Blutgetränkte Erdbeertränen. [Jujutsu Kaisen]
Triggerwarnung:
Tod, Erbrechen, Würgen,
Hardcore, Somnophilie, Folter, Blut,
psychischer & physischer Missbrauch, Kannibalismus.
Hier noch eine wichtige Erwähnung,
meine Inspirationsquelle der beiden Oneshots
(Blutgetränkte Erdbeetränen. & Das Manifest der blutroten Spinnenlilien.)
ist die Autorin zuckerfuchs
Danksagung:
Liebe zuckerfuchs und Co. <3
Ich bedanke mich,
für deine Hilfe,
deine Ratschläge
und das Gegenlesen.
Sukuna x Megumi
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Blutgetränkte Erdbeertränen.
Es brannte, die Luft war getränkt mit Blut.
Meine Atmung stockte, mein Körper arbeitete, ich vernahm den Schmerz überall.
Da stand er vor mir: das Zwiegesicht. Sukuna.
Rubinrot traf auf Smaragdgrün, ein breites, hässliches Grinsen, blutverschmierte Zähne. Das Blut rauschte mir in den Ohren.
Wenn ich es schaffte zu atmen, brannte es - den süßlichen metallischen Geruch des roten Saftes konnte man förmlich schmecken.
Diese verpestete Luft, die mit jedem weiteren Atemzug meine Lungen füllten. Die Atmosphäre die getränkt war mit nicht irgendeinem Blut; nein, es war das von ihnen.
Itadori und Kugisaki.
Nein. Nein. Nein.
Die langen schwarzen Fingernägel, die an schier übergroßen Pranken gewachsen waren. Umgriffen nun mein Kinn und brachten mich dazu, meinen Kopf zu heben, damit er sich an mir ergötzen konnte.
An der Pein und Schwäche, an meinem Menschsein.
Mein Körper krachte, ich wimmerte, Schmerz, ein teuflisches Lachen.
"Erbärmlich", raunte es vor mir. Nein, nicht es. ER. Ryoumen. Ryoumen Sukuna. Vollständiger Fluch, befreit aus seinem Gefäß und wieder in seiner ganzen Größe. Die Gestalt, die als gottesgleich angesehen wurde, vor mehr als einem Millennium.
Ich spuckte Blut, rote Tröpfchen zierten nun das entstellte Gesicht vor mir; eine Hälfte schier menschlich aussehend, die andere ganz Fluch.
Aber er war durch und durch Fluch.
Er war der König von ihnen.
Er war zurück, seiner Macht bewusst, und begann seine Macht, Taten und Gier direkt auszuleben.
Seine kranke, sadistische Ader lebten er aus - an uns.
Den Jujuzisten.
Die gleichen Opfer wie damals, heute waren sie es, die wieder litten. Ich riss meinen Kopf aus seinen Klauen.
„Töte uns! Töte uns endlich", schrie ich ungehalten, ein Knie bohrte sich in meinen fast leblosen Körper.
Tränen, gemischt mit Blut. Schmeckend wie faulige Erdbeeren, die blutüberzogen waren; lief alles in meiner Mundhöhle zusammen.
Gefüllt mit diesen Flüssigkeiten und doch so trocken wie die Wüsten der Welt. Wieder ein Würgen. Mein Körper gab nach, ich stand nicht mehr, sondern hing jetzt hier; mein ganzer Körper hing an meinen Handgelenken.
Gefesselt an altem Metall, wahrscheinlich so alt wie das Zwiegesicht selbst. Rostig, schmutzig, für all seine Opfer nun war ich seine ausgewählte Beute.
Ich. Wieso?
Scharfe Krallen, die sich über meinen entblößten Körper zogen, mich skalpierten, von entblößen zu Häuten. Ja Zwiegesicht. Tu es. Na los. Befreie mich, erlöse mich, töte mich. Aber nein, nur die Haut, die unschön aufplatzte, Fettgewebe das aufsprang; gelbliche kleine Miniaturberge mit hell und dunkelroter Flüssigkeit verziert. Ich zischte, versuchte es, ein Gurgeln, das wohl den nächsten Würger oder ein Schwall Blut ankündigte.
Das Zwiegesicht drehte sich von mir weg, konnte endlich seine brennenden, rubinroten Seen von mir lösen. Sein nächstes Ziel: Itadori.
