VI
Karl schaute Marianna ernst an.
„Liebste, es tut mir leid. Nun habe ich dich aus der Stimmung gebracht, oder?"
Marianna seufzte.
„Nein, es liegt nicht daran. Ich..." sie stockte.
Karls Blick war noch immer erwartungsvoll auf seine Braut gerichtet. Und er hatte seine Hand nicht weg gezogen, sodass sie seine Finger in ihrer Nässe spürte. Sie schloß die Augen und sagte leise:
„Es ist mir unangenehm, an den Oberschenkeln oder am Bauch berührt zu werden, weil ich diese Bereiche meines Körpers abscheulich finde. Puh. Nun weißt du, warum ich ständig so zerrissen bin."
Er küsste sanft ihre Augenlider und raunte:
„Wenn du nur etwas abscheulicher wärst, dann hätte ich dieses Problem jetzt nicht..."
Sanft drückte er seine Erektion gegen sie. Küsste sie gierig und begann, sie sanft zu streicheln. Sie stöhnte in seinen Mund.
„Immer noch Option drei?" raunte er und knabberte an ihrem Ohrläppchen.
„Nein..." hauchte sie.
Sie öffnete ihre Beine und ließ es zu, dass sein Finger vorsichtig in sie eindrang. Ihr entwich ein lauter Seufzer. Dann ging Karl wieder an ihr runter. Er vermied es jedoch, ihre Oberschenkel anzufassen, sondern schob eine Hand unter ihren Po und packte fest zu. Mit der anderen spreizte er ihre Schamlippen. Marianna zitterte vor Erregung, das, was dieser schöne Mann mit ihr tat, war einfach überwältigend!
„Schhh..." flüsterte Karl und stieß seine Nase in ihr Fleisch.
Kurz darauf spürte sie seine Lippen an dieser empfindlichen Stelle, sie bäumte sich laut stöhnend auf und fiel dann schuldbewußt wieder in die Kissen. Er kicherte leise und raunte:
„Lass dich nur gehen, mein Herz....tu dir keinen Zwang an."
Und das ließ sie sich nicht zweimal sagen! Der Römer schmunzelte über seine laute Braut und hatte Not, sie fest zu halten, damit er seine Arbeit effektiv fortsetzen konnte. Nach kurzer Zeit schrie Marianna ihren Höhepunkt heraus. Karl kam hoch und sie zog seinen Kopf heran, saugte gierig ihren Saft von seinen geschwollenen Lippen. Während sie sich heiß küssten, drang er langsam in sie ein. Plötzlich löste er sich aus dem Kuss.
„Oh, Gott!" keuchte er. „Marianna!"
„Was ist?" piepste sie erschrocken.
„Das wird daneben gehen. Ich spüre es..." murmelte er und hielt inne.
„Bin ich doch nicht bereit?"
„Oh, du bist bereit, doch ich befürchte, ich bin es zu sehr."
