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Langsam öffnete ich meine Augen, das Sonnenlicht, dass durch mein Zimmer Fenster fiel blendete mich kurz. Ich blinzelte ein paar mal um mich daran zu gewöhnen. Ich lag noch 5 Minuten regungslos im Bett um zu überlegen was ich denn heute machen sollte, immerhin ist Samstag!
Aber da mir so an sich nichts anderes einfiel als einen Serien Marathon zu machen, griff ich schnell nach dem Handy das neben mir auf dem kleinen weißen Nachtschschrank lag und schrieb Emma an ob sie heute zeit hätte und eine Idee was wir machen könnten. Eine Antwort ließ nicht lange auf sich warten, sie schlug vor shoppen zu gehen, nicht gerade meine Lieblingsbeschäftigung, aber da ich sowieso noch etwas Taschengeld übrig hatte, hatte ich nichts dagegen und antwortete schnell mit einem ja.

Fertig angezogen kämmte ich mir noch schnell die Haare und band sie mir zu einem Hochzopf zusammen.
Ich trat aus meinem zimmer, auf der Couch liegend sah ich meine Mutter während sie gerade an ihrem Handy spielte.
"So früh schon wach?" Fragte sie mich leicht iritiert. "Klar warum nicht? Selbst ich kann am Wochenende mal vor 12 das Haus verlassen." Lachte ich. Ich schnappte mir meinen kleinen schwarzen Leder Rucksack, zog mir meine Jacke an und ging dann auch schon los.

Eine Stunde später, saßen Emma und meine Wenigkeit, auf dem Rand eines Brunnens mitten in der Stadt. Wir hatten schon die Hälfte der Läden abgeklappert und gönnten uns eine kurze Raucherpause. "Ich bin soo happy das dieses schicke lila top reduziert war!" Schwärmt Emma gerade, als ich plötzlich eine Gänsehaut bekomme. "Mhmm.." stimme ich ihr abwesend zu als ich die Umgebung genauer unter die Lupe nehme. Überall laufen Kreuz und quer die verschiedensten Menschen wild durcheinander, die einen in hecktig, die anderen tiefen entspannt mit einem zufrieden lächeln. Eine Frau versucht ihren Kinderwagen durch die Menge zu schieben, wärend das Kind darin einfach nicht aufhören will zu schreien. Ich hasse kinder.
Ich lasse meinen Blick über die verschiedensten Geschäfte und Restaurants gleiten, kann aber nicht sagen, wer oder was diese Gänsehaut verursacht hat. " Amy!"
Ich falle vor Schreck fast vom Brunnenrand. " Oh mein Gott Emma erschreck mich doch bitte nicht so." Seufzte ich etwas genervt. "Selbst dran schuld wenn du mir nicht zuhörst." Pampt sie mich darauf hin an. Erst da bemerkte ich das ich gerade etwas schroff reagiert hatte. "Tut mir leid, was hast du eben gesagt?"
" Na das ich mich an gestern kaum errinern kann."
Nun sah ich sie verwirrt an und fragte:" Wieso nicht? Immerhin hattest du ja nicht so viel getrunken um einen black out zu bekommen?"
" Genau das frage ich mich ja schon die ganze zeit, ich weiß noch, dass ich dich gesucht hatte, und du neben so na tussi an der bar gesessen hast, danach, weiß ich noch das ich dich und diesen ultra scharfen Typen im Raucherbereich getroffen hatte und wir dann heim sind, dazwischen, nix, einfach alles verschwommen."
Sie zuckt mit den Schultern und wendet sich dann wieder ihren Klamotten zu. Merkwürdig.

Aufeinmal zucken Emma und ich beide zusammen, als mein Handy anfängt zu klingeln. Emma wirft mir einen verwirrten Blick zu den ich nur erwidern kann, die einzigen Personen die mich anrufen sind Emma und Emanuel, unser bester Freund, da dieser aber momentan im Handball Training ist kann er es nicht sein.
Ich schaue auf mein Handy und erschrocken reiße ich meine Augen auf. Jason.