Mein Herz begann zu rasen, wummerte wie tiefer, dunkler Bass in mir, fast schmerzhaft und die Rippen brechend. Ich keuchte.
"Lass ihn. Keinen Schritt weiter!", schrie ich unkontrolliert.
"Uraume", blaffte er durch die blutgetränkte Dunkelheit, die an faulendes Fleisch und gärendes Obst erinnerte. Es knackte - ein Schrei, der durch Mark und Bein ging.
Ich zerbrach. Wo zerbrach ich? Was zerbrach in mir? Zehn Finger, davon drei.
"Der Bengel? Du machst dir Sorgen? Das brauchst du nicht." ich hob meinen Kopf. Was sagte er da? Dann sah ich ihn, Itadoris Körper; all die Zeit, in der ich wieder sah, verdeckt von der Gestalt des Zwiegesichts. Mit seinem neuen alten Körper, den er nun besaß. Yuji nun sichtbar - gespalten, geplündert, wie Vieh aufgeknüpft. Weit aufgerissene Augen, in denen kein funkeln mehr zu sehen war; so wie einst. Itadori Yuji. Tod. Nicht mehr hier. Nicht mehr am Leben. Nicht mehr existent.
Da brach es über mic hinein, die Erinnerungen vor der Ohnmacht, die Folter.
Der kannibalistische Akt, den das Zwiegesicht vor Nobaras und meinen Augen abgehalten hatte. Sie hatte geschrien, bis sie ihren Schädel knackten wie ein Frühstücksei, das man am Sonntagmorgen zum Verzehr vorbereitete. Gekreuzigt über Kopf hängend, mit Schädelbruch.
Dann ich, zerfetzter Körper, angekettet an Händen und Hals. Ich war sein Haustier - sein Hund, den er ficken und missbrauchen wollte und konnte. *Hunde essen Fleisch,* sagte er mir nach dem Knacken des Eies.
Er brauche gesunde Hunde, welche die stark waren, nicht so leicht brachen und nicht so leicht starben. Die man anpacken konnte.
Fleisch vor meinem Gesicht, der Fluchmalbesitzer blutverschmiert, ein Klumpen - Menschenfleisch. Die spitzen Nägel bohrten sich in meine Wangen, durchstachen diese und eben jene Klauen, die nun die Geschmacksknospen auf der Zunge berührten wie Nadelspitzen.
Ich schrie und dann landete der Klumpen in meinem Mund, den Kopf überstreckt. Der Unterkiefer gegen den Oberkiefer gedrückt als würden meine Zähne brechen.
"Sei ein braves Hündchen und friss dein Fressen", raunte er unheilvoll, Uraume kicherte.
"Meister, sie sind vorzüglich wie eh und je", es lachte weiter.
Ich wehrte mich, zappelte und kam trotzdem nicht vom Fleck - nicht von ihm weg. Nein, ich war gefangen in dieser blutgetränkten Höhle, seinem Unterschlupf. Zusammen mit meinen Freunden, die beide tot waren.
Der eine gefressen, die andere wie jenes Sonntagsfrühstück zum Verspeisen vorbereitet. Ich würgte und würgte, doch er verhinderte, dass mein Körper rückwärts arbeitete. Wollte, dass ich das Fressen fraß. Schweiß vermischt mit Blut lief mir über das Gesicht, um sich etwas tiefer mit salzigen Tränen zu vereinen.
"Na los! Schluck es runter", schrie er mich an und dann würgte ich es die ringförmige Röhre, die meine Mundhöhle mit dem Magen verband, hinab.
Ohne etwas zu schmecken, ohne etwas zu spüren, nur die Übelkeit, die daraufhin sofort in mir Aufstieg.
Die glühend heiße Hand, die immer noch die untere Hälfte meines Gesichtes verdeckte, damit ich diesen Teil von Yuji nicht hoch würgen konnte. Nun war ich verbunden mit meinem besten Freund, der nicht mehr lebte, aber in diesem Moment in mir war. Mit mir auf die widerlichste Art und Weise nun zusammen, gleichzeitig existierte - und es doch nicht tat.
Er ließ mich los, drehte sich um.
"Na siehst du, glaube mir, es wird einfacher, je öfters du es tust", raunte er beim Fortgehen. Wollte er mir damit sagen, ich solle den mir wichtigsten Menschen vollends verspeisen? War das der Plan der beiden? Von Meister und Diener? Das Übriggebliebene von Itadori sollte meine Nahrung sein?