Caius bewegte sich mit Bedacht, doch er konnte sich kaum bremsen. Seine süße Braut fühlte sich einfach zu gut an. Damals, als man ihm gesagt hatte, dass die Königin „eine Tonne" wäre, hatte er angenommen, dass Marianna ihm körperlich nichts geben würde. Doch jetzt musste er sich eingestehen, dass sie genau das war, wonach er immer gesucht hatte. Weich und anschmiegsam, andererseits wild und, wie er es von anderen Liebhaberinnen nicht kannte, überhaupt nicht zimperlich. Ganz im Gegenteil, sie mochte es nicht, wenn er zu zart war! Der Römer zwang sich, an die Steuerreform zu denken, um etwas runter zu kommen, doch dann war Marianna ein weiteres Mal am Höhepunkt angelangt und ihr Eingang zog sich um seinen Penis zusammen. Auch er konnte einen Aufschrei nicht unterdrücken, als es aus ihm heraus brach, es war einfach himmlisch! Dann ließ er sich zufrieden auf seine nun verstummte Braut sinken. Marianna hielt ihn fest umschlungen und er genoß ihre Wärme. Plötzlich seufzten beide gleichzeitig vor Wonne auf und kicherten dann darüber. Der Kriegerkönig hätte es nie für möglich gehalten, dass er diese Nähe brauchte, vielleicht sogar Trost brauchte. Den Akt, ja, Befriedigung, die brauchte er schon, seit er denken konnte, aber oft hatte es auch ein guter Kampf getan. Sodaß er nicht soviel Erfahrung in diesen Dingen hatte, wie Marianna wohl angenommen hatte. Er war doch erst vierundzwanzig! Und doch, kam er sich manchmal wie vierundsechzig vor, ein alter Kriegsheld, der nichts hatte, ausser seinen glorreichen Geschichten. Und einen Ruf, der ihm voraus geeilt war. Eine Lüge. Nun war sie an seiner Seite, Marianna. Zehn Jahre älter als er, und doch wirkte sie manchmal, wie ein junges, freches Mädchen. Manchmal, wohlgemerkt. Wenn sie sprach, lauschten alle, denn was sie sagte, war beeindruckend und der Römer war stolz, trotz Lucius' Bedenken diese Wahl getroffen zu haben.
„Du willst doch wohl nicht dieses infantile Walross heiraten?" hatte Lucius damals gefragt, nachdem ihr Brief angekommen war.
Ja, auch Marianna eilte ein Ruf voraus. Dickköpfig, manchmal in ihren Entscheidungen zu unüberlegt und leidenschaftlich. Sie weigerte sich, eine Krone zu tragen und setzte sich auf Empfängen einen Blumenkranz auf. Und sie aß ständig, sagte man. Nun, gerade nicht, dachte der Römer. Anscheinend hat sie jetzt etwas Besseres als Schokolade entdeckt! Marianna regte sich und er fand es fast schade, als sie ihn bat, sie aufstehen zu lassen. Er sprang aus dem Bett und trat direkt in die Scherben. Marianna schrie entsetzt auf, er verzog nur kurz das Gesicht und lachte dann über ihre Panik. Als er sich zurück auf das Bett setzte, um die Glassplitter aus seinen Füßen zu pulen, krabbelte sie schnell zu ihm und verhinderte in letzter Minute, dass er sein Blut vom Finger ablecken konnte. Wieder stutzte er, doch er war noch völlig benebelt von seinem wundervollen Orgasmus, dass er nicht lange darüber nachdachte. Sondern genoß, dass seine Frau ihm nun gründlich die Füße wusch und seine Wunden versorgte. Nachdem Karl auf den Balkon gegangen war, um ein bisschen frische Luft zu schnappen, atmete Marianna erleichtert auf. Räumte das Chaos auf, bis ihr einfiel, dass jemand auf ihr Zeichen wartete! Und dieser jemand ihren Ehemann quicklebendig auf dem Balkon stehen sehen würde. Karl war in Gefahr! Schnell lief sie auf den Balkon, sie trug immer noch ihr Hemdchen.
Karl drehte sich lächelnd zu ihr um.
„Liebste. Obwohl du ja nicht mehr auf dem Markt bist, schleichen deine Verehrer munter unter deinem Fenster herum! Ich habe ihn laufen lassen, aber beim nächsten Mal werde ich ihn mir vorknöpfen."
Sie wurde blaß und schaute ihn entsetzt an. Karl stöhnte.
„Nein, ich werde ihn nicht aufschlitzen, wie es mir nach gesagt wird! Das ist einmal passiert, weil ich furchtbar wütend gewesen war und es quält mich immer noch. Danach habe ich gelernt, meine Wut zu steuern. Es gelingt mal besser, mal schlechter, doch weißt du was? Ich glaube, du wirst mir in dieser Hinsicht gut tun. Du beruhigst mich." raunte er abschließend und schaute seine Braut verliebt an.