Ich zeige Emma mein Handy Display und sie reißt es mir aus der Hand, nimmt das Telefonat an und hält es mir ans Ohr. Sie wusste das ich gerade viel zu überfordert mit der Situation war um rechtzeitig abzuheben.
"Hallo? Amy?" Ertönt es aus dem hörer.
"Em.. ähhh, ja hey, wieso rufst du denn an?"
"Wollte nur mal hören wie es dir geht und ob du gestern gut nachhause gekommen bist" Emma sah mich an und ich lächelte nur.
"Ja bin gut Zuhause angekommen."
Erwiderte ich lächelnt, wärend Emma mir einen Blick zuwarf den man nur damit deuten konnte das sie das ultra süß fand.
"Hast du denn auch gut geschlafen?"
Fragte Jason darauf hin.
"Em jaaa gute Frage, es ging so und du?"
"Ich hab kaum geschlafen, musste da dauernt an etwas denken."
Nun war ich neugierig, was man bei mir aber auch nicht schwehr hinbekommt.
"Und an was wenn ich fragen darf?"
Fragte ich mit einem gespannten Unterton.
"Das sage ich dir morgen Abend, wir treffen uns um 20:00 uhr vor dem Restaurant Vapiano. Also dann bis Morgen." Und es ertönte nur noch das all zu bekannte tuten, er hatte ohne auf eine Antwort zu warten einfach aufgelegt!! Ich saß hier, wie vom Blitz getroffen und hatte die Augen weit aufgerissen.
"Jetzt spann mich doch nicht so auf die Folter!!! Naaa was wollte er?" Fragte mich Emma total aufgeregt, sie hatte genau so wenig Geduld wie ich.
"Ich...er...wir... alsooo, ich hab morgen  anscheinend ein Date."
Ich vernahm ein glückliches quietschen neben mir, Emma sprang auf, riss mich am Handgelenk und packte ihre zahlreichen Einkaufstüten, gerade so bekam ich noch meinen Rucksack zu fassen, als sie mich schon durch die Bahnhofstraße zog.
Als sie in einer kleinen Nebenstraße stehen blieb, staunte ich nicht schlecht, denn diese kleine Boutique, hatte ich vorher noch nie gesehen.
Ein Elfenbein farbenes Schild mit dem Golden schriftzug Mode Zauber Paris darauf, hing über der gläsernen Eingangstür. In den Schaufenstern waren Rabenschwarze Puppen, mit wunder schönen Kleidern zu sehen, doch keine Preisschilder. Obwohl Emma genau weiß, dass ich nicht so der Typ für Kleider bin, zog sie mich in das kleine Geschäft. Drinnen stand eine relativ junge Frau, die einen dunkelblauen Blazer und den dazu passenden Rock trug. Ihre Blonden haare hatte sie, so wie ich, zu einem hohen Pferdeschwanz gebunden, ihrem aber fehlte dafür das passend Volumen, nicht so wie bei mir. Auf ihren schwarzen Highheels kam sie auf uns zu gelaufen. So elegant würde ich auf dermaßen hohen schuhen niemals laufen können, geschweigedenn stehen.
"Kann ich ihnen helfen?" Fragte die Frau sehr freundlich,was mich wunderte.
"Hi Amber, wir bräuchten was schlichtes, aber dennoch elegantes,für meine Freundin" antworte Emma.
Die Frau, Amber, lächelte uns an und verschwand hinter einer Tür.
"Du kennst die Frau beim Vornamen?" Fragte ich meine Beste etwas verdutzt.
"Klar, ich bin hier Stammkundin" Antwortete sie nur Schulterzuckend.
Kurze Zeit später, in der ich den Laden aufmerksam gemustert hatte, kam Amber auch schon mit einem Kleid über ihrem rechten Arm zurück, sagte mir das ich ihr folgen solle und zeigte mir wo die Umkleiden waren, sie hing das Kleid an einen Harken, zog den Vorhang zu und ging, wärend ich mich umzog hörte ich die beiden etwas entfernt freudig mit einander reden, fertig angezogen staunte ich nicht schlecht als ich in den Spiegel sah.
Das Kleid war perfekt, es endete kurz oberhalb der Knie und fiel locker unterhalb der Brüste nach unten, der obere Teil war enganliegend, was mein Decolte,  positiv betonte, es hatte zwei Finger breite Träger, die sich auf dem Rücken kreuzten, der enge teil an der Brust war in einem dunklen olivgrün, was das grün meiner Augen hervorhob. Der Rest des Kleides war schlicht schwarz, es war einfach perfekt, wie für mich geschaffen.
Als ich raus trat, lächelte die Verkäuferin zufrieden und Emma viel die Kinn lade runter, immerhin trug ich wirklich so gut wie nie Kleider.
"Wow Amy, bitte zieh dir öfter so etwas an, ich meine, es betont genau die richtigen stellen! Und endlich sieht man mal deine schönen langen Beine!" Sagte sie, wärend sie gegen Ende immer lauter wurde.
"Wieviel Kostet es denn?" Fragte ich Amber.
" 159€" Bitte WAS?
Nun war ich diejenige, der die Kinn lade runter viel.
Emma fing lauthals an zu lachen,"keine sorge süße, ich kauf es dir" sagte sie einfach und schob mich zurück in die Umkleidekabine.
"Das kann und werde ich nicht annehmen, sagte ich als ich das Kleid der Verkäuferin wieder gab und mir meine Klamotten wieder anzog, nicht mal das komplette outfit das ich trug hatte so viel gekostet.
"Zu spät!" Rief mir Emma von der Kasse aus zu als ich aus der Kabine trat.
Sie lächelte mich an und verabschiedete sich von Amber.
Draußen angekommen, drückte sie mit die Tüte in die Hand.
Ich war einfach sprachlos.
"Ich weiß doch das du und deine mum aufs Geld achten müsst, ich meine es ist doch einfach Fakt das meine Familie mehr Geld hat als deine, aber nur desswegen brauchst du doch nicht zu leiden, ich hoffe nur für dich, dass es sich gelohnt hat dir dieses Kleid zu schenken."
"A-aber..." stotterte ich als Emma mich mit einer wegwerfenden Handbewegung unterbrach. "Nix aber, sieh es einfach als verfrühtes Geburtstagsgeschenk." Dieses mal quickte ich freudig auf und warf mich Emma in die Arme, mit dem Schwung den ich drauf hatte, wären wir beide beinahe umgefallen.
Emma lachte laut auf und rief:"wow, ganz ruhig Brauner!" Und automatisch musste ich mit lachen.
Ich liebe dich Emma.
Dachte ich, wärend sie wieder meine Hand nahm, um richtung Bushaltestelle zu laufen.

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