belogen, und ich kann dir auch all ihre Geheimnisse verraten, wenn du mit mir mitkommst... - hörte ich Itachi sagen, in einem verführerischem Ton. Plötzlich spürte ich eine Macht, eine so starke Energie, die in meinem Gehirn Druck ausübte und auf einmal wollte ich unbedingt mit ihm mitkommen. Als ich jedoch den ersten Schritt in seine Richtung wagte, hörte ich Sakura schreien.

- Itachi! Du spielst nicht fair! Er sollte seinen eigenen Willen haben! - ich spürte wieder diese Energie, diesmal aber kam sie von hinten und versuchte,die andere, die in meinem Gehirn herumwühlte, zu vertreiben. In meinem Gehirn fand sozusagen ein Kampf statt. Ich fühlte mich unwohl in meiner Haut, ich konnte nicht mehr klar denken. Das einzige, was ich fühlte, war der unausstehliche Schmerz. Mein Körper fing an zu zittern, ich verlor die Kontrolle über meine Glieder. Ohne es zu merken, fiel ich auf die Knie. Was war nur los? 

- Sasuke, hörst du mich? Versuche dich zu konzentrieren! Stell dir viel Energie vor, und konzentriere sie in meinem Kopf, schnell! - hörte ich Kakashi reden. Er wiederholte sich einige Male anscheinend, ich habe seine Stimme jedoch erst jetzt gehört. Wie soll ich mir Energie vorstellen?

Plötzlich sah ich es vor meinen geschlossenen Augen. Energie. Ich spürte sie, überall, sie floss durch meinen Körper wie Blut. Und diese soll ich in meinen Kopf konzentrieren? 

Als ich nur daran gedacht habe, passierte es schon. Sie war da, stark, so stark, dass die beiden anderen Mächte in meinem Kopf verschwanden. Habe ich es geschafft? 

Ich kam wieder zu Bewusstsein und spürte erst jetzt den Schmerz in meinen Knien. Was war das? Habe ich mir diese Kräfte nur eingebildet?

Ich öffnete wieder meine Augen und stellte mich langsam auf. Mir war schwindelig. Vor mir stand immer noch Itachi, doch seine Augen... waren verändert... sie waren rot. Rot wie Blut. 

- Sakura! - ihr Name entwischte noch meinen Lippen, als ich wieder mein Bewusstsein verlor. 


- Er wird schon wieder, Sakura. Mache dir keine Sorgen. - hörte ich eine weibliche Stimme, die sich verdächtig ähnlich mit unserer Schulleiterin anhörte. Ich öffnete die Augen, und tatsächlich, vor mir stand die braunäugige, blonde Frau in den Vierzigern. 

- Prof. Tsunade, was machen Sie hier? - fragte ich verlegen. Vorhin Kakashi, jetzt sie. Was ist los mit dieser Schule?

- Oh, du bist ja wach. Freut mich. Ich habe dir einige Tabletten verschrieben, gegen deine Kopfschmerzen. Gute Besserung. - sagte sie mit einem Lächeln und verschwand. Wieso verschwinden alle? Erst jetzt hatte ich die starken Kopfschmerzen bemerkt. Entweder habe ich mir meinen Kopf stark angehauen, oder die Sache mit Itachi ist wirklich passiert. 

Ich schaute mich um, und merkte, dass ich in Sakuras Zimmer war. Sie selbst stand an meinem beziehungsweise ihrem Bett mit einem besorgtem Blick. Ihre rosa Haare verdeckten ihr perfektes Gesicht. 

- Hi. - ich konnte diese Stille einfach nicht aushalten.

- Wieso bist du alleine um diese Uhrzeit hinausgegangen? Was hast du dir dabei gedacht? - fragte sie mit trauriger Stimme. Wieso war sie traurig? Ich sollte derjenige sein, der ihr Vorwürfe macht, sie ist zu geheimnisvoll. 

- Ich will endlich wissen, was in diesem Loch war. Ich will endlich wissen, wieso ihr alle auf Tomatensaftdiät seid, ich will endlich wissen, was mit euch nicht stimmt! - ich habe nicht geplant, zu schreien. Aber irgendwann musste es raus. 