Marianna schloß ihre Arme um ihn und murmelte:
„Das ist wohl meine Aufgabe als gute Ehefrau, nicht?"
„Hm. Aber nicht jede Ehefrau...oder Frau, hat diesen Effekt auf mich. Oh. Ich muss mich entschuldigen, der nächtliche Streuner war wohl einer meiner Wachen." lächelte er und winkte einer Gestalt, die durch den Garten lief.
Die Gestalt winkte zurück. Marianna schaute ihren Mann erschrocken an.
„Deine Wachen? Meine schützen doch den Garten, oder nicht?"
„Nun, nach dem Vorfall von heute Mittag habe ich sie verdoppeln lassen. Sicher ist sicher." murmelte er und fragte sich, warum Marianna plötzlich so unruhig war.
Marianna fröstelte und ging wieder hinein. Hörte ein Geräusch in der Wand und zuckte zusammen. Sie hatte Gloster ganz vergessen! Er saß hinter der Geheimtür und wartete darauf, dass ihr Unhold von Ehemann ihr etwas antun würde. Nun, Karl hatte ihr etwas Wunderbares angetan! Doch nun schämte sie sich, ihn so verdächtigt zu haben. Und das Gloster ihre ekstatischen Schreie ganz bestimmt gehört hatte, machte es nicht besser! Sie sagte laut:
„Lass uns doch schlafen gehen, Liebster. Ich bin wirklich geschafft und werde heute Nacht wohl zu nichts mehr fähig sein."
Karl, der an der offenen Balkontür auf die Hunde wartete, die die Gelegenheit genutzt hatten, um noch eine Runde durch den Garten zu drehen, schaute seine Ehefrau schmollend an.
„Wie schade. Nun, das wir reden, muss auch nicht sein, aber... Ich wollte dir gern noch einmal beweisen, wie wenig abscheulich ich dich finde..."
Marianna spürte Hitze in sich aufsteigen. Sie schmiegte sich an ihren Ehemann und küsste ihn zärtlich. Karl ließ die Tür auf und drängte sie zum Bett, wo er sie ein zweites Mal liebte, dieses Mal jedoch lange und ausdauernd. Danach schliefen sie erschöpft und eng umschlungen ein.
Marianna erwachte von einem Klappern. Draußen war es bereits hell geworden und sie hörte die Vögel zwitschern. Sie lächelte, denn trotz ihrer Leibesfülle hatte der große Mann, der in ihrem Rücken lag, sie völlig umschlungen. Und Karl fühlte sich so gut an! Sein warmer Atem in ihrem Nacken, seine Haut an ihrer...nein, sie konnte ihr Glück kaum fassen! Sie musste gleich mit Lancashire und Gloster reden, um ihnen mit zu teilen, dass sie ihre Meinung geändert hatte! Marianna versuchte, sich vorsichtig aus der Umarmung ihres Ehemannes heraus zu winden, um aufzustehen. Sie drehte sich auf den Rücken und erstarrte. Lancashire stand vor dem Bett und blickte sie kalt an. Im nächsten Moment hob er sein Schwert und Marianna schob sich schnell vor ihren Ehemann. Die Klinge drang scharf in ihren Bauch ein und sie schrie auf, Lancashire zögerte erschrocken. Karl, der durch den Schrei erwacht war, schob Marianna beiseite und wich unter Lancashire's erneutem Hieb hindurch. Schnappte sich, nackt, wie er war, sein Schwert und drängte den General kämpfend auf den Balkon. Marianna's Blick war verschwommen, doch konnte sie wahr nehmen, dass Gloster neben dem Bett stand. Er legte seine Hände auf ihren Bauch.
„Hol' sofort meinen Heiler!" schrie Karl laut, während das Klirren der Klingen leiser wurde.