Niemals!
Schon der Gedanke daran, das Realisieren führte dazu, dass mein Körper erneut rückwärts arbeitete. Würgend brachte ich das zum Vorschein, was mir zuvor Sukuna eingeflößt hatte. Yuji war wieder getrennt von mir; endlich.
Er lachte, lachte und lachte.
"Das wird hart werden", Uraume kicherte wieder.
"Meister, wie lange wollen Sie das tun? Was ist mit der Welt dort draußen?", Gespräche in Japanisch und teilweise in Fluchsprache. Verständlich und nicht verständlich. Für mich unzureichend. Worte, die ich nur dumpf hörte, als wäre Zuckerwatte in meinem Ohr und würde immer wieder schmelzen.
Mal rauschend, mal klar.
"Die Welt ist nun mein Land. Geh und unterwerfe. Ich muss meinen Hund erziehen, danach werde ich kommen. Du wirst mir folgen, enttäusche mich nicht Uraume", sprach der Fluchkönig laut donnernd, widerhallend in dieser Steinhöhle.
Das ES ging, auf leisen Sohlen, als würde es nur mit den Fußspitzen, die Wasseroberfläche des Sees berühren - eine weißliche Flamme, die durch die Dunkelheit zog. Gurgelnd atmete ich aus. Das Zwiegesicht kam mit dem nächsten Klumpen, das Blut noch nicht geronnen. Es floss über die Hand, den Unterarm entlang und dünne, rote Fäden zogen spielerisch ihre Muster. Itadoris Blut.
Das Blutnetz ließ ein Gebilde entstehen, dass mir für immer unbekannt sein sollte. Wieder das dämonische Grinsen, Zähne die sich mir zeigten und erwartungsvoll auf meine Reaktion wartete. Dieses Monster vor mir, bereit mir das nächste Fleisch in den Körper zu schieben.
Alles, was an Kraft noch in meinem Körper zu finden war, bis zu meinen Zehenspitzen bündelte ich. Langsam kam ich wieder zum Stehen, hing nicht mehr an den Ketten, sondern stand vor ihm - Tränen überströmt, geschändet, missbraucht, misshandelt, gefoltert.
"Sind die beiden tot?", er grinste mich an, verhöhnte mich und zog eine Augenbraue nach oben.
"Die Dummheit steht dir nicht, Fushiguro", bretterte er mir wie Essig vor die Füße.
"Du hast sie gebrochen", flüsterte ich angewidert, als würde Honig sich mit Zwiebeln vermischen. Der Glaube an Rettung jetzt vollends zerstört. Niemand würde kommen. Alle waren tot. Wir waren die Folteropfer vom Foltermeister persönlich.
"Wenn ich zur Hölle fahre, erwarte ich, dass du mich mit offenen Armen empfängst", schnaubte ich ihm entgegen und damit drückte er mir den zweiten Klumpen in den Rachen, brachte mich dazu, ihn im ganzen zu schlucken. Angewidert, würgend und meine Augäpfel nach innen gedreht, tat ich, was der Teufel von mir verlangte, was er wollte. Was ich ihm erfüllen sollte. Sein Wunsch. Seinen abartigen Wunsch. Dann endlich die Schwärze, erlösend, greifbar und ich empfing sie, lachend wie ein Kind.
Wieder ein durchziehender Schmerz, dieses Mal unter meinen Rippen. Heißer Atem, der mein Gesicht streifte und eine feucht-warme Zunge, die sich über meine Ohrmuschel zog. Glühenden Speichel zurückließ und mich verbrannte. Spitze Nadeln, die sich in meine Oberschenkel bohrten, in mein Fleisch - meinen nackten, entblößten Körper.
"Ich werde dich zu meinem eigenen Dämon erziehen. Du wirst es hassen und doch lieben. So bist du, so warst du und wirst es immer sein", sprach das Monster in mein Ohr. Riss mir dabei die Haut an den Innenseiten der Schenkel auf und erdolchte mich. Ein Wimmern kam mir über die Lippen und mein Kopf fiel in den Nacken - meine Sicht immer noch verschwunden, meine Augen verdreht.
"So ist es gut, lass mich nur machen" raunte Ryoumen vor mir.