-  Nun, du musst ja nicht so schreien, alles zu seiner Zeit, mein Freund! - plötzlich stand Prof. Kakashi vor mir. Ich erinnerte mich dunkel an sein Versprechen. 

- Und wann ist es endlich an der Zeit Prof. Kakashi? - fragte ich genervt. Ich weiß, ich sollte mit meinem Prof. nicht so sprechen, jedoch wurde ich langsam wirklich ungeduldig. 

- Es ist noch zu früh. - hörte ich Sakura seufzen, ihre Augen auf Kakashi gerichtet.

- Wir dürfen sein Vertrauen nicht verlieren. Du weißt, wieviel davon abhängt. - hörte ich Kakashi. 

- Ich bin noch hier! - meine Stimme war fest und entschlossen. Die Blicke der beiden richteten sich auf mich, in ihren Gesichtern war Schock zu sehen. Warte... Sakura und Kakashi haben nichts laut gesagt. Was war los? 

- Es ist schon an der Zeit. - es fühlte sich so an, als ob Kakashi's Gedanken mit seiner Stimme in meinem Kopf wären. Gruselig. 


Sakura's Sicht

Ich nehme an, der Schock stand mir in Gesicht geschrieben. Sasuke's Entwicklung passierte definitiv zu schnell. Er ist doch gerade 19 und fängt an, Telepathie zu beherrschen! Keiner der Uchiha war so talentiert außer...Itachi. 

Heute hat er sogar Itachi's Angriff auf seine Psyche geblockt, mich hat er auch rausgeschmissen. Wie macht er das nur? Vor allem, er weiß nicht mal, dass er es kann. 

Es war definitiv an der Zeit, dass Sasuke es erfährt. Aber ich hatte Angst, dass er doch die falsche Entscheidung trifft. Es war schon heute viel zu knapp, fast wäre er in Itachi's Arme gefallen. Er hat es nicht verdient, so behandelt zu werden. Seine Art unterschied sich so sehr von der, des restlichen Clans! Uchihas waren doch immer kaltherzig, emotionslos, hoffnungslos. Doch er... er war besonders. Zwar zeigte er nicht immer, was er fühlte, jedoch war er nicht so kaltherzig. Ich wollte nicht, dass sein Herz an der Wahrheit zerbricht.

Ich wusste, ich machte mir zu viele Sorgen. Ich, die Älteste von hier, machte mir am meisten Sorgen, obwohl ich schon so vielen diese Informationen mitteilen musste. Hat mich denn mein Leben nichts gelehrt? Sasuke war einfach etwas besonderes. 

- Es ist schon an der Zeit. - hörte ich Itachi's Gedanken und nickte darauf. Er hatte Recht. Leider. 

Ich schaute Sasuke noch eine Weile an und er starrte zurück. Noch verstand er nichts, doch schon bald wird er zu viel verstehen. Seine Augen verrieten mir seine Neugierde, auf das, was bald kommen wird. Er war schon so aufgeregt, und dennoch war ich dazu nicht bereit. 

- Sakura. - mir wurde es warm ums Herz, als er meinen Namen in meinen Gedanken aussprach. Er streckte eine Hand nach mir aus und meine Selbstbeherrschung zerbrach in Stücke. Ich setzte mich ans Bett und kam immer näher. Als ob das ganz natürlich wäre, als ob alles von diesem Augenblick abhängen würde. 

- Sakura! - Kakashi. Sasuke und ich waren nicht alleine. Was war mit mir los? Wieso reagierte ich so, wenn ich ihn sah? So viele Jahre hatte ich immer eine Schwäche für Uchihas, aber so stark war es noch nie. Diese Anziehungskraft war nie so verführerisch. Ich darf mir das nicht anmerken lassen, Sasuke hat etwas besseres verdient, was einfacheres. 

- Bringe ihm das erste Buch. - sagte ich nur schnell und verschwand aus seinem Zimmer. 




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