Marianna fühlte sich wie taub. Geräusche schienen weit entfernt und alles war unwirklich. Doch plötzlich nahm sie eine Veränderung wahr. Eben noch hatte Gloster seine Hände auf ihre Wunde gedrückt, nun hatte er los gelassen und das warme Blut tränkte ihr Hemdchen. Natürlich, Gloster will den Heiler holen, wie ihm befohlen worden war, dachte sie. Der Graf schaute seine Königin traurig an, blieb aber stehen. Und Marianna verstand nicht, warum er zögerte.
„Der Heiler!" hauchte sie schwach.
Sie spürte heißes Blut an ihren Hüften und Oberschenkeln herunterlaufen. Und die zarte Wolke der Ohnmacht sich nähern. Gloster schüttelte den Kopf.
„Es tut mir leid, mein Kind. Aber auch du wirst dieses Land nicht regieren!"
Marianna hörte Karl aus weiter Ferne wütend brüllen und sie begann, zu weinen.
Gloster. Gloster. GLOSTER!
Was hatte er gesagt? Die üppige Königin drehte sich zu ihm, weil sie Gloster genauer anschauen wollte und fiel dabei aus dem Bett. Nun spürte sie den Schmerz, er schoß scharf in ihre Eingeweide. Die Wunde blutete unaufhörlich und Marianna drückte fest ihre Hand darauf. Und plötzlich fühlte sie etwas Spitzes unter ihren Fingern. Sie griff danach und umschloss es mit der Faust, dann drehte sie sich mühselig um und reckte ihre andere Hand zu Gloster auf.
„Bitte...ich will nicht hier unten vor dem Bett sterben." keuchte sie.
Er kniete sich vor sie.
„Ich befürchte, es muss so sein. Ich kann dich nicht aufheben. Du bist zu schwer, hättest die maßlose Fresserei lassen sollen!" grinste der ältere Mann überheblich.
Marianna spürte einen Energieschub. Vielleicht wurde er durch das Begreifen, dass Gloster sie gerade tatsächlich ohne Gewissen verbluten lassen wollte, ausgelöst. Wo andere sich verzweifelt ihrem Schicksal ergeben hätten, fühlte sie plötzlich unbändige Wut auf den Mann, der ihr wie ein Vater gewesen war. Sie schaute Gloster an, er zuckte mit den Schultern und schob langsam ihre Hand weg, die sie wieder auf den Bauch gedrückt hatte, um die Blutung einzudämmen. Er murmelte:
"Quäl' dich doch nicht, so ist es schneller vorbei."
Marianna umgriff fest die Scherbe und stieß sie so kräftig, wie sie konnte, in Gloster's dünnen Hals. Seine Augen weiteten sich überrascht. Sie zog die Scherbe wieder heraus und Gloster's Blut pulsierte in weitem Bogen über seinen weißen Kragen. Er gab einen gurgelnden Laut von sich, im nächsten Moment quoll ihm schaumiges Blut aus dem Mund. Marianna betrachtete alles ruhig, es erschien ihr wie ein böser Traum. Sie murmelte:
„Warum, Gloster?"
Doch der Graf antwortete nicht mehr. Marianna's Atem ging schnell und sie wußte, sie würde ihm sogleich folgen. Dann beugte sich Karl über sie und presste seinen großen Hände fest auf ihren Bauch. An ihm klebte genauso viel Blut, wie an ihr.
„Halt durch, Liebes...mein Heiler Ayman wird gleich hier sein. Ich hätte dich nie mit Gloster alleine lassen dürfen... verdammt!" weinte der Römer.
Er weinte?
„Lan..ca..sh..." hauchte sie.
„Tut mir leid, ich war so wütend!" schluchzte er nun.
Marianna hörte eine andere Stimme, die mit dem gleichen, römischen Akzent wie Karl sprach, spöttisch sagen:
„Nun, Lancashire's Gedärme machen sich doch gut im Kräutergarten, warum also das schlechte Gewissen? Aber deine Frau, lieber Caius...alle Achtung, die scheint genauso wütend zu sein!"
Dann wurde Marianna schwarz vor Augen.
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