Kapitel 5

Sasuke's Sicht

Weitere Tage vergingen und Sakura war langsam unausstehlich. Sie flirtete ständig mit mir und suchte meine Nähe. Nicht, dass es mir nicht gefallen würde, aber ich weiß, dass da etwas nicht stimmt. Sie macht mich einfach verrückt, aber nicht um mich für sich zu gewinnen, sondern mich von dieser Klappe fernzuhalten. Die letzten Tage habe ich versucht, sie loszuwerden, um die geheimnisvolle Klappe aufzumachen. Doch sie war ständig bei mir, kam es mir vor.

- Sasuke, stehe jetzt auf wenn du nicht zu spät kommen willst! - hörte ich ihre Stimme und rollte nur die Augen. Auf die Dauer geht es nicht so weiter. Ich weiß, dass sie mich hindern will, in die Bibliothek zu gehen. Also muss ich einen Gegenplan entwickeln. Eigentlich... könnte ich ihre eigene Waffe anwenden! Sie hatte ja auch eine Schwäche für mich. Das war DIE Idee.

In den ersten Tagen hier habe ich bei Sakura bemerkt, dass je näher man an ihr sein wollte, desto mehr Freiraum suchte sie. Ich wusste doch, dass sie nur so tat, als ob sie mich mögen würde. Das wiederum bedeutete, dass dieses Geheimnis unter dem Regal ein sehr signifikantes ist. 

- Guten Morgen, Sakura-chan! Wie schön, begleitest du mich also? - ich öffnete meine Tür und sah ihr wunderschönes Gesicht vor mir. Sie wirkte überrascht über meinen warmen Empfang, da ich sie normalerweise abgewiesen habe. Gott, ich hoffe nur, es endet nicht in einer Katastrophe. 

Sakura's Sicht

- Guten Morgen, Sakura-chan! Wie schön, begleitest du mich also? - fragte er in einem übersüßten Ton. Mir verschlang es die Zunge. Er, so nett? 

Ich wusste, dass er meine Taktik durchschaut hat. Er wusste, ich war seine Wache, damit er nicht in die Bibliothek kommt. Er versteht einfach nicht, dass ich ihn nur beschützen will. 

Bis jetzt war er ziemlich abweisend, was mich nicht wunderte. Es war ziemlich gemein von mir, so etwas zu tun, aber ich hatte keine Wahl. Er wird es nie verstehen. Aber diese Veränderung wunderte mich. Wenn er so weiter macht, verliere ich noch meine Selbstbeherrschung... ach, seine Augen...

- Also kommst du? - fragte er noch süßer. Das brachte mich aus der Trance. Wir gingen also in die Schule.

Später

Es war schrecklich. Es war zu schön! Er suchte meine Nähe. Ständig! Und er schaute mir so tief in die Augen! So eine alte Seele wie ich sollte theoretisch nicht wieder solche Gefühle fühlen. Wieso bin ich dann so emotional, wenn es um ihn geht? Wieso erinnert mich das alles an seinen Vater, an seinen Großvater? Und jedoch ist er ganz anders. Er kann lächeln. Zwar selten, aber doch. Und er kann trauern. Erst neulich war Mikoto's Todestag, seiner Mutter. Ach Mikoto. Sie war meine beste Freundin. Es ist so schwer, so zu tun, als ob ich sie nie kannte. Ich wusste praktisch alles über sie, ich würde ihn so gern aufheitern, indem ich ihm die besten unserer Geschichten erzähle... aber das geht ja nicht! 

Es hat gerade zur Pause geläutet. Das, was sie da den Schülern beibringen wollen, kann ich schon lange, leider. Sasuke anscheinend auch, denn sein Blick verließ nicht einmal mein Gesicht. 

- Du bist so unglaublich, weißt du das? Mein Leben habe ich damit verbracht, jemanden so wie du zu finden, mit dem ich über das reden kann, was mich interessiert. Danke. - sagte er plötzlich. Ich konnte langsam nicht mehr erkennen, was er vorgetäuscht hat und was echt war. Das war doch verrückt! Die Vampirprinzessin kann nicht mal erkennen, wann ein Junge ihr etwas vortäuscht! Als wir aufgestanden sind, nahm er plötzlich meine Hand. Und mein Herz blieb stehen. Er hat mich berührt. Mich. 

Auch nach all den Jahren Erfahrung spürte ich nie so eine Verbundenheit mit irgendeinem, nicht einmal mit anderen Uchihas. Doch meine größte Sorge war, dass er meine erniedrigte Körpertemperatur bemerkt. 

- Deine Hände sind ja ganz kalt, meine Liebe. Komm her. - oh nein. Er kam näher. Und nahm mich in den Arm. Mein Körper erstarrte, seine Wärme überflutete mich. Es fiel mir schwer zu atmen. Seine Arme zogen mich fester an sich und ich konnte nicht mehr klar denken, ich konnte seinen einzigartigen Geruch riechen. Ich konnte sein Herzschlag hören und spürte wie mein Herz seinem Rhythmus folgt. Das war das unglaublichste Gefühl, das ich je hatte. Nach all den Jahren wo ich tot vor mich lebte, spürte ich wieder etwas. Ich fühlte mich zum ersten Mal in meinem langen Leben lebendig. 