Gebrochen, ich war gebrochen, wollte ich doch einfach nur meinen Freunden folgen, durfte es nicht, er ließ es nicht zu. Unsere Körper trennten sich, kraftlos rutschte ich herab, hing wieder in den Ketten und würgte mich dadurch selbst. Rieb mir die Handgelenke wund, wie Tomaten, die mit kochend heißem Wasser übergossen wurden, sie platzten auf; sprengten meine Haut. Erschöpft und erniedrigt hing ich hier, verschwommen den Blick auf jenen nackten Fluchkörper gerichtet, der sich von mir abgewandt hatte, um sich selbst ein Stück Fleisch einzuverleiben. Mit zusammengepressten Beinen und Lippen hievte ich mich hoch, gegen die Schwerkraft und schürfte mir den Rücken auf, als würde er geschält werden.
Er vernahm es.
"Na na mein Hündchen, vorsichtig. Dein Körper ist die schönste Perle nach all den Jahren", er kam zu mir, drückte die Fingernägel auf die neuen Wunden und zog diese hindurch. Ich schrie, war es so schmerzhaft und doch war danach alles verschwunden - kein Makel, keine Narbe, nichts. Ich seufzte.
"Würden sie sich erinnern?", er ging, lief wieder zurück zu seinem Mahl, um zu essen.
"Ja, aber ich kann ihnen alles nehmen", dann biss er einfach in den übrig gebliebenen Leib, animalisch wie ein Tier, nicht wie ein Mensch.
"Nimm ihnen alles über mich, lösche mich. Niemand soll sich mehr an mich erinnern. Mich, Fushiguro Megumi", japste ich außer Atem. Er hielt inne, ein Leuchten trat in seine rubinroten Iriden. War es doch das, was er die ganze Zeit wollte - was ich ihm jetzt gab. Was ich niemals hätte tun dürfen, sollen, wollen.
Trotz, das er sich mit dem Handrücken über seinen Mund wischte, brachte es nichts. Er verschmierte alles. Das Zwiegesicht war blutig, war grob, war tödlich für alle, nur für mich, war er es nicht.
"Tötest du mich?", still kam er auf mich zu und lachte, lachte, lachte um schlussendlich seinen Kopf zu schütteln.
"Wenn ich das tue Fushiguro Megumi... was ist dein Preis dafür?", fragte er mich ehrfürchtig, wie ein Psychopath kniete er vor mir, betete mich förmlich an, dass ich so wurde wie er. Ergötzte sich an meinem Wandel, an meinem Ablegen des Menschseins. Ich blickte zu ihm hinab, nutzte die Gelegenheit, welchen Anblick er mir hierdurch bereitete. Genoss es ebenso, wie er alles an mir genoss.
Meine Augen glühten - funkelten ihn förmlich an.
"Du bekommst meine Seele, meinen Körper, mein Ich... ich werde bei dir bleiben, bis du entschließt, mich zu töten. Mich zu erlösen von dieser grausamen Welt, von diesem grausamen Dir. Ich werde dir folgen, egal wo du mich hinbefiehlst", und das waren die Worte, die der König von mir hören wollte. Gab sich dieser Musik, die es für ihn war, hin - begann mich ehrfürchtig an meinen Knöcheln zu berühren, hob ein Bein an und leckte eine feuchte Spur, die das Höllenfeuer in sich trug, von unten nach oben. Immer weiter an meiner perlmuttweißen Haut entlang; um mich zu heilen. Meinen Körper wieder in seine Ursprungsform zu versetzen, wie er einst war. Wie er jetzt wieder wurde, so zerbrechlich, so menschlich, so ganz anders als sein Eigener.
Nach und nach verschwanden die Schmerzen und Tränen, die einst nach salzigen, blutgetränkten Erdbeeren schmeckten, schmeckten binnen Sekunden nur noch salzig. Dann fiel ich und prallte gegen einen heißen Stein; einen Stein, der mich empfing. Der mich anhob und mich in etwas Warmes einwickelte, mir endlich erlaubte die Ohnmacht vollends anzunehmen.
"Ich werde dich tö—"
"Schlaf, mein kostbarster Schatz",und dann verklangen die Glocken, die läuteten, die das neue Zeitalter ankündigten.
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Fußnote:
2176 Wörter
Autorin: leeloo_minai
Korrekturen: zuckerfuchs und co. <3
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