Kapitel 3
Sasuke's Sicht
Es fiel mir schwer einzuschlafen, ich hatte ständig das Gefühl, dass mich jemand vom Fenster aus beobachten würde. Doch jedes Mal, wenn ich mich umdrehte, war da nichts außer einem großen, prächtigen Kirschbaum. Die Tatsache, dass ich ganz allein war, verbesserte mein Wohlbefinden nicht. Ich war wohl paranoid, wieso sollte mich jemand vom Fester aus beobachten? Wer würde sich schon die Mühe machen, auf so einen Baum zu klettern? Mit diesem beruhigenden Gedanken schlief ich irgendwann ein.
Kaum habe ich meine Augenlider geöffnet, schon hörte ich Schreie von draußen. Wer könnte das bloß sein? Ich lief zu meinem Fenster, um zu erfahren, was auf der Veranda los war. Und dann sah ich IHN. Mein Herz begann zu rasen, das Atmen fiel mir schwerer. Was macht ER hier? Woher weiß er, wo ich mich aufhalte? Und wieso streitet er mit Sakura?
Ich rannte schnell hinunter. Ich konnte meinen Augen immer noch nicht trauen. Da stand er einfach vor mir.
- Du kannst ihn nicht mitnehmen, wie oft soll ich dir das denn noch sagen Itachi? Vor Leuten wie dir muss er beschützt werden, an ihn kommst du nur über meine Leiche! - hörte ich Sakura wütend schreien. Plötzlich bemerkte mich Itachi und ein breites, bösartiges Grinsen erschien auf seinem Gesicht.
- Guten Morgen Bruderherz! Lange nicht mehr gesehen. - begrüßte er mich sarkastisch.
- Da er schon da ist, lassen wir ihn doch selbst entscheiden wo und mit wem er bleiben will. - diesmal sprach er zur Sakura, die sich wie auf ein Kommando umdrehte. Ihre grünen wunderschönen Augen musterten mich besorgt.
- Was soll ich entscheiden? - fragte ich mit selbstbewusstem Ton. Je schneller der Typ geht, desto besser. Seine Anwesenheit war mir schon immer unangenehm, doch heute war es zu viel für mich. Ich konnte ihn nicht leiden.
- Nun, wie ich sehe, weißt du noch nichts von dem Fluch des Clans Uchiha. Es wird aber Zeit, einen Weg einzuschlagen, also rate ich dir, mit mir mitzukommen. Ich erzähle dir alles und leite dich...-
- STOPP. Hör damit auf. Sasuke, höre nicht auf ihn. Du weißt zwar vieles nicht, aber ich und meine Freunde wollen dir nur helfen! - ihr Blick war immer noch auf mir, sie war verzweifelt. Frust sprach aus ihrem Gesicht. Und ich verstand kein Wort, von dem was sie da sagten. Soweit ich mitbekommen habe, soll ich mich entscheiden, wo ich leben will. Dies war eine sehr leichte Entscheidung.
- Was fällt dir eigentlich ein, hier aufzutauchen und solche Fragen zu stellen? So viele Jahre sind vergangen, niemand hat etwas von dir gehört. Du warst die ganze Zeit weg und jetzt erwartest du, dass ich mit dir komme? Ich bleibe lieber bei meinen Freunden! Fahr zu Hölle! - schrie ich lauthals und versuchte die Tränen zu unterdrücken. Wenn ich jetzt weinen würde, würde es nur meine Schwäche zeigen. Und ich würde mich vor meinen neuen Freunden lächerlich machen, sowie vor Sakura.
- Du kapierst nichts, wie immer. Mein naiver, kleiner Bruder. Du kennst diese Leute erst seit gestern und weißt gar nichts über sie, und trotzdem nennst du sie Freunde? Aber es ist ja deine Entscheidung. Man sieht sich. - man sah den Ärger in Itachi's Augen. Kam es mir nur vor oder wurden diese tatsächlich rot? Ich hatte jedoch nicht viel Zeit, um mich zu vergewissern, da er ganz plötzlich ohne Vorwarnung verschwunden ist.
Sakura's Sicht
Ein Stein ist mir vom Herzen gefallen. Er hat entschieden zu bleiben. Es war natürlich besser für ihn. Ich werde mein Bestes tun, damit er nie wieder auf die Gefallenen trifft. Was mir aber Angst einjagte, waren meine Gefühle. Ich nahm es viel zu persönlich, dass er hier bleiben wollte. Ich freute mich viel zu sehr, dass er mich als Freund bezeichnete. Mein Kopf spielte verrückt, meine Sinne nahmen ständig seinen Geruch vom anderen Zimmer wahr, obwohl ich es unterdrücken wollte. Es klappte einfach nicht.
Ich musste mich ablenken. Ich nahm ein paar Lehrbücher zur Hand. Immer das selbe, ich lerne immer das selbe. Die Grundlagen, auf denen erst später die ganz wichtigen Technologien folgen. Und genau das störte mich. Ich wollte neues Wissen erwerben, neue Dinge erfahren, die sich in Laufe der Jahre, wo ich nicht in die Schule ging, entwickelt haben. Doch all das kam zum Schluss. Es sei denn...
Bevor ich einen Gedanken daran verlor, stand ich schon klopfend vor Sasuke's Tür und ohne auf die Antwort zu warten, machte ich die Tür auf. Das war überhaupt keine gute Idee. Er ist gerade eben vom Duschen zurückgekehrt und stand nur in Boxershorts vor mir. Ich konnte nicht anders als Starren.