Aber ich hatte Angst. Obwohl ich stärker war als 99% der restlichen Welt, hatte ich Angst, verletzt zu werden. Ich konnte nicht, ich durfte ihn nicht an mich ranlassen! Ich würde ihn in noch größere Gefahr bringen, als er jetzt schon ist! 

Und dazu würde ich mich verwundbar machen. Das darf nicht passieren! Ich sprang weg von ihm, so weit weg wie es nur ging. 

- Wir sehen uns dann. - sagte ich kalt, und ging im schnellen Schritt weg. 

Sasuke's Sicht

Ich umarmte sie. Das war so ein unglaubliches Gefühl! Sie passte wie angegossen in meine Arme, als ob sie für diese gemacht wäre. Ihr ganzer Körper war aber sehr kalt. Ihr musste wirklich kalt sein, wie es scheint, obwohl es draußen ziemlich warm war.

Ich könnte mein Leben lang so stehen und sie umarmen. Sie hatte aber anscheinend andere Pläne, sie sprang weg, als ob ich Feuer wäre. 

- Wir sehen uns dann. - hörte ich sie sagen und ich spürte ein Messer in meinem Herzen. Ouch. Dann erinnerte ich mich wieder an meinem Plan. 

Sie ging wahrscheinlich zur nächsten Unterrichtsstunde. Geschichte. Ist nicht mein Lieblingsfach, ich schwänze einfach. Ich habe mich also auf dem Weg zu unserem Haus gemacht!

Als ich endlich angekommen bin, war das Haus wie erwartet leer. Ich schlich mich leise in die Bibliothek und überlegte, wie ich das Regal verschieben könnte. Mir kam eine Idee. Die Regale waren ja bisschen über den Boden. Ich ging schnell einkaufen, ein kleiner Baumarkt war zum Glück ein paar Straßen weiter. Ich kaufte mir zwei Keile sowie kleine Räder. Zu Hause bastelte ich daraus den "Regalschieber". Wieder schlich ich mich in die Bibliothek. Welches Regal war das noch einmal? Ich wusste nicht genau, welches in der Reihe es war. Ich versuchte also zu improvisieren. Zum Glück hatte mein "Regalschieber" eine ziemlich einfache Anwendung, sodass ich nur ein paar Minuten für ein Regal brauchte. Als ich das fünfte verschob, sah ich plötzlich den Griff aus verrostetem Metall. Mein Herz schlug sofort schneller. Ich öffnete schnell die Klappe und... nichts. Es war nichts drinnen. Es war einfach ein leeres, flaches Loch. Plötzlich hörte ich die Türe von der Bibliothek öffnen. Es war schon zu spät, um das Regal zurückzuschieben. Viel zu spät. In einer unnatürlichen Geschwindigkeit stand Naruto plötzlich vor mir. 

- Das war so klar. Sakura meinte, ich werde dich hier finden. - sagte er. Er schien nicht sauer zu sein. 

- Es war nicht leer. Was war drinnen? - fragte ich ungeduldig. Ich WUSSTE einfach, dass es da auch um mich ging, sonst würden sie es alle nicht so verstecken. 

- Sasuke, alles zu seiner Zeit. Ich bitte dich, überstürze nicht immer! Sakura bringt mich um! - hörte ich noch Naruto, bevor ich die Bibliothek und das Haus verließ. 

Es wurde schon dunkel draußen, und die Straßen schienen leer zu sein. Ich musste einfach weg von diesem Haus, die ganze Geheimnistuerei war so frustrierend! 

Ich bin zu einem leeren Park gekommen und plötzlich kam mir das bekannte Gefühl wieder, beobachtet zu werden. Vielleicht war es doch keine gute Idee, alleine hinauszugehen? 

Meine Schritte wurden langsamer und ich schaute mich umher. Doch als ich mich kurz umdrehte, um nach hinten zu schauen, stoß ich plötzlich auf etwas kaltes und hartes. Ich drehte mich sofort um und sah IHN wieder. 

- Oh, wen haben wir denn da? Mein kleiner, naiver Bruder... - hörte ich Itachi sagen. Was machte er hier um diese Uhrzeit? 

- Wie ich hörte, willst du unbedingt das Geheimnis erfahren, das deine sogenannten Freunde vor dir verstecken. - sagte er mit einem bösartigen Grinsen. Woher wusste er das? Das ganze wurde langsam verdächtig. Als ob er mir nachspionieren würde. Aber ich beschloss, mitzuspielen, um an die meisten Informationen ranzukommen.

- Was weißt du darüber? - wusste Itachi überhaupt irgendetwas?

- Ach, mein kleiner Bruder... was soll ich dir sagen? Ich weiß alles darüber. Es geht um unseren Clan, sowie den Clan von Sakura... auch von Naruto und dem Rest. In diesen Büchern, die da versteckt waren, sind alle nützlichen Informationen über die Besonderheiten dieser Leute - entgegnete er wieder geheimnisvoll. Dann fuhr er fort:

- Ich habe zufällig Kopien von manchen dieser Werke, falls du Interesse hast... - fing Itachi an, und ich wusste, der Satz würde nicht gut enden. 

- Wie oft muss ich es dir noch sagen, Itachi? Lass ihn verdammt noch einmal in Ruhe! - ich hörte Sakuras Stimme und drehte mich um. Hinter ihr standen die restlichen Mitbewohner, wie in einem Rudel... Hinter Itachi erschienen plötzlich seine Leute... ich war schon gespannt, was jetzt passiert...




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