- Ehm, brauchst du etwas? - fragte er einerseits verlegen, anderseits interessiert. Seine Stimme brachte mich zurück zur Realität. Könnte ich rot werden, wäre ich es schon.
- Hmm... ja... ich wollte mich für gestern entschuldigen. Und wollte mit dir über die neusten Entdeckungen der Epigenetik und Epigenomik sprechen. - antwortete ich, während ich meine ganze Selbstbeherrschung darauf konzentrierte, ihn nicht anzustarren. Er erinnerte mich so sehr an die alten Zeiten.
Sasuke's Sicht
Kaum habe ich meine Boxershorts angezogen, schon platzte sie in mein Zimmer rein und starrte mich an. Ich wusste ja, dass ich gut aussehe, aber dieses lange Starren und Schweigen brachte mich in Verlegenheit.
- Brauchst du etwas? - fragte ich, um dieses Schweigen zu brechen. Meine Stimmte brachte sie aus der Trance und man sah ihr an, dass sie genauso verlegen war.
- Hmm... ja... ich wollte mich für gestern entschuldigen. Und wollte mit dir über die neusten Entdeckungen der Epigenetik und Epigenomik sprechen. - Das hat mich überrascht. Ich hätte nicht von ihr erwartet, dass sie mit mir über sowas sprechen wollte. Aber schließlich war sie auch eine Naturwissenschaftlerin. Soweit ich wusste, hatte sie die gleichen naturwissenschaftlichen Fächer für Fortgeschrittene wie ich!
- Darf ich mich zuerst anziehen? - diesmal lachte ich fast über ihren Gesichtsausdruck. Sie war so süß, wenn sie verlegen war.
- Ehm, klar! - und sie verschwand, genauso wie Itachi heute, ohne die Tür zuzumachen. Hatte ich vielleicht Augenprobleme, dass ich immer verpasste, wie die weggehen?
Oder stimmte etwas mit ihnen nicht? Itachi hatte heute Recht, ich wusste kaum etwas über die Leute hier. Sie waren alle irgendwie eigenartig. Ich habe sie noch nie essen gesehen. Ist es hier jetzt die Trenddiät, nur Tomatensaft zu trinken? Außerdem ist der Kühlschrank in der Küche immer leer, außer meinen Sachen. Als ob sie alle nichts essen würden, NIE!
Bemerkenswert ist auch, dass sie hier alle einen besonderen Gehstil haben... wie soll ich es erklären? Sie bewegen sich mit mit solcher Anmut, die einfach so verlockend aussieht.. keine Ahnung, ob das nur einfache Schüler sind...
Nachdem ich mich angezogen habe, suchte ich Sakura und fand sie in der Küche. Schon wieder Tomatensaft. Wie kann sie das ständig trinken, ich müsste kotzen.
- Können wir uns jetzt unterhalten? - fragte sie mit einem Lächeln. Ein Lächeln. Ihr Lächeln. Wow.
- Klar. - konnte ich nur antworten, denn mein Herz zeigte wieder Symptome einer Arrhythmie.
- Komm mit. - sie stand auf und ging aus der Küche hinaus, gerade aus, doch sie bleib im Erdgeschoss. Obwohl ich hier wohne, hatte ich nie wirklich die Mut, mir alleine das Haus anzusehen. Mir war hier immer noch alles zu gruselig. Sie führte mich über das anscheinend genauso neu eingerichtete Wohnzimmer, mit einem Riesenfernseher, zu einer weiteren Tür. Als sie diese öffnete, fing mein Herz an zu flattern. Ich wusste jetzt schon, dass es mein Lieblingsraum sein wird. Die Bibliothek.
Zwar wunderte ich mich ein wenig, wieso diese paar Teenager so eine riesige Sammlung an Büchern besitzen, jedoch verlor ich keinen weiteren Gedanken daran. Es war wohl das faszinierendste, was ich je gesehen habe. Auf den zahlreichen Regalen waren ganz alte, fast zerfallene Bücher, und ganz neue, kaum geöffnete nebeneinander!
- Es mag komisch aussehen, wenn die ganz Alten neben den ganz Neuen stehen, jedoch fanden unsere Mitbewohner, dass es am besten ist, wenn die Bücher alphabetisch angeordnet sind. - sagte Sakura und schaute genauso fasziniert wie ich.
- Kann ich hier auch alleine kommen und das alles lesen? - fragte ich mit Hoffnung. Ich sah nämlich sogar Kopien von Isaac Newton's Principia!
- Klar. Wann immer du willst. - antwortete sie und lächelte mich wieder an.
Ich glaube, dieser Raum war der einzige, der nicht neu eingerichtet worden ist. Der Geruch von Staub und altem Papier erfüllte meine Lunge und ich könnte mir nicht vorstellen, an einem besseren Ort zu sein als jetzt. Sakura führte mich zu einem kleinen Tisch aus hellem Holz und setzte sich auf einem der alten Sessel. Natürlich war alles verstaubt, aber das störte sie nicht.
- Das ist die Leistung meiner Vorfahren. - erwähnte sie noch, bevor ich mich zu ihr an den Tisch setzte, und unser tiefes, aufregendes Gespräch über Genetiklabore, Epigenomik und Epigenetik begann...
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top